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Aus U-Haft entlassen

Geständnis der Ex-Vorsitzenden: 200.000 Euro bei der Tafel Regensburg veruntreut

Weil sie ein sogenanntes überschießendes Geständnis abgelegt hat, wurde Jonah L. unter strengen Auflagen aus der Untersuchungshaft entlassen. Folgt man diesem Geständnis, dann hat sich der bisher bekannte Schaden bei der Tafel verdreifacht.

Für Jonah L. war die Tafel offenbar jahrelang eine lukrative Melkkuh. Foto: as

Jonah L. ist wieder auf freiem Fuß. Der Haftbefehl wurde außer Vollzug gesetzt. Das bestätigt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber unserer Redaktion. „Die Beschuldigte hat vor dem Amtsgericht Regensburg im Rahmen des Haftprüfungstermins ein umfassendes Geständnis abgelegt“, so Oberstaatsanwalt Thomas Rauscher.

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Es handle sich um ein sogenanntes „überschießendes Geständnis“. Demnach hat Jonah L. Tatvorwürfe eingeräumt, die bislang noch nicht ermittelt waren. Bislang hatte die Kripo Unterlagen über eingehende Spenden bis September 2023 ausgewertet. Daraus habe ergab sich der bisherige Schadensbetrag von rund 69.000 Euro ergeben. „Die Beschuldigte hat nunmehr eingeräumt, dass sich dieser Betrag noch auf ca. 200.000 Euro erhöhen wird.“ Zunächst hätte die Mittelbayerische Zeitung darüber berichtet.

Es gibt noch weitere Vorwürfe

Wie regensburg-digital vergangene Woche exklusiv gemeldet hatte, wurde die 50-Jährige am 25. Juli in Untersuchungshaft genommen wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr. Sie verbrachte 13 Tage im Gefängnis. Aufgrund des überschießenden Geständnisses trat die Staatsanwaltschaft einer Außervollzugssetzung des Haftbefehls nicht entgegen. Jonah L. muss sich nun regelmäßig bei der Polizei melden und darf keinerlei Kontakt zur Tafel aufnehmen.

Neben den Untreuevorwürfen bei der Tafel steht noch ein weiterer Fall im Raum. Dem Vernehmen nach geht es auch hier um eine sechsstellige Summe, die Jonah L. in Zusammenhang mit einem Erbschaftsstreit unterschlagen haben soll. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Verwunderung über mondänen Lebensstil

Nicht nur bei der Tafel hatte man sich über den mondänen Lebensstil der damaligen Vorsitzenden gewundert. Obwohl weder sie noch ihr Ehemann einer Arbeit nachgingen. Jonah L. hatte ihr Engagement bei der Tafel insbesondere damit begründet, dass sie finanziell gut situiert sei und deshalb Zeit habe, um Bedürftigen zu helfen.

Kritik an ihrem Gebaren als Vorsitzende gab es schon länger. Doch erst als die Vorwürfe bekannt wurden und sie in Untersuchungshaft kam, wurde dies konkreter. Regensburg-digital sprach mit zahlreichen ehemaligen und nach wie vor aktiven Helfern bei der Tafel (hier unser ausführlicher Bericht).

Viel Spenden eingeworben und die Tafel nach ihren Bedürfnissen umgebaut

Folgt man deren Aussagen, dann war sie einerseits geschickt im Aktivieren von Spendern und politischen Unterstützern für die Tafel, allen voran bei der CSU. Andererseits passte sie die Anlaufstelle für Bedürftige nach und nach ihren Bedürfnissen an. Die Öffnungszeiten wurden immer mehr verkürzt. War Jonah L. nicht anwesend, war die Tafel dicht.

Auch das Vier-Augen-Prinzip beim Nachzählen der Kasse scheint sie ausgehebelt zu haben. Vorstandswahlen fanden nicht mehr in geheimer Wahl, sondern offener Abstimmung statt. Derweil arbeitete Jonah L. an ihrem Aufstieg bei der Tafel, wo sie es binnen kürzester Zeit in den Dachverband schaffte, wo sie eine monatliche Aufwandsentschädigung von 500 Euro erhielt. Das bestätigt uns ein Sprecher des Dachverbands. Seit 1. Juli ruht ihr Amt.

