„Abstrakte Bedrohungslage“: CSD Regensburg reagiert mit verkürzter Route und mehr Security
Der CSD in Regensburg am 5. Juli wurde nach einem Gespräch mit der Polizei nicht abgesagt, aber umgeplant. Anmelder Alexander Irmisch wurde ein anonymes Schreiben mit Drohungen vorgelegt. Doch ob die auf Regensburg gemünzt sind bleibt ebenso unklar, wie die Frage, ob deshalb Ermittlungen laufen.
Die Parade zum Christopher-Street-Day fällt heuer kürzer aus als sonst. Foto: Archiv/Houmer Hdtz
Alexander Irmisch ist bemüht, die Debatte um kürzere Route beim CSD in Regensburg am 5. Juli wieder einzufangen. „Wir haben nichts abgesagt. Wir werden in der Altstadt hörbar und sichtbar sein“, sagt der SPD-Stadtrat, der auch dem Landesvorstand des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD) Bayern angehört. Die Mittelbayerische Zeitung hatte zunächst berichtet und es war auch von einer Absage die Rede. Das habe für Missverständnisse gesorgt, sagt Irmisch.
Allerdings habe der Verein Queeres Regensburg auf eine „abstrakte Bedrohungslage“ reagiert. Anstatt eines Zugs durch die Altstadt wird zunächst eine stationäre Kundgebung auf dem Domplatz abgehalten, ohnehin der geplante Startpunkt, und anschließend zieht man zum Straßenfest nach Stadtamhof. „Das findet wie geplant statt. Wir beugen uns dem Druck nicht“, sagt Irmisch.
Ein Drohschreiben unbekannter Herkunft und mit unbekanntem Ziel
Für ihn als Anmelder des CSD habe aber die Sicherheit aller Beteiligten, der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie auch der Polizeibeamten, „oberste Priorität“. Und eine stationäre Kundgebung sei nun mal leichter zu sichern als ein Demonstrationszug durch die engen Straßen der Altstadt.
Im vergangenen Jahr nahmen etwa 3.500 Menschen an dem Umzug zum Christopher-Street-Day teil. Heuer wurde eine Kundgebung mit 2.000 Leuten angemeldet.
Ermittlungen ja oder nein?
Was die „abstrakte Bedrohungslage“ anbelangt, schildert Irmisch ein Gespräch, das er am Dienstag mit Vertretern der Polizei geführt hat. Dabei sei ihm ein anonymes Drohschreiben vorgelegt worden. Ein Ort sei nicht genannt worden, auch die Herkunft des Schreibens blieb demnach unklar. „Die Beamte haben mich gefragt, was ich davon halte.“ Darauf habe man nun mit der verkürzten Route reagiert.
Das Landeskriminalamt dementiert, dass wegen des Schreibens Ermittlungen liefen. „Mir hat man am Dienstag noch etwas anderes erzählt“, sagt Irmisch. Deshalb, wegen der Ermittlungen, wolle er auch nichts zum genauen Inhalt sagen. Einem Lager zuordnen könne er das Schreiben nicht. Es sei jedenfalls in fehlerfreiem Deutsch verfasst.
Regensburg ist längst kein Einzelfall mehr.
Immer öfter Übergriffe auf CSD-Veranstaltungen und queere Menschen
In Wernigerrode hatte die rechtsextreme Splitterpartei „Die Heimat“ (ehemals NPD) zu einer Kundgebung gegen den CSD letzten Samstag aufgerufen, dem etwa 35 Neonazis folgten. Sie grölten rassistische und queerfeindliche Parolen. Die Polizei ermittelt.
Im Vorfeld hatte ein 20-Jähriger mit einem Anschlag gedroht. Bei ihm zuhause wurden mehrere Waffen gefunden, die er legal besaß. Der Mann blieb auf freiem Fuß. Es laufen Ermittlungen wegen Vortäuschens einer Straftat.
Mitte Mai wurde der CSD in Gelsenkirchen aufgrund einer abstrakten Bedrohungslage abgesagt. Im Vorfeld des CSD in Schwandorf am Samstag erteilte die Polizei mehreren Rechtsextremisten mit Bomberjacken und schweren Handschuhen, die sich am Bahnhof trafen, einen Platzverweis.
In Emden griff am selben Tag ein bislang unbekannter Jugendlicher Teilnehmer des CSD an und verletzte sie. In Bad Freienwald überfielen mehrere Vermummte – von zehn bis 15 Personen ist die Rede – das „Fest der Vielfalt“ an, darunter mindestens ein Angehöriger der Neonazi-Partei „Der Dritte Weg“. Sie schlugen mit Holzstöcken und anderen Gegenständen auf die Teilnehmer ein.
„Massive Zunahme von Online-Bedrohungen“
Kai Bölle, Vorstandsmitglied des Vereins CSD Deutschland, sprach kürzlich gegenüber der dpa von einer „massiven Zunahme von Online-Bedrohungen“. Zudem würden Gruppen junger Rechtsextremisten zu Gegenaktionen aufrufen. „Es hat eine neue Qualität bekommen“, so Bölle.
Bereits im vergangen Jahr gab es nach Recherchen des Portals Belltower News 32 Kundgebungen gegen CSD-Veranstaltungen, angemeldet von Rechtsextremisten.
„Die derzeit größte Bedrohung für queere Menschen geht eindeutig von Rechtsextremen aus.“
Es sind solche Zahlen und Vorfälle, aber auch Gespräche mit Organisatoren von CSDs in anderen Städten, auf die Irmisch sich bezieht, wenn er sagt: „Natürlich kann man den religiösen Fundamentalismus nicht negieren.“ Das seien aber nicht nur Islamisten, sondern auch Evangelikale und Katholiken. „Doch die derzeit größte Bedrohung für queere Menschen geht eindeutig von Rechtsextremen aus.“
In Regensburg wurden für das Straßenfest in Stadtamhof Security und Ordner verstärkt. Zudem soll es durch Betonpoller geschützt werden. Beginn der Kundgebung am Domplatz ist um 12 Uhr. Danach geht es mit einem verkürzten Umzug zum Fest nach Stadtamhof.
Mr. T.
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Schlimm, wenn die Einschüchterungen Früchte tragen und zur Verdrängung bestimmter Gruppen führen.
Auch bezeichnend, wenn jemand mit einem Anschlag droht, bei ihm sogar Waffen gefunden werden, er aber frei bleibt und nur Ermittlungen wegen “Vortäuschens” einer Straftat aufgenommen werden. Wenn man hingegen ankündigt, eine Kreuzung zu besetzen, kann man wochenlang prophylaktisch weggesperrt werden.
Leder Peter
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Die Schlossfestspielsaison 2025 ist somit offiziell eröffnet…..
wasistqueereigentlich
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Regt mich die ganze Aufregerei auf. Nur noch schwierig zu ertragen. Man kann gern „mitirmischigen”, dann rechnet sich das für Herrn Irmisch sicher besser als mit den Auflagen, die eine Parade durch die ganze Stadt halt hätte.
Mir geht aber insgesamt das „Wer schläft mit wem und wie und das muss öffentlich gezeigt werden” richtig auf den Geist in dieser Gesellschaft. War mir immer extrem egal. Ich befürworte, dass die Parade stattfinden muss, unbedingt, weil es egal ist, und Herr Irmisch sollte das sichern, weil er Veranstalter ist. Extrem einfach. Soll er einfach machen. Aber ohne Parade wird’s lukrativer.
Was haltet Ihr davon (ernsthaft), dass wir alle mal ohne seltsame Bedrohungen nackt durch die Stadt rennen? Regensburger Nackttag?
Günther Herzig
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@wasistqueereigentlich
18. Juni 2025 um 00:11 | #
Haben Heterosexuelle eigentlich noch Rechte. Gehören sie einer Minderheit an, weil man von ihnen so wenig hört? Darf oder kann man riskieren sich als Hetero zu outen? Sind Erwachsene mit Kindern bereits verdächtig nicht queer zu sein? Sind sie damit abnorm? Ist eine Regenbogenfahne zwingend vor öffentlichen Gebäuden zu hissen? Können Bürgermeister bestraft werden, die vergessen haben das Hissen der Regenbogenfahne anzuordnen. Vielleicht geht manchen Normalbürgern einfach nur auf die Nerven, wenn überproportional vom Queersein und dem Gendern die Rede ist. Und die, die tatsächlich betroffen sind, leiden darunter. Fragen über Fragen!
tom lehner
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Es ist wieder en vogue rechts zu sein. Laut zu sein. Andere zu diskriminieren. Andersdenkende zu diffamieren, verbal und auch physisch anzugreifen. “Man” traut sich wieder. “Das wird man wohl noch sagen dürfen”. “Kopftuchmädchen”. Andersdenkende “Auszuweisen”, “Abzuschieben”, also zu “Remigrieren” ist Programm. Allein die Zunahme rechter Straftaten weist uns den Weg. Queere und andere “Andere” sind der Feind.
Wohlgemerkt nicht etwas was “Man” diskutiert, sondern gleich als Feind in der Gesellschaft positioniert. Das verstört. Die Akzeptanz derjenigen, die (Noch) hinter vorgehaltener Hand und zugezogenem Vorhang der Wahlkabine ihren Haken hinter dem Kreuz machen und so menschenfeindliche, faschistoide Ideen tolerieren, vergiftet unsere Gesellschaft.
Mit “Ausländern”, “Queren” und den nicht tot zu bekommendem Narrativ von den “Roten Zecken” stellen sie die “Schuldigen” an den Pranger. Sie sind unser “Unheil”. Menschenverachtung ist Programm. Das Unaussprechliche aus unserer Vergangenheit wird plötzlich wieder sagbar. Die Erinnerungskultur zum “Fliegenschiß” ist Geschichte. Die Selbstgeisselung mit einem “Denkmal der Schande in unserer Hauptstadt” muß endlich ein Ende finden.
“Nach der Übernahme der Regierung werden wir die Justiz umbauen”. ….
Mal zur Erinnerung: Der Umbau der Regierung, der Justiz und der Gleichschaltung der Presse ist ein Erkennungszeichen autokratischer Systeme. Sie haben alle die gleichen Lehrmeister. Es sind die, die uns 1933 gezeigt haben wie ein Staat innerhalb von wenigen Monaten auf “Rechts gedreht” wurde.
Nein, das passiert doch nicht… Ungarn, Slowakei, USA, Israel und noch einige andere..
Wir alle tragen Verantwortung für das was passiert. Das queere Menschen ihr Fest nicht, oder nur begrenzt feiern dürfen. Sich zeigen dürfen. Ohne Angst angegriffen zu werden. Das ist ein Zeichen für eine gesunde, wertschätzende Gesellschaft. Eine Gesellschaft die nicht von Vorurteilen, Angst und Hass gelenkt wird, sondern den Willen hat, die anstehenden Probleme gemeinsam zu lösen. Die Vielfalt der Menschen in diesem Land ist unsere Zukunft. Rechtes Denken ist inzestuös und verhindert genau das.
@ wasistqueereigentlich
Queer ist das was Ihre Intoleranz ablehnt und die Menschen so akzeptiert wie sie sind.
Sie sollten mal einen CSD besuchen. Das tut weder weh, noch müssen Sie Ihre Vorlieben preisgeben.
