„Ohne Auto bist du verratzt.“ In diesem Stadtteil von Regensburg können sich nicht einmal Schulkinder auf den Bus verlassen
Regensburg wächst. Doch bei der Ausweisung von Baugebieten wird der ÖPNV bisweilen nicht mitgedacht. In Regensburg Harting war die Busanbindung lange nur stündlich. Mittlerweile kommen Busse viel zu spät, wechseln eigenmächtig die Route oder kommen gar nicht. Der RVV bedauert, unternimmt aber bislang nichts.

Kommt er pünktlich, kommt er zu spät oder kommt er gar nicht? Das Warten auf den Bus in Harting ist ein Glücksspiel. Foto: privat
Es fiel Sabine Rieger eher zufällig auf, dass ein Bus der Linie 9, der sie von Regensburg Harting zur Arbeit in die Innenstadt bringen sollte, plötzlich eine andere Abzweigung nahm. Weder hatte es eine Durchsage gegeben, noch hatte ihr der Fahrer das anderweitig mitgeteilt. Als Sabine Rieger in darauf ansprach, meinte der Fahrer nur, dass er jetzt zum Betriebshof fahre – und nicht wie vorgesehen nach Burgweinting.
Eine Begründung gab es nicht. Susanne Reiter wurde an einer x-beliebigen Bushaltestelle „rausgeschmissen“. Die weitere Konsequenz: Jeder Fahrgast, der in diesem Zeitraum von Burgweinting Junkerstrasse bis zum Sallerner Berg und vom Sallerner Berg zurück nach Neutraubling wollte, hatte keine Busverbindung und musste eine halbe Stunde warten.
Eine bessere Anbindung gibt es nicht, wenn man in Harting wohnt. Ab 18 Uhr kommt nur jede Stunde ein Bus. Wenn er denn überhaupt kommt. Denn der oben geschilderte Fall ist nichts Besonderes, sondern fast die Regel.
Der Bus kommt zu spät, kommt nicht oder rauscht einfach durch
Schulkinder, die vergeblich auf den Bus warten. Rollstuhlfahrer oder Mütter mit Kinderwägen, für die regelmäßig kein Platz ist. „Der Bus rauscht auch oft einfach durch, weil er vermutlich zu voll ist“, wird uns erzählt. 20 Minuten und mehr Verspätung – gerade beim ersten Bus am frühen Morgen, mit dem viele zur Arbeit oder zum Zug fahren.
Oder besser gesagt: Gern fahren würden. „Darauf, dass die Linie 9 pünktlich kommt, kann man sich nicht verlassen“, sagt auch Marco Müller. „Man muss froh sein, wenn er überhaupt kommt.“ Wenn man in Harting kein Auto habe, dann sei man „verratzt“.
Stadtwerk räumt untragbare Zustände ein: „Es gibt nichts zu beschönigen.“
Unserer Redaktion liegt eine Reihe von Beschwerden vor, die Menschen aus Harting, die auf den Bus angewiesen sind, an den RVV gerichtet haben. Die Namen der Betroffenen haben wir geändert. „Vernünftige Antworten haben wir nicht bekommen, nur allgemeines Blabla“, sagt einer.
Vom Stadtwerk Regensburg, verantwortlich für den Betrieb der Linie 9, kommt auf Anfrage unserer Redaktion ein selten offenes Eingeständnis. „Es gibt nichts zu beschönigen“, sagt Sprecher Martin Gottschalk. Es gebe „eine Reihe von Kundenbeschwerden auf der Linie 9“. Die Leistung entspreche „in keiner Form“ dem Qualitätsanspruch des RVV und dem Versprechen der sicheren und zuverlässigen Beförderung. „Dafür können wir uns nur in aller Form entschuldigen.“
Zuständiger Subunternehmer wurde schon abgemahnt – doch es passiert nichts
Verantwortlich sei ein vom Stadtwerk engagierter Subunternehmer. Mit diesem befinde man sich im Austausch und habe diesen bereits abgemahnt. „Bei weiteren Vorfällen steht auch der Verlust des Auftrags im Raum.“ Parallel dazu prüfe man, „inwieweit wir mit geeigneten Maßnahmen, die sehr kurzfristig umzusetzen sind, eine nachhaltige Verbesserung der Situation auf der Linie 9 erreichen können“, so Gottschalk.
Das hört sich gut an. Doch es scheint nichts Neues zu sein. „Mit der Ausrede, dass das ein Subunternehmer sei, werden wir regelmäßig abgespeist“, sagt die Hartingerin Ursula Schmidt. „Aber es passiert nichts.“ Auf eine neuerliche Beschwerde vor zwei Wochen habe sie bisher nicht einmal eine Antwort vom RVV erhalten.
Ein Stadtteil für junge Familien – deren Kinder kommen nicht sicher zur Schule
Harting, südöstlicher Stadtteil von Regensburg, ist in den letzten Jahren durch die Ausweisung mehrerer neuer Baugebiete stetig gewachsen. Im Zensus 2022 wurden über 1.500 Einwohner gezählt, es dürften mittlerweile deutlich mehr sein.
Das Baugebiet Heckstegstraße Süd ist erst vor zwei Jahren fertig geworden. Wohnen für junge Familien, lautete einer der Slogans, mit dem die Häuser dort beworben wurden. Diese Familien können sich angesichts der schlechte und unzuverlässigen ÖPNV-Anbindung aber nicht darauf verlassen, dass ihre Kinder sicher zur Schule und sie selbst zur Arbeit kommen.
Stiefmütterliche Behandlung: Baugebiet hui, ÖPNV pfui
„Wer kein Auto hat oder nicht Auto fahren kann, sollte nicht hierher ziehen“, sagt ein Familienvater der hier ein Haus gekauft hat. „Hätten wir vorher gewusst, dass wir hier eine schlechtere Busanbindung haben als in Lappersdorf, wären wir nicht hierher gezogen.“ Die Stadt habe bei der Ausweisung von Baugebieten den ÖPNV nicht mitgedacht, so seine Kritik. Im entsprechenden Bebauungsplan Heckstegstraße Süd hält die Stadt die Anbindung mit der Linie 9 für ausreichend.
