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Pressemitteilung der Altstadt-SPD

Radverkehr: Mittelmaß an der Donau!

(Altstadt). Im Vergleich mit radfreundlichen Universitätsstädten wie Münster wird deutlich, dass Regensburg die Mobilitätswende verschlafen hat. Die Altstadt-SPD fordert nicht nur, den beschlossenen Radverkehrsplan zügig umzusetzen, sondern auch eine strategische Neuausrichtung der Regensburger Verkehrspolitik: Weg vom Auto, hin zu vernetzter Mobilität. „Ja mir san mim Radl da…“ So beschwingt und flott der alte Schlager von den Lippen geht, so sehr frustrierend und lähmend ist die Radverkehrspolitik der Stadt Regensburg. Obwohl seit Jahren klar ist, dass das Fahrrad für Kurzstrecken in der Stadt, insbesondere in Kombination mit dem ÖPNV, der ideale Verkehrsträger ist, wird Verkehrsplanung in der Domstadt immer noch betrieben, als ob Fahrradfahren ausschließlich eine Freizeitaktivität für den Sonntagnachmittag wäre. „In der Dr.-Martin-Luther-Straße, am Galgenberg und in der Keplerstraße bange ich als Radler um mein Leben“, so Tobias Hammerl, der Vorsitzende des SPD Ortsvereins Regensburg Altstadt. „Obwohl – insbesondere durch den Einsatz der Regensburger SPD – in den vergangenen Jahren einige Verbesserungen erreicht wurden, gibt es noch eine Reihe von Problemen, zum Beispiel die Anbindung des Bahnhofs von beiden Seiten oder unsinnige Einbahnstraßenregelungen in der Altstadt, wie etwa im Falle der Weingasse.“ „Radfahren ist ökologisch und ökonomisch absolut sinnvoll und förderungswürdig und gegenwärtig die günstigste Form der Mobilität“ stellt Hammerl fest. Die Verkehrsforschung gibt ihm Recht. 1 Kilometer Fahrstrecke verursacht mit dem Fahrrad laut einer österreichischen Studie Gesamtkosten von gerade einmal 1,5 Cent, während das Auto – inklusiver Folgekosten – mit 98 Cent pro Kilometer zu Buche schlägt. „Zudem kann mit jedem Liter Erdöl, den wir heute einsparen, auch in 20 oder 30 Jahren noch Medizin hergestellt und Leben gerettet werden“, so Hammerl weiter. Martin Ondrasik pflichtet bei: „In der ganzen Stadt fehlen Radwege, Radfahrschutzstreifen, radelfreundliche Ampelschaltungen sowie ausreichend Radelständer und die Anbindung der Universität ist miserabel.“ Carolin Salvamoser ergänzt, dass in Regensburg „laut nationalem Radverkehrsplan mindestens 1,7 Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur gesteckt werden müssten“. Der SPD Ortsverein Regensburg Altstadt hofft, dass zumindest alle von der Arbeitsgruppe Radverkehr auf Basis des Gutachtens des Planungsbüros R + T beschlossenen Maßnahmen der höchsten Prioritätsstufe tatsächlich 2013 umgesetzt werden. Dem SPD Ortsverein Regensburg Altstadt geht es jedoch nicht nur um Radwege oder Stellplätze. „Wir fordern ein generelles Umdenken in der strategischen Verkehrsplanung. Wo ist das Regensburger StadtRad, das man sich an jeder Straßenecke oder auf P&R-Parkplätzen per Smartphone ausleihen kann? Wo sind die Ladestationen für E-Bikes in den Parkhäusern am Dachhauplatz oder Petersweg?“ „Die Stadt Regensburg hat bisher das Thema E-Bikes vollkommen verschlafen. Selbst in Kleinstädten gibt es mittlerweile öffentliche Ladestationen, jedoch nicht in der Boomtown Regensburg. Da rühmt sich die Stadtspitze eines Regensburger E-Mobilitätsclusters, aber die wirtschaftlichste Form der Elektromobilität wird dabei vollkommen ignoriert“ kritisiert Tobias Hammerl die seiner Meinung zu stark auf das Elektro-Auto verengte strategische Perspektive der Stadt Regensburg. „Angesichts steigender Energiepreise macht es aber keinen Sinn mehr, 1500 kg zu bewegen, um 75 kg von A nach B zu befördern – und zwar vollkommen losgelöst von der Frage, ob dies mithilfe eines Elektro- oder Verbrennungsmotors geschieht.“ Der SPD Ortsverein Regensburg Altstadt fordert ein generelles Umdenken: „Wir wollen, dass die unterschiedlichen Verkehrsträger sinnvoll miteinander vernetzt werden. Für den innerstädtischen Verkehr ist dabei das Fahrrad ein ideales Fortbewegungsmittel“.
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Kommentare (2)

  • Klaus M.

    |

    Die Fußgänger in der Altstadt und Radfahrer werden von den PKWs, aber vor allem von den Bussen gefährdet. Erste Maßnahme: der Altstadtbus gehört abgeschafft.
    Es natürlich zu kurz gedacht nur über der Radverkehr in der Altstadt zu diskutieren, man muß erst mal dort hinkommen…

  • Tobias Hammerl

    |

    Hallo Klaus M.,

    es ist genau unser Anliegen, endlich eine Diskussion über die Vernetzung der einzelnen Verkehrsträger in ganz Regensburg anzustossen. Es geht in der Tat nicht nur um die Altstadt.
    Ob der Alstadtbus sinnvoll ist oder nicht, sollte hinsichtlich dieser neuen Zielsetzung reflektiert werden.

    Beste Grüße
    Tobias Hammerl

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