Für mich stellt sich auch die Frage wie mit “Queeren Menschen”, z.B. Frau Weidel, innerhalb der rechten Szene zukünftig umgegangen wird.
Nesrin
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@hater:
LGBTQ Personen sind stärker von suizidalem Verhalten betroffen als die heterosexuelle und cisgender Bevölkerung. ( https://www.springermedizin.de/suizid/suizid/suizidpraevention-fuer-lgbt-jugendliche-notwendigkeit-modell-un/26618180 ). Ein Instrument zur selektiven Suizidprävention ist die Stärkung der Rechte und Akzeptanz dieses Personenkreises auf gesellschaftlicher Ebene.
Allein schon deswegen sind Veranstaltungen wie der CSD nach wie vor bitter nötig.
Und: Gewalt gegen queere Menschen nimmt zu. Das zeigen nicht zuletzt die Attacken auf vergleichbare Veranstaltungen in den letzten Wochen. Und nein, das ist kein durch Ausländer importiertes Problem wie häufiger behauptet wird. Das ist ein deutsches problem. Die meisten Attacken gehen auf das Konto von Faschisten oder queerfeindlichen Deutschen. Auch deswegen ist der CSD notwendig.
Jens Falck
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„Mir geht aber insgesamt das „Wer schläft mit wem und wie und das muss öffentlich gezeigt werden” richtig auf den Geist in dieser Gesellschaft.“ (wasistqueereigentlich)
Herr / Frau / whatever, wenn es jedem so gehen würde, dann wäre die Welt ja in Ordnung- naja. Die sexuellen Neigungen sollten dem Nachbarn egal sein – richtig. Sind sie aber nicht, und das ist das Problem. Solange die LGBTQ-Gemeinde Anfeindungen und Gewalt erfährt, muss man der Öffentlichkeit klarmachen, dass Normalität über den eigenen Tellerrand hinausgeht. Leider scheitert die Toleranz des Einzelnen nicht selten am eigenen geistigen Horizont. Deshalb ist es so wichtig, immer wieder zu zeigen, dass es noch mehr gibt, um die Ängste vor dem Fremden abzubauen.
Ich bin mittlerweile über 60 Jahre alt und hatte eigentlich das Gefühl, unsere Gesellschaft befand sich in vielen Bereichen – mal mehr, mal weniger – auf einem guten demokratischen Weg. Das fehlt mir grad und selten war der Spruch: „Der Fisch stinkt vom Kopf“ passend wie in diesen Tagen.
Es sollte klar sein, diese Gewaltandrohungen betreffen nicht nur eine kleine Gruppe – heute die, morgen eine andere – sondern uns alle. Wenn ich nicht mehr öffentliche Orte besuchen kann, weil ich immer mit Gewalt rechnen muss, dann war’s das mit der Freiheit.
wasistqueereigentlich
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Bitte einfach nochmal ordentlich lesen:
Ich befürworte, dass die Parade stattfinden muss, unbedingt, weil es egal ist.
Bin weit entfernt von dem, was der Herr Lehner da reininterpretiert. Das könnte grad auch ein Radiotext sein.
Ich hab nur einfach manchmal keine Lust mehr, ständig zu erfahren wer sexuell wie drauf ist, weil es mir einfach egal ist und ich weit davon entfernt, den Menschen darauf zu reduzieren. Punkt.
Und meinetwegen jeden Tag eine Parade von allen möglichen halbnackten Menschen.
Günther Herzig
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@wasistqueereigentlich
18. Juni 2025 um 09:39 | #
ich stimme Ihnen zu. Einiges an öffentlichem Auftreten der “LGBTQ-Community” ist mir einfach zu exhibitionistisch. Ich bin nicht interessiert daran zuzusehen, wenn es auf der Strasse getrieben wird. Ich habe das schon mal im Jahr 2003 in Berlin erlebt.
Leder Peter
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Schuld war nur der Homo Dance:
AW
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Danke, Jens Falck, für ihren Beitrag, weil ein “Daumen hoch” zu wenig ist für Ihre tollen Worte!
ernie
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ich glaube, dass das Schreiben aus der Stadtverwaltung war und die ganze Geschichte einen rein finanziellen Hintergrund hat. der finanzielle Aufwand zur Absicherung solcher “Großereignisse” ist seit Breitscheidplatz, Magdeburg,….. stark angestiegen. glaub, mich daran erinnern zu können, etwas von 40000€ irgendwo im Netz gelesen zu haben. und da wird dann wohl der CSD, unter all den anderen Großveranstaltungen ( Bürgerfest, Stadtfest, Jazzfest, .. ) das kürzere Stäbchen gezogen haben. Den Kompromiss finde ich jedoch gut und denke, damit können alle leben, zumal mal ne andere Route ja auch schön ist.
Den Satz „Doch die derzeit größte Bedrohung für queere Menschen geht eindeutig von Rechtsextremen aus.“ möchte ich jedoch noch die Online-Umfrage des Datingportals romeo.com gegenüber stellen, dass 2024 länderübergreifend (FR, BRD, A, ausser UK ) stark angestiegene Sympathie-Werte für die neurechten Parteien ermittelt hat.
SchröckHans
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Habe jetzt ordentlich gelesen und wüßte gern von dem, der behauptet, nicht zu wissen, was queer ist: Dürfte die Parade nicht stattfinden müssen, wenn sie nicht “egal” wäre? Und wem egal? Ihnen persönlich? Muß unwillkürlich an den Ritter der Kokusnuss denken – Arm ab: Mir doch egal. Der Gesellschaft ist diese Veranstaltung jedenfalls alles Andere als “extrem egal”. Habe ich jetzt nicht nur im Radio gehört, wo noch viel bösere Algorithmen am Werke sind, als bei den privaten Wahrheitskanälen. Dort wird wahrscheinlich auch berichtet, wie hoch die Eintrittsgelder sind, von denen die raffgierigen Veranstalter profitieren… Wie, umsonst? Dann müssen es wieder diese geheimen Mächte sein, die seit Jahren demokratische Wahlen gewinnen dürfen, und sich vor aller Augen die Taschen vollstopfen, weil die Gesetze nicht für diejenigen gelten, die ihr Land retten. Dürfen die Queeren dann wenigstens bei der Parade den rosa Winkel tragen – so wie die Querdenker ihren Judenstern?
Vom Woid und Wöhrd
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@alle, die nicht mit dem Wissen belästigt werden wollen, wer mit wem möchte usw.: Mir haben mein Leben lang Heteros reingedrückt, mit wem sie gerne möchten würden, durch Pfiffe, Sprüche, Auftreten, Anfassen, die ganze Palette. Man muss nur mit offenen Augen rumlaufen, und schon sieht man’s, denn sie halten sich häufig nicht zurück und machen es ganz deutlich. Aber wehe, wenn jemand mit einer Regenbogenfahne durch die Straße zieht, dann wird mir plötzlich die sexuelle Neigung eines Mitmenschen geradezu aufgedrängt …
Dass offen heterosexuell aufzutreten ganz alltäglich ist und man offen homosexuell als Belästigung oder tmi empfindet, ist Teil des Problems und genau der Grund, warum es Paraden braucht.
Gerhard Hain
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Es wäre so einfach: Menschen einfach Menschen sein lassen. Egal wer mit wem und wie jemand sein Leben leben will. Und wem das nicht passt, soll still bleiben und sollte sich darüber freuen, dass sein/ihr Lebensentwurf ebenfalls nicht in Frage gestellt wird.
Physische und psychische Gewalt oder deren Androhung gilt es, in aller Schärfe entgegen zu treten. Diese Zeiten dürfen nicht mehr kommen und deswegen müssen wir für die Freiheit der Einzelnen und für die CSD-Aktivitäten als solches unterstützend eintreten. So einfach ist das.
Volker Artmann
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Eine CSD Parade sollte heutzutage genauso selbstverständlich sein, wie ein katholischer Fronleichnamsumzug
Mr. T.
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Das hört man ja nur zu oft, dass es einem komplett egal ist, ob jemand homosexuell ist oder trans oder was auch immer. Oft wird dann aber gleich hinterhergeschoben “aber wenn er mich antatscht, dann …” oder auch “aber muss man das immer so öffentlich zur Schau tragen”. Als ob schwule Männer in der Öffentlichkeit Jagd auf alle Männer machen wie besoffene Lederhosen auf der Dult den Dirndln nachstellen. Hört man quasi auch immer nur von Männern. Gegen lesbische Frauen haben sie aber meist nichts. Denen schaut man ja gerne zu, hofft, sie natürlich “umdrehen” zu können oder “mitspielen” zu dürfen.
Quasi das “Ich hab nichts gegen …, aber …”, das man von der Fremdenfeindlichkeit her kennt, 1:1 übertragen auf die Queerfeindlichkeit. Meist genau dieselben Typen.
Also Obacht, wenn sich jemand über die angeblich überhöhte Sichtbarkeit von queren Menschen in der Öffentlichkeit beschwert, obwohl man ja eigentlich nichts gegen sie hat 🚩
Daniela
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“Die Freiheit des einen endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt“
Volker Artmann
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Mr. T mich würde mal interessieren, woher Sie Ihre Eindrücke haben, die Sie hier präsentieren.
Nesrin
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@ernie: ich empfehle die Lektüre des Lageberichtes zur kriminalitätsbezogenen Sicherheit von LSBTIQ* des BKA. Ab Seite 13 werden die Tatverdächtigen hinsichtlich unterschiedlicher Merkmale (Geschlecht, Nationalität, politische Motivation) aufgedröselt: https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/themen/sicherheit/BMI24043-lb-lsbtiq.pdf?__blob=publicationFile&v=2
Ergebnis: Täter überwiegend deutsch, männlich, rechts.
Noch übersichtlicher und ausführlicher stets beim LSVD ( https://www.lsvd.de/de/ct/2445-Queerfeindliche-Gewalt#wer-sind-taeter ).
Das hätt vielleicht auch der Herr Dr. Eckl vor seinem wie ich finde ziemlich dämlichen Kommentar zur Umplanung des CSD lesen sollen.
Burgweintinger
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Genau so ist es, Mr. T. Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.
Ebenso Vom Woid und Wöhrd!
Rhaenis
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Meine Bubble wird so vielen Freunden und Bekannten wie möglich zur CSD Parade gehen und ich bitte Sie ebenfalls hinzugehen. So können wir aktiv ein Zeichen setzen, dass queere Menschen keine Außenseiter sind.
Es gibt kaum eine andere Veranstaltung mit so viel positiver Energie! Das beeindruckt mich jedesmal und eigentlich mag ich keine Menschenmengen.
Günther Herzig
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@Volker Artmann
18. Juni 2025 um 18:34 | #
Den Ausdruck „queer“ kenne ich seit 1963. Englische Freunde und Bekannte haben ihn ziemlich sinnfrei benutzt, so wie heute bei uns Jugendliche zu allem erklären, dass etwas cool oder mega ist. Während ich das schreibe gibt es wahrscheinlich schon wieder andere Modeausdrücke, die ich irgendwann entschlüssele oder nicht. Mir war niemals bewusst, dass Queere besonderen Nachteilen ausgesetzt sind.