Tatsächlich wird Harting sehr stiefmütterlich behandelt, was die Busanbindung anbelangt. Hier gibt es keinen Einzelhandel, nicht einmal eine Bäckerei. Wer einkaufen will, muss rüber nach Burgweinting. Doch abseits von (regelmäßig mit Verspätungen versehenen) Stoßzeiten fuhr der Bus zunächst nur stündlich. Ein Problem für Ältere, Rollifahrer, Menschen ohne Führerschein oder Pkw.
Halbstunden-Takt erst nach Protesten
Erst seit etwa einem Jahr wurde der Takt der Linie 9 zumindest bis 18 Uhr auf einen halbstündlichen Takt erhöht. Jahrelange Proteste von Anwohnern waren dafür nötig.
„Unterstützt haben uns dabei vor allem Carolin Wagner (Bundestagsabgeordnete der SPD, Anm. d. Red.) und Jürgen Mistol (MdL Grüne, Anm. d. Red.).“ Seit 2023 gibt es deshalb einen Nachtbus, seit 2024 den erwähnten Halbstundentakt. So schildert es Brigitte Meyer, die sich seit Jahren für eine bessere Busanbindung für Harting einsetzt.
Die 51-Jährige lebt seit über 20 Jahren in Harting. Sie ist schwerbehindert und darf aufgrund einer epileptischen Erkrankung nicht mehr Auto fahren. Ein Riesenproblem für die berufstätige Frau, die wegen der Verspätungen dank Linie 9 schon Probleme mit ihrem Arbeitgeber bekommen hat.
Sozialbürgermeisterin fühlt sich für Schwerbehinderte nicht zuständig
Meyer hat sich deshalb immer wieder an Regensburger Politiker gewandt hat – neben Mistol und Wagner auch an Sozialbürgermeisterin Astrid Freudenstein (CSU).
In dem Mailwechsel, der uns vorliegt, bedauert Freudenstein zwar zunächst das Problem. Als Brigitte Meyer nachhakt, gibt die Sozialbürgermeisterin aber dann zu verstehen, dass sie sich für solche Probleme nicht zuständig fühlt. Freudenstein schreibt: „Um die Belange von Schwerbehinderten kümmert sich der Inklusionsbeauftragte der Stadt Regensburg, Herr Frank Reinel. Für den Busverkehr ist der RVV zuständig.“
In Harting wollen sie jetzt eine Bürgerinitiative gründen. „Damit auch die Busanbindung dem entspricht, was man in einem Stadtteil von Regensburg erwarten können muss.“





Harry
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Leider nichts Neues. Ich war 2005-2008 auf die Linie 9 angewiesen, auch da war es schon desolat. Die Anbindung durch die Bahn ab 2007 von Industrie-Burgweinting hat die Situation etwas verbessert, aber Harting hat davon offensichtlich nicht profitiert. Allerdings ist es in Irl (freilich kleiner, aber von der Entfernung vom Stadtkern vergleichbar) wohl noch schlimmer, nach wie vor stündlicher Takt.
HB
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Ähm, die Sozialbürgermeisterin ist nicht zuständig?
Da wäre ich auf eine konkretere Erklärung gespannt, oder haben Menschen mit Beeinträchtigungen in Regensburg, kein Anspruch auf Teilhabe, oder ist Teilhabe vielleicht einfach nicht sozial oder populär genug wenn Frau Freudenstein sich im Wahlkampf befindet?
Hartinger Bürger
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Harting – Burgweinting bahnhof wäre eine prima Strecke für den autonom fahrenden Bus, der nun getestet werden soll. ab Burgweinting gibt es zu jeder Zeit wesentlich mehr Möglichkeiten, weiter zu kommen.
auch wenn man später abends mit dem Zug in Regensburg ankommt, benötigt man bis Harting ggf noch über eine Stunde, wenn der Bus nur ein paar Minuten vorher abgefahren ist.
Andreas
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Meine Enkeltochter (10), wohnhaft in Harting, erzählt mir gerade glaubhaft, dass sie bei der Busfahrt zur Schule dem Busfahrer bei der Navigation helfen musste, weil der sich verfahren hatte.
Dieser Subunternehmer scheint ja eine ganz große Leuchte zu sein…
Daniela
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Klassiker! Politik!
Für alles gibt es eine/n Beauftragte/n, für Inklusion, für ÖPNV, für Bürgeranliegen, für… und über allen sitzt die Sozial – Bürgermeisterin. Aber Sie hat natürlich keine Befugnisse?
Leute, Leute…., kommt mal in die Puschen, kann doch nicht sein, dass es bei dieser Problematik keine “kurzen Wege ” gibt in Zeiten von Telefon und Mail!
Zumindest könnten auf diesen “kurzen Wegen ” einmal die Problemstellung, die Ursachen des Problems und mögliche Lösungsansätze besprochen werden.
Aber auf was wird sich beschränkt, es wird von einem zum anderen verwiesen, letztendlich ohne für den/ die BürgerInnen erkennbar, einen klare/n AnsprechpartnerIn.
So entsteht Frust bei den Bürgern. Der Bürger sieht sich wieder veranlasst, eine Initiative zu gründen, um sich Gehör zu verschaffen und wahrgenommen zu werden.
Zeit wird es, dass die Beauftragten mal das Telefon zur Hand nehmen und sich zum Wohl aller einmal kurz schließen.
Sorry und wenn es mit dem Subunternehmer nicht läuft, alles drunter und drüber geht, am schnellsten abklären, wie es anders (besser) geht.
hammer
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wer ob werden will, sollte das eigentlich hinkriegen, wer nicht mal diesen klacks hinkriegt, erscheint mir ob dieser geringfügigen aufgabe als ob völlig ungeeignet.
Paul
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Servus
Es gibt doch in Regensburg sogar. Stadtteilkümmerer.
