Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino

Autor Archiv

Die Exponenten der verfeindeten Lager: Christian Schlegl, Chef der Fraktion, und Armin Gugau, Chef des Kreisverbands. Foto: Archiv
Wenn’s so weiter geht, kann Joachim Wolbergs (SPD) schon mal die Amtskette als Oberbürgermeister anprobieren und vielleicht können sich SPD und die Oppositionsparteien im Stadtrat bald um freiwerdende christsoziale Plätze balgen – in der CSU heißt es nämlich: Back to the Roots. Die Selbstzerfleischung ist wieder in vollem Gange. Dabei hört sich die heute verschickte Pressemitteilung der Jungen Union richtig versöhnlich an. Man unterstütze den CSU-Fraktionsvorsitzenden Christian Schlegl in seinem Ansinnen, „Parteimitglieder, die andere Parteimitglieder durch haltlose Vorwürfe öffentlich anprangern oder sogar anklagen, aus der Partei auszuschließen”, heißt es darin. Wie berichtet hatte Schlegl gefordert, ein Parteiausschlussverfahren gegen jene CSU-Mitglieder anzustrengen, die vergangenes Jahr eine Strafanzeige unter anderem gegen OB Hans Schaidinger wegen „banden- und gewerbsmäßigen Betrugs” gestellt hatte. Das Verfahren wurde am Montag von der Regensburger Staatsanwaltschaft eingestellt. Den Anzeigenerstattern sei es nur darum gegangen „ihnen unliebsame Personen zu desavouieren“, so Schlegl in einer gestern verschickten Pressemitteilung. Er sprach dabei von „destruktiven Kräften”.
“Der Grüß-Gott-Onkel und der rechte Rand”: Lesen Sie hier einen Hintergrundbericht zur “Rechtslastigkeits-Affäre” aus dem Jahr 2007.
Diese Forderung übernimmt nun die Regensburger JU und geht gleich noch einStückchen weiter. Sie fordern den CSU-Kreisvorsitzenden Armin Gugau auf, „rigoros durchzugreifen und nicht nur die von Christian Schlegl geforderten Anzeigenerstatter im Fall Schaidinger/Weber/Welnhofer sondern auch Jakob Schlag und die so genannten ‘Sieben jungen Ortsvorsitzenden’ aus der Partei auszuschließen.” Zu diesen jungen Ortsvorsitzenden gehört Schlegl selbst. Sie hatten sich bei der CSU-Schlammschlacht in Sachen „Rechtslastigkeit” 2007 und 2008 auf die Seite von Oberbürgermeister Schaidinger geschlagen und unter anderem ein Dossier gegen den mittlerweile aus der CSU ausgetretenen Thomas Fürst veröffentlicht, das in den Medien rege Verbreitung fand. Auch gegen Gero Kollmer – früher CSU, heute CSB- erhoben die „Sieben Jungen” seinerzeit massive Vorwürfe (Ein Hintergrundbericht aus dem Jahr 2007 als PDF). Die damals von Hans Schaidinger angekündigte Aufklärung aller Vorwürfe in Sachen „Rechtslastigkeit” unterblieb. Die Angegriffenen verließen die Partei, das Thema wurde zu den Akten gelegt.
“Ein Fallschirmjäger, aber kein Nazi-Jäger”: Lesen Sie einen Kommentar zur Rolle von Hans Schaidinger bei der Aufklärung von “Rechtslastigkeits”-Vorwürfen.
„Erledigt”, hieß es seinerzeit von Schaidinger, der den Machtkampf für sich entschieden glaubte (Ein Kommentar dazu vom August 2007 als PDF). Sein darauffolgender Machtverlust im CSU-Kreisverband, das damit einhergehende Aus für Peter Welnhofer als Landtagskandidat und mehrere Schaidinger-Unterstützer als Stadträte oder die “Kanaken”-Affäre sind ebenso als Retourkutsche zu werten, wie die Strafanzeige gegen Schaidinger, Welnhofer und Weber. Nach der Einstellung des Verfahrens gegen die drei, hat zunächst Schlegl zum Gegenschlag ausgeholt und den Ausschluss der Anzeigenerstatter gefordert. Heute schlägt die Junge Union zurück und fordert den seinen. Auch den „Sieben Jungen” sei es „nur darum gegangen, ‘ihnen unliebsame Personen zu desavouieren’”, heißt es genüsslich in der Presseerklärung. Auch sie seien mit Anschuldigungen an die Öffentlichkeit gegangen. „Diese haben letztendlich auch zur Bildung der jetzigen Lager und zum seit Jahren andauernden Streit in der Regensburger CSU geführt”, wird konstatiert. Durch den Ausschluss dieser „destruktiven Kräfte“ werde der lang ersehnte Frieden in der CSU endlich wieder hergestellt. „Die Junge Union ist erfreut, dass der Fraktionsvorsitzende der CSU Regensburg dies ebenso sieht und hofft weiterhin auf seine Unterstützung in dieser wichtigen Sache.” Die Schlammschlacht ist wieder im vollen Gange! Vielleicht geht es schon bald wieder um Rechtslastiges …

