Bildwerke des Kunstforums Ostdeutsche Galerie
PM des Kunstforums Ostdeutsche Galerie
Laufzeit: 27. Juni bis 27. September 2015; Eröffnung: Freitag, 26. Juni 2015, 19 Uhr
Mit „Erlebnis Skulptur! Bildwerke des Kunstforums Ostdeutsche Galerie“ widmet sich erstmals eine Sonderausstellung den dreidimensionalen Werken aus der eigenen Sammlung. Eine Auswahl an 100 Skulpturen, Plastiken und Objekten von knapp 70 Bildhauern führt den Besuchern eine faszinierende Formen- und Materialvielfalt vor Augen. Die Ausstellung gibt einen repräsentativen Einblick in das materielle Wesen der plastischen Arbeiten und deren Entstehungsprozess. Gleichzeitig skizziert die Werkschau nahezu 200 Jahre Bildhauerkunst zwischen Klassizismus und Gegenwartskunst. Anlass für die Ausstellung ist das Erscheinen des Bestandskataloges der Bildwerke des Kunstforums bei LETTER Stiftung.
Glatter, weißer Marmor, rauer, schwerer Granit, gefasstes oder maseriges Holz, polierte oder zerklüftete Bronzehaut: Im Wechselspiel von Licht und Schatten werden die verschiedenen Materialien der Skulpturen zu einem sinnlichen Erlebnis. Die offene Präsentation in den Ausstellungsräumen gibt den Blick auf die mehransichtigen Werke frei. Auch die Freiplastiken, die vor dem Museum und im Stadtpark aufgestellt sind, werden in die Ausstellung einbezogen. Hier wird die Wechselwirkung von Kunst und Natur erfahrbar.
Die Exponate sind teils thematisch, teils chronologisch geordnet; so spannt sich der Bogen von der traditionellen Figurendarstellung über expressionistische Formfreiheit und fortschreitende Abstraktion bis hin zur informellen und minimalistischen Kunst des späten 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen herausragende Werke von Franz Metzner und Hugo Lederer, zwei wichtigen Bildhauern aus der Zeit um 1900. Außerdem sind Repräsentanten der klassischen Moderne wie Käthe Kollwitz und Renée Sintenis sowie der Kunst nach 1945 wie Bernard Schultze, Franz Bernhard und Otto Herbert Hajek in der Ausstellung vertreten. Ein besonderes Highlight ist die Lichtinstallation Untitled (for Otto Freundlich) von Dan Flavin.
Die thematischen Zusammenstellungen orientieren sich an den Gattungen Figur, Akt, Torso, Tier, Köpfe und Porträts. Durch die Gegenüberstellung von Werken verschiedener Künstler, Epochen und Strömungen werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten traditioneller und moderner Konzepte sichtbar. Informative Texte zu den unterschiedlichen Gattungen, Stilen und Techniken in der Bildhauerkunst begleiten den Besucher durch die Ausstellung und bringen ihm den gesamten Schaffensprozess vom Entwurf bis zur Ausführung nahe.
Alle Ausstellungsstücke stammen aus der museumseigenen Sammlung, einschließlich der Leihgaben aus Privatbesitz. Insgesamt umfasst die Sammlung des Kunstforums Ostdeutsche Galerie knapp 500 Bildwerke von 140 Künstlern. Erstmals erscheint zu dieser umfangreichen Sammlung ein wissenschaftlicher Bestandskatalog. Initiiert durch LETTER Stiftung begann vor einigen Jahren die intensive Erarbeitung und Katalogisierung des Bestandes; das Projekt wurde in der gesamten Zeit durch LETTER Stiftung wissenschaftlich begleitet. Das Ergebnis kann nun als Band 21 der LETTER Schriften vorgelegt werden. Die Einführung von Dr. Gerhard Leistner, Sammlungsleiter Gemälde/Skulptur im Kunstforum und Kurator der Ausstellung, gibt einen Überblick zur Geschichte und zu den charakteristischen Schwerpunkten der Sammlung.
LETTER Stiftung
In der Reihe der LETTER Schriften publiziert LETTER Stiftung seit 1994 zu den Forschungsschwerpunkten Bildhauerei des 19. und 20. Jahrhunderts einschließlich Kleinrelief sowie zur Graphik und Malerei um 1900. Anliegen der Stiftung ist es, erkennbare Forschungslücken im Bereich kunsthistorischer Literatur zu schließen. Daher initiiert LETTER Stiftung unter anderem die Veröffentlichung von Bestandskatalogen, um in Ergänzung zu den häufig längst vorliegenden Gemäldeverzeichnissen die Bildwerke in Museumsbesitz der Öffentlichkeit und der Forschung zu erschließen. Mit dem Bestandskatalog der Bildwerke des Kunstforums Ostdeutsche Galerie legt LETTER Stiftung den dritten Bestandskatalog vor, weitere sind in Arbeit.
Begleitprogramm zur Ausstellung
Ein facettenreiches Programm begleitet die Ausstellung. Neben den Sonntagsführungen, jeweils um 15 Uhr, sind auch drei Führungen zu den Werken im Außenbereich geplant. Der erste Termin ist bereits am Sonntag, 28. Juni, um 14 Uhr. Am Donnerstag, 2. Juli, um 19 Uhr findet die erste von zwei Kuratorenführungen mit Dr. Gerhard Leistner statt. Auch bei der „Mittagspause im Museum“ am 15. Juli um 13 Uhr können die Besucher die Ausstellung mit dem Kurator in einer freien Kurzführung besichtigen. Bei drei Sonderführungen ist ausnahmsweise das Anfassen erlaubt. Mit dünnen Handschuhen ausgestattet können die Besucher die Formen und die Materialstruktur gut erfühlen. Erster Termin: Donnerstag, 23. Juli, 19 Uhr. Drei Vorträge sowie das beliebte KunstFrühstück am 26. Juli ab 11 Uhr runden das Programm ab.