Wer ist für Harting zuständig.
was macht die/ der?
Paul
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Kommentar gelöscht. Wieder einmal: Kein Cooy&Paste.
michinga
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Linie X4 und 7 – von/nach Burgweinting (nicht ganz bis harting ;-)) sind v.a. zu den Stoßzeiten und darüber hinaus auch ständig zu spät.
zwar nicht ganz so krass wie Linie 9 hier geschildert, aber dennoch enorm verbesserungswürdig (bei X4 v.a. bzgl. des Takts: der fährt nämlich nur ein ein paar Mal pro tag und dass dann auch nur in eine Richtung)
Ja, liebe Frau Freudenstein, vielen Dank für den auf absehbar lange Zeit mangelhaften ÖPNV in Regensburg. Sie sind es zwar, fühlen sich hier aber wahrscheinlich auch nicht verantwortlich.
Ein Schelm übrigens, wer jetzt sagt, dass die Stadtbahn Burgweinting super angebunden hätte. Die dann freiwerdenden Busse bzw. Buskapazitäten hätten dann Harting zum Burgweintinger Bahnhof anbinden können. Oder man hätte gar die stadtbahn bis Harting führen/ ausbauen können…?!?
Wer auf autonome Busse hofft wie der Hartinger Bürger darf lange warten. Wo bitte gibt es autonom fahrende Busse, die eine Strecke ähnlich Harting-Regensburg (Zentrum) anfahren (können)? Nirgends!
Bis die Technik da ausgereift ist, dauert es noch Jahrzehnte…
michinga
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ah, ich sehe gerade: der X4 fährt doch bis Harting – sogar oben auf dem Foto der Bushaltestelle zu sehen.
Naja, jetzt weiß ich wenigstens woran die häufige Verspätung liegt lol.
Paul
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Servus Herr Aigner & Werte Betroffene und Kommentatorengemeinde
Neuer Ansatz ohne c&p
zuständig ist für den
Regensburger Verkehrsverbund GmbH, Regensburg
RVV ist
NICHT Frau Dr Freudenstein
sondern wenn dann die Vorsitzende der Aufsichtsrates
Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer
oder
Bearbeitung Eingabe der Beschwerde bei der
Schlichtungsstelle Reise & Verkehr e.V.
Fasanenstr. 81
10623 Berlin
Beste Grüße & Erfolg
Asterix
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Mein Name Ist Programm kann ich nur sagen!
Das Gallische Dorf von Regensburg!
In den 80er wollte Regensburg das BMW Werk unbedingt seit dem ist nichts passiert außer das die Steuereinnahmen in das Stadt Säckel kommen!
All das was hier beschrieben wird ist leider die Wahrheit und es geht noch schlimmer!
Arbeiter die in Neutraubling arbeiten kommen mit dem Bus vor 6:30Uhr nicht in die Arbeit!
Ein direkter Fuẞ Weg ist sicher nicht möglich! Weder auf Burgweinting noch auf Neutraubling!
Mit dem Rad in diese Richtungen für Erwachsene möglich! Für Kinder Lebensgefährlich!
Kinder die in Neutraubling auf die Realschule gehen und mal eine oder zwei Schulstunden früher aus haben müssen 55 Minuten auf den Bus warten oder zu Fuß den lebensgefährlichen weg gehen!
Kommt man mit dem Zug in Regensburg an muss man 60 min auf den nächsten Bus warten! Fährt man mit dem Zug auf Burgweinting kann dem Bus auf Harting zu sehen wie er gerade weg fährt!
Straßen und Gehwege sind teilweise unter aller Sau oder bei starkem Regen überflutet!
Bei den Grünanlagen und Kinderspielplätze wird nur das Nötigste gemacht!
Die versprechen vor 20 Jahren das die und das gemacht wird waren nur heiße Luft!
Mobilfunk unter aller Sau! Internet ganz zu schweigen hier herrscht Ausbau Bedarf!
Ich könnte noch soooo viel aufzählen was hier falsch läuft aber was soll das bringen? Die ach so tollen Leute an der Spitze in Regensburg wissen alles und doch nicht! Hauptsache das Geld von der ganzen Industrie die uns umgibt kommt in die Kassen! Kümmern will sich kein Politiker um die Probleme von Harting! Den dann müsste er fragen was da den genau los ist aber das weis ja keiner weil sie ALLE die Augen zu machen!
MfG
Asterix
Manfred Martin
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Wann merken endlich die dümmsten Politiker, daß das Auto 🚗 nicht mehr das Verkehrsmittel der Zukunft ist?
https://www.iese.fraunhofer.de/blog/mobilitaetswende-2030/ 🚎🚌
Aleksandar Cirkovic
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Ich hoffe, dass jeder, der sich über fehlenden ÖPNV in Burgweinting beschwert, auch damals für die Stadtbahn gestimmt hat, die ja Burgweinting direkt an die Uni, den Hauptbahnhof und die Innenstadt angebunden hätte. Jetzt hat ja die Stadtbevölkerung ganz demokratisch entschieden, genau diesen Weg hier gehen zu wollen!
Thilo B.
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@Aleksandar: Die Ablehnung der Stadtbahn war wohl eher darin begründet, dass der Bürger kein weiteres, zentralistisch zu Innenstadt ausgerichtetes ÖPNV-Element will. Zumindest war das bei mir der Grund
Manfred Martin
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Aleksandar Cirkovic
2. Oktober 2025 um 09:52
Ich hoffe, daß sich die Kandidaten der Parteien noch mal besinnen und die Stadtbahn zum Thema im Wahlkampf machen. Nur so kann Regensburg die Zukunft des Nahverkehrs bewältigen!
Asterix
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Liebe
Aleksandar Cirkovic
Lieber
Manfred Martin
Ich sehe schon keiner von euch beiden hat richtig gelesen!