Sie waren und sind dem absolut überragenden Anteil der Bevölkerung ziemlich egal. Es gibt aber andere Sichtweisen, wie wir hier inzwischen aus der Berichterstattung in den USA lernen. Und wir verstehen, dass hier ein gehöriges öffentliches Interesse geschaffen werden musste, um mit der ganzen Szene wirtschaftlich etwas anfangen zu können. Dazu gehört das Gejammer über Benachteiligung im täglichen Leben. Eine sehr daran interessierte nicht unbedingt als Einheit zu verstehender Gruppe hatte also zunächst als Narrativ die gesellschaftliche Benachteiligung in die Welt zu setzen und zu pflegen. Wie es weiter ging, haben wir alle inzwischen beobachtet und begriffen. CSD knüpft an der Situation in den USA im Jahre 1969 in New York, Greenwich Village an. Verfolgungen der dort angeprangerten Ausprägung mittels Polizeiwillkür gab es bei uns nicht, Es musste deshalb hier erst einmal eine entsprechende Stimmung geschaffen werden. Die massenhaft erzeugte Öffentlichkeit durch Umzüge bei uns schafft tatsächlich eine Stimmung, die nach den Plänen der Organisatoren jetzt auch genutzt werden kann. Meinem Gefühl nach mag unsere Öffentlichkeit, in der LGBTQ zahlenmäßig eher eine geringe Rolle spielt, diese Entwicklung nicht. Je fordernder Queere auftreten, desto weniger trifft das meiner Überzeugung nach auf Zustimmung in der Bevölkerung.
Weil die Wahrnehmung der LGBTQ-Community hier bei r-d auf ein so hohes Interesse trifft, habe ich KI (Bing) gebeten die folgende Frage zu beantworten:
Gibt es Untersuchungen über die wirtschaftliche Bedeutung, Internet, Werbung und ähnliches der LGBTQ Szene in Deutschland und Europa? Gemeint sind Handel TV, Internet und alle Unternehmen, die mit diesen Themen Umsatz und Einkommen generieren. Auch Schätzungen in diesem Zusammenhang sind interessant.
Die Antwort:
„Das ist eine spannende und bislang noch recht wenig erforschte Perspektive auf die LGBTQ-Community. Während es viele Studien zur gesellschaftlichen Lage, Diskriminierung und rechtlichen Gleichstellung von LGBTQ-Personen in Europa gibt, ist die wirtschaftliche Bedeutung dieser Zielgruppe – etwa als Konsument*innen, Medienschaffende oder Werbezielgruppe – bislang nur punktuell untersucht worden.
Einige interessante Aspekte:
Pink Economy: Der Begriff beschreibt die Kaufkraft der LGBTQ-Community. In den USA gibt es dazu regelmäßig Schätzungen (z. B. über 1 Billion USD jährlich), doch für Deutschland oder Europa fehlen vergleichbare Zahlen. Dennoch gilt die Community als überdurchschnittlich konsumfreudig, markentreu und urban geprägt – also attraktiv für Werbung und Lifestyle-Produkte.
• Medien und Werbung: In Deutschland und Europa setzen immer mehr Unternehmen auf LGBTQ-Inklusion in der Werbung – besonders sichtbar im Pride Month. Konkrete Umsatzdaten fehlen, aber die Sichtbarkeit steigt. Studien, wie die der OECD oder der EU-Grundrechteagentur (FRA) fokussieren sich allerdings eher auf Gleichstellung und Diskriminierung.
• Tourismus und Events: CSDs (Christopher Street Days), queere Filmfestivals und Pride-Paraden ziehen jährlich Millionen Besucher*innen an und generieren erhebliche Umsätze für Städte und Regionen – etwa durch Hotelübernachtungen, Gastronomie und Merchandising. Auch hier fehlen oft systematische wirtschaftliche Erhebungen.
• Politische Strategien: Die EU verfolgt mit ihrer LGBTIQ-Gleichstellungsstrategie 2020–2025 auch das Ziel, queere Menschen stärker in gesellschaftliche und wirtschaftliche Prozesse einzubinden. Das zeigt zumindest ein wachsendes Bewusstsein für die ökonomische Dimension.
Wenn du magst, kann ich dir helfen, eine Übersicht mit konkreten Zahlen, Branchen oder Fallbeispielen zusammenzustellen – etwa zu queeren Medienunternehmen, Online-Plattformen oder Marken, die gezielt auf LGBTQ-Kundschaft setzen. Wäre das interessant für dich?“ (KI-Antwort Ende)
Mr. T.
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Nehmt Euch den Aufruf von Rhaenis zu Herzen! Ein CSD ist nicht nur eine Veranstaltung für Mitglieder der queeren Gemeinschaft, sondern auch für alle Allies. Es ist auch eine Demonstration gegen die Intoleranz. Es ist auch eine Gelegenheit, queeren Menschen seine Solidarität und Unterstützung auszudrücken, ihnen zu zeigen, dass sie eben nicht ungemocht sind. Es ist auch wichtig, den Dummköpfen zu zeigen, dass sie mir ihren Vorbehalten gegen queere Menschen nicht einer gefühlten Mehrheit angehören.
Volker Artmann, wenn man sich etwas in der Gesellschaft bewegt und dabei nicht nur mit seinesgleichen in Kontakt kommt, ist es fast unvermeidlich, solche menschlichen Abgründe, wie ich sie hier angerissen haben, mitzubekommen.
Crazy Vaclav
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@Günther Herzig – ich weiß nicht, mit welchen Engländern sie in den 60ern gesprochen haben, aber queer bezog sich zu der Zeit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf homosexuelle Männer und war mit Sicherheit von der Mehrheit der Bevölkerung genauso wenig positiv gemeint wie fairy or faggot. Sie berufen sich gerne auf Paragraphen, weshalb ich Ihre Aussage “Mir war niemals bewusst, dass Queere besonderen Nachteilen ausgesetzt sind.” bemerkenswert finde, da sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland homosexuelle Handlungen unter Männern per Gesetz teilweise bis Ende des 20. Jahrhunderts strafrechtlich verfolgt werden konnten. Wenn das keine Benachteiligung darstellt, weiß ich auch nicht weiter. Gleichzeitig zu unterstellen, eine eine Atmosphäre der Benachteiligung würde künstlich erzeugt durch einen CSD irgendwo, ist schon eine besonders dreiste Täter-Opfer-Umkehr
Mo
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Bah, wie hier behauptet wird, dass es ja gar so anstregend sei, queerpolitische Aktivitäten als braver Hetero zu ertragen, könnt ich schon wieder im Viereck kotzen…
Weil man 2003 (vor 22 Jahren!) mal was seggsuelles auf der Straße gesehen hat, nervt der CSD mit einer Freizügigkeit bis heute… Zum Glück gibt es Kommentator:innen wie nesrin, deren Links hoffentlich ein bisschen Klarheit in die vernebelten Hirne bringen.
Wer seinen struggle durch den Anblick von Regenbogenfahnen mit einer erhöhten Suizidalität bei queeren Menschen vergleicht, den nerv ich liebend gern mit meiner Teilnahme am CSD.
Manfred van Hove
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Den meisten Bürger ist es völlig egal, wer mit wem und warum oder auch nicht. Viele Bürger sind jedoch zunehemend davon genervt, dass sich Minderheiten der Gesellschaft gezielt und provokativ in den Vordergrund drängen und das ewige Opfer spielen.
Etwas mehr Zurückhaltuing täte gut, um die Toleranz der Bürger nicht zu überstrapazioeren. Manchmal hat man den Eindruck, unsere Gesellschaft besteht nur mehr aus Gruppen und Grüppchen, die sich benachteiligt fühlen und deshalb Sonderrechte fordern. Und jeder, der diese Sonderrechte verweigert, ist natürlich intolerant.
Der normale Familievater, der täglich zur Arbeit geht und seine Kinder gross zieht, scheint dabei zum mittelalterlichen Auslaufmodell zu verkommen, der keine Beachtung mehr verdient, da nicht queer.
tom lehner
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Wer in der bayerischen Provinz wohnt wird mit so einigem an Aufmärschen konfrontiert. Und damit meine ich noch nicht mal die politisch motivierten. Vermutlich rührt daher auch die Angst etwas aus der Reihe zu fallen.
Da lob ich mir den CSD. Dort sind bis auf ganz wenige Ausnahmen alle willkommen.
Wer einmal den Karneval in Rio erlebt durfte, lacht über das bisschen nackte Haut währen des CSD.
Da finde ich das Treiben an den vollurinierten Böschungen, während des traditionsreichen Oktoberfests, stilecht in vorher hochgeschlossener Tracht deutlich abstossender. Da geh ich aber auch nicht hin. Jeder so wie er mag. Ganz einfach.
Da muss ich mich nicht aufregen obwohl “Mir alles egal ist”. Ich muß es auch nicht schreiben wenn s gar nicht so ist.
Günther Herzig
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@Crazy Vaclav
19. Juni 2025 um 15:21 | #
Das mit der Debattenkultur werden wir irgendwann auch hinkriegen. Ich hoffe, dass nicht noch mehr einen Würgereiz bekommen, um sich in ein Viereck zu übergeben. Es stellt sich zum wiederholten Male heraus, dass es “Personen” gibt, die sofort ein Thema übernehmen und die versuchen jeden anderen Blickwinkel zu unterbinden. Das verdient die queere Community nicht. Crazy Vaclav meint sogar erkannt zu haben, dass es sich um Täter handeln muss, die andere Meinungen haben.
Wie angenehm dagegen Nesrin, die ziemlich emotionslos das Thema erweitert und ergänzt. Das ist Klasse, die nicht jedem gegeben ist.
Johnny
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Da hier grade mit Statistiken zu dem Thema gewedelt wird, möchte ich als Schwuler dazu einwerfen, dass es mir ziemlich egal ist woher der Hass kommt: rechts, links, oben, unten, innen, außen – völlig egal. Ja, es gab schon immer Menschen hier, die ein Problem damit hatten, wenn jemand mit einer anderen sexuellen Orientierung geboren wurde aber deswegen zu diskutieren, ob dieses Problem unter Zugewanderten oder Hiesigen stärker vertreten ist, finde ich nicht besonders zielführend, wenn man wirklich an einer Verbesserung der Lage interessiert ist.
Da kommen Menschen in deren Heimatländern die Todesstrafe oder zumindest eine Gefängnisstrafe auf Homosexualität steht. Schwule werden von Hochhäusern geworfen oder an Kränen aufgehängt, gesteinigt, eingesperrt – die Liste geht noch endlos weiter. Wer kann schon sagen, wieviele von den Zugewanderten das so gut finden? Von Menschen, die in Sprach- / Integrationskursen arbeiten, kann ich zumindest anekdotisch anmerken, dass bei einem größeren Teil der dort anwesenden für dieses Thema nicht die geringste Toleranz besteht. Es ist Sünde, abartig, geisteskrank, verboten – auch die Liste kann man noch lange fortführen.
Insofern verschlechtert jeder einzelne, der so denkt die Lage für Homosexuelle und natürlich auch für Trans-Personen, Queere, etc. – völlig egal, ob die Person nun von innen oder von außen kommt.
