02 Mai2010
„Die Wirtschaft für uns, nicht wir für die Wirtschaft”

- Professor Götschmann: “Wir also müssten andere politische Prioritäten entwickeln als ein ständiges wirtschaftliches Wachstum.”
„Muss man sich mit der bayerischen Wirtschaftsgeschichte beschäftigen?” Es ist eine rhetorische Frage, die Professor Dirk Götschmann seiner Zuhörerschaft stellt. Fast 700 Seiten stark ist die im Regensburger Pustet-Verlag erschienen Abhandlung des Historikers zum Thema. Vergangene Woche hat er das Buch im Casino des örtlichen Stromversorgers vorstellt („Wirtschaftsgeschichte Bayerns. 19. und 20. Jahrhundert”).
Die Lokalgrößen aus Politik und Wirtschaft sind nicht vollzählig, aber doch angemessen versammelt. Ob nun Rewag-Boss Norbert Breidenbach, der städtische Wirtschafts- und Finanzreferent Dieter Daminger, gern auch „Superminister” genannt, oder Bürgermeister Joachim Wolbergs – sie sind alle gekommen, um der Buchvorstellung zu lauschen. In Sachen Wirtschaftspolitik lässt man sich in Regensburg schließlich nichts vormachen – immer wieder ist die Stadt in den einschlägigen Rankings vorn dabei.

Joachim Datko
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Meine Priorität – alles etwas bescheidener!
Zitat: “„Wir müssten also andere politische Prioritäten entwickeln als ständiges wirtschaftliches Wachstum. Zumindest dann, wenn wir wollen, dass die Wirtschaft künftig für uns da sein soll und nicht wir für die Wirtschaft”, lautet sein Appell.”
Wir sollten uns in Regensburg von der Großmannssucht befreien:
– Kein weiteres Jahnstadion, für einen meiner Meinung nach knapp drittklassigen Profiverein
– Keine Stadthalle, insbesondere nicht als Bausünde
– Keine Schulneubauten, die Schülerzahlen gehen stark zurück
– Keine Billigtarife bei den Stadtbussen, aus Rücksicht auf die Vollzahler
– Einstellungsstopp im öffentlichen “Dienst”, siehe Griechenland-Problem