Hier geht es um Harting! Diese schlecht geplante und nur auf Steuer Verschwendung Subventionen optimierte Stadtbahn bringt den Bürgern in Harting gar nichts geschweige den den Rest der Regensburger diese Bahn ist ein Reines Prestigeobjekt für einen oder mehrere Politiker! Wenn Man ehrlich ist wären andere Trassen oder auch andere Möglichkeiten besser für Regensburg aber das ist ein eigener Bereich! Das hat hier nichts zu suchen! Was ich damit sagen will ist das in Regensburg keiner der Herren in der Stadt weis was der andere tut und ein weites vorausschauen ist auch nicht vorhanden! ÖPNV muss viel weiter gedenkt werden als das was Regensburg macht!
Vroni
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Kommentar gelöscht. Bitte zum Thema.
Der sich den Wolf schreibt
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Die Mobilitätswende gelingt nur wenn ein verlässlicher ÖPNV (Bus und Bahn), als Alternative zum PKW zur Verfügung steht. Überall (auch auf dem Land), eng vernetzt, getaktet und mit bedarfsgerecht abrufbaren, individuellen Zubringer-Shuttle-Diensten, besonders für Mobilitätseingeschränkte, Senioren, Kinder, Schichtarbeiter und Nachtschwärmer.
Derzeit mit den bestehenden Defiziten in Bezug auf planmäßiger Verlässlichkeit bei Bus und Bahn klingt das noch als unvorstellbare Utopie.
Wenn das nicht als öffentliche Daseinsvorsorge forciert wird, werden noch lange Zeit PKWs, mit allen negativen Auswirkungen für ökologische Bilanz, verträgliche Urbanität und Gewinn von Lebensqualität, als dominierendes Defizit empfunden wird, wird leider das Auto noch lange Zeit die Mobilität gestalten. Ganz entbehrlich in bestimmten Bereichen und bei besonderen Anlässen unverzichtbar ist das Auto ohnehin nicht (Lieferdienste, Handwerk, Dienstleister).
Studi
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Das Problem hierbei liegt ja wohl offensichtlich darin, dass man einen anscheinend inadequaten Subunternehmer beauftragt hat. Würden die Busse pünktlich und zuverlässig fahren so wie der überwiegende Großteil des RVV, so gäbe es schon kein Problem mehr. Mehr als ein halbstündiger Takt in einem 1500 Einwohner Ort kann man meiner Meinung nach aus ökonomischen Gründen prinzipiell nicht erwarten. Dass Frau Freudenstein nicht auf die Beschwerde einer Einzelperson eingeht sondern diese an die relevanten Stellen verweist ergibt meiner Meinung nach auch Sinn, es kann ja nicht jeder gleich zum Chef rennen, dazu haben ja wir unsere Verwaltung in der Theorie.
@Asterix
2. Oktober 2025 um 11:17
Den Weg von Realschule oder Bahnhof Burgweinting nach Harting als “lebensgefährlich” zu bezeichnen ist schon stark übertrieben. Die Strecken sind meiner Einschätzung nach sogar Mustergültig mit Ampeln, Radweg und/oder Fußweg ausgestattet (ich bin mir gerade nicht sicher was genau vorhanden ist, aber auf jeden Fall getrennt vom Autoverkehr). Außerdem handelt es sich um eine durchaus kurze Strecke von knapp zwei Kilometer, für die nicht notwendigerweise ein Bus benötigt wird.
Die Stadtbahn hätte den Bahnhof Burgweinting massiv aufgewertet. Wie ich gerade beschrieben habe ist der Weg Harting-Bhf Burgweinting kurz. Eine Verbindung von dort im 10Minuten takt in die Stadt wäre absoluter Luxus für Harting gewesen und mit Bussen unrealistisch.
@Thilo B.
2. Oktober 2025 um 10:41
Die Anbindung an den BHF Burgweinting und Walhalla waren genau dazu da auch dezentral für den ÖPNV neue Zentren zu bilden. Zusätzlich wäre der Übergang DEZ-HBF stark entlastet worden was Kapazitäten freigibt für dezentralere Linien mit anknüpfpunkte an die Stadtbahn Haltepunkte. Ich fürchte Sie haben da (wie meine Vermutung bei vielen) gegen ihre Interessen gestimmt. Die Frage der Stadtbahn war auch nicht ob die jetzigen Pläne umgesetzt werden sondern ob überhaupt weitergeplant werden soll, Änderungen wären also noch möglich gewesen.
Aleksandar Cirkovic
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@Thilo B. Dann war bei Ihnen die Ablehnung genauso von Unwissen getragen wie bei den anderen, vergleichbar mit der Brexit-Ablehnung in UK 2016 in dem Glauben, dann mehr Geld zur Verfügung zu haben. Die Stadtbahn hätte mehr Beförderungskapazität und wesentlich höhere Effizienz bedeutet, was pro Bürger einfach in mehr ÖPNV insgesamt mündet. Umgekehrt heißt das nun, pro Bürger wird nun weniger ÖPNV übrig bleiben, denn E-Busse, die weniger Passagiere pro Stunde und Fahrzeug befördern können, bezahlen sich nun mal nicht von selbst und haben weniger als die Hälfte der erwartbaren Lebenszeit im Vergleich zu Schienenfahrzeugen, bei wesentlich höheren Transportkosten pro Kilometer und Passagier. Die Stadtbahn wäre zu 90% dabei von Bund und Land getragen worden. Das mehr an laufenden Kosten pro Bürger für den Busfuhrpark der wachsenden Stadt Regensburg bezahlen nun Sie und alle anderen mit entweder steigenden Steuern oder eben weniger Verbindungen als gewünscht/ erhofft.
Aleksandar Cirkovic
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@Asterix Danke, ich kann lesen. Falls Ihnen das nicht bewusst war: Die Verbindung von Harting in die Innenstadt/Bahnhof/Uni hätte ebenfalls mehrfach profitiert, zum einen von schnelleren Verbindungen mit mehr Kapazität über Burgweinting, zum zweiten über freiwerdende Buskapazitäten für direkte Verbindungen, zum dritten war angedacht, die Burgweintinger Linie mittelfristig über Harting nach Neutraubling zu führen.
