Redakteure am Infostand. In der Tageszeitung erfährt man nichts von den Tarifauseinandersetzungen. Foto: as
Es ist nur eine kleine Meldung auf der Titelseite. „In eigener Sache“ weist die Mittelbayerische Zeitung ihre Leserinnen und Leser darauf hin, dass man „ein weiteres Mal von einem Streik im Rahmen der Tarifauseinandersetzungen bei Tageszeitungen betroffen“ war und die Zeitung deshalb vom „üblichen Umfang und der Seitenfolge abweichen“ könne.
Worum es bei diesen bundesweiten Tarifauseinandersetzungen geht, erfährt der Leser von seiner Tageszeitung nicht. Kein Regensburger Phänomen. Generell nimmt sich die Berichterstattung über Entlohnung und Arbeitsbedingungen der Berichterstatter spärlich aus.
In Regensburg versuchen Redakteure von Mittelbayerischer Zeitung, Amberger Zeitung und Neuem Tag, die noch bis Freitag streiken, dieses Defizit mit einem zweitägigen Infostand zu beheben. „Es geht nicht um Lohnerhöhungen, sondern darum den Manteltarif überhaupt zu erhalten“, sagt Gustav Norgall, Betriebsratsvorsitzender bei der Mittelbayerischen. „Außerdem wehren wir uns dagegen, dass das Weihnachtsgeld total gestrichen werden soll.“ Bei einem normalen Redakteur seien das im Schnitt 3.500 Euro weniger im Jahr.
Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Einstiegsgehälter von 3.200 Euro – freien Journalisten mag es angesichts dessen das Wasser in die Augen treiben und die Solidarität mit den festangestellten Kollegen reduzieren. Bemerkenswert ist aber doch, dass das Gros der Redakteurinnen und Redakteure hier für etwas auf die Straße geht, was sie selbst nur in den allerwenigsten Fällen betrifft.
Kürzungen für den Nachwuchs
Hauptstreitpunkt bei den mittlerweile fast schon ein Jahr andauernden Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Verlegern ist nämlich das so genannte Tarifwerk 2, von dem vor allem der journalistische Nachwuchs betroffen sein wird (mehr dazu hier). Um 15 (Verleger-Rechnung) bzw. 30 Prozent (verdi-Rechnung) sollen deren tarifliche Leistungen gesenkt werden, wenn es nach dem Bundesverband der Zeitungsverleger (BDZV) geht.
Laut Norgall beteiligen sich rund 60 Redakteurinnen und Redakteure der Mittelbayerischen an dem zweitägigen Warnstreik. Das ist, nimmt man die nackten Beschäftigtenzahlen in den Redaktionen, etwa die Hälfte aller Betroffenen. Zieht man Führungskräfte, befristet Angestellte und Volontäre ab, die neben Agenturmeldungen und Stehsatz dafür sorgen, dass an den beiden Streiktagen etwas in der Zeitung steht, dann sind es wohl an die 90 Prozent.
Streik muss man sich leisten können…
Letztere beteiligen sich – trotz inoffizieller Solidaritätsbekundungen – allenfalls vereinzelt an den Streiks. Zu groß ist die Angst davor, deshalb keine Vertragsverlängerung zu bekommen oder nach Abschluss des Volontariats nicht übernommen zu werden. Auch Streik muss man sich leisten können (oder wollen).
Die Streikbereitschaft ist laut Gewerkschaftssekretärin Irene Salberg „so hoch wie nie“. Bei annähernd 100 Prozent liege die Zustimmung bei den organisierten Redakteuren in der Region. Am Dienstag steht die nächste Verhandlungsrunde mit den Verlegern an. Sollte es auch dann zu keiner Einigung kommen, sind unbefristete Streiks angekündigt. Und wohl erst dann, wenn die Redaktionen länger als zwei Tage verwaist sind, werden die Zeitungsleser die Tarifauseinandersetzungen auch direkt mitbekommen.