Meine persönliche Wahrnehmung der letzten (mindestens) 15 Jahre ist, dass das Klima der Akzeptanz schon mal deutlich ausgeprägter war und die Situation sich seit einiger Zeit eher verschlechtert. Das hat zahlreiche Gründe und rechtskonservative Betonschädel sind sicher ein Teil davon – insbesondere was Grabenkämpfe zum Familienbild, zur sexuellen Entfaltung, etc. angeht – das Gewaltpotenzial erscheint mir persönlich bei den Zugewanderten aber doch höher zu sein, was für mich einfach daher kommt, dass es hier schon eine Jahrzehnte dauernde Periode der Entspannung und Auseinandersetzung mit diesem Thema gibt und diesbezogene Gewalt eher geächtet ist – in den Heimatländern vieler Geflüchteter aber eher nicht und (pseudo)religiöse Fanatiker, die es hierzulande wohl auch in sehr viel geringerer Zahl gibt, setzen dem ganzen dann noch die Krone auf.
Noch ein Disclaimer zur Vollständigkeit: selbstverständlich sind nicht alle Geflüchteten homofeindlich, etc. aber die Wahrscheinlichkeit, dass zu den bereits hier vorhandenen noch (viele) weitere hinzukommen, kann man nicht wegdiskutieren und für Menschen, die tatsächlich von diesem Thema betroffen sind, ist das auch in der Tat ein großes Problem.
Daniela
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Ja, was will man sagen, NORMAL ist Out.
Um einmal an Manfred van Hove
19. Juni 2025 um 16:19 | # an zu schließen.
Wir sind ja nicht zwingend immer einer Meinung, aber diesmal stimme ich Ihnen zu.
Wir NORMALOS sind so out, dass wir uns zwingend am CSD beteiligen sollten, damit wir mit unserem Grau mal etwas Farbe abbekommen.
Und gleich noch im Nachgang bekommen wir erklärt, dass wir ja ansonsten ‘intolerant ‘ sind, oder eben ‘Dummköpfe’.
Wisst Ihr was, ich lasse jeden ‘kunterbunt, krachend, wegen meiner auch nackend durch die Straßen rennen’, solange ich Normalo bleiben darf.
“Die Freiheit des einen endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt“
Crazy Vaclav
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@Günther Herzig – ich verstehe weder den ersten Beitrag noch die Antwort auf meinen. Daher zum Verständnis und im Sinne der Debattenkultur ganz ad rem und nicht ohne Klasse ad hominem:
1) Sind sie der Meinung, dass Homosexuelle/LGBTQ in Deutschland benachteiligt waren?
2) Worin genau liegt der Ursprung des CSD, nicht nur aber auch in Deutschland, und was ist heute dessen Zielsetzung?
3) Sind sie der Meinung, dass es heutzutage weiterhin erforderlich ist, auf die Nöte und Ängste der LGBTQ-Gemeinde, so vielfältig diese sein mögen, aufmerksam zu machen?
Das würde mir hoffentlich helfen, ihren Beitrag zu verstehen.
@Daniela und Manfred van Hove – vor dem Hintergrund, dass §175 erst 1994 abgeschafft wurde, ist es nicht verwunderlich, dass es davor nicht sonderlich viele Homosexuelle in der Öffentlichkeit gab. Hat ihnen dieser Zustand besser gefallen, keine Homosexuellen auf der Straße dafür lauter “normale”? Und die dreifache Opferrolle (“Wir NORMALOS sind so out, dass wir uns zwingend am CSD beteiligen sollten, damit wir mit unserem Grau mal etwas Farbe abbekommen. Und gleich noch im Nachgang bekommen wir erklärt, dass wir ja ansonsten ‘intolerant ‘ sind, oder eben ‘Dummköpfe’.” “Und jeder, der diese Sonderrechte verweigert, ist natürlich intolerant. Der normale Familievater, der täglich zur Arbeit geht und seine Kinder gross zieht, scheint dabei zum mittelalterlichen Auslaufmodell zu verkommen, der keine Beachtung mehr verdient, da nicht queer.”) gibts gratis dazu.
Was sind denn die Sonderrechte, die LGBTQ so genießen? Mit fällt spontan nichts ein.
Mich beschleicht manchmal das Gefühl, dass die links-grün-woken nicht die größten Schneeflocken auf diesem Planeten sind…
Leder Peter
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Ich mach mich schon mal warm…… ;)
Mo
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@alle heulenden “normalen” (absolute Frechtheit von Daniela und Manfred, dieses Wort zu benutzen und damit lgbtqi+ als nicht normal zu framen):
Falls es euch wirklich interessiert, lest euch hiermal durch, in welchem Themenfeldern queere Menschen in Deutschland diskriminiert werden (z.B. weniger Chancen auf ein gesundes Leben und häufiger von psychischen Erkrankungen betroffen):
https://www.lsvd.de/de/ct/3111-Diskriminierung-von-Lesben-Schwulen-bisexuellen-trans-und-inter-Menschen-in-Deutschland
Und im Anschluss lest gerne hier mal quer, um das Verständnis von liberaler Demokratier zu stärken und zu verstehen, dass aktuell dafür gekämpft werden muss, das oben aufgezählte Diskriminierungsstrukturen weniger werden:
https://www.deutschlandfunk.de/minderheitenschutz-demokratie-grundrechte-deutschland-100.html
@johnny:
Es tut mir leid zu hören, dass für dich die Bedrohungslage zunimmt :(
Ein Grund mehr auch für mich als “normaler” CSDs zu besuchen.
Einen Punkt zur tatsächlich ausgeübten Gewalt und Bedrohung möchte ich loswerden: Hasskriminalität aufgrund der sexuellen Orientierung bzw. dem Themenfeld “Geschlecht/ sexuelle Identität” wird von einem sehr großen Anteil von Faschos ausgeübt. Siehe hier unter Punkt 5:
https://www.lsvd.de/de/ct/2445-Queerfeindliche-Gewalt#wer-sind-taeter
rechte Ideologie: 718
ausländische Ideologie: 64
Auch der Anstieg zum Vorjahr (rechts: +57%, ausländisch: +28) zeigt, dass wir weiterhin das Hauptaugenmerk auf Fascho-Aktivitäten legen müssen, um die Sicherheit von queeren Menschen zu erhöhen. Es ist nicht falsch auf Probleme mit Migrant:innen bzgl. Akzeptanz von queeren Identitäten hinzuweisen, es ist aber statistisch gesehen eher ein nachrangiges Thema.
tom lehner
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“Normal sein” ist genauso wenig “Out” wie “Queer” “in” ist.
Aber ich bin froh in einer Zeit zu leben in der Vielfalt öffentlich möglich ist. Uniformität macht alles etwas übersichtlicher, was aber keine Garantie für “Lebensqualität” darstellt, sondern mehr für eine Kennzeichnung des “Anderssein” und so tendenziell mehr für Ausgrenzung als für ein “Miteinander” steht.
Daniela
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@Crazy Vaclav
19. Juni 2025 um 21:18 | #
War mir irgendwie klar, dass Sie den Inhalt meines Textes nicht verstehen wollen oder können.
Befleißigen Sie doch bitte Kant zum Thema.
Es kann nur friedlich nebeneinander/miteinander gehen, wenn man die Rechte des Einzelnen genau so erkennt, wie die eigenen Rechte. Dies führt dazu, dass jeder sich gesellschaftlich einfügen muss. Wenn alle das respektieren gibt es keine Außenseiter. Weder queer noch Normalo mit 10 Kindern….
Aber, wie erklärt man es Menschen, die auch heute noch meinen, sie werden rechtlich benachteiligt….
Und die Szene hat sich ja selbst das Attribut queer gegeben- in der Übersetzung wohl seltsam oder anders.
Wie wäre es denn, wenn wir uns alle Normalo nennen würden? Wäre es dann ein CSD oder eine Normalo Parade?
Manfred Martin
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Ich gehe gerne auf CSD‘s, da mir die bunte Welt gefällt, obwohl ich mich derzeit noch zu den Heteros (was nicht ist, kann ja noch werden🤣).
Beim letzten CSD in Landshut hab ich mit queeren Polizisten und Polizistinnen gesprochen, die dort einen Infostand hatten. Jaaaa, auch bei der Polizei gibt es queere Mitarbeiter, auch im erzkonservativen Bayern.
Übrigens, diesen CSD wollten rechtsextreme Gruppen stören, die extra angereist waren. Die Polizei hat sie aber nicht in die Innenstadt gelassen sondern weitläufig umgeleitet, wieder zum Bahnhof. Die Nazis mußte wieder heim fahren.
https://www.stmas.bayern.de/aktionsplan-queer/index.php
Manfred Martin
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Übrigens, es gibt einen Verband lesbischer und schwuler Polizeibediensteter. (Dachverband für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender in der Polizei)
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Verband_lesbischer_und_schwuler_Polizeibediensteter
Günther Herzig
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Die Organisatoren des CSD sehen eine abstrakte Bedrohungslage. Das entnehme ich aus der Überschrift des r-d Artikels.
Das ist dann eben keine konkrete Bedrohungslage.
Wenn Crazy Vaclav mich nicht besonders subtil auffordert Fragen zu beantworten, erledige ich das wenigstens teilweise:
1) Sind sie der Meinung, dass Homosexuelle/LGBTQ in Deutschland benachteiligt waren?
Antwort: Ich halte diese amorphe Ansammlung, Gruppierung von Menschen, nicht für stärker benachteiligt, als beliebige andere Menschen oder Gruppen in Deutschland. Ich würde gerne erfahren, ob einzelne, die hier als einer Community zugehörig bezeichnet werden, überhaupt mit dieser Einordnung für ihre Person einverstanden sind. Sind sie alle gefragt worden? Die Wortführer dieser LGBTQ Szene, – dieses griffige „Label“ wurde recht schnell erdacht, brauchen die „Verfolgung“, die angebliche „Stigmatisierung“ durch eine Gesellschaft, die der Einfachheit halber als feindselig und intolerant abgestempelt wird. Meine Gefühle für oder gegen Betroffene erschöpfen sich recht harmlos. Genauso könnten meiner Meinung nach Radfahrer, Rothaarige oder Linkshänder als benachteiligt bezeichnet werden.
2) Worin genau liegt der Ursprung des CSD, nicht nur aber auch in Deutschland, und was ist heute dessen Zielsetzung?
Antwort: Jeder kann sich aus einer unübersehbar großen Anzahl von Veröffentlichungen heraussuchen, was seiner vorgefassten Meinung am Ehesten entspricht.
3. Sind Sie der Meinung, dass es heutzutage weiterhin erforderlich ist, auf die Nöte und Ängste der LGBTQ-Gemeinde, so vielfältig diese sein mögen, aufmerksam zu machen?
Antwort: Für die Macher sind es auch bedeutende Marketingfragen. Die Auffindung von Geldtöpfen, in die man greifen kann, weil der Aktivist wahrscheinlich lieber auf übliche Verdienstmöglichkeiten verzichtet, ist sehr wichtig. Sicher gibt es doch NGOs, die sich dem Schutz dieser Menschen verschrieben haben mit Steuergeldern, die wir alle gemeinsam aufbringen.
Die selbsternannten Aktivisten leiden darunter, dass die „Bewegung“ viel zu unbedeutend und klein ist.
