„Einer gegen alle“: Zugezogener Beschwerdeführer contra Szenetreff für Regensburgs Skater
Nahezu täglich muss das Regensburger Ordnungsamt seit kurzem am Skatepark am JUZ Arena vorfahren. Nicht, weil es dort vermehrt Probleme gibt, sondern weil einem Einzelnen die Nutzung des Parks nach 20 Uhr nicht passt.
Für alle Beteiligten kein Vergnügen: der Ordnungsdienst kommt zur Zeit täglich am Skatepark vorbei – wegen Beschwerden, die ein Einzelner neuerdings erhebt.
Auf den ersten Blick mag es unspektakulär erscheinen. Doch für viele junge Menschen in Regensburg ist das Areal am JUZ Arena im Kasernenviertel, am Unterislinger Weg, ein zweites Zuhause. Hier gibt es einen Bolzplatz, einen Bauspielplatz, ein Basketball- und ein Volleyballfeld, einen Dirtbike-Parcours und einen Skatepark.
Seit Jahrzehnten wird hier gebolzt und gedribbelt, durch den Dirtpark geheizt und auf der Skate-Anlage Skateboard gefahren. Es ist der größte und zentralste Skatepark in Regensburg, ein echter Szenetreffpunkt. Doch seit kurzem ist die Fläche auch ein Hotspot für das Regensburger Ordnungsamt.
„Zahlreiche Beschwerden“ einer Einzelperson
Seit Beginn der Skateboardsaison fährt dort, spätestens um kurz vor acht, nahezu täglich ein Wagen mit zwei bis drei städtischen Ordnungshütern vor, um die Jugendlichen des Platzes zu verweisen. Auch Bußgelder wurden bereits verhängt. Dies geschehe „aufgrund der zahlreichen Beschwerden“, so die städtische Pressestelle.
Doch diese zahlreichen Beschwerden gibt es erst seit wenigen Monaten – und sie stammen im Wesentlichen von einer Person, die sich dort erst kürzlich eine Eigentumswohnung gekauft hat. Nach Informationen unserer Redaktion lässt sich der Mann von einer renommierten Kanzlei für Verwaltungsrecht vertreten, um sein Anliegen durchzusetzen.
Nach erfolglosen Versuchen, mit dem Mann ins Gespräch zu kommen, und den regelmäßigen Besuchen des Ordnungsamts ist der Verein spot e.V. nun mit einer Erklärung auf seiner Website und in den sozialen Medien an die Öffentlichkeit gegangen.
Seit 20 Jahren keine Beschwerden, kein Problem mit anderen Nachbarn
Der 2008 gegründete Zusammenschluss von Skateboardern, Inlineskatern und BMX-Fahrern stellt unter der Überschrift „Einer gegen alle“ die Frage, ob die unergründlichen Beweggründe eines Einzelnen so mir nichts, dir nichts über das Anliegen einer seit Jahren gewachsenen Gemeinschaft gestellt werden können, die sich nichts zuschulden kommen lässt.
Unter anderem heißt es:
„Wie kann das Ruhebedürfnis einer Person mehr wiegen als das im Grundgesetz garantierte Recht auf freie Entfaltung und allgemeine Handlungsfreiheit von Hunderten? Soll das demokratisch sein?“
Laut Vereinssprecher Tobi Kraus gab es seit über 20 Jahren keine Beschwerden. Erst seit diesem Jahr komme praktisch jeden Tag pünktlich um 20 Uhr das Ordnungsamt vorbei und erteile Platzverweise.
Dabei geht es nicht um Ruhestörung, Vandalismus oder sonstigen Ärger, sondern fast ausschließlich um „Überschreitung der Nutzungsdauer“. Ein Punkt, den auch die städtische Pressestelle nennt. Von Ruhestörung ist hingegen keine Rede.
