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Wegen Kritik an Julia Ruhs

Nach rassistischer Hetzkampagne: Vortrag bei Interkulturellen Wochen in Regensburg abgesagt

Nach Kritik an der „Klar“-Moderatorin Julia Ruhs wird der BR-Rundfunkrat Hamado Dipama seit einer Woche von Rechtsaußen-Medien mit einer rassistischen Hetzkampagne überzogen. Einen geplanten Vortrag in Regensburg hat er wegen Sicherheitsbedenken abgesagt.

Der Integrationsbeirat postete dieses Bild anlässlich von Dipamas Absage. “Wir stehen solidarisch an seiner Seite”, hieß es unter anderem.

Es ist selten, dass sich der Rassismus bereits in der Überschrift so unverhohlen zeigt, wie das seit Ende letzter Woche auf diversen einschlägig bekannten Portalen geschehen ist. Der Anlass: Ein deutscher Staatsbürger, Hamado Dipama, hat – auch in seiner Eigenschaft als Rundfunkrat beim Bayerischen Rundfunk – die breit diskutierte Entscheidung des NDR gelobt, die Zusammenarbeit mit Julia Ruhs als Moderatorin des Magazins „Klar“ zu beenden.

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Doch Dipama scheint nicht dem Bild zu entsprechen, das sich „Tichys Einblick“, „Report24“, „ÖRR-Blog“, „Journalistenwatch“, „Junge Freiheit“ und andere von einem Deutschen machen. Aber weil er es dennoch wagt, eine Ikone dieser neurechten bis rechtsradikalen Portale zu kritisieren, sind teils bereits deren Schlagzeilen gespickt mit Falschbehauptungen und Diffamierungen.

Erinnert die Kampagne gegen Brosius-Gersdorf

Quer durch die sozialen Medien wird Dipama seit Tagen rassistisch beleidigt und beschimpft – bis hin zu offenen Drohungen. Einen Vortrag über Rassismus und Diskriminierung in Regensburg, der am Mittwoch im Rahmen der Interkulturellen Wochen geplant war, hat der Münchner nun abgesagt. Es gebe „massive Sicherheitsbedenken“, sagt Dipama.

Die Welle, die über den 51-Jährigen hereingebrochen ist, erinnert an die Kampagne gegen Frauke Brosius-Gersdorf, ehemals Kandidatin für das Amt als Verfassungsrichterin. Am 18. September lobte Dipama in öffentlichen Postings die Entscheidung des NDR, die Zusammenarbeit mit Julia Ruhs zu beenden. Unter anderem schrieb er:

„Bravo an den NDR für diese weitsichtige Entscheidung! 👏🏽

Die Unterwanderung durch Rechte und Neofaschisten in öffentlich-rechtlichen Medien muss gestoppt werden ⛔️.

Julia Ruhs vertritt keinerlei journalistische Ethik – Ihre Auftritte lassen eine politische Agenda erkennen: rassistisch, rechts und spaltend. Anstatt journalistisch zu arbeiten, betreibt sie Hetze gegen Geflüchtete, Migrant*innen, die Grünen und die Linke.

(…)

Dass ausgerechnet Unionspolitiker – allen voran Markus Söder – die NDR-Entscheidung angreifen, zeigt nur eines: Teile der politischen Elite in Deutschland sind unfähig, rechte und faschistische Manöver zu erkennen, die letztlich ihrem eigenen Untergang dienen.“

Fragwürdige Portale, AfD und Mob Hand in Hand

Noch am selben Tag begann ein sozial-mediales Trommelfeuer, bei dem sich insbesondere der ÖRR-Blog des oberfränkischen CSU-Lokalpolitikers Jonas Müller mit zahlreichen Posts als Stichwortgeber hervortat.