Aleksandar Cirkovic
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angesichts der Kommentare kann ich Regensburg nur nochmals dazu “gratulieren”, sich für die Option im Bürgerentscheid entschieden zu haben, die den Bürgern offensichtlich mit ihrem Horizont am besten erschien. Nur sollte man dann eben nun nicht meckern, oder akzeptieren, dass für mehr Verbindungen wie gewünscht z. B. nach Harting jemand auch wird zahlen müssen, und es wird nicht billig. Aber da wird sich ja wohl schon jemand finden lassen…
Obelix
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@Studi:
Weder nach Burgweinting noch nach Neutraubling gibt es einen durchgehenden Radweg.
Nach Burgweinting-Bhf nichteinmal einen durchgehenden Fußweg.
Mustergültig sieht anders aus!
Noch ein Hartinger
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@Studi: Sorry aber kennen sie den Weg von Burgweinting nach Harting bzw. den Weg von Neutraubling nach Harting eigentlich wirklich, also so in real, und nicht nur von Google Maps?
Ich glaube nicht so wirklich, dann wüssten Sie das es im Grunde zwar einen kombinierten Rad/Fußweg getrennt von der Straße gibt, jedoch der im Gewerbegebiet Burgweinting endet. Dort gibt es auch weder Rad noch Fußweg, der hört einfach auf und man muss durch die Unterführung unterhalb der Bahntrasse die eine absolute Engstelle für jeden Verkehr darstellt.
Fußgänger werden schon fast gezwungen über die Gleise zu gehen da es höchst gefährlich ist wenn sich an diese Stelle zwei Busse treffen und man da auf der Straße läuft, was man machen müsste um sich korrekt zu verhalten.
Aber klar, da kann man schon mal die Grundschulkinder lang laufen lassen, die alle zwischen 6 und10 Jahre alt sind, die kurze Strecke für die ja nicht notwendigerweise ein Bus benötigt, laut ihrer Aussage.
Ach und nicht besser sieht es aus von Neutraubling, wo übrigens die Realschule liegt, Burgweinting hat gar keine, nebenbei erwähnt, da hört auch der Fußweg einfach auf, vom Radweg ganz zu schweigen.
Und wenn Sie meinen das es ja NUR die 1500 Einwohner von Harting betrifft die diese Linie 9 benutzen, sollten sie mal mit fahren und mit den BMWlern und Krones Mitarbeitern und und und reden was die von so einer 30minütigen Taktung halten, aber was solls, betrifft ja nur paar einzelne, aber nicht Sie.
Sorry das ich zynisch werde, aber wenn man nicht selbst betroffen ist redet es sich immer leicht daher.
Burgweintinger
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Studi, mal wieder keine Ahnung, aber “klug” schreiben. Fahren Sie doch mal den Weg mit Fahrrad und (eigenen) Kindern, dann wissen Sie was die Mitkommentatoren meinen. Wenn Sie dann immer noch gleicher Mieung sind, ja dann kann man nichts machen, quasi Hopfen und Malz verloren…
Studi
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@Obelix
2. Oktober 2025 um 15:58
von der Ortsausfahrt Harting sind es gerade 100m ohne Radweg, und diese 100m sind keine Hauptstraße. Dass man innerorts bei tempo 30 keinen Radweg braucht sollte eigentlich klar sein, zumindest wenn sich alle an die STVO halten. In die andere Richtung sind es etwa 200m bis zum Bahnhof ohne Radweg, auch hier keine Hauptstraße. Ich sehe kaum Verbesserungsbedarf ehrlich gesagt, ohne die Bahnunterführung zu verbreitern, was nicht so einfach machbar ist. In diesem Sinne Mustergültig.
@Noch ein Hartinger
2. Oktober 2025 um 16:01
Ja ich kenne die Strecke, ich fahre sie immer wenn ich mit dem Rad in die Richtung unterwegs bin, eben weil sie so gut ausgebaut ist für Radfahrer.
Die Unterführung hat einen Gehsteig der ein sicheres durchkommen gewährt, sogar breit genug für Kinderwagen und somit auch Rad. Sie können sagen was sie wollen, aber ein Bus ist nicht die Lösung für dieses Problem, für 200m ohne Radweg…
Lesen Sie gerne nochmal nach, ich habe geschrieben “prinzipiell nicht erwartbar” für 1500 einwohner. Dass man für bmw, krones etc extra Kapazitäten braucht ist ein anderes Problem. Wären diese nicht da wäre eine 30minütige Taktung absolut gerechtfertigt.
Michael
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ach ich kenn das zu gut zwar nicht in Regensburg-Burgweinting aber da wo ich wohne ist die Busanbindung noch besser da fährt über den tag gesehen nur 8 mal (4 mal runter 4 mal hoch😅 einkaufen ohne Auto auch nicht möglich weil man nur ein Edeka hat und als bürgi Empfänger ist ein Edeka auch nicht das gelbe vom Ei um den ganzen Monat zu leben 😅
Noch ein Hartinger
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@Studi: Schön das sie innerorts Tempo 30 erwähnen und es sollte ja kein Problem sein wenn sich alle dran halten, da bin ich bei ihnen, aber leider muss ich sie enttäuschen. Ich sehe jeden Tag was hier los ist.
Tempo 30 ist bei vielen eher die Richtgeschwindigkeit, wenn das Ortschild außerorts kaum erspäht wird, zuckt bei vielen reflexartig der rechte Fuß nach unten und Rechts vor Links Regelungen werden gerne vergessen/ignoriert. Kommen viele Autofahrer in den Ort rein gefahren gilt eben jenes Tempo 30 erst bei der nächsten Kreuzung und es kommt schon oft vor das man dann halt mit knapp 60 Sachen an der Bushaltestelle mit den Schülern vorbei rauscht, sind ja nur Kinder, was solls.