Helfer gegeneinander ausgespielt

Wer bei der Regensburger Tafel kritisch nachfragte, wurde von ihr hinausgeworfen oder warf frustriert das Handtuch. Das schildern uns zahlreiche Engagierte dort gleichlautend. Dabei scheint Jonah L. sehr geschickt dabei gewesen zu sein, die Ehrenamtlichen gegeneinander auszuspielen.

Es gab mehrere Strafanzeigen wegen Verleumdung und übler Nachrede gegen sie, die im Vorfeld der ersten Durchsuchung bei der Tafel Anfang Juni eingestellt wurden. Wohl, weil die anderen Vorwürfe ohnehin ein höheres Strafmaß erwarten lassen.

Der Verein hat zu viel Geld 

Das erfolgreiche Werben um Spenden für die Tafel Regensburg sorgte dafür, dass der Verein mittlerweile weit mehr als eine halbe Million Euro auf seinen Konten hat. Ein Umstand, der die Stadt Regensburg dazu veranlasste, bereits gewährte Zuschüsse zurückzufordern und der unter Umständen sogar die Gemeinnützigkeit gefährden könnte.

Folgt man dem nun erfolgten Geständnis, dann scheint sich Jonah L. seit ihrer Amtsübernahme Ende 2021 reichlich an diesen Geldern bedient zu haben, um ihren luxuriösen Lebensstil zu finanzieren.

Neuer Vorstand gesucht

Beim verbliebenen Rumpfvorstand der Tafel scheint man erst nach und nach zu realisieren, wie man von Jonah L. hinters Licht geführt wurde. Auf entsprechende Nachfragen bei einer Presserundfahrt mit Sozialbürgermeisterin Astrid Freudenstein (CSU) reagierte Schriftführer Georg Forster teils schmallippig, teils ungehalten. Einen Blick ins Lager, das nach Schilderungen von Tafel-Helfern übervoll ist, verweigerte Forster den Medienvertretern.

Er räumte aber doch ein, dass man sich im Vorstand komplett neu aufstellen müsse. Man brauche Personen, die bereit seien, Verantwortung zu übernehmen. Die Ankündigung, dass man versuche, früher wieder zu öffnen, als bislang angekündigt, scheint man halten zu können. Wie die Tafel gestern auf ihren Social Media-Kanälen erklärte, soll der Betrieb ab dem 8. September wieder aufgenommen werden – eine Woche früher als geplant.

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Kommentare (27)

  • tom lehner

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    Spannend. 200.000€ für 4 Jahre “Ehrenamtliche Arbeit” 50.000 pro Jahr. Ich mag nicht weiterrechnen. Frau Lindinger hat sich das richtig nett gemacht. Da ist das Wort “Überschiessend” schon sehr treffend. Kein Wunder das sie so allergisch auf kritische Nachfragen reagiert hat.
    Da darf sich die Gemeinschaft schon fragen wie das geht und ob es nicht doch noch ein paar Mitwisser gibt. Oder zumindest “Ahnende” die das stillschweigend hingenommen haben. Die Chuzpe eine “Institution” wie die Tafel zu beklauen muß man erstmal haben. Ich kann das nicht glauben das das bei dieser Summe unentdeckt blieb.

    “Keine bezahlte Arbeit hat mir vorher mehr gegeben als meine ehrenamtliche Tätigkeit bei der Tafel[…]” das passt wie die Faust aufs Auge zu einer Kommunalpolitikerin, die sich damit auch noch Wählerstimmen für sich und ihre Christlich-Soziale Partei verspricht und vermutlich auch bekommen hat..
    Da fällt Dir und mir nix mehr ein.

    Aber hier wird protestiert, weil jemand sich erdreistet als “Armer Mensch Urlaub zu machen”, sich fünfzig Euro für einen Bus auf den Balkan zusammenkratzt um seine Verwandten zu besuchen.

