Am Sonntag ist Vagina-Tag und weltweit gehen eine Milliarde Frauen auf die Straße, um durch Tanz auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen. So lautet das Ziel von “One Billion Rising”. Die Aktion mit Beteiligten in fast 200 Ländern wurde 2012 von der Künstlerin Eve Ensler („Vagina-Monologe“) ins Leben gerufen. Auslöser war die Forderung eines amerikanischen Politikers, der Schwangerschaftsabbruch selbst bei Vergewaltigungen verbieten lassen wollte, da – so die Begründung – der weibliche Körper von sich aus eine Schwangerschaft verhindern könne, wenn es sich tatsächlich um eine Vergewaltigung gehandelt habe. Ein Gespräch mit Michaela Schindler und Esther Burkert. Beide sind beim Frauennotruf aktiv und organisieren die „One Billion Rising“-Aktion am Sonntag in Regensburg.
Esther Burkert und Michaela Schindler (vordere Reihe, 3. und 2. v.r.) bei One Billion Rising 2015 auf dem Neupfarrplatz. Foto: privat
Bei One Billion Rising tanzen Frauen rund um den Globus zu dem Hip-Hop-Song “Break the Chain”, um für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu demonstrieren. Ist das eine Aktionsform, die dem Thema angemessen ist?
Michaela Schindler: Es geht nicht nur darum, zu tanzen und sich zu präsentieren, sondern zu sagen: Ich nutze die Form des Tanzes, um einerseits gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu demonstrieren und andererseits, um überhaupt darauf aufmerksam zu machen. Dass diese Gewalt tagtäglich passiert, ist ja im Bewusstsein der meisten Menschen kaum präsent. Im Übrigen dürfen auch Männer mittanzen.