Umso lauter muss getrommelt werden, als ob es eine tatsächliche und systematische Benachteiligung oder Verfolgung gibt.
Wer individuell betroffen ist, wird durch unsere Gesetze geschützt.
Mr. T.
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Ich erhebe mich ja ungerne über die Einschätzungen von Menschen mit persönlichen Erfahrungen, aber wenn man die Berichterstattungen über Angriffe und Gegendemonstrationen bei diversen Veranstaltungen von Bad Freienwalde bis Schwandorf sieht, hat man den Eindruck, dass der Hass gegenüber queeren Menschen vor allem ein eingeborenes und kein importiertes Problem ist.
Mir ist die weit verbreitete Homophobie (wobei es ja selten eine Phobie ist) im arabischen Kulturraum durchaus bewusst, aber die organisierten Bedrohungen und Einschüchterungen scheinen meist aus urdeutschen Kreisen zu kommen.
SchröckHans
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https://www.ecosia.org/images?q=afd%20wahlplakat%20normal&addon=opensearch&_sp=00000000-0000-0000-0000-000000000000
Vielleicht sollten wir uns bewußt sein, daß “normal ” mittlerweile ein Kampfbegriff der AFD geworden ist, um die Mitte der Gesellschaft nach rechts zu ziehen. Hieß mal “Gesundes Volksempfinden” , und wer dem nicht entsprach, nun, der war eben vogelfrei.
Rhaenis
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Ich habe gerade einen schönen Satz auf einem Pulli gelesen: „Queer was always here“.
wasistqueereigentlich
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Ich nochmal. Tut mir leid, ich hab hier scheinbar für Unruhe gesorgt. Mich hat beeindruckt, wie schnell ich hier für einen homophoben älteren weissen rechtslastigen Mann, dem wirkliches Grobes noch weiter zugetraut wurde, gehalten wurde.
Das Gegenteil ist der Fall. Weiblich mit lebenslang lieben Freunden, die lesbisch oder schwul sind und von denen ich auch keinerlei Diskriminierungsberichte im Kopf hätte. Ich denke, dass der Mensch nicht auf seine Sexualität reduziert werden sollte. Derzeit treten ständig Leute auf, die als erstes mal sagen, dass sie queer sind. Reicht das? Es interessiert mich nicht. Es ist mir egal. Wenn jemand medial unterwegs ist, würde ich mir wünschen, er hat was zu Polititik, Wissenschaft, Kunst oder was auch immer zu sagen, also etwas, das von ÖFFENTLICHEM Interesse ist, nicht von PRIVATEM. Das nervt mich ungemein, was die LGBTGs derzeit auf allen Kanälen mit einer unfassbar nervigen Frequenz machen. Der Schuss geht nach hinten los.
Mir ist egal, mit wem jemand schläft und es geht mich auch nichts an, aber es ist toll, wenn ein Mensch die Welt mit seiner Arbeit, seiner Kunst oder seinem Wissen voranbringt. DAS beeindruckt mich. Wenn er dann noch Zeit hat für den CSD, super! Ich weiß schon, ich provoziere mit etwas, was ich empfunden und erlebt hab über die letzten 40 Jahre in meiner „Bubble” (wie das jetzt genannt wird). Vielleicht ist das plötzlich anders geworden?
Ich setze für mich einen Punkt hier und hab allerhand gelernt, wie schnell das geht, dass jemand wohl so ist, weil er etwas so sagt.
Daniela
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@ SchröckHans
20. Juni 2025 um 16:53 | #
“Vielleicht sollten wir uns bewußt sein, daß “normal ” mittlerweile ein Kampfbegriff der AFD geworden ist,”
Aber Hallo, wenn wir jetzt jegliche Attribute weglassen sollen, nur weil die AfD sich dieser befleißigt, werden uns irgendwann die Worte fehlen!
Wo bitte sollte das enden? Wenn Menschen nicht mehr in Dialoge einsteigen können, ohne jedes Wort auf AfD Wortgebrauch zu prüfen, werden die Dialoge abnehmen. Sie werden verstummen, weil es schlicht zu anstrengend wird! Ich lese Veröffentlichungen der AfD schon gar nicht, woher sollte ich wissen, welche Worte von der AfD als “Kampfbegriff ” verwendet werden?
Ihre Gedankengänge wirken, sorry , abstrus.
Wenn Gruppen sich durch äußere Anzeichen oder Paraden als besondere Gruppierung aufmerksam auf sich machen wollen, bitte wir leben in einem freien Land! Aber wer macht sie dann zum Außenseiter, diese Gruppe sich selbst, oder die Beobachter ( alle anderen)?
Erinnert mich an, glaube August 2022, da reisten eine sehr große Gruppe Punks, mittels 9 € Bahnticket, nach Sylt. Auf Westerlands Promenade saßen, lagen, standen friedlich beim Frühstück, zig, wenn nicht 100 Punks. Es war für Westerland ein ungewöhnliches, aber äußerst buntes Bild. Nach anfänglicher Irritation, erinnerte die ganze Szenerie dann aber an einen ‘Schulausflug’. Es war friedlich, alle tranken Kaffee oder was Anderes und bissen in Brötchen. Das Einzige, was uns unterschied war das Outfit. Freundliches Nicken, auch ein ‘Moin Moin’ beim Vorbeigehen.
Später fühlte sich ein Juwelier auf Kampen dann doch etwas mehr irritiert, als vor seinem Geschäft ebenfalls eine größere Gruppe Punks lagerte. Damals kam die Polizei und löste die Gruppe auf. Ich dachte noch bei mir, wäre es eine Ansammlung von Porsche, Lamborghini, Ferrari… Fahrer gewesen, hätte der Juwelier wohl einen Freudentanz aufgeführt…., obwohl auch nicht klar gewesen wäre, warum sich diese Gruppierung vor seinem Laden sammeln sollte!
Will heißen, jeder nimmt Dinge, Vorgänge, Menschen anders wahr und ordnet diese deshalb für sich ein. Das hat aber in aller Regel etwas mit persönlichen Erfahrungen und Prägungen zu tun.
Paul
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Servus
Ich empfehle folgendes:
Am Freitag, 4. Juli 2025, um 19 Uhr lädt Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer zum zweiten Regenbogenempfang der Stadt in den Historischen Reichssaal des Alten Rathauses ein.
Mit dem Festakt setzt die Stadt ein klares Zeichen für Offenheit, Toleranz, Vielfältigkeit und gegen jede Form der Diskriminierung. Der Empfang ist auch Ausdruck der Wertschätzung gegenüber der LGBTQIA+ Community und deren Engagement im Sinne eines toleranten Miteinanders unterschiedlicher Identitäten in der Stadtbevölkerung.
Als besonderer Ehrengast wird die Journalistin Georgine Kellermann einen Auszug aus ihrer Biografie lesen. Für die musikalische Umrahmung des bunten Abends sorgt in diesem Jahr der Regensburger Musiker MNL.Meier.
https://www.regensburg.de/aktuelles/pressemitteilungen/159998/594767/karten-fuer-den-diesjaehrigen-regenbogenempfang-der-stadt-regensburg.html
SchröckHans
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“dass jemand wohl so ist, weil er etwas so sagt.” – was denn sonst? Wer unter Pseudonym schreibt, kann nur an seinen Worten gemessen werden (und oft nicht einmal daran…). Aber wenn tatsächlich in Ihrem Bekanntenkreis (dezent auftretende) Homosexuelle vorkommen, fragen Sie doch mal, wie “lukrativ” so eine Veranstaltung ist. Ich kenne Leute vom RESI, die können Anderes berichten. Vereine sind auf solche Veranstaltungen angewiesen, um den Betrieb aufrecht zu erhalten, wie auch die Freiwillige Feuerwehr etc. Wer natürlich der Meinung ist, daß ihm die KI helfen könnte, zu beweisen, wie ein “Narrativ” von Benachteiligung aus wirtschaftlichem Interesse in die Welt gesetzt wurde (“Und wir verstehen…), den muß man eh nicht mehr ganz ernst nehmen. So ähnlich wird übrigens auch gegen die angeblichen jüdischen “Holocaust-Gewinnler” Stimmung gemacht. Auf daß sie bald umschlage …
xy
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Wenn man auch auf dem CSD hier in Regensburg mit „Schwulissimo“ die Frage stellen muss „Ist der CSD nur noch ein Fick-Event?“ (https://schwulissimo.de/maenner/erotik/ist-der-csd-nur-noch-ein-fick-event-verbotener-schwuler-massensex-im-freien), dann kann man gut darauf verzichten. Ich verstehe auch nicht, wie konkret die „abstrakte Bedrohungslage“ sein soll. Wenn diese nicht näher bekannte „abstrakte Bedrohungslage“ bedeuten sollte, dass Kritik am CSD oder eine Gegendemo zum CSD zu erwarten sei, dann ist das keine Bedrohung, sondern Demokratie. Jeder hat das Recht, sich demokratisch gegen ein öffentliches Porno-Event zu positionieren.
Nesrin
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@wasisteigentlichqueer:
Sie schreiben:
“Mich hat beeindruckt, wie schnell ich hier für einen homophoben älteren weissen rechtslastigen Mann, dem wirkliches Grobes noch weiter zugetraut wurde, gehalten wurde. Das Gegenteil ist der Fall. (…) Ich setze für mich einen Punkt hier und hab allerhand gelernt, wie schnell das geht, dass jemand wohl so ist, weil er etwas so sagt.”
Ich hab jetzt alle Antworten auf Ihre Kommentare durchgelesen. Niemand hat Sie als homophoben weißen älteren Mann bezeichnet sondern lediglich Ihren Äußerungen widersprochen. So ist das manchmal in einer Diskussion.
SchröckHans
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@Daniela
Sie sind wahrscheinlich in dem vergangenen immerwährenden Wahlkampf im Ausland gewesen oder haben immer gleich die Augen zugemacht, wenn Sie in die Nähe eines AFD – Wahlplakates gekommen sind. Von “Kampfbegriff” zu “WahlKAMPF” ist der Weg auch nicht sehr weit. Trotzdem denke ich, daß wir nicht den gleichen Normalitätsbegriff haben.
Wer den CSD als Porno-Event bezeichnet, der könnte doch der Polizei bei strafbaren Handlungen behilflich sein und den Rest der Community nicht mit gegen die Netiquette verstoßenden Äußerungen zu provozieren versuchen.
Daniela
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@SchröckHans
21. Juni 2025 um 11:33 | #
Ich muss doch nicht alles lesen was auf Plakaten steht.
Mal abgesehen davon, dass so ziemlich jede Partei WAHLKAMPF macht und Attribute einsetzt.
‘Wer den CSD als Porno-Event bezeichnet, der könnte doch der Polizei bei strafbaren Handlungen behilflich sein und den Rest der Community nicht mit gegen die Netiquette verstoßenden Äußerungen zu provozieren versuchen.’ und bitte, wenn Sie Auszüge aus Kommentaren verwenden, dann doch bitte bei den Verfassern.
Wie ordnen Sie den Begriff ‘ normal ‘ zu? Der Norm gleichen? Was ist Norm in einer Gesellschaft, wie unserer, bestimmt durch gesetzliche Vorgaben? Oder aus ethischen Aspekten, oder moralischen…?