    Ich wünsche mir das Die Tafel schnellstmöglich wieder Menschen versorgen kann die es wirklich brauchen und nicht irgendwelche kriminelle Elemente aus der Halbwelt.
    Und übrigens Regensburg, die Kohle für Zuschüsse könnt ihr Euch ja von der Frau Lindinger holen. Die Tafel kann da nix dafür das die Frau in den Spendenbeutel greift.
    Das wäre mehr als angemessen finde ich.

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  • Antifa-Schutzwall

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    Frau L.’s politische Ämter und Mitgliedschaften in der CSU:
    seit 2021: Beisitzerin im Ortsvorstand CSU Oberisling-Leoprechting-Graß
    (Quelle: CSU-Ortsverbandsseite: https://www.csu.de/verbaende/ov/oberisling-leoprechting-grass/ueber-uns/ )

    Hobbys:

    Reisen

    Lesen

    Skifahren

    Die Welt ein bisschen besser machen

    Wenn das erklärte Hobby tatsächlich „die Welt ein bisschen besser machen“ lautet, dann hat Frau L. diesen Vorsatz immerhin ganz konsequent zu Hause begonnen. Schließlich ist Selbstfürsorge auch eine Form der Weltverbesserung – zumindest, wenn man unter „die Welt“ vor allem das eigene Konto versteht.

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  • Franz Josef Klatscht

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    Die Frau erfüllt jetzt bestens alle Voraussetzungen der CSU. Vorstrafe, Veruntreuung, ungeniert bereichert auf Kosten anderer… passt doch ganz gut…ohne jegliches Feingefühl und Scham. Damit kann man gaaaanz weit kommen…

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  • Karl Straube

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    @14:52: Liebe rd, spätestens seit dem”Fall Schanderl” bin ich der CSU abgeneigt, was mich aber nicht hindert, Leuten wie Viehbacher ein ehrendes Anfenken zu widmen. Der angesprochene Beitrag ist aber kein Diskussionsbeitrag sondern eine Sudelei. Wenn Sie ihn löschen – Netikette? -, dann können Sie meinen mit löschen.

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  • Burgweintinger

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    Kommetar gelöscht. Sachlich!

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  • Gerhard

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    na ja, kenne alle Bücher des Dr. Wilhelm Schlötterer.
    Empfehle ich jedem CSU Wähler, und nicht nur diesen, zu lesen.
    Dann weiß man über das “System” Bescheid

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  • Nachbarschaftshilfe

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    also wir arbeiten auch ehrenamtlich und bekommen keine 500 Euro im Monat. Teilweise arbeiten wir sogar umsonst. Das ist schon eine schöne “Aufwandsentschädigung”

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  • Altmann

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    Ich kenne die Tafel,arbeite auch ehrenamtlich,zwar nicht für due Tafel selbst Aber das tut nichts zur Sache.Warun wird da bicht mal tiefer gebohrt.Frau Freudensteun wusste mit Sicherheit was da läuft In Juni kam doch der Zoll und hat alles mitgenommen an Unterlagen.Und jetzt auf entrüstet machen Es wurd Zeit das dieser Skandal richtig aufgedecjt wird,auch unter dem Mantel der Verschwiegenheit bei CSU und auch der Regensburger Zeitung.Eine Sauerei ist das.

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  • Bode

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    Es wird Zeit das dieses Fass mit Kenntnis der CSU richtig aufgemacht wird Ohne verlogene Entrüstung und Vertuschung.Bin selbst ehrenamtlich in Regensburg tätig.

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  • Mr. T.