Es sprangen Portale auf wie „Tichys Einblick“ (wo Leuten schon mal Aussagen in den Mund gelegt werden, die sie nicht getroffen haben), das rechtslibertäre „Apollo News“, das offen rassistische „Journalistenwatch“ und die neurechte Traditionspostille „Junge Freiheit“. Als Weiterverbreiter diente auch die AfD, wo ein Bundestagsabgeordneter mit eigenen Sharepics gegen Dipama Stimmung machte.

Man repostet anschließend einander gegenseitig und der Online-Mob tut mit der Forderung nach Abschiebung, Beschimpfungen und offenen Drohungen sein Übriges. Ein Ende: bislang nicht absehbar.

Falsch und verzerrend

Einige Falschbehauptungen, die dabei aufgestellt werden:

Mit Dipama sitzt, entgegen anderslautender Behauptungen auf den oben erwähnten Portalen, kein abgelehnter Asylbewerber im Rundfunkrat. Er ist seit drei Jahren deutscher Staatsbürger. Bereits seit 2014 hatte er einen unbefristeten Aufenthaltstitel.

Dipama hat nie Weiße als „Neandertaler“ bezeichnet (verbreitet u.a. durch ÖRR-Blog). Er wurde in einem entsprechenden Beitrag lediglich markiert.
Dipama wurde 2002 als Anhänger der Politik des 1987 ermordeten Präsidenten Thomas Sankara in Burkina Faso politisch verfolgt. Seitdem gab es in dem instabilen Land mehrfache Regierungswechsel.

Zuletzt postete Dipama Fotos von einem Aufenthalt in Burkina Faso. Anlass war die Eröffnung eines Mausoleums für Thomas Sankara – etwas, das Dipama seit Jahren mit gefordert und unterstützt hatte. In mehreren Berichten wird dies verkürzt und verfälscht dargestellt, um Dipamas Asylanspruch und Fluchtgeschichte in Zweifel zu ziehen.

Dipama ist für Rassisten ein rotes Tuch

Der 51-Jährige ist Rechten und Rechtsextremen auch abseits seiner Kritik an Julia Ruhs ein Dorn im Auge. Er engagiert sich im Bayerischen Flüchtlingsrat und verschiedenen Initiativen gegen Rassismus und Diskriminierung.

Er zeigte erfolgreich einen Vermieter an, der seine Wohnung nur an Deutsche vermieten wollte. Er testete 25 Münchner Diskotheken darauf, ob die Türsteher Menschen mit dunkler Hautfarbe hineinließen und verklagte mehrere von ihnen – teils erfolgreich, teils nicht.

Dipama führte diese oft öffentlichkeitswirksamen Kämpfe sehr bewusst – positioniert sich klar. „Ich weigere mich, Rassismus anzunehmen“, ist ein Wahlspruch, den er auf seinen Vorträgen häufig wiederholt.

Nicht Dipamas erste Kritik an Ruhs

Klar Position bezieht Dipama auch mit Blick auf Julia Ruhs im Rundfunkrat des BR. Dort sitzt er seit 2017 als einziger migrantischer Vertreter in ganz Bayern. All das macht ihn zur Zielscheibe. Dennoch bleibt er bei seiner Haltung.

„Bereits vor etwa einem Jahr habe ich einen Auftritt von Frau Ruhs als Kommentatorin in der ARD-Tagesschau bzw. im Mittagsmagazin im Rundfunkrat aufgegriffen und kritisiert“, sagt er zu unserer Redaktion. In dieser Kritik fühlt sich Dipama nach den Klar-Sendungen von und mit Julia Ruhs bestätigt.

Weiterer Vortrag geplant

„Ich schätze die Tatsache, dass Deutschland ein Rechtsstaat ist, in dem es Strukturen gibt, die es ermöglichen, auf Rassismus und Ungerechtigkeit hinzuweisen. Diese Strukturen lebe und nutze ich aktiv – genau dafür bin ich im Rundfunkrat.“

Wegen der Falschbehauptungen, Diffamierungen und Drohungen hat Dipama zwischenzeitlich Strafanzeige erstattet. Von einem weiteren geplanten Vortrag in Regensburg will er sich nicht abhalten lassen.