Formal ist der Beschwerdeführer im Recht
Formal ist der Beschwerdeführer im Recht. Der Skateboard-Park fällt unter die städtische Grünanlagensatzung, und die sieht (ab Mai) lediglich eine Nutzung zwischen 9 und 20 Uhr vor. „Die Benutzung der Spielanlagen ist außerhalb dieser Zeiten nicht gestattet“, so die Pressestelle.
Dass die Praxis in der Vergangenheit eine andere war und sich daran auch niemand störte, ändert daran nichts – auch wenn die Beschwerden nur von einer Einzelperson kommen. „Im Kern geht es um die Einschränkung unausgesprochener Rechte vieler, nur damit das formale Recht eines Einzelnen gewahrt wird“, heißt es in der Erklärung von spot e.V.
Skaten nach 20 Uhr: im Skatepark untersagt, am Parkplatz erlaubt
Vor allem im Hochsommer wäre der Zweck der Anlage damit weitgehend verfehlt. „Da geht es doch erst um 18 oder 19 Uhr los. Vorher ist es viel zu heiß“, sagt uns ein Nutzer der Anlage. Er bezeichnet die derzeit geltende Regelung als „paradox“. „Wenn uns das Ordnungsamt von hier vertreibt, haben wir dagegen keine Handhabe. Aber auf dem Parkplatz nebenan dürften wir bis um 22 Uhr Skateboard fahren – der fällt nämlich nicht unter die Grünanlagensatzung.“
Man habe schon mit mehreren Nachbarn aus dem potentiell betroffenen Mehrfamilienhaus gesprochen, das am nächsten liegt, sagt Tobi Kraus. „Die haben alle kein Problem mit uns.“ Lediglich bei dem Beschwerdeführer habe man bislang vergeblich das Gespräch gesucht. Deshalb gehe man nun an die Öffentlichkeit.
Vorschlag: Satzung ändern
Der Vorschlag: Für die Anlage soll in der städtischen Grünanlagensatzung entweder eine Ausnahme vorgesehen werden, die eine Nutzung bis 22 Uhr möglich macht. „Dafür kann man gerne eine befristete Sonderregelung für eine Saison machen“, erklärt Tobi Kraus. Während dieser „Pilotphase“ könne dann auch ein Lärmschutzgutachten erstellt werden. „Dann hätte man eine objektive Grundlage.“
Eine andere Möglichkeit: Die Umwidmung des Skateboard-Parks zur Sportanlage. Dann würden andere Lärmschutzregelungen – ebenfalls bis 22 Uhr – gelten.
Allzu exotisch sind diese Ideen nicht. In Langquaid (Landkreis Kelheim) gilt der Skatepark als Sportanlage, die bis 22 Uhr offen ist. Die Stadt Amberg regelt die Nutzungsdauer ihrer Anlage durch eine eigene städtische Satzung bis maximal 22 Uhr.
Es gibt mittlerweile auch mehrere Gerichtsurteile zu Nachbarschaftsklagen, in denen festgehalten wird, dass Skateanlagen als Sportanlagen gelten – mit entsprechender Nutzungszeit. Seit 2020 ist Skateboarding schließlich sogar olympische Sportart.
Alle bis auf einen verlieren
Es gab bereits Gespräche mit Vertretern städtischer Ämter – Sportamt, Gartenamt, Amt für kommunale Jugendarbeit. „Ich hatte schon das Gefühl, dass man dort unser Anliegen versteht“, sagt Tobi Kraus. „So wie es jetzt läuft, verlieren doch alle.“
Die Stadt Regensburg schickt täglich auf Geheiß einer Einzelperson ihren Ordnungsdienst vorbei, obwohl dieser Besseres zu tun hätte. Nebenbei kostet es eine Stange Geld. Der Zweck des Skateparks wird für hunderte Nutzerinnen und Nutzer spürbar beschränkt. Das alles für die Anliegen eines Einzelnen, die – nimmt man die übrige Nachbarschaft – nicht von objektiv nachvollziehbaren Interessen getragen zu sein scheinen.