Die Regensburger Stadtverwaltung hat dazu gelernt. Bei einer Informationsveranstaltung Donnerstag ging das Planerinnen-Duo Christine Schimpfermann und Ute Hick ausführlich auf die Kritikpunkte zu den Bebauungsplänen am Donaumarkt ein. Wirklich überzeugen ließen sich die Kritiker aber nicht. Knackpunkt bleibt die Gestaltung der Donaupromenade, die durch eine Rampe an die Eiserne Brücke angebunden werden soll.
Wenn Menschen ein neues Betätigungsfeld finden, wenn man sich über Grundsätzliches einigen kann, wenn gebaut wird und wenn die Kasse klingelt, dann ist das landläufig ein Grund zur Freude. Insofern beschäftigt sich das digitale Ragout heute durchweg mit freudigen Ereignissen, die von der Diözese über den Donaumarkt bis hin zu Diehl reichen und auch das sportliche Leben in Regensburg nicht außer Acht lassen.
Es kracht, es scheppert, es blitzt und blinkt und man merkt, dass die grell geschminkten Jungs, die da auf der Bühne ihre Show abziehen, Spaß haben. Das Publikum in der Alten Mälzerei auch. Die Musik von ZircuS ist tanzbar, auch wenn oder vielleicht gerade weil es schwierig ist, sie zu verorten. Organisator Rado Poggi ist rundum zufrieden. Das Konzert war für ihn ein erfolgreicher Auftakt zu einem grenzübergreifenden Austausch bildender Künstler.
Manchmal kann es dauern, bis eine defekte Telefonleitung repariert wird. Vor dem Haus der Christas gähnt seit eineinhalb Monaten eine offen Baugrube. Ihr Telefon-Anbieter Vodafone fühlt sich nicht zuständig und die Telekom, der die Leitungen gehören, weiß nicht, wann dort weiter gearbeitet wird. Beim städtischen Tiefbauamt erfährt man: Mit den Subunternehmern der Telefon-Anbieter gibt es regelmäßig solche Probleme.
Fein säuberlich verteilt liegen sie auf den Kirchenbänken – die Textblätter mit der Bayernhymne. Denn auch wenn das Regensburger Domforum jedes Mal mit diesem „religiösen Lied“ (Bischof Müller) beschlossen wird – wenigstens die zweite Strophe hat auch manch eingefleischter Katholik nicht immer präsent. Ein Katholik ist es nicht, der da eben eine gesprochen hat und […]
Beeindruckende Zahlen und Fakten gibt es zu hören, wenn man sich durch das neue Druckzentrum des Mittelbayerischen Verlags führen lässt. Nicht minder beeindruckend sind die Dinge, die man erfährt, wenn man sich – abseits solcher Führungen – mit den Beschäftigten unterhält.
Aus Küchengeschirr, Holz oder Technikschrott sind sie gemacht – die Roboter, Cyborgs und Mischwesen, die am Freitag in der Strychnin Gallery in Berlin zu sehen sind. Mit dabei ist der Regensburger Stefan Fromberger, der – in einem eigenen Raum – als Newcomer präsentiert wird.
Was macht man, wenn der Stadtrat über einen längeren Prozess auf dem Laufenden gehalten werden soll? Genau! Man legt ihm Zwischenberichte vor. Das sorgt für Transparenz. Das sorgt für Kompetenz. Und wenn es an der Zeit ist, können die Wohlinformierten fundiert über den entsprechenden Sachverhalt diskutieren und anschließend entscheiden. Eine feine Sache, die auf Unwissenheit […]
Die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA) Ostbayern ist mit Gründungsjahr 1954 fast schon eine altehrwürdige Bildungseinrichtung in Regensburg. Ein wesentliches Ziel: Die Qualifizierung von Führungskräften. Bei den Verträgen mit ihren Dozenten scheinen bei der VWA aber weniger die Gepflogenheiten in Führungsetagen, sondern eher Sitten wie am Biertisch zu herrschen.