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Kommentare (28)

  • Dieter

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    Bravo für soviel Courage.
    Mehr Hamado Dipama und weniger Jonas Müller wünsch ich mir in diesem Land.

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  • Stephan

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    Chapeau – volle Solidarität mit Herrn Dipama!

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  • Manfred

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    Was war an der Aussagen von Frau Ruhs Kritikfähig? Die Situation der ungefilterten Migration seit 2015 und die Überforderung der Ämter und Behörden?
    Alltagsrassismus betreiben vor Allem Linke und Grüne, denn Alles was ihnen nicht passt, verteufeln sie und prangern die Menschen an.

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  • naja

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    Ach Manfred, einfach die stark getönte Brille abnehmen, dann sieht man gerade in dieser Jahreszeit wesentlich besser.

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  • tom lehner

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    Mein Respekt geht an Herrn Dipama und seine Haltung zum Thema Rassismus und rechtem Gedankengut.

    Das unser Land viel mehr davon braucht sieht man an Beiträgen wie dem von Manfred. Der ist sich nicht zu schade rechtspopulistisches Gefasel nachzuplappern und sich selbst auch noch zum Opfer zu machen.

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  • Mr. T.

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    Rechtsextreme Cancel Culture in Reinform!
    Die Macht der extrem rechten Hetzmedien ist bedenklich. Auch wenn sie nicht direkt zu Taten gegen Menschen wie Herrn Dipama aufrufen, erhöhen sie seine Gefährdungslage beträchtlich. Die stochastische Tat wird dabei gerne akzeptiert. Irgendwer kümmert sich schon um die Personen im Fokus. Die Familie von Walter Lübcke kann ein Requiem darauf singen.
    Mittäter wie Söder oder der Hinterbänkler Müller von der Bayerischen Einheizpartei unterstützten dies aktiv. Söder ist sich dabei nichtmal zu schade, das bei Nius zu tun, wo sich nur ganz rechts unten trifft.
    Ironischerweise wurde die von “linksgrün-versifften Woke-Aktivisten” “gecancelt” Ruhs durch Tanit Koch vom rechten Hetzblatt Bild ersetzt. So viel also zur “linken Cancel Culture” in den ÖRR-Medien.

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  • tobi

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    Kommentar gelöscht. Durch Wiederholung von Behauptungen, die im obigen Artikel bereits klargestellt wurden, werden sie nicht richtig.

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  • Jürgen

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    Ach Manfred, Kritik ist ein urdemokratischer Akt und noch lange kein Verbot, so wie Sie es darstellen.
    Bedrohen und einschüchtern ist Antidemokratisch und mit Whataboutism (ja, aber der hat auch…) nicht aufzuwiegen!

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  • Silvia Gross

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    Volle Solidarität mit Hamado Dipama. Ich hoffe auf einen neuen Vortragstermin in Regensburg.

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  • Niklas

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    Sowohl gegen die ehemalige VG-Kandidatin kann man vorbehalte haben und auch:
    “Julia Ruhs vertritt keinerlei journalistische Ethik – Ihre Auftritte lassen eine politische Agenda erkennen: rassistisch, rechts und spaltend. Anstatt journalistisch zu arbeiten, betreibt sie Hetze gegen Geflüchtete, Migrant*innen, die Grünen und die Linke.” dies kann man kritisieren.

    Ich halte von Söder auch nichts, aber ihn als Mittäter beim Mord an Lübcke zu bezeichnen, zeigt, dass ein Diskurs nicht gewünscht wird. Diffamierung ist das Mittel der Wahl um die Oberhand zu behalten und das Gegenüber mundtot zu machen.

    Wer sagt was ist, der hetzt nicht und ist auch noch lange kein Rassist. Das erstickt einfach nur jede Diskussion über die Probleme in unserem Land.