Diözese schwingt die Abmahn-Keule

Während immer mehr Fälle von Misshandlung und Missbrauch in der katholischen Kirche aufgedeckt werden, beschäftigt die Diözese Regensburg die weltlichen Gerichte, um kritische Medien zum Schweigen zu bringen. Auch unsere Redaktion hat vor zwei Tagen eine Abmahnung der Kanzlei Romatka & Collegen erreicht, die öfter im Auftrag der Diözese tätig wird, mal um die Freiheit […]

„Regelmäßige Präsenz der Gewalt”

„Das ist für uns eine sehr bittere Erfahrung.” Es war die dritte Pressekonferenz des Bistums Regensburg binnen kurzer Zeit. Nach der kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Missbrauchsfälle standen am Dienstag Vorwürfe zur Körperverletzung an Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen der Diözese Regensburg auf der Tagesordnung. An der Seite von Bischofssprecher Clemens Neck saß dieses Mal entsprechend […]

CSU-Schlegl: “Destruktive Kräfte” ausschließen

Da hat Christian Schlegl gut lachen: Nach der Einstellung des Verfahrens gegen Schaidinger, Weber und Welnhofer setzt er Intimfeind Armin Gugau unter Druck. Foto: Staudinger Das Imperium schlägt zurück. Nach der Einstellung des Verfahrens gegen Hans Schaidinger, Gerhard Weber und Peter Welnhofer durch die Regensburger Staatsanwaltschaft fordert CSU-Fraktionschef Christian Schlegl nun den Parteiausschluss der Anzeigenerstatter. […]

SSV-Jahn: In Zukunft ohne Schaidinger

Oberbürgermeister Hans Schaidinger legt sowohl die Mitgliedschaft in den Aufsichtsräten des SSV Jahn Regensburg, als auch in der Kapitalgesellschaft nieder. Die Verwaltung hat seinen Antrag für diese „Nebentätigkeit“ nicht genehmigt. Es zu einem Interessenskollisionen zwischen seinem Amt als Oberbürgermeister und dem als Aufsichtsrat kommen, so die Begründung. „Wir haben den Antrag sorgfältig geprüft und dann […]

Kinderheim Kallmünz: Die „personifizierte Bosheit” und der Triebtäter

  “Eine Mauer des Schweigens.” Blick vom ehemaligen Kinderheim Laßleben in Kallmünz. Foto: privat Franziska Bühler (Name geändert) hat lange gebraucht, um über das zu reden, was ihr im Kinderheim Laßleben in Kallmünz passiert ist. Sie ist ein Opfer von Hans K., der sie in den 70ern über Jahre hinweg sexuell missbraucht hat. Franziska war […]

Betrugsverdacht gegen OB: Ermittlungen eingestellt

Eine Baustelle weniger für Hans Schaidinger. Die Regensburger Staatsanwaltschaft hat heute das Ermittlungsverfahren – unter anderem wegen „banden- und gewerbsmäßigen Betrugs” – gegen ihn, Bürgermeister Gerhard Weber und den ehemaligen CSU-Kreisvorsitzenden Peter Welnhofer eingestellt. Im vergangenen August hatten sechs Personen, CSU- und CSB-Mitglieder, Strafanzeigen gegen die drei wegen nicht bzw. zu wenig bezahlter Mandatsträgerbeiträge gestellt. […]

Generalstaatsanwalt zum Fall Eisenberg: 16 Schüsse in Notwehr

„Alles andere wäre ein Wunder gewesen”, sagt Rechtsanwalt Andreas Tronicsek. Im Fall Tennessee Eisenberg hat die Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg die Verfahrenseinstellung gegen die beiden Polizisten für rechtens erklärt. Eine ausführliche Begründung gibt es nicht. Generalstaatsanwalt Klaus Hubmann nimmt auf die „umfangreiche Begründung” der Regensburger Staatsanwaltschaft Bezug. Eisenberg habe sich mit einem gefährlichen Messer in der Hand […]

Geheime Verwaltungssache

Für Neonazis ist das Verhalten des Regensburger Ordnungsamts geradezu eine Einladung. Wenn es um geplante Aufmärsche geht, stößt man dort auf eine Mauer des Schweigens. Das war am 3. Oktober so, als die Route der Nazis ein beispielloser Geheimhaltungsstatus zuteil wurde. Das war schon bei früheren Aufmärschen so und das hat sich bis heute kein […]

Historisch falsch, doch königstreu

Er sei nicht gekommen, um Salz in offene Wunden zu streuen. Nein, er wolle „Wunden salben”. Gut gelaunt, wenngleich nicht ganz freiwillig kam Generalkonservator Egon Greipl am Mittwochabend in den Regensburger Spitalgarten, um zur Frage „Napoleon und Bayern – kann man über das Jahr 1809 streiten?” zu referieren. Vorneweg: Greipls Antwort lautet „Nein”. Die historischen […]

Müllers Claqueure

Die Kritik an Bischof Gerhard Ludwig Müller wächst – spätestens seit seinem Nazi-Vergleich ist auch ein Gutteil der Gläubigen sauer auf den Regensburger Bischof. Langsam aber sicher werden auch die Bataillone pro Müller zusammengezogen. In einer gestern verbreiteten Stellungnahme hat sich die aktuelle Vorsitzende des Katholischen Frauenbundes in der Diözese Regensburg, Elisabeth Popp, von den […]

Sozialticket abgelehnt

„In den Familien werden die falschen Prioritäten gesetzt”, weiß SPD-Fraktionschef Norbert Hartl. „Bei Hartz IV-Empfänger hat jeder ein Handy und Premiere”, beobachtet Ex-Sozialbürgermeisterin Petra Betz (CSU). Und Sozialbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD) vermutet hinter dem Antrag für ein Sozialticket gar einen „Versuch mancher Leuten, mir eine mitzugeben”.