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    Franz Josef Klatscht hat gar nicht mal so unrecht. Im Endeffekt hat sich Frau L. jetzt in der CSU für höhere Weihen qualifiziert und ist von der Bezirksliga in die Landesliga aufgestiegen, was die Selbstbedienungsmentalität betrifft. Nur konsequent, dass sie nicht mehr für den Stadtrat antritt. Natürlich noch weit entfernt von einer Frau Hohlmeier oder gar Tandler, aber auf einem guten Weg.
    Immer wieder interessant, wie lange Parteikolleg*innen an solchen Personen festhalten, bevor sie sie kurz nach dem letzten Moment fallen lassen und sich jegliche Verbindungen in Luft auflösen wie sonst nur ihre Versprechungen.
    Es fällt mir immer noch schwer zu glauben, dass die Gewissenlosigkeit einer einzigen Person ausreicht, um so einen Betrug Jahre lang funktionieren zu lassen.
    Es müsste eigentlich frühestens dann auffallen, wenn sich Personen hier vorgeblich für die Ärmsten engagieren, sich aber auch gleichzeitig in einer Partei engagieren, welche nicht Armut bekämpft, sondern Arme, diese gegen andere Benachteiligte ausspielt, diesen für alle selbstgemachten Probleme die Schuld zuschiebt und die Umverteilung von unten nach oben nur noch weiter beschleunigen will.

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  • H. Müller

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    Anstatt sich dafür einzusetzen, dass erst gar keine Tafeln mehr gebraucht werden, was die Aufgabe für die CSU wäre überall wo sie in Regierungsverantwortung sitzt, hetzt man immer wieder gegen Bürgergeldempfänger. Um sich dann beim nächsten Pressetermin bei der Tafel oder ähnlichen Almosen-Institutionen wieder kurz eine Arbeitsjacke überzustreifen und sich als Retter der Armen feiern zu lassen.
    Die Ärmsten der Gesellschaft werden so doppelt missbraucht. Da ist es eigentlich nur konsequent, ihnen wie in diesem Fall auch noch gleich das Geld zu klauen, das Andere für sie gespendet haben.
    Wieder einmal zeigt sich: Wo es etwas zu holen gibt, wird in Reihen der CSU gerne die Selbstbedienung aktiviert: Amigoaffäre, Verwandtenaffäre, Maskendeals, Wahlkampfspenden-Erpressung, und eben sogar bei den Ärmsten.

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  • Captain Haddock

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    Was sagt Frau Freudenstein dazu?

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  • Nick

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    Vor ein paar Jahren, zur Corona Zeit, beschuldigte mich Frau L. das ich der damaligen Vorsitzenden eine Email geschrieben und Sie beleidigt hätte, auf Nachfrage was drin stand, kein Kommentar. Ich wurde bei der Tafel gesperrt. Auch auf mehrere Emails keine Antwort. Erst als ich bei Frau L zu Kreuze gekrochen bin und mich entschuldigt habe für etwas was ich nicht getan habe, durfte ich wieder LM holen. Frau Freudenstein und Herr Aumer sollten zurücktreten, denn beide haben über Wochen geschwiegen und nichts unternommen, obwohl, und da bin ich mir sicher, sie den wahren Grund für die Schließung kannten. Fadenscheinige Posts bei FB und komische Interwievs, unglaublich diese CSU.

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  • satyr

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    Dieser unsäglichen CSU-tante ist nicht einmal bewußt, welchen Schaden sie für das Ehrenamt angerichtet hat.
    Wer will denn da bitte noch spenden?
    Abgesehen vom finanziellen Schaden sollte sie hauptsächlich für den Image-Schaden geradestehen.
    Da sie nicht die einzige ist (ich verweise nur auf die Spendenskandale der letzten Jahre),
    halte ich es bei allen Spendenbetteleien mit der schwäbischen Hausfrau: “mir gäbet nix”.
    Da bin ich immer gut beraten…

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  • Logik

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    @H. Müller,
    Haben Sie sich eigentlich einmal mit dem Konstrukt Tafel beschäftigt oder posaunen Sie nur gedankenlos irgendeinen Mist raus?
    Der satzungsgemäße Zweck der Tafel ist (1) die Rettung von Lebensmitteln und deren (2) Verteilung nach ethischen Aspekten.
    Mir ist bewusst, dass ein „dass die Tafeln nicht mehr gebraucht werden“ in einer Gedankenlosigkeit gut klingt, aber nunmal nichts mit dem Satzungsziel zu tun hat.
    Selbst wenn morgen alle Bürger 100.000 € auf dem Konto hätten, würden die Tafeln ausrücken, überschüssige Lebensmitteln einsammeln und anschließend verteilen.
    Bereits jetzt gibt es auch Tierheime / Tiertafeln die genau so von den Supermärkten Ware erhalten. Die Tafel ist und bleibt ein Hilfsangebot. Ein sehr sehr wichtiges Hilfsangebot, aber es übernimmt nicht die Rolle eines Vollversorgers. Das darf man niemals vergessen. Der Kampf gegen Armut muss viel differenzierter gesehen werden.