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  • Jürgen Karl

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    Kommentar gelöscht. Bitte zum Thema.

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  • AnnaF

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    Puh, die braune Soße läuft auch hier rein, in den Kommentarspalten. Rund um den Jahrestag des schlimmsten Attentats in der bundesdeutschen. Geschichte. Zufall?

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  • xy

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    Wer selbst hetzt („Die Unterwanderung durch Rechte und Neofaschisten in öffentlichrechtlichen Medien muss gestoppt werden… Julia Ruhs vertritt keinerlei journalistische Ethik – Ihre Auftritte lassen eine politische Agenda erkennen: rassistisch, rechts und spaltend“) muss sich nicht wundern, dass zurückgekeilt wird. Erwachsener wäre es, wenn man diese immerwährende Klassenkeilerei einstellen und beiderseits endlich wieder vernünftig und respektvoll miteinander umgehen würde.

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  • Bernd

    |

    Die Unterwanderung durch Rechte und Neofaschisten in öffentlich-rechtlichen Medien muss gestoppt werden ⛔️.

    Julia Ruhs vertritt keinerlei journalistische Ethik – Ihre Auftritte lassen eine politische Agenda erkennen: rassistisch, rechts und spaltend. Anstatt journalistisch zu arbeiten, betreibt sie Hetze gegen Geflüchtete, Migrant*innen, die Grünen und die Linke.
    Genau das Gegenteil ist der Fall. Es wird allerhöchste Zeit mal endlich gegenzusteuern

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  • Paul

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    Servus

    Bin ja gespannt was noch so Alles aufgrund von Sicherheitsbedenken abgesagt, oder mit massiven Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt wird.

    was sagen die Sicherheitsbehörden zu den  „massive Sicherheitsbedenken“?

    Die Aussagen des Herrn Dipama in Bezug auf Julia Ruhs find ich nicht ok.

    Schau mal mal.

    Danke für die Berichterstattung

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  • AnnaF

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    Echt jetzt. Die Blabraunen dominieren hier den Chat? Ach so. QeD: RD lässt alle sich auskotzen, ergo: Freie Meinungsäußerung praktizieren (die ja eingeschränkt ist. 2. Test für den Ernstfall. So!ierklärungen, denen keine Taten folgen, sind wohlfeil. Ich bin dann mal im richtigen Leben

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  • Mehr Vorträge

    |

    Liebe Kommentatoren und Schreiber, namentlich wie (ich auch) nichtnamentlich, weil das mittlerweile nicht mehr lustig ist, was die Kommentare auf dieser Seite täglich vorführen. Meine Herkunft ist eine zutiefst Grüne und sehr freiheitliche, wie das mal möglich war in den 80er, 90er und 2000er Jahren. Die Grünen verstehen den Begriff Freiheit nicht mehr so recht, im Politsystem mehr als perfekt angekommen und darin verschwinden sie jetzt und das ist gut so. Hofreiter hat zu TTIP und den Chlorhähnchen sofort „Ja” gesagt: Mein Ende bei den Grünen. Heute begeisterte grüne Zustimmung zu Krieg und Aufrüstung. Ich finde links wie rechts keine Politiker mehr, die mir aus dem Herzen und vor allem dem HIRN sprächen.
    Ich will nur ausschließen, dass ich gleich als Nazi bezeichnet werde, weil ich diese Diskussion hier abseitig finde. Aber eigentlich interssiert mich auch die Nazi-Titulierung nicht mehr, weil man so genannt wird, sobald man eine andere Meinung hat und das entspricht nicht meinem Begriff von Freiheit und Mitdenken über eigene Grenzen hinaus.
    Ich wäe glatt zu dem Vortrag vom Herrn Dipama hingegangen, bin aber jetzt ganz froh, dass der junge Mann sich beim br scheinbar insgesamt scheinbar nicht durchgesetzt hat.