Müller-Predigt: Katholikinnen fordern Entschuldigung

Sie war 22 Jahre Vorsitzende des katholischen Frauenbunds (KDFB) in der Diözese Regensburg. Nach der Predigt von Bischof Gerhard L. Müller am vergangenen Samstag ist Johanette Bohn der Kragen geplatzt. „Ich kann nicht länger schweigen”, sagt die Bundesverdienstkreuzträgerin dem Bayerischen Rundfunk. Anlässlich des Festgottesdienstes zum 100jährigen Bestehen des KDFB hatte Müller die Gelegenheit genutzt, um […]

Junge Union fordert Zustimmung zum Sozialticket

Pro Sozialticket: JU-Kreisvorsitzender Michael Lehner. Foto: Staudinger Unterstützung von unerwarteter Seite erhält heute die Forderung nach einem Sozialticket. Die Junge Union fordert „alle CSU-Mitglieder im Sozialausschuss auf, sich ihrer christlichen und sozialen Werte zu besinnen und für das Sozialticket zu stimmen”. Kritik wird an Sozialbürgermeister Joachim Wolbergs laut, der bereits angekündigt hat, den Stadträten die […]

Ein Baustein für den Frieden

400 Waisenkinder in Afghanistan haben seit kurzem eine neue Heimat gefunden – Verdienst des Mintrachingers Reinhard Erös, der sich seit Jahren mit der Kinderhilfe Afghanistan in der Krisenregion engagiert. Spenden von Schulkindern, Kirchengemeinden und Privatpersonen haben den Bau ermöglicht. Es ist ein weiterer Baustein mit dem die Kinderhilfe in den Ostprovinzen Afghanistans und grenznahen Flüchtlingslagern […]

Eine rein politische Frage

Am kommenden Mittwoch wird Sozialbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD) dem Sozialausschuss des Regensburger Stadtrats vorschlagen, ein Sozialticket abzulehnen. Entsprechende Anträge für ein solches Ticket gibt es von den Linken und den Sozialen Initiativen. Vor mittlerweile eineinhalb Jahren hatte Wolbergs versprochen, ein Konzept vorzulegen. Immer wieder gab es Verzögerungen, am Mittwoch soll um 16 Uhr im Neuen […]

Weitere Missbrauchsfälle – „Müller ist Teil des Problems”

Bischof Müller ist verreist. Und so blieb es seinem Sprecher Clemens Neck vorbehalten, eine Erklärung des Bischofs zu verlesen, in der dieser erklärt, dass sein eindeutiger NS-Vergleich gar kein NS-Vergleich gewesen sei. Die Nachfragen der anwesenden Journalisten dazu halten sich in Grenzen. Bei der Pressekonferenz am Montagvormittag geht es nur am Rande um den einsamen […]

Bischof Müller: … und ewig lockt der NS-Vergleich

Bereits vor Wochen hat der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller die Berichterstattung der Medien zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche mit der Reichsparteitagsrede von NS-Propagandaminister Joseph Göbbels verglichen. Das ist in deutscher, englischer, italienischer und französischer Sprache auf den Internetseiten des Bistums zu lesen. Seit dem 3. März (unser Bericht sowie eine Erwiderung). In einer […]

Bischof Müller: Gericht statt Gotteshaus?

Zu viel gezündelt? Steht Bischof Müller bald wegen falscher Behauptungen vor Gericht? Foto: Archiv Lügen haben kurze Beine. Für Regensburg trifft das nicht zu. Genauer gesagt hat einer, der sogar mit gerichtlichem Segen lügen darf, ziemlich lange Beine: Bischof Gerhard Ludwig Müller. Demnächst steht dem Regensburger Kirchenfürsten aller Voraussicht nach eine neuerliche Gerichtsverhandlung ins Haus. […]

Nestbeschmutzung mit Folgen

Foto: Tilman Grimm Die Projektgruppe Zwangsarbeit kann den Vorstoß als Erfolg ihrer Arbeit verbuchen: Die SPD im Schwandorfer Stadtrat will die Friedrich-Flick-Straße in Fronberg umbenennen. Das hat der Fraktionsvorsitzende, MdL Franz Schindler, heute mitgeteilt. 1973 war die damalige Lindenstraße vom Schwandorfer Stadtrat mit dem Namen des NS-Kriegsverbrechers bedacht worden. Schindler bezeichnet das als „Verhöhnung der […]

drin