Sehr schön zu sehen wie Sie null drauf eingehen das gar kein Fußweg existiert an dem Bahnübergang, ach halt, die Unterführung hat ja einen, der zwar im Schotter endet, aber hey, immerhin steh ich dann mit dem Kinderwagen im Schotter, kann auch ganz nett sein und als Erlebnis abgespeichert werden.
Ja als Radfahrer kann ich die Straße benützen, das geht, wenn auch so semi geil, weil durch die kurvige Strecke vor der Unterführung, gerne sehr scharf an den Radfahrern überholt wird, x mal selber erlebt, denn der Radfahrer kann ja nicht erwarten das man wartet bis man sieht ob Gegenverkehr kommt, dann wird halt auf den Mindestabstand gepfiffen, Hauptsache an dem langsamen Radfahrer vorbei, stört ja eh nur. Aber ist ja alles schick dort für das nicht autofahrende Volk.
Was gut ausgebaut ist, ist der Radweg in die Stadt an der Bundesstraße, da macht es wahrlich Spaß in die Stadt zu fahren, das sie auf, in ihren Augen, gut ausgebauten Nebenstrecken rum reiten, ändert aber null an dem Problem mit dem Bus,
Es geht nicht um Rad/Fußwege. Vielleicht lesen sie noch mal den Artikel und versetzen sich in die Lage der Dame die irgendwo an einer Bushaltestelle raus geschmissen wurde, die nicht mal auf der Linie lag und somit nicht zur Arbeit kam.
Was meinen Sie denn wie es einem Kind ergehen würde das in der gleichen Situation wäre?
Sie haben mMn überhaupt nicht verstanden was es für die Menschen heißt die darauf angewiesen sind, meinen Sie die machen das zum Spaß?
Es geht nicht um fehlende Rad/Fußwege (ja die wären toll wenn sie durchgehend wären) es geht um die Verlässlichkeit, Pünktlichkeit, Einhaltung der Fahrstrecke und der StVO seitens des RVV und seines Subunternehmers.
Noch ein Hartinger
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Nachtrag zu meinem vorherigen Kommentar:
Hier kann sich jeder anschauen was Studi mit gut ausgebautem Fußweg meint… Sarkasmus off
Einfach umsehen und genießen
https://maps.apple.com/look-around?address=Hartinger+Stra%C3%9Fe+4%2C+93055+Regensburg%2C+Deutschland&coordinate=48.9906107%2C12.147096&name=Hartinger+Stra%C3%9Fe+4&_mvs=Ci0J6L9assx%2BSEARAPg8Nk9LKEAZAIB7dCwSeEAh4ISHfDVeUEApcAu%2BKBloH0A%3D
Burgweintinger
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Eine Million für ein Sch….haus zur Verfügung haben aber dann nicht mal Geld für eine Wartehäusschen oder Bushäusschen haben, siehe Link von “Noch ein Hartinger”
Superstructure
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ich finde es einfach toll und umweltfreundlich nach Harting mit seinen 1200 Einwohnern für 100 Millionen eine Stadtbahnstrecke zu bauen, auf der dann alle 10 Minuten eine Bahn mit einer Kapazität von 350 Passagieren fährt. Irgendwie erschreckend, diese Stadtbahnbefürworter, die weder Bedarf noch Kosten auch nicht annähernd abschätzen können.
Burgweintinger
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@supertsructure
ich will jetzt hier keine Stadtbahndiskussion starten, aber eine mögliche Stadtbahn hatte nie primär die Absicht, 1200 Hartinger einzubinden, sondern dass unter anderem viele Pendler in Burgweintingbahnhof umsteigen können und somit die Stadt entlastet wird vom Individualverkehr.
Desweiteren, superstructure, wenn man Ihrer Logik folgt, dann dürfte es auch kein Hallenbad, kein Theater, kein Jahnstadion geben, alle defizitär…
Aleksandar Cirkovic
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@Superstructure Die Stadtbahn wäre nicht „nach Harting“ gebaut worden (Fahrgastpotenzial mit Sicherheit zu niedrig; in Zukunft evtl. Zuwachs durch Zuzug), sondern nach Neutraubling über Harting, mit sehr großem Fahrgastpotenzial (sicher mehr als 10000 Fahrten/Tag durch Krones, BMW, Gewerbe). Und es wäre erst die dritte Ausbaustufe gewesen.
Und sie werden es nicht glauben: die “Gedanken”, die Sie sich am Kaffeetisch machen, machen sich andere Menschen hauptberuflich als Vollzeit-Job mit vorherigem Studium von Stadt-/Raumplanung/Urbanistik – diese haben sich i. d. R. über genau solche Fragen ein paar tausend qualifizierte Arbeitsstunden länger Gedanken gemacht als Sie. Nichts für ungut, aber da kann ich auch dem Chirurgen sagen “Das würde ich wegschneiden, das Ding da drinnen brauch ich doch bestimmt überhaupt nicht”.
Aber wie gesagt, getan ist getan, und jetzt können Sie ja mal schauen, wie Sie auf eine andere, bestimmt ganz billige Weise den erwünschten ÖPNV nach Harting oder Burgweinting oder Neutraubling bekommen – oder Sie schrauben einfach die Ansprüche daran auf ein jetzt realistisches Maß zurück. Oder Sie sind Autofahrer und sagen, wie so viele: kein Geld in den ÖPNV investieren, denn ich brauche ihn nicht.
Superstructure
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@Burgweintinger
@Aleksandar
Habe mich mein Berufsleben lang mit Stadtplanung und Verkehrswegebau einschließlich Schiene beschäftigt.
Mir ist keine Studie bekannt, die ein Trambahngleis von Burgweinting über Harting und Irl nach Neutraubling ernsthaft, einschließlich standardisierter Bewertung, untersucht hätte.
Das sind alles nur Wunschvorstellungen.
P.S.: Übrigens es gibt eine Schienenverbindung von Regensburg nach Neutraubling. Leider fahren da zwischen Obertraubling und Neutraubling nur Güterzüge.