    Damit zurück zum Thema: Es hat mich die erfrischende Anwesenheit dieser Sendung von Julia Ruhs gefreut. Eine junge Journalistin traut sich, einfach mal neutral beide Sichtweisen zu hochbrisanten Themen unkommentiert nebeneinander abzubilden. Sie will damit was bewegen und verändern in dieser echt verstockten Diskussionskultur hier. Ein guter Versuch und gut gemacht. (Schaut Euch die Sendungen einfach an, bevor Ihr drüber redet.)
    War klar, dass das die Amokläufer sofort auf den Plan ruft.
    Ich finde das aber sehr sehr wichtig, dass das sein darf! Dank an den br! Das ist journalistischer Auftrag, einfach mal nur alle Argumente zu Wort kommen lassen. Und dabei nicht egomanisch kommentieren, erziehen, einordnen und sich selbst narzisstisch in den Vordergrund zu rücken.
    Dem Zuschauer in aller Freiheit zuzugestehen, dass er eine Einordnung ohne teuer aber erstaunlich schlechtgekleidete Journalisten selber hinkriegt. Einfach mal zeigen, was ist, ohne eins draufsetzen wollen.
    Danke dieser Journalistin dafür, es ist genau ihre Aufgabe als Journalistin, Sichtweisen darzustellen und es uns selbst zu überlassen, sich eine Meinung zu bilden! Und sie traut sich, genau die brisantesten Themen anzupacken. Bravo!
    Im Anschluss könnte man endlich mal über die Inhalte reden, statt sich gegenseitig hier die Birne matschig zu schlagen. Oder sich gleich mit Begriffen wie „brauner Soße” (ekelhaft für die arme Schreiberin) zu übergießen.
    Dann wär das nämlich mal Druck für die Politik, was zu arbeiten. Aber eben, es ist feiner, man heizt uns alle an, uns hier abzuarbeiten, statt miteinander respektvoll über Inhalte zu sprechen und voranzukommen.

    Ich bin jetzt raus hier. Mache vielleicht nochmal ein Like, aber keine Kommentare mehr. Regensburg hat leider keine ordentlich kritische Zeitung mehr, drum schätze ich diese Seite. Ich versuche jetzt mal, auch wenn das derzeit nicht grad einfach ist, meine Tassen im Schrank zu behalten. Die mag ich alle! Haben unterschiedlichste Farben und können gut miteinander und sind alle recht lustig!

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  • Der sich den Wolf schreibt