Verständnis bei der Sportbürgermeisterin
Bei der städtischen Pressestelle zieht man sich auf die bislang geltenden Regelungen zurück. „So lange diese Örtlichkeit als Spiel- und Bolzplatz Bestandteil der aktuell gültigen Satzung für die Benutzung der öffentlichen Grün- und Spielanlagen der Stadt Regensburg ausgewiesen ist, ist es nicht möglich, die Nutzungsdauer auf 22 Uhr auszuweiten“, heißt es. Eine Änderung von Benutzungszeiten sei „eine politische Entscheidung“.
Damit wäre der Stadtrat gefragt.
Sportbürgermeisterin Astrid Freudenstein äußert im Gespräch mit unserer Redaktion Verständnis für die betroffenen Jugendlichen. Man müsse nun eine rechtssichere Lösung finden, „um den Konflikt zu entschärfen“. Der Beschwerdeführer wird dies mit juristischem Beistand sicher aufmerksam beobachten.
martin
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Schön, dass die Lösung mit der Sportanlage direkt gefunden wurde. Hoffentlich kriegt die Stadt das schnell hin, bevor die Saison vorbei ist…
PS: Rechtschreibfehler ganz am Ende :) “saicher”
Burgweintinger
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Jetzt könnte die Sportbürgermeisterin Haltung zeigen und möglichst schnell für die Jugendlichen in der Verwaltung antreiben, dass diese Anlage umgewidmet wird!
Widerliches Verhalten von dem Zugezogenen!
Mr. T.
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Wie antisozial muss man eigentlich sein, um sich auf so einen Streit mit allen einzulassen? Vor allem, wenn man dort eine Eigentumswohnung gekauft hat, sollte man doch zumindest etwas anstreben, es sich nicht mit allen so dermaßen komplett zu verderben. Man muss ja nicht Everbodys Darling werden wollen, aber will man der sein, den jeder im Viertel hasst?
Gürteltier
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Immer wieder dieselbe Leier mit einem oder einer Zugezogenen die sich an bestehenden Strukturen stört und maximal dagegen vorgeht. Ich weiß nicht in wievielen Örtlichkeiten der Innenstadt deswegen keine Konzerte mehr durchgeführt werden dürfen…
Nun also bei der Arena, die Anlaufpunkt für und (was den Dirtpark angeht) selbstverwaltet durch junge Leute ist. Wenn dieser Einzelperson nachgegeben wird ist das ein Schlag ins Gesicht aller die sich in Freiräumen wie diesen finden und engagieren.
Beamter
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Wie in anderen Eingriffsverwaltungen dürfte auch das Ordnungsamt chronisch unterbesetzt sein.
Warum also fährt das Ordnungsamt dort täglich mit mehreren Beamten vorbei? Liegt Gefahr im Verzug vor? Sind Schutzgüter – Leib, Leben, Umwelt, … – akut gefährdet?
Oder liegt es an dem Schriftwechsel mit der “renommierten Kanzlei für Verwaltungsrecht”? Wird etwa mit einer Verpflichtungsklage gedroht?
Die zuständige Behörde hat nach § 9 der Satzung für die Benutzung der öffentlichen Grünanlagen und Spielanlagen der Stadt Regensburg ein Ermessen, ob sie Platzverweise ausspricht oder nicht.
Also entweder, wir kennen nur die halbe Wahrheit und es gab zig Verstöße gegen weitere Vorschriften, Schlägereien, Alkoholexzesse usw. usf., oder, die Stadt lässt sich hier von einer einzelnen Person gängeln.
Bei uns in der Behörde – ebenfalls eine Eingriffsverwaltung, aber völlig andere Rechtsgebiete – werden die (sehr zahlreichen) Anfragen, Beschwerden etc. nach Dringlichkeit abgearbeitet – und da geht es, wie beim Ordnungsamt auch, dann doch auch immer wieder um Gefahren und schwerwiegende Rechtsgüterverletzungen.