Studi
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@Noch ein Hartinger
2. Oktober 2025 um 22:27
Nachdem ich die Bilder angesehen habe muss ich mich korrigieren: Es sind nur 50m ohne Fußweg. Das Fehlen des Fußwegs bei der Bahnüberquerung ändert auch nichts an der Sicherheit. Im Gegensatz zur Bahnunterführung ist dies keine Engstelle, weswegen ich den Bahnübergang nicht angesprochen habe. Sie können bemängeln dass dort überhaupt ein Übergang existiert, aber das Problem ist etwas schwieriger zu lösen und rechtfertigt meiner Meinung nach keine Busverbindung. Ironischerweise kann man auf den Bildern von Google Street View auch erkennen wie ein Kinderwagen die Strecke entlang geschoben wird. Ich erkenne auch nicht wo der Weg im Schotter “endet”, man ist eben gezwungen knapp 50m über den Bahnübergang am Straßenrand zu schieben.
Dass sich Autos nicht an die Straßenregeln halten bedauere ich sehr und ich lann Sie verstehen. Die Konsequenz sollte aber die Verschärfung der Regeln sein oder verschärfte Kontrollen. Es handelt sich um ein anderes Problem, das seperat ohnehin gelöst werden muss.
“das sie auf, in ihren Augen, gut ausgebauten Nebenstrecken rum reiten, ändert aber null an dem Problem mit dem Bus,” –> Sie können nochmal bei meinem ersten Kommentar nachlesen, dass ich darauf bereits eingegangen bin und auch eine einfache Lösung sehe. Das Problem liegt beim Subunternehmer und indirekt vermutlich an einer Unterfinanzierung des RVV, oder anderen Verwaltungstechnischen Hürden, dass der RVV die Strecke nicht selbst bedient. Das Fass mit den unzureichenden Rad/Fußwegen hat jemand anderes aufgemacht, ich habe nur darauf reagiert und zweifelhafte behauptungen angezweifelt. Indirekt hängt das Busproblem natürlich auch mit Rad und Fußwegen zusammen, immerhin kann man Argumentieren dass wenn man einen viel frequentierten Haltepunkt in Fuß/Radnähe hat, man keinen extra Bus braucht der dann über denselben Haltepunkt fährt.
Dominik Müller
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@Aleksandar Cirkovic Keine Ahnung, welcher üblen Propaganda Sie aufgesessen sind – ich finde es zynisch, für die im Artikel angesprochenen Probleme nun die Stadtbahn und in der Folge Zubringerlinien ins Spiel zu bringen. Also das Problem zumindest für dieses Jahrzehnt komplett zu ignorieren. Selbst ” nach Neutraubling über Harting, mit sehr großem Fahrgastpotenzial (sicher mehr als 10000 Fahrten/Tag durch Krones, BMW, Gewerbe). Und es wäre erst die dritte Ausbaustufe gewesen.” hilft den Hartingern nichts, jeder Bus oder Zug über das BMW-Werk fährt gerade nicht nahe der Wohnbebauung.
@Studi “dass der RVV die Strecke nicht selbst bedient. ” Der RVV bedient keine einzige Strecke selbst. Laut Artikel ist SMO der Betreiber der Linie, hat aber zahlreiche Subunternehmer, unter anderem denjenigen, der viel im Stadtverkehr Straubing unterwegs ist. Vorsichtshalber, wenn Sie auch diese Aussage wieder anzweifeln, da reagiere ich nicht mehr darauf.
Major Tom
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Mir fallen dazu wieder nur lauter abgespacete Gedankengänge ein und es wird schwer mich kurz zu fassen.
Erstmal mein Beileid! Ich kenne die beschriebene Situation in Harting noch aus Zeiten der Jahrtausendwende. Schon damals mussten Kinderwägen im Vorbeifahren abgewiesen werden. Wer dort investiert hat, in der Hoffnung, dass die Nähe-zur-Stadt (oder zur Bushaltestelle) irgendwie anderweitig “einzahlt”, der hat offensichtlich die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Was macht eigentlich der Fortschritt?
Es ist immer wieder festzustellen, dass ÖPNV meist gut funktioniert, wenn sich der Fahrgast mit seinen Fahrtzielen dem ÖPNV anpasst, wenn er nicht “drauflos” fährt sondern regelmäßig dieselbe Strecke. Erwartet wird aber vom ÖPNV eher das Gegenteil, nämlich dass sich den Bedürfnissen der Fahrgäste angepasst wird – etwas flexibles. Es wird quasi zu viel oder das falsche erwartet.
Es scheint mir außerdem so zu sein, dass diese Beförderungsunternehmen ordinäre wirtschaftliche Unternehmen sind, bei der der Fahrgast v. a. als DER “Kunde” gilt. Von dem her würde man sich ja als Unternehmer ins eigene Fleisch schneiden, wenn man die Fahrtzeiten der Kundschaft durch z. B. funktionierende Knoten im “Netz” verkürzen würde ;-)
In einem öffentlichen Sinne, so wie die Bezeichnung Öpnv vermuten lässt, sollte eigentlich die zufriedenstellende Beförderung der Fahrgäste als DER “Mehrwert” gelten. Also ein Wert, der (noch) nicht monetär erfasst wird.
Beschwerden entstehen quasi durch Missverständnisse und richten sich an ein Unternehmen, das von der Anlage her nicht dafür empfänglich ist.
Im übrigen habe ich mich schon öfter und auch an anderer Stelle gefragt, wieso nicht einer der Dorfbewohner privat eine Art Shuttle-Service anbietet. Der wäre bisweilen effizienter und weniger Nerven-aufreibend, was im Übrigen auch eine Art Mehrwert bedeutet (Stichwort: mentale Gesundheit). Wir sind doch gerne so findig und gewieft, aber Arbeitsplätze können wir nicht von der Straße aufheben, nur Geld – und bei der Aushebelung des ÖPNV hört sowieso der Spaß auf ;-)
Bei der Stadtbahn geht es in meinen Augen vorrangig um Fördergelder, die ebenfalls refinanziert werden müssen und immer auch anderweitig “versanden” können.
