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Protest

Petition gegen Tennisplätze im Regensburger Westen übergeben – der Bau läuft

541 Unterschriften gegen den Bau dreier Tennisplätze am Weinweg hat der Kleingärtner Peter Rosner gesammelt. Doch die werden bereits gebaut.

Verbindlich im Ton, doch in der Sache unterscjiedlicher Ansicht. Peter Rosner und seine Unterstützerinnen übergeben die Petition an OB Maltz-Schwarzfischer. Foto: as

Die Bagger sind bereits am Weinweg im Einsatz. Es wird daran gearbeitet, die Fläche gegenüber der Bischof-Manfred-Müller-Schule in drei Tennisplätze zu verwandeln. Dennoch ist Peter Rosner, begleitet von Unterstützern aus den Reihen von Greenpeace, dem Bund Naturschutz und der Linkspartei, am Donnerstag ins Alte Rathaus gekommen.

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Der Kleingärtner hatte eine Petition gegen das Vorhaben ins Leben gerufen. 541 Unterschriften sind zusammengekommen. „Wir wollen zumindest ein Zeichen setzen“, erklärt er, als Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer das Konvolut entgegennimmt.

Kleingärtner fühlen sich übergangen

Wie berichtet, hatte der Umweltausschuss des Regensburger Stadtrats mehrheitlich dafür gestimmt, den Bau der Tennisplätze im Landschaftsschutzgebiet an der Donau zu genehmigen. Der Spieldruck beim Regensburger Tennisklub (RTK) sei extrem hoch, und andere Flächen stünden nicht zur Verfügung, hieß es zur Begründung.

Der RTK zählt nach eigenen Angaben 800 Mitglieder und fast doppelt so viele registrierte Gäste. Zu viele für die vorhabndenen Plätze, heißt es. Die Stadtratsmehrheit befürchtet auf keine signifikanten Auswirkungen auf die Kaltluftschneise, in der die Fläche liegt. Auf ein Gutachten, das dies genauer untersucht hätte, wurde verzichtet.

Was Rosner und auch den Vorsitzenden des Kleingartenvereins, Thaddäus Dros, besonders ärgert: „Mit uns hat niemand gesprochen. Wir wurden einfach übergangen.“ Dabei sei man unmittelbar von den neuen Tennisplätzen und der damit einhergehenden Lärmbelästigung betroffen.

„Wir vermissen ein Gesamtkonzept zur Hitzeentwicklung.“

Darüber hinaus gehe es um das große Ganze. Am Weinweg entstehen die Tennisplätze, an der Lilienthalstraße droht einem Wäldchen die Abholzung. Immer wieder verschwinde etwas, das vermeintlich klein sei. Doch in der Summe wirke sich das alles negativ auf das Klima in Regensburg aus. „Wir vermissen ein Gesamtkonzept der Stadt mit Blick auf die Hitzeentwicklung“, betont Rosner.

Maltz-Schwarzfischer verteidigt die Entscheidung des Stadtrats. „Alle Belange wurden abgewogen.“ Sie glaube nicht, dass die Tennisplätze einen gravierenden Einfluss auf das Klima hätten. „Bisher war das ein vernachlässigter Schotterplatz, der als Parkplatz genutzt wurde. “ Die Tennisplätze mit den Ausgleichs- und ökologischen Aufwertungsmaßnahmen würden im Vergleich dazu eine Verbesserung darstellen.

Und was den Lärm betrifft: „Das ist bereits jetzt ein Sportgelände. Da müssen die Nachbarn nicht involviert werden.“

Petition kommt in den Stadtrat

Der Beschluss zum Bau der Tennisplätze hatte im Vorfeld für heftige Auseinandersetzungen zwischen dem Umweltamt auf der einen und den Bürgermeistern Ludwig Artinger und Astrid Freudenstein auf der anderen Seite gesorgt. Artinger selbst sprach von „engagierten Diskussionen“, die man geführt habe.

Die Petition werde zunächst von der Verwaltung bearbeitet, so die Oberbürgermeisterin. Anschließend kommt das Thema Tennisplätze erneut in den Stadtrat – auch wenn die Entscheidung bereits gefallen ist und die Plätze dann so gut wie fertig sein dürften.

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Kommentare (5)

  • Wollwirker

    |

    Ja mein Gott, und die Ausdünstungen der Sportler
    wirken sich negativ auf das Klima aus.
    Die Personen im obigen Bild produzieren jährlich
    Tonnen von CO2 und Plastik aber machen sich ernsthafte Gedanken bezüglich der Versiegelung eines Schotterplatzes…….