Wenn wir jeden noch so kleinen Rechtsverstoß ahnden würden oder jede noch so kleine Vorschrift, Auflage etc. durchsetzen würden, würde selbst bei massiver Aufstockung des Personalstamms gar nichts mehr funktionieren. Wir kommen so schon kaum hinterher, wichtige Vorschriften durchzusetzen und gravierende Verstöße zu ahnden.
Selbst die Staatsanwaltschaften stellen en mass Ermittlungsverfahren wegen Geringfügigkeit ein, und da geht es um Strafsachen, und nicht um nicht mal bußgeldbewehrte Verstöße (Aufenthalt nach 20 Uhr) gegen Vorschriften einer kommunalen Satzung.
Wobei wir wieder bei der Politik wären – die Kolleginnen und Kollegen im Ordnungsamt haben ganz sicher Wichtigeres und Dringlicheres zu tun, denen dürfte auch hier wieder mal von oben aufoktroyiert worden sein, was sie zu tun haben.
El
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Wie verbiestert und im eigentlichen Sinne a-sozial muss ein Mensch sein,
um den Jugendlichen ihre Freude derart zu vergällen.
Es steht zu hoffen, dass die Grünanlagensatzung im Sinne der Jugendlichen geändert werden kann und dies bald.
Was ich mich gerade frage, ist, ob es sich nicht um ein Gewohnheitsrecht handelt, wenn sich die längere Nutzung bereits seit Jahren eingebürgert hat.
Robert Fischer ÖDP
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Witzig, wenn man das Ordnungsamt wegen Falschparkern ruft, kommt selten wer oder nur sporadisch. Prioritäten und so.
Dieter
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Ja ja, die bösen Zugezogenen. Hoffentlich kein Preiß oder ein Ausländer!
“sie stimmen im Wesentlichen von einer Person” – aber nicht nur von einer oder?
Ganz ehrlich, warum hat man da eigentlich nicht seit Jahren versucht, Rechtssicherheit für den Treffpunkt zu schaffen?
Die Chancen wären ohne Beschwerden wahrscheinlich besser gewesen.
Schade für die Skater, Dirtbiker usw….mir scheint, das hätte man im Vorfeld verhindern können.
Rigobert
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-Skaten nach 20 Uhr: im Skatepark untersagt-
Gilt hier die Sommerzeit oder die Winterzeit?
Nicole
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Ganz ehrlich? Warumhat diese Person sich überhaupt gerade diese Wohnung gekauft? Denn, bevor ich eine Wohnung kaufe , erkunde ich doch das Umfeld. Und wenn ich so eine schöne Anlage sehe, kann ich doch davon ausgehen, dass es auch mal laut werden kann gerade abends wenn es tagsüber sehr warm ist. Ich finde das alle solcher Anlagen als Sportanlagen gelten sollten. Egal wo. Dann hat man diese Probleme nicht mehr. Es gibt doch sowieso schon so wenige Rückzugsmöglichkeiten für die Jugendlichen und Kinder. Diese Person soll doch bitte endlich aufhören die Ordnungshüter anzurufen. Ich glaube die haben mehr zu tun als sich um solche Sachen zu kümmern. Die Person soll das Geld sparen oder für gute Zwecke spenden wenn die Person so viel Geld hat. Denn so ein Einsatz kostet bestimmt. Und jetzt an die Person direkt. Bitte setzten Sie sich an einen Tisch, und finden Sie für alle Parteien eine konstruktive Lösung. Denn, mit niemanden zu reden und nur den Anwalt vorschicken, ist nicht die Lösung. Sie machen sich in der Nachbarschaft keine Freude. Nur als Tipp
Rita Lell
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Ich bin schon etwas verwundet über den Artikel. Das Gelände am JUZ ist in einem verwahrlosten Zustand. Beschwerden verlaufen ungehört. Der Bolzplatz ist seit ca. 10 Jahren unbenutztbar. Das Trennflies unter dem Sportbelag und dem Untergrund liegt frei und ist eine Stolperfalle. Als einzige Reaktion der Verwaltung ist ein Schild, dass der Platz unbenutzbar ist. Die Pflege der Anlage ist eine Schande. Es wird selten gemäht und er Müll nicht beseitigt. Einen Höllenlärm macht die Nutzung der Skater Pipe (Quarterpipe) oder wie sich das nennt. Ich kann mit meinem Hund nicht vorbei gehen, wenn Jugendliche diese Rampe nutzen. Sicher gibt es eine Möglichkeit, diese Skaterrampe leiser zu machen durch Lärmdämmung oder Verwendung eines anderen Materials. Aber in meinem Viertel ist scheinbar alles völlig egal. Von Förderung der Jugend eher keine Spur und kein Interesse. Es ist einfach kein Geld da für solche kommunale Bedürfnisse.