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  • Rudi Ratlos

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    @CaptainHaddock

    Nun ja, ihr Motto ist: „Regensburg kann mehr“
    Die interessante Frage dazu ist:
    weiter in den Sumpf oder aus dem Sumpf?

    Und erstmal Sendepause nach der Sozialrundfahrt?
    Aber der Wahlkampf läuft ja erst an, das wird noch interessant.

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  • tom lehner

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    @ Mr. T.

    Zur “Blutsbande”:

    “Das haben wir nicht gewusst!” Geht immer.

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  • brenner

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    Was genau hat eigentlich Frau Freudenstein damit zu tun? Außer, dass sie in der CSU ist und sie deshalb hier eh keiner mag?

    Die Sozialbürgermeisterin, bzw. die Stadt, ist keine Aufsichtsbehörde für einen privatrechtlichen gemeinnützigen Verein. Dafür sind allein dessen Organe und letztendlich die Mitglieder zuständig. Die haben offensichtlich versagt.

    Wie es scheint, hat man die Tafel zu einer Art Gelddruckmaschine aufgeblasen, bei der es gar nicht auffällt, wenn mal 200 T€ abgehen. Im kommerziell-gemeinnützigen Bereich ist das gar nicht so ungewöhnlich. Das größte finanzielle Problem solcher Organisationen ist das Finanzamt, wenn es mit dem gesetzlichen Mittelverwendungsgebot und damit dem Entzug der Gemeinnützigkeit droht. Hier muß man mal ansetzen und prüfen, was falsch gelaufen ist. Dafür ist aber nicht die Stadt, Frau Freudenstein oder gar ein Herr Aumer zuständig. Sondern der Verein und dessen Mitglieder.

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  • Mr. T.

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    Logik, meiner Meinung nach unterscheidet sich die Tafel schon von anderen Lebensmittelrettern, da die Tafel mit den geretteten Lebensmitteln bedürftige Bürger*innen unterstützt. Wenn ich die Genese der Tafeln richtig im Kopf habe, war die Intention, Bedürftige zu unterstützen, und nicht, Lebensmittel zu retten. So versteht man sie auch in der Realität. Die Lebensmittelrettung steht hier eher hinten an und ist ein Kollateralnutzen – im Gegensatz zu anderen Lebensmittelrettern, für die es in erster Linie wichtig ist, dass keine Lebensmittel verschwendet werden.
    Deswegen ist es auch in Ordnung, bei Diskussionen über Tafeln oder ähnliche Hilfsorganisationen, darauf hinzuweisen, dass es idealerweise solche Organisationen am besten gar nicht geben müssen sollte, da alle Menschen ein Auskommen haben, mit dem sie sich eigenständig ein würdiges Leben leisten können. Das muss insbesondere dann immer erwähnt werden, wenn die Politik bei Diskussionen über das Existenzminimum auf die Möglichkeit verweist, sich auch über Tafeln zu versorgen, deren günstige Versorgung also bereits in das Existenzminimum einpreist und damit staatliche Aufgaben auf freiwillige Private auslagert. Was passiert, wenn diese dann mal aus verschiedensten Gründen plötzlich wegbrechen, sieht man ja hier bestens.

    brenner, stellen sie sich doch nicht so schlicht. Freudenstein wird hier nicht vorgeworfen, als “Aufsichtsbehörde” versagt zu haben, sondern, dass sie ihrer Parteifreundin, von der sie sich viele Stimmen der Unionswähler*innen, die noch wissen, was das “C” und das “S” im Parteinamen bedeuten sollten, erhofft hat, viel zu lange die Stange gehalten hat und alle Warnungen im Vorfeld ignoriert hat.