    |

    @Mehr Vorträge 26. September 2025 um 23:19
    Es wäre schade, wenn sie zukünftig auf Beiträge auf der Kommentarseite von RD verzichten würden. Die Tolerierung der Breite von Meinungsäußerungen auf dieser Seite ist lobenswert. Mir gefallen auch nicht alle Beiträge (das müssen wir aushalten), aber genau das ist aber praktizierte Meinungsfreiheit. Hoffentlich ziehen einige Leser auch erhellende Rückschlüsse, für sich aus den Beiträgen. Perfide ist allerdings, wenn die Meinungsfreiheit zur Durchsetzung verfassungsfeindlicher Ziele missbraucht wird und die Leute aus allgemeiner Unzufriedenheit mit billigen, populistischen, menschenfeindlichen Phrasen, „hinter die Fichte geführt“ werden.
    Beispiel aus Regensburg für subkutanes Netzwerken:
    Zwei Jahre nach dem erhellenden TAZ-Artikel (Deutscher-Skandal-Adel vom 18.12.2023), hat Gloria von Thurn und Taxis ein kontroverses Buch mit dem Thema „Lektionen aus ihrem Leben“(Anschauungen) geschrieben und veröffentlicht (22.09.2025). Titel: „Lieber unerhört als ungehört“, ist der private Ausdruck ihrer zelebrierten rechtspopulistischen Meinungsfreiheit, aus pekuniär sorgenfreiem Umfeld heraus, weit entfernt von erfahrener Lebensrealität, der Mehrheit der Bevölkerung. Überschießende moralische Bewertungen und Provokationen werden gezielt als Stilmittel eingesetzt, ob zutreffend oder nicht. Hauptsache mediale Aufmerksamkeit um jeden Preis, mit geschicktem Einsatz ihres Bekanntheitsgrades. – da ist nichts zu skurril. Auf weitere zukünftige, öffentliche „Überraschungen“ der Selbstvermarktung, darf man gespannt sein und wer die „adelige Location“ weiterhin zum Vernetzen und „Brainstorming“ in ideologischen Symposien nutzt, das sich hoffentlich an den demokratischen Verfassungsgrundsätzen, orientiert.
    Gloria von Thurn und Taxis: „Kenne keine rechtsextremen Leute“ (MZ-Interview)
    Wer´s glaubt wird selig.
    In einer Demokratie ist die Meinungsvielfalt garantiert (für Alle) und muss in seiner kontroversen Vielfalt, ertragen werden. Es hindert aber niemand daran, sie inhaltlich auf Rechtslastigkeit, kritisch zu hinterfragen.
    Zum Titel des Buches: Wahrscheinlich entstanden, in Anlehnung an das Marienlied „Milde Königin“. Vielleicht hat sogar der Hausgeistliche von St. Emmeram, Wilhelm Imkamp dazu inspiriert. Die öffentlich zur Schau gestellte „Frömmelei“, der Autorin, kann die zelebrierte, bizarre Doppelmoral nur schwer übertünchen. Einer „Lebensschützerin“ unwürdig ist ihre Haltung zum Klimawandel. O-Ton Gloria von T+T: „Der größte Betrug ist sicherlich der Klimanotstand“. Das klingt schwer nach: „Drill Baby, Drill!“ Das Leben und die Zukunft kommender Generationen sind ebenfalls, schützenswert. Persönlich gelebter religiöser Fundamentalismus ist jedem erlaubt, erhebt aber nicht den Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
    Diese Lektüre fasziniert bestenfalls reduziert nachdenkende Leser, die wahrscheinlich sonst keine Sorgen haben oder ihre Kritikfähigkeit und Distanz an der Garderobe abgegeben haben. Diese 240 Seiten kann man lesen – muss man aber nicht! Ob er oder sie aus den Lektionen, die richtigen Schlüsse zieht, wird sich nach den nächsten Bundestagswahlen, zeigen. Hoffentlich bleibt uns ein Rollback in den Patriarchalismus oder ein weiterer Rechtsruck („blaues Wunder“) oder gar Systemwechsel erspart.
    https://www.regensburg-digital.de/kenne-keine-rechtsextremen-leute-gloria-von-thurn-und-taxis-ungewoehnlich-unbedarft/18032024
    https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/politik/werteunion-maassen-fuerstin-gloria-rechtsextremismus-spenden-e442198/?reduced=true

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  • Regensburmese

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    @ Der sich den Wolf schreibt
    Völlig ohne Not bringst Du die Gloria ins Gespräch – aber beschwerst Dich über “mediale Aufmerksamkeit um jeden Preis”?

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  • Der sich den Wolf schreibt

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    Kommentar gelöscht. Bitte zum Thema.

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  • Mr. B.

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    Zu Bernd
    26. September 2025 um 20:23 | #

    Das mag Ihre Meinung sein. Dann lesen Sie bitte einmal die Aussagen des neuen Intendanten zum Fall Ruhs.

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  • brenner

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    Man kann über die Reportagen von Julia Ruhs ja durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Aber die Beiträge von zB. AnnaF zeigen sehr gut wo das Problem liegt um das es Frau Ruhs geht:

    Und willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir…Nein, das noch nicht. Aber ich diffamiere Dich als blaubraun und stelle Dich in die rechte Ecke. Weil jeder, der nicht die Meinung von AnnaF vertritt, der muß ja ein Nazi sein.