Crazy Vaclav
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@Daniela – danke für die Belehrung bei gleichzeitiger Unterstellung von Ignoranz oder Dummheit.
Zum Thema Freiheit: die Freiheit, von der sie schreiben, sowie die Rechte und Pflichten, die sich daraus ableiten, sind steter Veränderung unterworfen. Wenn dem nicht so wäre, dürften Frauen nicht wählen, nur als Beispiel, und die Demokratie nach attischem Vorbild sähe auch etwas anders aus als unsere heutige. Das Wahlrecht für Frauen wurde gegen Widerstände erstritten, ebenso wie die Ehe für alle oder die Abschaffung des faktischen Verbots einer Blutspende von homosexuellen Männern. Dass Homosexuelle in der Vergangenheit diskriminiert wurden, ist doch wohl unbestritten. Rechte werden in der Regel erstritten, indem sich eine Gruppe Interessierter zusammentut, um für eben diese Rechte zu kämpfen, sei es eine Gruppe Homosexueller, eine Gruppe Gastleute, eine Gruppe Autofans oder wer auch immer.
Die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines CSD erschließt sich mir deshalb auch nicht. Wozu CSD? Wozu Parteitage? Wozu eine Dackelparade? Wozu ein Faschingsumzug? Ich war noch nie auf einem CSD irgendwo und plane auch nicht hinzugehen, aber wo genau liegt jetzt das Problem, wenn in Regensburg ein CSD stattfindet? Wer keinen Bock auf Fasching hat, geht nicht hin. Wer keinen Bock auf Volksfest hat, geht nicht hin. Wer keinen Bock auf CSD hat, geht nicht hin.
SchröckHans
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@Daniela
Da Sie den CSD nicht als Porno-Event bezeichnet haben, ging ich davon aus, daß Sie sich nicht für den gesamten Kommentar angesprochen fühlen müssen. Aber Sie werden mir verzeihen, daß ich keinen Absatz eingebaut habe.
Und natürlich müssen Sie nicht alles lesen, was auf Plakaten steht.
Also überlassen wir das Forum wieder ernsthafteren Auseinandersetzungen, die mehr damit zu tun haben, wie in unserem Land Menschen durch Gewaltandrohung ihrer Freiheit beraubt werden.
Name
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Macht ihr eigentlich für Rentner und Behinderte auch so ein Fass auf?
Immerhin sind qeere Leute Im Vollbesitz ihrer körperlichen und geistigen Kräfte. Bei Rentnern und Behinderten ist das leider nicht immer der Fall. Die brauchen wirklich Unterstützung. Das woke Gequatsche ist wertlos.
Daniela
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@ Crazy Vaclav
21. Juni 2025 um 14:59 | #
Sehen Sie und schon nähern wir uns an.
Alle, die von Ihnen genannten Rechte ( und viele weiter) sind erstritten und wurden/ werden rechtlich umgesetzt und durchgesetzt.
Wir müssen darauf achten, dass es erhalten bleibt, aber erkämpft sind diese Rechte schon, es wird als normal erachtet,von einem Großteil der Bevölkerung, gleichgeschlechtliche Liebe, eingetragene Lebensgemeinschaften, ect.
Und richtig, Menschen machen Umzüge, Paraden, Feste, Karneval…. um Freude und Gemeinschaft zu haben. Und jeder darf, Feste, Paraden, was auch immer besuchen, wie es ihm beliebt!
Aber ist der CSD jetzt eine Demo, um auf Diskriminierung und fehlendes Recht aufmerksam zu machen, oder ist es ein Umzug/ Fest, um bereits bestehende Rechte zu feiern?
Ich erinnere noch die 80iger, als ich mich darüber aufregte, warum man über Schwule (Stichwort Aids, Streets of Philadelphia…) so den Stab bricht. Für mich alles Menschen, Menschen, die andere Menschen liebten…., nichts außergewöhnlich, wie ich als junger Mensch fand…, es ängstigte mich nicht.
Also feiert die Menschen, feiert die Liebe, feiert die Rechte, …, aber macht doch nicht aus dieser Feier ein Politikum gegen die Diskriminierung, die per Gesetz verboten ist! Macht Euch nicht zu Außenseitern, macht Euch zum normalen Bestandteil unserer Gesellschaft!
Crazy Vaclav
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@Daniela – ich denke auch, dass wir im Wesentlichen nicht weit auseinanderliegen. Ich befürchte aber, dass immer noch sehr viele Mitbürger diese Rechte nicht zugestehen wollen. Wenn unser Kanzler als Antwort auf die Frage nach einem schwulen Kanzler das von sich gibt: “Solange sich das im Rahmen der Gesetze bewegt und solange es nicht Kinder betrifft – an der Stelle ist für mich allerdings eine absolute Grenze erreicht –, ist das kein Thema für die öffentliche Diskussion.”, dann mache ich mir schon meine Gedanken. Das war 2020, also keine antike Geschichte und daher bin ich da eventuell auch etwas pessimistischer.
Von diversen Religionsgemeinschaften, der AgD und anderen Rechtsextremen gar nicht zu sprechen.
Daniela
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@ SchröckHans
21. Juni 2025 um 18:55 | #
Machen wir uns doch nichts vor, Sie wissen sehr genau, wie man propagiert. Man legt Aussagen direkt unter Kommentatoren, um den Anschein zu erwecken, diese Aussage sei dieser Person zu zu ordnen. Anschließend erklärt man, es handelt sich ja nicht um ernsthafte Auseinandersetzung.
Nochmals, wenn man sich selbst als Außenseiter einer Gesellschaft deklariert, wird man hinnehmen müssen, dass man so mit allen Konsequenzen wahr genommen wird.
Was ist queer, was sind ‘queere’ Menschen? Menschen, wie Du und ich vor dem Gesetz, alle mit dem gleichen Anspruch auf Unantastbarkeit ihrer Würde!
Und jeder von uns unterliegt irgendwie einer ‘abstrakten’ Bedrohungslage, Amokläufer, Kriege, Klimawandel, Teilnahme am Straßenverkehr, Terroranschläge…., jeden Tag irgendwo zu lesen im www,….
“Die Freiheit des einen endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt“
Günther Herzig
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@Name
21. Juni 2025 um 19:52 | #
Sie sprechen interessante Fragen an. Dann könnte zum Beispiel auch getrommelt werden für die weltweit aktiven Communities der Einbeinigen, die besonders aktiv sind in der Ukraine, Russland und in Gaza. Dazu sollten recht schnell ein paar NGOs gegründet werden, die ihre Ziele freilich nicht von Anfang verraten. Die Präzisierung der Ziele kommt erst in Frage, wenn die öffentliche Förderung aus Steuergeldern geklärt und angelaufen ist. Natürlich gibt es noch viele andere Gruppen in der Bevölkerung, die des Schutzes und der Förderung bedürfen, zum Beispiel die Rentner, die Sie erwähnen.
Ein anderes Problem wurde noch nicht erwähnt. Wer solche Aufzüge in unser aller Öffentlichkeit organisiert, sollte verpflichtet sein die Kosten der Straßenreinigung und des Polizeieinsatzes vor dem Event zu hinterlegen. Die Benutzung von Straßen und Plätzen darf nur möglich sein im Rahmen des Gemeingebrauchs, das ist das Recht einer Vielzahl von Menschen zur Benutzung solcher Sachen, die der Nutzung durch die Öffentlichkeit dienen – im Gegensatz zum Eigentums – und Besitzrecht, das die Nutzung von Sachen nur durch bestimmte einzelne Personen regelt.
Immerhin sollen ja auch die Bundesligavereine dafür bezahlen, was infolge ihrer Veranstaltungen an öffentlichen Kosten entsteht, auch durch den Einsatz der Polizei. Die queere Szene beansprucht schließlich auch Schutz vor Angriffen.
Und mancher hat schon erfahren, dass das Abstellen eines PKWs ohne Kennzeichen auf öffentlichem Grund mit Kosten verbunden sein kann.
growt mindset
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Jeder so wie er mag.
Das nennt man Toleranz in unserer Demokratie. Hoffentlich wird sie nicht weiter unterwandert mit dem Ziel sie abzuschaffen.
Jo
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Kommentar gelöscht. Sachlich oder draußen bleiben.
SchröckHans
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@Daniela
“normaler Bestandteil dieser Gesellschaft ” – auf diesen Normalitätsbegriff können wir uns einigen…
Nesrin
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Es wurde jetzt ein paar mal behauptet, dass Veranstaltungen wie der CSD irrelevant seien weil Diskriminierung ja verboten sei. Ich möchte daher auf ein paar ausgewählte queerfeindliche Äußerungen prominenter deutscher Politiker*innen hinweisen:
Altkanzlerin Merkel war sich nicht sicher ob Regenbogenfamilien mit dem Kindeswohl vereinbar sind ( https://www.queer.de/detail.php?article_id=20009 ).
Kanzler Merz brachte 2020 Homosexualität mit Pädophilie in Zusammenhang ( https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-09/homosexualitaet-friedrich-merz-aeusserung-kindesmissbrauch-kritik-bundeskanzler ).
Herr Staatsminister Aiwanger äußert sich auch immer mal wieder queerfeindlich, gerne auch mit Verweis auf die auch hier im Forum viel beschworen “Normalität”* (z.B. https://www.express.de/politik-und-wirtschaft/fassungslosigkeit-ueber-homophoben-tweet-von-bayern-politiker-381492 ).
AfD hab ich mal bewusst weg gelassen, bei denen ist Hass und Hetze gegen Minderheiten sowieso Programm.
Dass die Bedrohungslage für queere Personen hier im Forum bagatellisiert wird halte ich angesichts der jüngsten Übergriffe auf CSDs und vergleichbare Veranstaltungen gelinde gesagt für ziemlich unangemessen.
*https://www.deutschlandfunkkultur.de/was-ist-normal-unsere-vorstellung-von-normalitaet-ist-100.html
Manfred van Hove
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@Crasy Vaclav
Toleranz bedeutet nicht Akzeptanz, sie bedeutet nur, andere Verhaltensweisen zu tolerieren. Es ist jedoch für die Merhet der Bürger kaum nachvollziehbar, dass gesetzlich möglich jährlich das gefühlte Geschlecht geändert werden kann. Es ist eine der Gesetze, die speziell für Queere geschaffen wurde. Leider haben auch manche Queere wenig Toleranz. So wurden Vorlsesungen einer Professorin an der Uni in Belin mit Gewalt durch Queere verhindert, weil diese in der Vorlesung sagt, dass es nur zwei biologische Geschlechter gibt. Im Rahthaus Berlin-Keuzberg wurde eine dritte Toilette für Diverse eingerichtet,als wenn es eine dritte Möglichkeit ausser sitzen und stehen gibt, um zu pinkeln.
Man kann es toll finden, wenn sich Männer als Frau grell aufbrezeln und spärlich bekelidet durch die Srassen ziehen. Man kann es aber auch ablehnen und es als dekadent empfinden. Beide Meinungen sind zu tolerieren, auch wenn man sie nicht akzeptiert.
Mir persönlich ist es völig egal, was andere treiben, solange ich damit nicht belästiigt werden. Was normal ist oder nicht definiert ohnehin der jeweils herschende Zeitgeist.