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  • tom lehner

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    @ brenner

    Sie mögen sachlich ja recht haben.
    Allerdings nimmt man als Bürgermeisterin oder MdB es dann doch gerne mit, wenn die Parteikollegin “Ehrenamtlich” eine Einrichtung wie die Tafel leitet.
    Und das Frau Lindinger es sehr gut verstanden hat sich “Ins richtige Licht” zu rücken und andere das leidlich für ihr eigenes Ego nutzten, können auch sie nicht abstreiten. Gerade der A. kann das gut. Was wiederum auch gut für das Standing von Frau Lindinger in der CSU war. Die Amigos lassen grüßen..

    Das man die Tafel “Zu einer Gelddruckmaschine aufgeblasen hat, bei der es nicht auffiel, wenn mal 200.000€ abgehen” halte ich dagegen für ein Gerücht. Wenn man den hier nachzulesenden Kommentaren glauben schenken mag, gab es schon lange vorher Anzeichen, Missstimmung und Querelen in und um die Tafel, die Nachfragen durchaus legitimiert hätten.

    Sich im Lichte einer, sich um die Armen kümmernde “Mutter Lindinger” zu sonnen, um sich hinterher als ahnungslose, schockierte Parteimitglieder darzustellen und abzutauchen ist un-(glaub)würdig.

    Es kommt halt immer darauf an was man sehen möchte.

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  • Volker Artmann

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    Man darf gespannt sein, wer sich nun anbietet, die Führung der Tafel Regensburg zu übernehmen – und wo er sich politisch sieht. Gibt es eigentlich unter den Kommentatoren hier welche, die bereit sind diese Verantwortung zu übernehmen?

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  • Logik

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    @Mr. T,
    Genau das Gegenteil ist der Fall. Wesenskern der Tafel ist die Rettung von Lebensmitteln und erst danach kommt die Frage deren Verteilung. Das unterscheidet die Tafeln explizit von anderen Hilfseinrichtungen, da Tafeln keine Lebensmittel zukaufen dürfen. Verteilt wird nur das, was gespendet wird und sonst nichts. Andere Hilfsorganisationen kaufen fleißig zu und wollen primär unterstützen. Die Tafel ist unmittelbar an die Lebensmittelrettung gekoppelt und nicht an die vorherrschende Armut.
    Ich verstehe aber, dass dieser Trugschluss aufkommt, da man Tafeln weniger mit der Lebensmittelrettung und vor allem mit der sozialen Komponente verbindet.
    Foodsharer bereichern sich selbst an den geretteten Lebensmitteln, da sieht man natürlich auch nur die Rettung von Lebensmitteln.

    Ansonsten rate ich gerne zu einem „was wäre wenn“-Spielchen: Was wäre, wenn jeder Bürger 3.000 € im Monat zur Verfügung hätte und die Supermärkte immer noch Lebensmittel aussortieren müssten?

    Richtig, die Tafel gäbe es immer noch.

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  • Unbekannt J.D

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    Ich war selbst bis ende letzten Jahres ehrenamtliche Helferin in der Tafel. Jonah L hatte immer einen sehr scharfen Ton und war extrem respektlos zu den Asylanten die in der Tafel geholfen haben. Außerdem habe ich sie gefragt wie sie ihr leben finanziert und sie konnte mir nicht wirklich eine Antwort geben, allerdings hat es mich immer gewundert weil sie einen Porsche fährt und einen sehr teuren Lebensstandart hat. Ich habe mich mit einer anderen Dame dort sehr gut verstanden, und beim einräumen und aufräumen gerne miteinander gequatscht, bis Jonah mich in Büro gerufen hatte und gesagt hat ich wäre ein Störfaktor und zu laut mit meiner Art und ich solle mich zurückhalten. Sie hat sich immer aufgespielt als wäre sie die Königin und die Tafel ihr Königreich. Wir durften den Leuten ja nicht zu viele Lebensmittel geben, aber am Ende der Woche 3 Lkw’s voll Lebensmittel weggeschmissen. Jonah L hat einen furchtbaren Charakter, und eine sehr hohe kriminelle Energie, das strahlt sie einfach aus. Das alles tut mir sehr leid für das Image der Tafel und den wundervollen Helfer: innen die dort jeden Tag essen für Bedürftige bereitstellen.