    Oder, frei nach Rainald Grebe:

    Die Mitte, das ist AnnaF,
    AnnaF, das ist die Mitte,
    Also kommt mal von den Rändern weg
    und foooolgt ihr bitte.

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  • Kepler

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    Kennt eigentlich jemand die offizielle Begründung des NDR, warum er die Zusammenarbeit mit Julia Ruhs beendet hat ?

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  • Stefan

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    Kommentar gelöscht. Keine themenfremden Links, siehe Netiquette.

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  • Stefan

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    Mein vorheriger Beitrag wurde nicht veröffentlicht weil ich mit einem eingefügten Link gegen die Netiquette verstossen habe – diese hatte ich mir leider vorher nicht durchgelesen.

    Aber ich möchte nochmals den dazu geschriebenen Text einwerfen: Die Gesellschaft in Deutschland muss doch Positionen wie sie von Fr. Ruhs in der Sendung Klar vertreten wurden aushalten können. Wenn man sie nicht gut findet kann man das sagen und die weiteren Sendungen nicht ansehen. Aber damit muss es doch gut sein.

    Wie soll unser Land in 20 Jahren aussehen wenn man Meinungen “Andersdenkender” (in Bezug auf den politisch meiner Meinung nach eher links verorteten ÖRR) versucht zu unterdrücken?

    Genauso trifft das natürlich auf den geplanten Auftritt von Hr. Dipama zu: Er soll ohne Angst auftreten können und sagen was er für richtig oder falsch hält – manche werden ihm zustimmen, andere nicht.

    Nur so kann doch das Zusammenleben halbwegs gelingen. Ein “bisschen streiten” über unterschiedliche Meinungen, aber nicht gegenseitig versuchen andere zum Schweigen zu bringen.

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  • Daniela

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    @ Stefan
    28. September 2025 um 17:09 | #

    …’Wie soll unser Land in 20 Jahren aussehen wenn man Meinungen “Andersdenkender” (in Bezug auf den politisch meiner Meinung nach eher links verorteten ÖRR) versucht zu unterdrücken?’….

    Wahre Worte gelassen aufgeschrieben. Ich stimme Ihnen vollkommen zu. Dialog ist nicht nur Konversation zwischen Menschen. Diese dient u.A. auch der Auseinandersetzung mit verschiedenen Standpunkten/ Meinungen. Nur dazu muss man Meinungen auch hören können/ wollen. Wenn man einen Dialog cancelt mit ‘Totschlagargumenten’, hat man sich selbst aus dem Dialog entfernt Wann lernt dieses Land wieder, dass man im Gespräch ( auch mit Andersdenkenden) bleiben muss, um keine Spaltung zugunsten ‘radikaler ‘ Meinungen/ politischer Gesinnungen zu provozieren?

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  • Crazy Vaclav

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    Die Sendung läuft weiterhin, im BR moderiert von Julia Ruhs, im NDR von Tanit Koch, ehemals Bild. Julia Ruhs geht es meines Erachtens hauptsächlich um sich selbst, so dass sie aus finanziellem Interesse konservative Positionen besetzt. Sie hat verstanden, wie man Empörung in Geld ummünzen kann und freut sich über kostenlose Werbung für sich selbst und ihre Projekte. Nicht mehr, nicht weniger.

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  • Mr. T.

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    Crazy Vaclav hat das gut auf den Punkt gebracht.

    Eh interessant, wie ganz Rechts da automatisch nur an Cancel Culture denkt, wenn eine tendenziöse und schlecht arbeitende Journalistin, die sich auf das einfach zu beackernde Feld der Bedienung ewiggestriger Klischees verlegt hat, einen Job verliert. Soll man solche Leute unter strengsten Kündigungsschutz stellen, nur um keinen Shitstorm von Rechtsunten auszulösen? Ich gehe mal davon aus, dass in deutschen Medien deutlich mehr als Links gelesene Menschen regelmäßig einen Job verlieren, ohne dass es Aufsehen erregt.

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Kommentare sind deaktiviert

drin