KW
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@Robert Fischer
Wenn man Falschparkende meldet, gilt man in diesem Land als Denunziant. Wenn man eine Wohnung neben einer seit Jahrzehnten existierenden, viel genutzten Freizeitanlage für hauptsächlich jugendliches Publikum bezieht und sofort konsequent anfängt, unter mithilfe eines Winkeladvokaten, dagegen vorzugehen, wird man zum Held der Konservativen.
War in Deutschland eigentlich schon immer so, oder?
Rhaenis
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Mir gefällt die Tatsache, dass sich hier verschiedenste Fraktionen, die in anderen Fällen durchaus gegensätzliche Standpunkte haben können, einig sind.
Das Problem ist lösbar, sogar ganz demokratisch und es wird voraussichtlich eine Verbesserung mit sich bringen. Ich hoffe auf eine schnelle Umsetzung, dann wäre das ein Paradebeispiel.
Charlotte
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11 Stunden Skaterzeit bis 20.00 Uhr muss doch reichen. Denn Skater Lärm ist unfassbar laut und nervt wahnsinnig. Ist doch toll, dass es überhaupt die Möglichkeit für Skater gibt, ob diese in der Nähe von Wohngebieten sein muss, ist etwas fragwürdig. Selbstverständlich müssen Lärmbelästigungen für dort wohnende Bürger begrenzt sein. Das sollten auch junge Menschen respektieren und je früher sie es lernen umso besser. Ich finde es langsam ziemlich ermüdend, immer wieder auf die gesundheitlichen Auswirkungen von Lärm bzw. bestehende Lärmgrenzwerte hinweisen zu müssen. Und ja, das gilt insbesondere in Städten und nein, niemand muss auf eine Wohnung verzichten müssen, nur weil einige sich nicht rücksichtsvoll gegenüber anderen verhalten. Bei dieser Wohnungsnot in Regensburg ist das nämlich nicht zumutbar. Lärmschutz besteht nicht aus Willkür, sondern aus nachweislichen Gründen. Dass ein Rechtsbeistand hinzugezogen wird, kann ich nachvollziehen. Weil sonst leider Lärmschutz nicht ausreichend gewährleistet wird.
da_Moartl
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WIE ARMSELIG!
Wie armselig muss ein Mensch sein, dass er zur Sommerszeit gleich mit einer Anwaltskanzlei auffährt, nur um sein noch armseligeres “Ruhebedürfnis” sicherzustellen. Möge er doch raus aufs Land ziehen – es gibt genügend baufällige Einsiedlerhütten in der Umgebung.
Wie armselig aber auch die Stadtverwaltung und Stadtpolitik, die es nicht gebacken bekommen, einigermaßen “normale” Regelungen zügig umzusetzen. Da braucht es erst den öffentlichen Druck und Lobbyarbeit der Skater, bis das in der Stadt überhaupt mal wer wahrnimmt. Ob dann wirklich was geschieht, das darf angesichts des ebenso dürftigen politischen Personaltableaus in Regensburg noch bezweifelt werden.