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  • brenner

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    @ tom lehner:
    “Das man die Tafel “Zu einer Gelddruckmaschine aufgeblasen hat, bei der es nicht auffiel, wenn mal 200.000€ abgehen” halte ich dagegen für ein Gerücht.”

    Naja, man hat 500 T€ auf dem Konto und 200 T€ wurden offensichtlich veruntreut ohne dass das irgendwo gefehlt hätte. Woher kommt all das Geld und vor allem, wohin damit? Die Tafel ist da meiner Erfahrung nach aber nicht der einzige gemeinnützige Verein, der sich diese Frage stellt. Das Gemeinnützigkeitsrecht sieht nicht vor, dass man Geld auf Konten hortet, sehr zum Leidwesen mancher Vorstände.

    “Wenn man den hier nachzulesenden Kommentaren glauben schenken mag, gab es schon lange vorher Anzeichen, Missstimmung und Querelen in und um die Tafel, die Nachfragen durchaus legitimiert hätten.”

    Mag man diesen Kommentaren Glauben schenken?` Was glaubt man Leuten, die nachdem alles öffentlich geworden ist, plötzlich aus dem Busch springen und rufen “ich hab das ja immer schon gewußt”?

    Und selbst wenn die Vorgänge Nachfragen legitimiert hätten: Für diese Nachfragen wären die Vereinsmitglieder zuständig gewesen. Wenn die sich nicht trauen ihren Aufgaben nachzukommen, warum auch immer, dann kann man das nicht der Stadt oder der Sozialbürgermeisterin anlasten.

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  • Mr. T.

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    Logik, ich hab grad mal kurz recherchiert und es scheint einfach miteinander verknüpft zu sein, also weder der Vorrang des einen, noch des anderen. Das Ziel ist: Überschüssige Lebensmittel von Supermärkten, Bäckereien etc. sammeln und an Bedürftige verteilen.
    In der Öffentlichkeit verbindet man es in der Tat immer zuerst mit der Verteilung an Bedürftige. Daher wohl auch mein nicht ganz korrekter Eindruck.
    Beim normalen Foodsharing würde ich es aber nicht “Bereicherung” nennen. Die verschiedenen Plattformen bringen Geber und Nehmer zusammen. Letztere verkaufen diese Waren auch nicht, sondern verwerten sie selbst oder verteilen sie weiter. So kenn ich das zumindest. Reich wird da niemand, man spart sich höchstens ein paar Euro für Lebensmittel, die man sonst gekauft hätte.
    Bei Ihrem Gedankenspiel komme ich jedoch zum Schluß, dass es weiter Foodsharer gäbe, aber eher keine Tafeln, da es in einer idealen Welt keine Bezugsberechtigten mehr gäbe.

    Unbekannt J.D. bestätigt weiter, dass es wohl sehr viel aktives Wegschauen, wenn nicht sogar Vertuschen im Umfeld von Frau L. gegeben haben muss, damit das so lange gut geht. Kann ja nicht sein, dass es allen, die ihr nicht gerade freundschaftlich gegenüber standen, aufgefallen ist, allen anderen aber gar nicht.

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  • Günther Peissig

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    @Logik
    Warum sollten die TAFELn keine Lebensmittel zukaufen dürfen? Dann wären ja größere Geldspenden vollkommen unangebracht. Als die geflüchteten Ukrainer von der Stadt Regensburg an die TAFEL verwiesen wurden und Frau Lindinger in jedem Interview die nicht ausreichenden Lebensmittelspenden beklagte, hätte die Organisation sehr wohl von den hohen Geldreserven Lebensmittel zukaufen können. Allerdings hätte es dann weniger zu unterschlagen gegeben. Es scheint, dass hier vorausschauend gedacht wurde.

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  • Max Kreitmair

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    Was ich nicht verstehe: Wenn diese Dame so einen “furchtbaren Charakter” hat, warum wehrt sich von den Helfer:innen keiner? Wenn jeder wusste, was sie alles falsch macht, warum lässt man ihr soviel durchgehen?

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