Manfred Martin
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Ich verstehe nicht, dass in Regensburg einige fast in die Hose mache, wenn sich ein paar queere Mitbürger treffen.
Beim CSD am kommenden Wochende in München werden 500.000 Besucher erwartet! 👏
Ich werde rauf fahren!
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/csd-muenchen-2025-hoehepunkte-politparade-infos-li.3266644
Crazy Vaclav
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@Manfred van Hove – ich wiederhole mich: keiner zwingt sie, den CSD zu besuchen. Andere Paraden, Demos, Umzüge gibt es zuhauf, nur beim CSD stehen wir kurz vor dem Untergang des Abendlandes.
Hätten Sie zu den beiden Beispielen auch eine Quelle? Eine schnelle Google-Suche liefert mir Unisex-Toiletten auf 3 Stockwerken des Kreuzberger Rathauses seit 2014 und 2,3 weitere Beispiele, also keine Extra-Toilette für divers. Die Störung der Vorlesung war evtl der Science Slam, bei dem eine Doktorandin (Frau Vollbrecht?) sprechen sollte? Ich wäre dankbar für Aufklärung.
Zu den Unisex-Toiletten: gibts im Zug genauso wie im Flugzeug. Was machen die Gegner dieser Klos da?
Die Argumentation, dass andere es ja auch machen, lässt man keinem Kind durchgehen, daher sollte schlechtes Benehmen anderer auch nicht als Rechtferigung für eigenes schlechtes Benehmen herhalten.
Daniela
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@ Nesrin
22. Juni 2025 um 10:40 | #
Liebe/r Nesrin, ich lese Ihre Meinung immer besonders aufmerksam und schätze Ihre Kommentare.
Aber, was wollen Sie lesen, damit Sie Ihre Meinung bestätigt finden? z.Bsp,. Queere Menschen sind ständigen Anfeindungen und Bedrohung ausgesetzt?
Queere Menschen sind Außenseiter, werden ständig als nicht normal erachtet? ….
Dem ist nicht so! Wir haben bereits eine sehr hohe Toleranz in der Gesellschaft erreicht und diese Toleranz wird gelebt, mitten in der Gesellschaft. Und, wenn ich ganz ehrlich bin, sehe ich deshalb allenfalls wenig Anhaltspunkte, die eine akute Gefahr gegen CSD darstellen. Es wird immer ein paar ‘Durchgeknallte’ geben, die meinen, man müsse mit Amokfahrten, – läufen, Anschlägen etc. auf ‘Menschen’ losgehen. Siehe Anschlag Magdeburg ect. ….,
Das alles hat aber doch mit dem bestehenden Gesetz nichts zu tun und schon gleich gar nichts mit der Umsetzung und Durchsetzung desselben.
Und natürlich gibt es ‘ besonders konservative’, die sich aus persönlicher Prägung schwer tun, diese Formen menschlicher Lebensweise und Sexualität als normal zu erachten.
Aber in der öffentlichen Wahrnehmung hat sich doch das Bild über bspw. gleichgeschlechtliche Liebe ect. stark zum Positiven geändert. Siehe prominente Modeschöpfer, …, Künstler…, sie sind die Mitte der Gesellschaft, mit hoher Akzeptanz. Sie gehören in die Gesellschaft, sie werden gefeiert!
Merz reagierte auf die Auslegung seiner Aussage, mit “bösartig ‘ konstruiert. Er sprach sich gegen Pädophilie aus. Aber auch er verweist auf das Gesetz.
Merkel war aus einem kirchlichen Elternhaus, dass ihre Erziehung und damit persönliche Prägung eine andere ist, als bspw. Ihre oder meine, ist anzunehmen.
Gut, bei Aiwanger bin ich raus, bei dem guten Mann bin ich mir manchmal nicht ganz sicher, ob er redet, damit er redet.
Nach wie vor, egal ob CSD, Karneval, Oktoberfest…, was auch immer an Festivitäten, feiert die Menschen, feiert die Liebe, feiert das Leben und vor allem feiert die Rechte, die unsere Gesellschaft, unser Land zu bieten hat…. feiert die Freiheit, die wir leben dürfen und vor allem, hört auf diese Freiheit mit negativen Ausnahmen in Frage zu stellen. Stellt Euch gegen die negativen Einstellungen von diversen Parteien, die meinen mit populistischen Kurzaussagen unsere Rechte und Freiheit in Frage zu stellen. Wir haben viele gesellschaftliche Herausforderungen und wir brauchen alle Menschen in unserem Land, um die Zukunft zu stemmen. Es wird nur gemeinsam gehen und niemals in dem die Einen gegen die Anderen ausgespielt werden.
tom lehner
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Es ist ja nachvollziehbar, das die meisten von uns es gerne sehen würden als „Normal“ bezeichnet zu werden. Ich kann mich daran noch gut erinnern wie es Mitschülern erging die „Linkshänder“ waren. Die waren das nicht.
„Linkshändisch“ zu sein war falsch, fast krank oder galt bei manchen gar als Behinderung. Mit Gewalt wurde Kinder „Umerzogen“ „Normal“ zu werden. Gezwungen die „Richtige“ Hand zu verwenden. Das war die reinste Folter. Ich selbst hatte während meiner Ausbildung noch mit Kindern zu tun, die darunter gelitten haben und danach schwere Störungen ausprägten.
Irgendwann haben wir kapiert das es nicht darauf ankommt welche Hand der Mensch präferiert.
Sir Isaac Newton war Linkshänder, Einstein konnte das auch. Wie muss sich dann erst ein Mensch fühlen der sich nicht mit seinem Geschlecht identifizieren kann?
Auch heute noch gibt es „Experten“ die Menschen heilen wollen, nur weil diese sich dem gleichen Geschlecht zuwenden, sich „Anders“ wahrnehmen. Sie bezeichnen es als krank und unnormal. Mit der Hautfarbe verhält es sich genauso. Der hellhäutige Typ ist dem Dunkelhäutigen überlegen. Das hält sich hartnäckig und spiegelt sich auch tagtäglich im Umgang mit PoC.
Der Mensch ist ein Individuum. Das was wir sind und werden bestimmt nicht nur die Erziehung, die Sozialisation, die Umwelt, die Bildung und viele andere Einflüsse, sondern auch die DNA. Die Natur geht manchmal seltsame, uns manchmal auch unverständliche Wege. Das ist Normalität. Gerade hier zeigen sich zwischen den Zeilen verklemmte Ängste. Sexualität spielt dabei eine große Rolle. „Wer mit wem und wie“ ist hier zu lesen. Darum geht es doch gar nicht.
Es geht darum die Menschen so anzunehmen wie sie sind. Fertig. Nennt doch die Ängste beim Namen. Auch die Ausgelassenheit eines CSD ist zu verstehen. Die Freiheit sich endlich so geben zu können wie man ist, ist doch großartig und Grund genug es zu feiern. Was ist daran schlimm. Das Abendland wir auch davon nicht untergehen.
Seit Jimi Hendrix seine Fender spiegelverkehrt besaitete, nahm sich das Fender zum Vorbild und begann „Linkshänder Gitarren“ zu produzieren. Das ist „Normalität“. „Normalität“ die einbezieht, nicht ausgrenzt.
Burgweintinger
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” Es ist jedoch für die Merhet der Bürger kaum nachvollziehbar, dass gesetzlich möglich jährlich das gefühlte Geschlecht geändert werden kann. ”
Manfred, mal davon abgesehen, dass das nicht stimmt, was ich hier von Ihnen zitiert habe, ja und, es muss auch nicht die Mehrheit nachvollziehen können… Viele Menschen rennen am Sonntag in die Kirche, kann ich und sicherlich viel andere auch nicht nachvollziehen. Deswegen haben am Sonntag immer noch viele Gerschäfte geschlossen…, Ladenschlussgesetz…
Gott sei Dank werden in einer Demokratie Gesetze für Minderheiten gemacht, die evtl. ein Großteil der Mehrheit nicht tangiert oder eben auch nicht nachvollziehen können… Gut so!
Mr. T.
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Não há normas. Todos os homens são excepção a uma regra que não existe.
Fernando Pessoa
Auf Deutsch: Es gibt keine Normen. Alle Menschen sind Ausnahmen zu einer Norm, die es nicht gibt.
Echt interessant, wie hier einige Alte Weiße Männer*innen krampfhaft versuchen, sämtliche Abweichungen vom Heteronormativen als “normal” zu erklären, nur damit es so normal ist, dass es nicht aus der Masse hervorgehoben werden muss (eigentlich darf statt muss, aber das trauen sie sich ja so nicht schreiben). Die Klimmzüge, Stolperer und Bauchklatscher beim Versuch, sich “tolerant” zu gerieren, ohne zu viel Toleranz zuzulassen, gleichzeitig aber sehr viel Toleranz einzufordern, sind ja fast schon amüsant. Nichtbetroffene negieren die Diskriminierungserfahrungen Betroffener mit einer Vehemenz, obwohl sie sich ja so tolerant fühlen. Mit ausreichend Verachtung, Hass oder Abneigung gegenüber Minderheiten kann man sich wohl schon als “tolerant” fühlen, wenn man nicht gleich verlangt, diese einzusperren, wegzuschaffen oder zu verbieten, wenn man sich damit begnügt, nur nicht von ihnen “belästigt” werden zu wollen.
Mr. T.
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Wenn man den CSD auch noch zu einem “Porno-Event” verzerrt, ist der (aus Erfahrung wohl leider nur vorläufige) Tiefpunkt der Diskussion erreicht. Manche meinen wohl wirklich, da laufen nur nackte Schwule mit Dauerständer rum und versuchen, arme Heten, die nicht bei 3 schon auf dem Baum sind, rektal zu entjungfern. Anscheinend herrscht auch eine panische Angst, bei zu viel Kontakt, sogar schon Sichtkontakt, irgendwie mit dieser “Queer-Krankheit” angesteckt zu werden. Anders lässt sich diese Homophobie nicht erklären.
thomas otto
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@mr t
…und man wird auch wirklich nicht blind? sicher?
Max Kreitmair
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Wenn diesem anonymen Schreiben soviel Gewicht beibemessen wird, wieso legt keiner der Beteiligten und keiner der Kommentierer hier Wert darauf, den Urheber des Schreibens zu finden?
Und wenn Herr Irmisch darauf auch keinen Wert legt, warum gibt er nicht mehr Details zu dem Schreiben bekannt, wenn ohnehin nicht ermittelt wird?
Stephan
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>Daniela
>19. Juni 2025 um 19:10 | #
>Ja, was will man sagen, NORMAL ist Out.
Soll das im Umkehrschluss heißen, dass queer einfach nur “in” ist?
Dann sehen Sie zb. Homosexualität als Modeerscheinung?
Nach meinem Empfinden eine Unverschämtheit.
Sogar von Ihnen liest mal selten so einen Unfug.
>Befleißigen Sie doch bitte Kant zum Thema.
Ganz wunderbar, so kenne ich Sie schon eher. 😉
Mal irgendwo was aufgeschnappt, aber im steten Bemühen um eine gestelzte Hochsprache sowohl sprachlich als auch inhaltlich – wie so oft – grandios gestolpert.