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  • Gasse

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    Ein Gutachten wäre kein Schaden gewesen

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  • Junikäfer

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    “[…] da MÜSSEN die Nachbarn nicht informiert werden”. Das hätte man aber tun KÖNNEN. Die Phrasen über ein “gutes Miteinander” werden somit ausgehöhlt. Schade.

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  • Jakob Friedl

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    Leider konnte ich nicht bei der Übergabe der Unterschriften dabei sein, weil gleichzeitig Sozialausschuss war. Meine Anfragen und Anträge zum Thema “keine weiteren giftig versiegelten und unausgelasteten Hitze-Tennisplätze ohne angemessene Ausgleichsflächen und Stadtreparatur im stadtklimarelevanten Landschaftsschutzgebiet” werden u.a. am 16. Juli im Umweltausschuss behandelt – so der Ausschuss will. Anträge und Korrespondenz hier im Blog: https://ribisl.org/ausnahmegenehmigungen-und-ausgleichsmassnahmen-am-weinweg/

    Am Donnerstag 15.5.2025 hat sich der Sportausschuss bereits nicht mit dem Antrag 4 aus meinem Sammelantrag vom 28.4.2025 beschäftigt, da es sich um eine Angelegenheit der laufenden Verwaltung handeln würde und der Antrag schriftlich beantwortet werden könne…. “[…] Die Verwaltung legt im zuständigen Ausschuss dar, wie die Auslastung der Tennisplätze in Regensburg ist und wie die Tennisvereine gefördert werden. Die Verwaltung stellt dem zuständigen Ausschuss eine
    Strategie vor, um über positive und negative Anreize bei der Vergabe von freiwilligen Leistungen eine gleichmäßigere Nutzung der Anlagen und Kooperationen zwischen Vereinen zu fördern. […]” Die Stadtverwaltung hat diesbezüglich bisher allerdings keine geeignete Strategie. Ich warte auf eine schriftliche Antwort: https://ribisl.org/wp-content/uploads/2025/05/Bitte_Antwort_zu_Punkt4_VO_25_22067_53_Ribisl20_5_2025.pdf Hierzu: Während sich der Tennisclub am Weinweg mit weiteren Hitzeplätzen erweitert, bleiben Tennisplätze von anderen Vereinen im Stadtgebiet meist ungenutzt. Wer in Regensburg draußen Tennis spielen will, kann sich jederzeit einen Platz mieten – die Auswahl ist dank gähnender Leere in den meisten Anlagen immer groß. Auch am Weinweg sind die Plätze nur zu ganz besonderen Anlässen ausgelastet (Kindercamp). Ich vermute der RTC will einfach noch sichtbarer an der Straße spielen – zu Lasten der Allgemeinheit und des Stadtklimas. Geeignete Ausgleichsmaßnahmen könnten zu mehr Qualität rund um den RTC führen.

    Mich stört an der Ausnahmegenehmigung im Landschaftsschutzgebiet insbesondere:
    – Abwägungen hinsichtlich des Belags fanden nicht statt. (Diese nun verbauten Giftstoffe werden bald EU-weit verboten.)
    – Die Ergebnisse der Klimabefliegung 2023 werden ignoriert.
    – Eine große Fläche wird versiegelt. Es findet kein flächenmäßiger Ausgleich im Landschaftsschutzgebiet statt, obwohl es hierfür einige Möglichkeiten gäbe (siehe Anträge). Geeignete und zureichende Ausgleichmaßnahmen und integrierte Stadtreparatur bleiben wieder einmal aus. (vgl. Bau der Tennishalle und der Traglufthalle)
    – Dieses unambitionierte und fragwürdige Vorgehen erfährt zudem wieder öffentliche Förderung durch Sportfördermittel.

    Die Gebietskulisse des Landschaftsschutzgebiets und die dokumentierte und eingetragene Klimafunktion des Areals sollten uns Gestaltungsmöglichkeiten an die Hand geben – statt nur als an sich überflüssiges lästiges Relikt und Entwicklungshindernis fehlinterpretiert zu werden. Vgl. Debatte im Umweltausschuss!

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  • Regensburg1

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    Kann es sein, dass der eigentliche Beweggrund nicht der Kleingärtner der Umweltschutz, sondern der Wegfall der Stellplätze ist?
    Die Umweltverbände setzen sich in diesem Fall also für den Erhalt der Stellplätze ein, oder haben sie sich mal wieder vor den Karren spannen lassen ohne zu prüfen was für den Umweltschutz sinnvoller ist?

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