RD: Bleiben Sie bitte dran
Olli
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Kommentar gelöscht. Bitte sachlich.
feuergott
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@Charlotte:
11 Stunden Dultzeit bis 20.00 Uhr muss doch reichen. Denn Dult-Lärm ist unfassbar laut und nervt wahnsinnig. Ist doch toll, dass es überhaupt die Möglichkeit für Sauflustige gibt, sich in Horden zu betrinken, ob diese in der Nähe von Wohngebieten sein muss, ist etwas fragwürdig. Selbstverständlich müssen Lärmbelästigungen für dort wohnende Bürger begrenzt sein.
14 Stunden Autofahrzeit bis 20.00 Uhr muss doch reichen, von 20 Uhr bis 6 Uhr morgens sollten nur noch Leute fahren dürfen, die nachweislich zur Arbeit müssen. Denn Auto-Lärm ist unfassbar laut und nervt wahnsinnig. Ist doch toll, dass es überhaupt die Möglichkeit für Individualverkehr gibt, ob dieser in der Nähe von Wohngebieten sein muss, ist etwas fragwürdig. Selbstverständlich müssen Lärmbelästigungen für dort wohnende Bürger begrenzt sein.
Es ist immer nur relevant, wenn wir selber betroffen sind, oder?
Haimo Herrmann
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Das ist wieder so eine Situation , wie sie in Regensburg leider in den Alltag passt. Wir hier in Unterföhring bei München besitzen seit knapp einem Jahr einen sogenannten Pump – Track und die positiven Folgen dieser Anlage kann man genau beobachten. Handys sieht man kaum , die Benutzer geben sich selbst Fahr – oder Verkehrsregeln die sie auch strikt befolgen , Helmpflicht wird ausnahmslos eingehalten , die Grossen nehmen Rücksicht auf die Kleineren. Ich könnte noch seitenlang über meine positiven Beobachtungen referieren , die ich jeden Tag mache wenn ich meinen Hund dort ausbürste und stundenlang das Treiben beobachte. Aber nein ein einzelner , der nebenbei von dieser Generation mal versorgt werden will , stellt sich quer. Im Gespräch mit den jüngeren Leuten erfahre ich immer wieder , wie gross das Bedürfnis ist sich mal weitab der Autozone austoben zu können.
thomas otto
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@KW
ja das war schon immer so, denken sie nur an kuhglocken, kirchenglocken, misthaufen, umgehungsstrassen, kinderspielplätze und so weiter und sofort, gerade in bayern ist das ein beliebtes spiel für manch einen zugroasten querulanten, der glaubt jetzt geht alles nach seinem kopf.
Informant
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Die Energie, sich über den Zugezogenen aufzuregen, besser dahin leiten, für diesen Bereich eine Regelung bis 22:00 zu unterstützen. Dann fühlen sich die Skater & Co in Zukunft auch wohler.
Ein bisschen kann ich den Anwohner schon verstehen: Wozu sind Regeln da, wenn sie eh keiner befolgt. Bei Falschparkern würde ich mir ähnliches Engagement seitens des Ordnungsamts wünschen.
Crazy Vaclav
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@Charlotte 11 Stunden wohl nur, wenn die Schüler, die die Anlage nutzen, regelmäßig den Unterricht schwänzen. Ansonsten ist Ihr Kommentar ein weiteres Beispiel für die Kinder- und Jugendfeindlichkeit Deutschlands
Daniela
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Da das Problem nur durch Verwaltung, BMin Freudenstein und Stadtrat zu lösen ist, lohnt die Aufregung um einen Einzelnen (Zugereist oder Eingeborenen sch… egal, weil hier wohnhaft und somit Zahlender) nicht.
Primär besteht der gute Mann ja nur auf die Einhaltung von städtische Regeln. Deshalb gleich ein Querulant?
Jetzt die Frage aller Fragen. Kann man den Einzelnen ändern, oder ist es leichter die Nutzungsregeln zu ändern? Oder man ändert nichts und hält einfach die Regeln ein?
Kann doch alles nicht so schwer sein!