Die Kritiker der aktuellen Donaumarkt-Pläne gehen in die Offensive: Mit Flugblättern und einer eigenen Homepage wollen sie “eine Peinlichkeit ersten Ranges” verhindern. Insbesondere wendet sich der Zusammenschluss aus mehreren Initiativen gegen eine Busrampe von der Eisernen Brücke und fordert einen städtebaulichen Wettbewerb für die gesamte Fläche.
Die UNESCO hat der Stadt geantwort. Doch eine abschließende Stellungnahme gibt es weder zur Ersatztrasse, noch zu den Hochhausplänen im Stadtosten. Klar ist allerdings bereits jetzt: Die Gutachten, mit denen die Stadt die Welterbeverträglichkeit einer Ersatzbrücke belegen wollte, reichen der UNESCO nicht. Es mpüssen weitere Untersuchungen in Auftrag gegeben werden.
Stadträtin Brigitte Schlee ist den Tränen nahe. Heute ist fast alles wie früher. Obwohl es draußen fast 30 Grad hat und es auch im Kneitinger Keller nicht eben kühl ist, sind fast 80 Leute gekommen, die ihm lauten Beifall spenden: Oberbürgermeister Hans Schaidinger. Eben hat er – neben dem frisch angezapften Bierfass stehend, die Ärmel […]
Bei der E.ON Bayern AG sitzt Hans Schaidinger im Aufsichtsrat. Ein Aktionär sieht darin ein „erhebliches Haftungsrisiko“. Als Verwaltungsrat der BayernLB habe der Regensburger Oberbürgermeister seine mangelnde Eignung für solche Posten „mehrfach dokumentiert“. Bei E.ON lässt man sich durch solche Beschwerden nicht beeindrucken.
Darauf hat Angela Merkel sicher gewartet. Aus Regensburg kommt Unterstützung für den Panzer-Deal der Bundesregierung mit Saudi-Arabien, den verschiedener Umfragen zufolge bis zu 90 Prozent der Bevölkerung ablehnen. Warum auch nicht: Das auf zwei Milliarden geschätzte Geschäft kommt mit Krauss-Maffei einer urbayerischen Waffenschmiede zugute.
Die Ausländerbehörde Regensburg hat mehrere irakische Flüchtlinge zur Ausreise aufgefordert und beruft sich dazu auf eine neue Weisung des bayerischen Innenministeriums. Diese Weisung hat es in sich: In dem Schreiben werden die Beamten explizit angehalten, die Empfehlungen des UN-Flüchtlingshilfswerks zu ignorieren.
6.500 Euro Geldstrafe muss Holocaust-Leugner Richard Williamson nach dem Urteil des Landgerichts Regensburg zahlen. Auch in zweiter Instanz wurde der Bischof der ultrakonservativen katholischen Piusbruderschaft der Volksverhetzung für schuldig befunden. Seine Rechtsanwälte wollen in Revision gehen.
Nein! Es gibt nichts Neues! Wenn es um Brücken in Regensburg geht, muss man die Verantwortlichen bei der Stadt fast schon bedauern. Da steht in Stadtamhof eine fix und fertige Protzenweiherbrücke, da hat man am Samstag schon groß mit Grillage und Bier gefeiert, dass diese Brücke nach dreieinhalb Jahren endlich fertig ist, aber wann sie […]
Gut ein Jahr läuft der Rechtsstreit zwischen Klemens Unger und einem seiner Kritiker. Nun sieht es auch in zweiter Instanz so aus, als würde der Kulturreferent abblitzen.
Nach zwei Tagen bei den Lokalrundfunktagen in Nürnberg ist die Redaktion heute voller Ideen ins beschauliche Regensburg zurückgekehrt. Wir wollen ab sofort in regelmäßigen Abständen einen kurzen Überblick von Nachrichten, Meldungen, Terminen, Links etc. geben, die wir für interessant, witzig oder bemerkenswert halten. Kritik und Anregungen sind ausdrücklich erwünscht. Friedvolle Kriegsgewinnler „Schlechte Geschäfte mit dem […]