Hauptsache, man hat wirklich zu allem was zu sagen. 🤦♂️
Daniela
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@ tom lehner
23. Juni 2025 um 09:31 | #
Danke für Ihren Beitrag, Er ist eine Bereicherung, um einige neue Aspekte in die Diskussion aufzunehmen. (Umerziehung v. Linkshändern, meine Mutter litt darunter als Kind, da war auch gelegentlich noch der Rohrstock in Gebrauch. Sie spricht auch im hohen Alter noch davon, wie viele Schwierigkeiten es ihr machte, sie wollte zeitweise nicht mehr in die Schule, hatte Bauchschmerzen. Meine Tochter, ebenfalls Linkshänderin, kann dies kaum glauben, dass man Schülerinnen damit drangsalierte. Als sie zur Schule ging, war es schon das Normalste, dass man mit links auch schreibt und es gab Scheren, Füller ect. passend. )
…”Der Mensch ist ein Individuum. Das was wir sind und werden bestimmt nicht nur die Erziehung, die Sozialisation, die Umwelt, die Bildung und viele andere Einflüsse, sondern auch die DNA. Die Natur geht manchmal seltsame, uns manchmal auch unverständliche Wege. Das ist Normalität.”…
Der Mensch ist ein Individuum…., ich darf ergänzen, in seiner Würde unantastbar. Und das ist normal.
Daniela
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@ Stephan
23. Juni 2025 um 12:04 | #
Na wunderbar, Sie haben es verstanden. Das Paradoxum schlechthin. Auch der Normalo mit 10 Kindern wird Ihnen sicher nicht entgangen sein.
Nur Ihre Interpretation des Umkehschluss sollten Sie lassen. Passt nicht zu Ihnen und Ihrem Intellekt. Und NEIN, Homosexualität ist keine Modeerscheinung und auch keine Krankheit
Lesen Sie doch bitte weiter meine Kommentare, vielleicht kommen Sie noch darauf, warum ich auf Kant verweise. Mein erster Kommentar war.
Daniela
18. Juni 2025 um 19:05 | #
“Die Freiheit des einen endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt“
Und danke für den Hinweis, ich werde mich befleißigen, nicht so “gestelzt” zu schreiben.
Und bitte, Zensur der Meinungen? Hat das etwas mit Meinungsaustausch zu tun?
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Nesrin
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@Daniela
Ich denke wir kommen nicht zusammen aber eine Antwort sei mir noch gestattet. Sie schreiben:
“(…)Aber, was wollen Sie lesen, damit Sie Ihre Meinung bestätigt finden? z.Bsp,. Queere Menschen sind ständigen Anfeindungen und Bedrohung ausgesetzt?
Queere Menschen sind Außenseiter, werden ständig als nicht normal erachtet? ….”
Ich lese die Einschätzung von Betroffenenorganisationen, Beratungsstellen und des BKA. Die genannten Organisationen sind sich einig, dass Hass und Gewalt gegen queere Bürger*innen zunimmt.
Sie schreiben weiter:
“Und natürlich gibt es ‘ besonders konservative’, die sich aus persönlicher Prägung schwer tun, diese Formen menschlicher Lebensweise und Sexualität als normal zu erachten.”
Genau. Ganz besonders Konservative bzw. Faschisten sitzen im Bundestag
Volker Artmann
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Kommentar gelöscht. Ihre Spekulationen sind Getrolle.
Burgweintinger
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Es gab auch schon Politiker (sicherlich ist der ein oder andere Forumsteilnehmer glühender Fan davon), die wollten den Schwulen in den 80er Jahren das Blut spenden verbieten…
Nesrin
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Sorry, mein obiger Kommentar war noch nicht fertig und wurde aus Versehen versandt.
@Daniela: ich glaube wir finden keinen gemeinsamen Nenner. Ein Kommentar sei mir noch gestattet. Sie schreiben:
“(…)Aber, was wollen Sie lesen, damit Sie Ihre Meinung bestätigt finden? z.Bsp,. Queere Menschen sind ständigen Anfeindungen und Bedrohung ausgesetzt? Queere Menschen sind Außenseiter, werden ständig als nicht normal erachtet? ….”
Ich lese die Berichte von Betroffenenorganisationen, Beratungsstellen und des BKA. Die genannten Organisationen sind sich einig, dass Hass und Gewalt gegen queere Bürger*innen zunimmt. Ich sehe, dass eine faschistische, offen queerfeindliche Partei im Bundestag und den Länderparlamenten sitzt, dort Hass und Hetze gegen queere Menschen verbreitet. Ich sehe, dass diese Partei Zulauf erhält. Ich sehe, dass Hass auf queere Menschen und die so genannte “Genderideologie” ein Bindeglied ist zwischen konservativen und faschistischen Kräften (z.B. bei den Demos für alle: https://www.lsvd.de/de/ct/652-Demo-fuer-Alle-Rechtskonservative-Kampfbegriffe-und-Akteur-innen). Und dann denke ich mir, dass das eine gefährliche Entwicklung ist die gestoppt werden muss. Und dass Solidarität mit queeren Menschen notwendiger ist denn je. Damit die von Ihnen genannten gesellschaftlichen Fortschritte, die von den Betroffenen mühsam erkämpft wurden, erhalten bleiben und weiter ausgebaut werden.
Max Kreitmair
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@Burgweintinger – In den 80er Jahren gabs einige überforderte Politiker, was einfach mit der unheilbaren Krankheit AIDS zu tun hatte. Allerdings gab es zu dieser Zeit auch Politiker, die im Bundestag einen Arbeitskreis unterhielten, der sich für die Legalisierung von Sex mit Kindern einsetzte.
Burgweintinger
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Leider lebt diese Gesinnung wieder stärker auf…
… unglaublich…
https://www.queer.de/detail.php?article_id=42063
Stephan
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>Daniela
>23. Juni 2025 um 12:59 | #
>Und bitte, Zensur der Meinungen? Hat das etwas mit Meinungsaustausch zu tun?
Das wird zwar jetzt komplett OT (sorry) und ich möchte Sie auch nicht zu einem weiteren Unsinnskonvolut verleiten, aber das hat fast schon Schaufensterqualität.
Hier wird eben nix zensiert – und das ist der Grund, warum sie sich hier zu jedem Thema raumgreifend und geradezu beliebig wirr ausdrücken dürfen.
Daniela
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@ Nesrin
23. Juni 2025 um 13:09 | #
Verehrte/r Nesrin, sehen Sie vielleicht sind unsere Prägungen, Wahrnehmungen und Erfahrungen doch zu unterschiedlich.
Während ich mich auf positive Entwicklungen mit meiner Lebenserfahrung stürze und mich darüber freue, was diese Gesellschaft in den letzten 80 Jahren doch alles erreicht hat und auch noch erreichen kann, habe ich bei Ihnen den Eindruck gewonnen, Sie sind zu sehr mit eventuell kommenden furchtbaren Entwicklungen beschäftigt.
Und ehrlich, ich hoffe Ihre düsteren Entwicklungsprognosen treffen nie ein.
Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass die Menschen in unserem Land die Rechte und die Freiheit, die wir alle genießen, so zu schätzen wissen und diese verteidigen. Dass unsere Werte den diversen populistischen Stimmenfängern stand halten.
Solange die Gesetze unseres Landes so sind, wie sie sind, sind sie Garanten für unsere Werte!
Burgweintinger
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Ja, Kreitmair, schlimm. Aber was wollen Sie jetzt mit ihrem Kommentar sagen?
Daß Pädophil und Queer “eh alles das Gleiche” ist?
Paul
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Servus
Daniela
23. Juni 2025 um 16:25 | #
1.Wenn Kant bitte dann schon richtig:
„Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt“, hat der Philosoph Immanuel Kant (1724-1804) einmal gesagt. Der Dichter Matthias Claudius (1740-1815) formuliert es so: „Die Freiheit besteht darin, dass man alles das tun kann, was einem anderen nicht schadet.
2. “Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass die Menschen in unserem Land die Rechte und die Freiheit, die wir alle genießen, so zu schätzen wissen und diese verteidigen. Dass unsere Werte den diversen populistischen Stimmenfängern stand halten.
Solange die Gesetze unseres Landes so sind, wie sie sind, sind sie Garanten für unsere Werte!”
Und was ist mit den Pflichten?
Daniela
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@ Paul
23. Juni 2025 um 16:52 | #
Und anschließend bedienen wir uns gemeinsam des kategorischen Imperativ und sprechen über das Gleiche?
‘Und was ist mit den Pflichten?’
Die Frage war hoffentlich nicht ernst gemeint?
@ Stephan
23. Juni 2025 um 16:16 | #
Schade, ich habe Sie überschätzt. Dabei wurde es gerada in der Kontroverse interessant. Und wenn Sie mir noch verraten würden, woher Sie Kenntnisse haben, dass ich mich zu ‘jedem’ Thema äußere. Das mag nur Ihre Wahrnehmung sein.
Auch interessant zu wissen, warum ich nicht die Meinung haben darf, mich auf die Werte und unsere Gesetze, unsere Rechte zu berufen?
Und ich bin froh, dass sich alle immer noch ihre eigene Meinung bilden dürfen. Ihre Meinung über mich, weil wir uns (so gut?; persönlich?) kennen, darf ich zur Kenntnis, aber als für mich persönlich nicht wertend, nehmen.
Günther Herzig
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@Daniela
Ich habe Sie geliked, aus lieber Gewohnheit! :)
Markus P.
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Ich find das auch irgendwie sonderbar, das zum Inhalt dieses ominösen Schreibens gar nix bekannt ist und auch nicht bekannt wird. Und trotzdem wird so ein Zirkus daraus gemacht.
Daniela
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@ Günther Herzig
23. Juni 2025 um 18:56 | #
Danke und von Ihnen, wenn auch aus ‘lieber Gewohnheit “:), gerne angenommen.
Das Thema kann man aus so vielen Gründen betrachten, es ist so vielschichtig, wie auch Ihre Kommentare belegen.
Persönlich bin ich etwas betroffen, wenn ich darüber nachdenke, welche Reaktionen Homosexualität noch vor zig Jahren ( und in den letzten Monaten ) im weiteren Familienkreis auslösen konnte. Eltern, die vom Glauben abfielen, sich fragten, was bei ihrer Erziehung falsch gelaufen sei.
Dann erinnere ich meiner damals schon recht betagten Großmutter, die recht pragmatisch feststellte: ” Über was regt ihr Euch auf, seid froh, dass alle gesund sind. ”
Damit war für sie alles gesagt und das Thema fertig.
Auch als ich mich einmal bei ihr beschwerte, dass ich weniger als mein männlicher Kollege verdiente, als ich, bei gleicher Arbeit und Qualifikation. Sie meinte darauf, sie kannte noch Zeiten, da hat sie eine schriftliche Erlaubnis ihres Ehemanns gebraucht, um arbeiten zu gehen, ein eigenes Konto haben zu können, oder den Führerschein machen zu dürfen.
Und gemessen an dem, was meine Großmutter aus ihrer eigenen Lebensgeschichte berichtete, bin ich dankbar für das, was ich heute leben darf und kann. Ich bin stolz auf die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland. Aber vielleicht bin ich doch ein Auslaufmodell, ich muss noch ein paar mal darüber nachdenken.