Auch a Regensburger
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Skaten, BMX, Inliner und Streetboard gehören zu den mit häufigsten Sportarten unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Fussball, Tennis, Laufen, Radfahren, Fitness, usw. werden ja auch nach 20:00 Uhr betrieben. Im Sommer auch wegen der Hitze nötig.
Die Skate Community hat im freien keine Möglichkeit nach 20:00 Uhr Ihren Sport auszuüben. Diese sollte geschaffen werden. Es ist keine Randsportart. Sogar Olympisch :-)
Jürgen
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Ich habe fast 10 Jahre gegenüber der Dult gewohnt und wußte das vorher schon.
Da hat man über mehrere Stunden am Stück gesichert Lärm inkl. der alkoholisierten Gesänge in der Starße am Ende eines jeden Tages und der zusätzliche Verkehr. Das habe ich vorher gewußt.
Die Sport- und Freizeitanlagen werden bestimmt nicht gleich morgens genutzt und auch nicht das ganze Jahr über. Vermutlich geht es ab 14/15 Uhr erst los und gegen Abend wird die Frequentierung seinen Höhepunkt finden. An schönen Tagen sprechen wir vermutlich von max. drei Stunden Lärm!!!
Ich verstehe den ganzen “Lärm” um nichts ehrlich gesagt überhaupt nicht, zumal man sich hätte vorher überlegen können, wohin man zieht.
Frau Freudenstein hat jetzt im bevorstehenden Wahljahr die Gelegenheit sich zu profilieren:
– Satzung entsprechend ändern, am Besten sofort und mit der Unterscheidung zwischen Sommer und Winter. “Nutzung von 9 Uhr morgens bis zum Eintritt der Dämmerung, spätestens jedoch bis 22 Uhr”, wäre sogar für das ganze Jahr gültig.
– Die Sportanlagen instand setzen und pflegen
– Das Ordungsamt entsprechend auf wichtigere Aufgaben ansetzen
Neupfi
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Ein Ausweichen der Skater auf den Neupfarrplatz/Residenzstraße ist jederzeit möglich. Hier wird im Sommer auch gern mal nachts um 1 ausgiebig geskatet. Das Ordnungsamt/Polizei fahren öfters vorbei, gekümmert wird sich da nicht drum. Und auch bei gaaaanz viel Toleranz: das Skaten da ist durch die besondere Akustik des Platzes wirklich ultralaut. Trotzdem: beschweren tut sich da niemand.
tom lehner
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Heilandsack, wie mir die auf den Keks gehen. Ich hasse sie. Man trifft sie überall. Aus jeder Ecke kommen sie angesegelt. Die Schrazen dieser waldorfbeschulten Helikoptereltern in ihrer eltären Szenekluft und den schönsten Mädels am Platz…
Mein Gott, ich konnte das nie. Ich war sensomotorisch zu untalentiert und mein Gesamtgewicht überstieg eindeutig die Traglast der verleimten Holzplatten. Shit happens. Und das Zeugs das die Rauchen…
Seisdrum, für mich ist nur komisch wenn einer sich ne Wohnung ansieht die direkt neben einem Skaterpark liegt und er sich dann umgehend beschwert. Das erinnert irgendwie an Aufs Land ziehen und Kuhglocken verklagen, den Mesner zur Unterlassung verdonnern oder oder oder…. Systembedingte Dissozialität.
Aber vielleicht ist das ja auch nur so ein Neidhammel wie ich…
Günther Herzig
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@tom lehner
8. Mai 2025 um 13:04 | #
Aber fragen würde ich schon gerne, was das bedeutet:
“Ich war sensomotorisch zu untalentiert und mein Gesamtgewicht überstieg eindeutig die Traglast der verleimten Holzplatten. Shit happens.”
tom lehner
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@ GH
Das nennt sich Selbstironie.
