SOZIALES SCHAUFENSTER

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Zum 30. Mal findet in Regensburg nun schon die Stummfilmwoche statt. Grund genug, einen genaueren Blick auf das Festival der cineastischen Klassiker zu werfen. Der Jubilar hat sich herausgeputzt, besser gesagt seine Repräsentanten: Stilecht in Frack und Zylinder begrüßen die Gastgeber die Besucher der Regensburger Stummfilmwoche, die in diesem Jahr ihr 30jähriges feiert. Gespielt wird der Murnau-Klassiker „Nosferatu – eine Symphonie des Grauens“, und kaum eine Örtlichkeit könnte besser zu diesem wohl bekanntesten deutschen Stummfilm – neben Fritz Langs „Metropolis“ – passen als der Klostergarten des Historischen Museums. Neben der Leinwand erhebt sich mächtig die Minoritenkirche, durch deren gotische Bogenfenster warmes, flackerndes Licht scheint. Im Hintergrund rattert ein Filmprojektor, fast so groß wie eine Haubitze, und während sich Max Schreck in seiner Paraderolle als transsylvanischer Vampir unheilvoll über die schöne Greta Schröder hermacht, spielen sich unter dem Lichtkegel des projizierten Bildes der Pianist Mark Pogolski und die Violinistin Sabrina Zimmermann vom Aljoscha-Zimmermann-Ensemble voller Leidenschaft in einen wahren musikalischen Rausch. Der Abend, für den das Publikum vom Museumscafé ab durch den gesamten Eingangsbereich bis zum Dachauplatz hinaus Schlange steht, ist wahrlich ein Gesamtkunstwerk. Nicole Litzel, die die Stummfilmwoche gemeinsam mit Dario Vidojkovic bereits zum vierten Mal organisiert, kann mehr als zufrieden sein; obwohl die Veranstaltungsreihe schon seit mehreren Jahren auf reges Interesse stößt, zeigt der Besuchertrend noch immer unaufhörlich nach oben. „Gerade, wenn wir Nosferatu zeigen, ist der Andrang immer groß“, verrät sie. Murnaus Meisterwerk in dieser Kulisse aufzuführen, verleihe der Sache natürlich noch einen ganz besonderen Reiz.

Festival massentauglicher Hochkultur

Und den übt es auch wirklich auf jeden im bis auf den letzten Platz besetzten Klostergarten aus. Es stimmt einfach alles; nicht zuletzt macht den Zauber perfekt, dass es dem Arbeitskreis Film als Träger der Stummfilmwoche gelungen ist, ein international renommiertes Duo wie das Aljoscha- Zimmermann-Ensemble für die Vorstellung zu gewinnen. Perfekt auf die Bilder des Films abgestimmt wird die Musik zur Sprache, die nicht nur viele Worte ersetzt, sondern sie regelrecht überflüssig erscheinen lässt. Von Rentnern über Studenten bis hin zu Familien mit kleinen Kindern lässt sich ausnahmslos jeder mitreißen, und das, obwohl die Ästhetik der zwanziger Jahre doch eigentlich so wenig mit dem zu tun hat, was man heute aus dem Blockbuster-Kino gewohnt ist. Die Regensburger Stummfilmwoche bietet echte Hochkultur, wie sie im Buche steht, ohne auch nur ansatzweise zu langweilen. Und als Pogolski und Zimmermann den Schlussakkord hinschmettern und auf der Leinwand das Wort „ENDE“ erscheint, da ist jede Sekunde des langanhaltenden Beifalls mehr als gerechtfertigt. Man möchte dem Organisationsteam einfach nur herzlich danken für diesen Abend, der trotz des ab und an im Klosterhof vernehmbaren Verkehrslärms aus Richtung D.-Martin-Luther-Straße rundum gelungen ist. Was bleibt, ist der Eindruck (oder seine Bestätigung), dass Film die fesselndsten Geschichten vor allem in Bildern erzählt und nicht durch Gesprochenes – und das gilt, wie nicht nur dieser Regensburger Abend beweist, auch heute noch. Die Regensburger Stummfilmwoche läuft noch bis zum 11. August. Die Vorstellungen finden jeden Abend im Klosterhof des Historischen Museums oder in der Filmgalerie im Leeren Beutel statt. Das komplette Programm gibt es hier.
Neue Reihe: Regensburger Bands

Yesterday Falls – Lärm und mehr

Ab diesem Wochenende starten Regensburg-Digital und der Musikblog Soundkartell eine gemeinsame Reihe. Wir wollen unbekannte und gute Musik aus Regensburg vorstellen. Wir bevorzugen dabei eigentlich kein spezielles Genre. Es würde uns wirklich freuen, wenn ihr uns zu der vorgestellten Musik ein Feedback geben könntet. Also lasst Eurer Kritik – solange sie konstruktiv ist – freien Lauf, wir freuen uns über Eure Anregungen!

LKW mit brauner Ladung

NPD-„Flaggschiff“ säuft in Regensburg ab

Einen Schlägertrupp im Kofferraum, Schirme mit Stahlspitze als Bewaffnung: Die NPD kam am Mittwoch mit ihrem „Flagschiff“ nach Regensburg und stieß auf breiten und friedlichen Protest. Die Nazis zogen nach diversen Blockaden gefrustet ab. Gegen einen wird wegen Körperverletzung ermittelt. Er hat einem Mann mit der Faust ins Gesicht geschlagen.

