Erfolgreiche Ermittlungen gegen polnische Fahrzeugdiebe
PM des Polizeipräsidiums Oberpfalz
2 Männer nach Festnahme in Nürnberg in Haft
OBERPFALZ: Die Kripo Regensburg führt seit einem Jahr, in enger Zusammenarbeit mit Kollegen aus Deggendorf, Nürnberg und Berlin und den jeweils zuständigen Staatsanwaltschaften intensive und umfangreiche Ermittlungsmaßnahmen im Zusammenhang mit offensichtlich organisierten Fahrzeugdiebstählen durch. Zwei Tatverdächtige befinden sich bereits in Haft. Im gesamten Ermittlungskomplex sind über 40 Taten angeführt, die im Besonderen den beiden Festgenommenen und einem weiteren Verdächtigen vorgeworfen werden.
So beinhaltet beispielsweise ein vom Fachkommissariat K 10 geschnürtes Paket fünf Fälle in dem insbesondere zwei Hauptverdächtigten organisierter Diebstahl von Kraftfahrzeugen zur Last gelegt wird. Die Männer mit polnischer Staatsangehörigkeit, im Alter von 38 und 43 Jahren, haben nach Erkenntnissen der Ermittler dauerhaft und bewusst bei zahlreichen Fahrzeugdiebstählen zusammengewirkt. Ein weiterer, 46jähriger Tatverdächtiger geriet zudem in den Focus der Ermittler.
Über diese fünf Fälle hinaus sehen die Ermittler am Dienstsitz in Furth im Wald noch Zusammenhänge mit acht weiteren Taten in der Oberpfalz, bei denen ebenfalls Pkw´s entwendet oder dies versucht wurde.
Die Tatorte reichen dabei von Cham über Regensburg bis nach Postbauer-Heng im Landkreis Neumarkt/OPf. Die Diebstähle ereigneten sich im Zeitraum von April 2014 bis Januar 2015.
Festnahme von zwei Tatverdächtigen auf frischer Tat
Die beiden jüngeren Tatverdächtigen, die auch Wohnungen in Viechtach hatten, befinden sich seit 12.01.2015 in Haft. Die Festnahme des Duos gelang an diesem Tag, als sie sich an einem Fahrzeug in Nürnberg zu schaffen machten, dabei aber von Zivilbeamten beobachtet und auf frischer Tat festgenommen wurden.
In akribischer Ermittlungszusammenarbeit aller bayern- und bundesweit beteiligten Dienststellen gelang es den engagierten Ermittlern Schritt für Schritt, bis nach Berlin reichende Zusammenhänge insbesondere mit Blick auf die beiden Festgenommenen greifbar zu machen. In der Bundeshauptstadt geben die beiden Festgenommenen nun in über 20 Fällen den Ermittlungen ein Gesicht.
Bevorzugte Beute und Verwertung
Vorrangig interessierten sich die Verdächtigen für Pkw´s der Marke Opel und japanische Fabrikate, mit einem Beutewert von ca. 200 000 Euro in der Oberpfalz.
In Niederbayern sehen die Ermittler besonders die Festgenommenen im Zusammenhang mit zwei entwendeten Fahrzeugen bei Bogen und einem versuchten Pkw-Diebstahl in Bodenmais.
Wie unterschiedlich die Taten dabei für die Geschädigten endeten zeigen die folgenden Beispiele sehr deutlich:
Von einem Honda Civic im Wert von 17 000 Euro, der im April 2014 in Regensburg entwendet wurde, fanden sich einen Monat später in Polen nur noch Karosserieteile. Bei dieser Gelegenheit tauchte auch ein im niederbayerischen Bogen entwendeten Ford Fiesta im Wert von 7 000 Euro, der im April 2014 an der BAB A 3 geparkt stand, auf. Dieser konnte nahezu unbeschadet vom Eigentümer am Auffindeort abgeholt werden. Die polnischen Behörden ermitteln in diesem Zusammenhang auch gegen die Betreiber des „Schrottplatzes“ zu denen auch einer der Festgenommenen zählt.
Anders im Falle eines entwendeten Opel Insignia im Wert von 21 000 Euro. Das Fahrzeug wurde im Januar 2015 von einem Großparkplatz in Cham gestohlen und konnte sieben Tage später in einem Parkhaus in Neumarkt i.d. OPf. sichergestellt werden. Zwischenzeitlich wurde der Wagen an den Eigentümer zurückgegeben.
In diesem „Zwischenlager“ gelang es, noch drei weitere entwendete Fahrzeuge, einen Mitsubishi Lancer, einen zweiten Opel Insignia und einen Ford Fiesta im Gesamtwert von über 60 000 Euro sicherzustellen. Diese Fahrzeuge entwendeten die Tatverdächtigen im Januar in Mittelfranken und der Oberpfalz.
Sichergestellte Beweismittel
Bei verschiedenen Durchsuchungen fanden die Ermittler umfangreiches Beweismaterial, welches die Aktivitäten der Festgenommenen belegt. So konnten in den Wohnungen in Viechtach über dreißig polnische Kennzeichenpaare und mehr als ein Dutzend deutsche Kennzeichenpaare, teils mit originalgetreu gefälschten Zulassungs- und Untersuchungsstempeln versehen, sichergestellt werden. Schlüsselrohlinge und sogenannte Nachsperrwerkzeuge, mit welchem zerstörungsfrei Schließzylinder geöffnet werden können finden sich neben Funkgeräten und Stirnlampen und Feinwerkzeugen zudem in den Auflistungen der gesicherten Gegenstände.
In akribischer Spurensicherungsarbeit galt und gilt es für die Beamten weiterhin, herauszufinden welche Gegenstände bei den zu untersuchenden Fällen oder noch nicht zugeordneten Taten zum Einsatz kamen. Unterstützung erfahren die Ermittler dabei auch durch die Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamtes.
Beispielgebende Zusammenarbeit
Einen Grundstein der bisherigen Ermittlungserfolge stellen das hohe Engagement der Ermittler, die beispielgebende Zusammenarbeit innerhalb Bayerns und der unkomplizierte Kontakt zu den Berliner Kollegen dar. Der Blick dieses Ermittlungsnetzwerkes, welches in engem Kontakt zu den Staatsanwaltschaften Regensburg, Nürnberg-Fürth, Straubing, Deggendorf und Berlin steht, richtet sich nach wie vor auf die bekannten Fälle und Tatverdächtigen. Aber auch immer darauf, noch nicht bekannte Zusammenhänge mit noch ungeklärten Taten festzustellen.