Daniela
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@ tom lehner
8. Mai 2025 um 13:04 | #
Ich will ja nicht unken, aber ich kenne Ecken in Regensburg, da kriegen Sie schon Ärger, wenn
– 5 Minuten nach 12 Uhr der Rasenmäher noch läuft,
– Sonntags Wäsche auf der Leine hängt,
– des Nachbarn Hund beim Läuten bellt,
– die Kids während der Ruhezeiten Fußball spielen,
– oder man mit der falschen Windrichtung grillt,
– Musik im Garten hört…. oder, oder, oder…
Das ist einfach mal typisch deutsch…, dazu brauchts noch nicht mal Neidhammelei….
Und wenns dann noch ein Zugezogener ist…
Jürgen
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@Daniela:
Das habe ich zum Glück nie so erlebt.
Wo soll das sein? Bitte mehr Infos.
Als wir gegenüber der Dult zur Miete wohnten, hatten wir einen kleinen Gemeinschaftsgarten der zum Wohnblöck gehörte. Dort durfte mein Sohn spielen, aber nur mit Kindern die im Block wohnten. Da er das einzige Kind im Block war, also alleine. Der Junge von Nebenan, weil nicht im Wohnblock wohnhaft, durfte nicht in unseren Garten.
Der Hund einer Wohnungsbesitzerin im Erdegeschoss hat den Garten aber als Klo benutzt.
Alle sind gleich, nur manche sind halt gleicher.
Deutschland rockt! ;-)
Kine
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Man kann nur hoffen, dass hier im Sinne des Anwohners dem Treiben der Skater ein Ende gesetzt wird. Einer der Kommentare weist ja schon drauf hin: Die ganze Ecke ist ein Schandfleck.
tom lehner
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@ Kine: “Dem Treiben der Skater ein Ende gesetzt wird”. Was ist denn das für eine Sprache? Das ist bestimmt die Lösung für diesen Konflikt.
Vieles von dem was oben lesbar geworden ist kenne ich schon aus meiner Jugend. Ignoranz und Intoleranz anstatt mit den Jugendlichen ins Gespräch zu gehen und für ein Miteinander zu werben.
Jugendgruppen, Räume für ebendiese usw. Meist verhinderten Vorurteile und Bedenken solche Projekte. Wir die diese Erfahrungen gemacht haben sollten wissen wie sich das anfühlt und entsprechend handeln. Und wenn ich Anwohner bin und mich das stört kann ich auch Eigeninitiative werden, mich mit den Menschen die Skaten unterhalten.
Schreiten wir zum Äussersten. Reden wir miteinander.
Aber nein. Wir haben die gleichen Vorurteile und Bedenken.
Daniela
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@Jürgen
9. Mai 2025 um 07:55 | #
Sie schreiben eine noch gräuslichere Geschichte mit dem Kind im “falschen ” Garten und dem Hundeklo, als ich ‘Nachbarschaftsquerelen’ habe hören oder erleben können.
Regensburg hat Ecken, da geht es erzkonservativer zu, als auf manchem 100-Seelen-Dorf in der Pampas.
Meist ist der Grund Eigentum, nach dem Motto, was mir gehört, da schaff ich an. Ein Problem ergibt sich dann für Nichteigentümer (Mieter, Nutzer-auch öffentlicher Anlagen-), oder zwischen Eigentümer untereinander.
Da bekommt man schon gelegentlich den Eindruck, der Mensch an sich hat sich seit den Neandertalern nicht recht weiter entwickelt. Meine Höhle, hier kommst Du nicht rein, sonst Keule. Gut, die Keule wird weggelassen, statt dessen halt Rechtsschutz, eifrige Anwälte und eine erheblich ausgelastete Justiz mit den unendlichen Geschichten an Nachbachschaftsstreitigkeiten.
Einen Grund gegen den vermeintlichen Übergriffe auf das Eigentum lässt sich immer finden.
Und in dem Fall ist es, auch nicht so selten, Ruhestörung bei Nichteinhaltung städtischer Regeln.
Ändert man die Regel, entfällt der Streitgrund. Aber auch nur so lange, bis sich etwas Neues finden lässt.