Die Reise der Regensburger Ballonauten

Zwei Männer am Ball

Das Tagebuch der Ballonauten ruht im Moment. Nicht so Hubertus Wiendl: Der Journalist, der uns mit Jakob Schmid, Franz Berzl und Georg Grau auf Zeitreise in die Phase der Machtergreifung schickt, ist nach wie vor schwer beschäftigt. Jetzt geht es ans Mammut-Projekt: Ab 6. August wird auf dem Fußballplatz des Freien TuS direkt an der Schillerwiese unter freiem Himmel der Ball gebaut, der aussehen soll wie das Originalgefährt der Ballonauten von 1932/33. Zur Einstimmung gibt es die Geschichte der Ballonauten in Langform – erstmals erschienen am 26. Juni 2012 in der MUH 6.

Zentrale Plätze bleiben für Nazis dicht

NPD-Truck: Bürgermeister ruft zu Gegendemo auf/ UPDATE: Auch der OB „prüft Teilnahme“

Am Mittwoch fährt die verfassungsfeindliche NPD mit ihrem „Deutschland-Truck“ in Regensburg vor. Einen zentralen Platz für ihre Propaganda konnten die Rechtsextremisten allerdings nicht ergattern. SPD-Bürgermeister Joachim Wolbergs ist unterdessen aus der Verschwiegenheitsstrategie der Regensburger Stadtspitze ausgeschert: Er ruft auf seinem Blog zum Protest gegen den Neonazi-Aufmarsch auf.

250 demonstrieren gegen Asylgesetze

„Wenn das keinen Menschen wütend macht, dann ist dies eine tote Stadt“

Etwa 250 Menschen haben sich am Samstag in Regensburg mit dem Protest-Camp der fünf iranischen Flüchtlinge solidarisiert. Bei einer Demonstration durch die Altstadt forderten sie unter anderem eine Abschaffung der Residenzpflicht und das Ende der Lagerpflicht für Asylbewerber. Wir dokumentieren die Reden von Houmer Hedayatzadeh und Omid Moradian.

Eisbär voraus!

Von Stadt zu Stadt tourt ein Eisbär momentan durch Deutschland, klärt über die Problematik der geplanten Ölbohrungen von Shell in der Arktis auf und schildert mögliche Folgen für die dortige Flora und Fauna, sollte es zu einem Unfall kommen.

Fußballstadion ist (k)ein Multifunktionales Stadion – Transparenz in städtischen Tochtergesellschaften – Hartl schweigt zum Evangelischen Krankenhaus

Stadtratsragout

Multifunktional, aber eigentlich doch nur Fußball Jetzt ist es amtlich: Das neue Jahn-Stadion, offizieller Name „Arena Regensburg – Regiebetrieb der Stadt Regensburg“, hat eine Betriebssatzung. Die hat der Stadtrat am Donnerstag beschlossen. Verwunderlich war dabei nur, dass beim Betriebszweck plötzlich von einem „multifunktionalen Stadion“ die Rede ist. Wollte man das nicht gerade vermeiden? War das […]

Bernhard Banas zur Göttinger Manipulationsaffäre

„Ausbaden müssen es die, die nichts dafür können!“

Der Göttinger Transplantationsskandal hat direkten Bezug zu Regensburg: Der Chirurgieprofessor O., der Patienten beim Empfang von Spenderlebern bevorzugt haben soll, hat bis 2008 als Leber-Transplanteur in Regensburg gearbeitet. Ein Interview mit dem Leiter des Transplantationszentrums der Uniklinik.

Flüchtlingsproteste weiten sich aus

„Die Residenzpflicht ist mir scheißegal“

Die Forderung ist nicht kompliziert: Gleiches Recht für alle, auch für Flüchtlinge. Am Dienstag wird der Iraner Mohammad Hassanzadeh Kalali von Regensburg nach Bamberg reisen und damit für sein Recht auf Bewegungsfreiheit demonstrieren. Das darf er nicht, sagt der deutsche Staat. „Ich werde öffentlichkeitswirksam zeigen, dass mir die Residenzpflicht scheißegal ist“, schreibt er.

Arktis-Kampagne

Greenpeace überfällt Shell-Tankstelle

Samstag, 14 Uhr. Tatort: Die Shell-Tankstelle in der Landshuter Straße. Es scheint ein ganz normaler, verregneter Nachmittag zur werden. Doch plötzlich bewegen sich in grün gekleidete Gestalten auf dem Tankstellengelände, bekleben die Zapfsäulen mit Aufklebern, auf denen halb das Shell-Logo, halb ein Eisbärgesicht prangt und verteilen Flyer an hilflose Autofahrer und Passanten.

Kriegsende in Regensburg

SS-Brigadeführer Schottenheim als Retter der Stadt

Vor 65 Jahren wurde der Regensburger NS-Oberbürgermeister Otto Schottenheim vor Gericht gestellt. Er selbst, aber auch mancher Nachfolger war darauf bedacht, ihm ein ehrendes Andenken zu bewahren. In unserer Reihe zum Kriegsende in Regensburg zeichnet Robert Werner den Weg des SS-Brigadeführers vom überzeugten Nazi zum angeblich selbstlosen Retter von Regensburg nach.

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