Danke, ich möchte kein Mehr an (diesem) ÖPNV! Es ist nur Augenwischerei, es handelt sich hierbei anscheinend um ein Verlustgeschäft für alle Beteiligten, dem mit viel gutem Willen etwas positives abgerungen werden kann. Überhaupt scheint die Strapazierfähigkeit der Hauptklientel vorausgesetzt zu werden.
Noch ein Hartinger
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@Studi
Das kann wirklich nicht ihr ernst sein mit der Aussage das es nichts an der Sicherheit ändert. Ehrlich, in welcher Welt leben sie bitte?
Wieso meinen sie denn bitte warum sämtliche Fußgänger über die Gleise laufen, trotz Warnung durch Schilder? Überlegen sie mal nur ein paar Sekunden, dann kommen sie vielleicht darauf, aber ich helfe ihnen gerne auf die Sprünge: Diese angeblichen 50m ohne Fußweg sind brandgefährlich, da die Straße eben nicht so breit ist wie sie vermuten.
Schön wie sie immer wieder den mangelnden Fußweg anführen als als angebliche Rechtfertigung für eine Buslinie. Also nach dieser Logik dürfte es im Grunde im ganzen Regensburger Stadtgebiet keine einzige Buslinie geben, da ausreichend Gehwege vorhanden sind.
Also wirklich, man bekommt schon ein Schleudertrauma vor lauer Kopfschütteln bei ihren Kommentaren.
Und um Dominik Müller mit seinem letzten Satz zu zitieren: Vorsichtshalber, wenn Sie auch diese Aussage wieder anzweifeln, da reagiere ich nicht mehr darauf.
Studi
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@Dominik Müller
3. Oktober 2025 um 20:32
Entschuldigung, ich meine dann dass das Stadtwerk die Linie selbst bedient. Diese entsprechen ja den im Volksmund als “RVV Busse” bezeichneten Busse, wenn ich das richtig sehe. Inhaltlich ändert das nichts an meiner Aussage.
Aleksandar Cirkovic
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@Dominik.Müller Bitte, ich gebe Ihnen völlig Recht – es hilft tatsächlich den Hartingern nun gar nichts. Das Geld für die Stadtbahn wurde ja auf absolut demokratischem Weg eingespart, wie die CSU ja bei der letzten Stadtratssitzung mit Genugtuung nochmal vorgebracht hat, also dürfte ja jetzt nun genug für ordentliche Buslinien nach Harting da sein! Den Rest können wir uns jetzt tatsächlich “sparen”.
Aleksandar Cirkovic
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@Siperstructure Genau – die Diskussion um eine Stadtbahn ist ohnehin Vergangenheit. Entscheidend ist: Auch ohne standardisierte Bewertung war klar, dass hier Potenzial vorhanden war – wenn Sie sich ernsthaft schon einmal.mot Mobilitätsplanung beschäftigt haben, wird Ihnen das klar aein. Es wurde aber politisch nicht genutzt. Heute gibt es weder konkrete Pläne noch realistische Aussichten, dass Harting in absehbarer Zeit einen deutlich besseren ÖPNV bekommt.
Daniel
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Kommentar gelöscht. Keine Spekulationen, die Sie nicht belegen können.
Studi
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Kommentar gelöscht. Es wird redundant.
Daniel
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Ohne spekulieren zu wollen, sondern nur als eine kurze Erfahrung dazu: im Regensburger Süden gehört es auch zum Alltag, bspw. Linie 21 u. 21/24 zwischen Hbf und Obertraubling über Scharmassing. Hier gab es zwar in den Sommerferien eine Baustelle bei Piesenkofen und damit eine Sperrung und weitgehende Umfahrung, damit einen völligen Ausnahmezustand, aber schon davor und jetzt danach fallen gelegentlich Busse aus oder kommen wenigstens deutlich verspätet. Immerhin ist die Linie 38 recht zuverlässig.
Für mich bleibt die Anbindung des Umlandes an Regensburg aber verbesserungswürdig. Man kommt kaum ums Auto umher, wenn man sehr zeitkritisch getaktet ist, was wiederum zum Verkehrschaos in und um Regensburg beiträgt. Hoffentlich wird das zukünftig besser, wenn wir alle in Flugtaxis rumdüsen, hehe.
Studi
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@Noch ein Hartinger
3. Oktober 2025 um 23:13
Wie Herr Aigner anscheinend auch erkennt, erhalten Sie die meisten Antworten auf ihre Anschuldigungen bereits in meinen vorherigen Beiträgen. Deswegen nur das noch nicht explizit angesprochene in Kürze:
Ein Fußgängerweg ändert nichts an der Gefahr der vorbeifahrenden Züge, das ist unabhängig voneinander.
Die Straße beim Bahnübergang ist breiter als bei der Bahnunterführung, entsprechend keine notwendigkeit wie bei der Unterführung.
Die Strecke Harting Burgweinting bahnhof ist (offensichtlich) nicht vergleichbar mit innerstädtischen Verbindungen.
Sanny
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Ich bin seit 1,5 Jahren täglich auf den Bus angewiesen (Holzerstraße -> Hauptbahnhof) und an keinem einzigen Tag kam der Bus pünktlich. Wir bekommen auch immer den “kleinen” Bus, welcher ab Krankenhaus relativ voll wird, aber der X4 ist ein großer Gelenkbus, der durch Burgweinting fährt und IMMER fast leer ist. Versteh ich auch nicht.
Edi Tor
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In einer Stadt, in der Fahrradwege bei der Planung vergessen und auch bei Strassensanierungen weggelassen werden, wundert es nicht, wenn der ÖPNV nur Schulterzucken verursacht.
Typisch für Regensburg, wenn die Uni nur über einen Todesstreifen mit dem Fahrrad erreichbar ist.
Paul
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Kommentar gelöscht. Bitte nicht dauernd irgendwelche Allgemeinplätze, die nur entfernt mit dem Thema zu tun haben.