Das Sportereignis des Sommers ist vorbei, und zurück bleibt – Taubheit. Nein, die Rede ist nicht vom Ironman. Wer nach dem letztjährigen Kanonendonner der Eisenmänner in Stadtamhof geglaubt hatte, schlimmer gehe es nicht, der wurde am gestrigen Sonntag beim fröhlichen Familien-Laufevent „KKH-Allianz-Lauf“ eines Besseren belehrt: Dumpfdröhnende Schalldruckpegel jenseits der Schmerzgrenze, gegen die ein anständiges Schwermetallkonzert wie morgendliches Vogelzwitschern erscheint.Wir befinden uns seit knapp zwei Minuten auf dem Fußballplatz vor dem RT-Bad am Oberen Wöhrd und es klingelt zum ersten Mal schmerzhaft im Innenohr. Nein, es ist nicht das Handy. Handys sind Makulatur heute, hier, wo sich mehr als tausend Fitnessfreunde zum Dauerwerbe-Event „KKH-Allianz-Lauf“ versammeln. Handys hört man nicht mehr.
„Seid Ihr guuut drauuuuf?!!“
Man hört auch sonst nichts mehr, erst recht nicht die eigene Stimme oder die seiner gestresst losplärrenden Kinder. Man hört nur noch eines: ekstatische Dauerbedröhnung aus zu vielen Lautsprechern. Auf der grünen Wöhrdwiese, wo normalerweise Sonntagsausflügler den Hobbykickern beim ruhigen Lederkugelschieben zusehen, wogt Presslufthammerfeeling. „Seid Ihr guuut drauuuuf?!!“ plärrt es im Minutentakt über den Platz. Die Antwort der anwesenden Hobbysportler interessiert nicht, selbst wenn man sie hören könnte im Dauerlärminferno. Der Krawallmacher am Mikro gönnt sich und seinen sportiven Opfern keine Pause. Er hat noch Einiges zu verkünden. Er wird pro herauskrakeelte Silbe bezahlt und pro dumpfdröhnende Namensnenung eines Sponsorenprodukts; für besonders schrillen Radau erhält er doppeltes Honorar, und jedes geplatzte Trommelfell wird mit einer Extraprovision vergütet.
Entsprechend aggressiv dröhnt das Organ der aus dem Regensburger Regionalfunk weltberühmten Stimmungskanone über die beschauliche Halbinsel wie einst Orkan Lothar durch die schwäbischen Wälder. Familien, Freizeitsportler und vom Radau angelockte Passanten ergreifen die Flucht. Nur weg von diesem infernalischen Krach, den die geschickt auf dem Gelände verteilten Lautsprecherboxen auswerfen. In 500 Metern Entfernung am seitlichen Rand des Sportplatzes entsteht spontan die Zufluchtsstätte derer, die noch nicht taub sind.
Doch es ist zwecklos. Vor dem Dauerlärmterror ist kein Entrinnen. Und wenn der Brüllgenerator in Menschengestalt am voll aufgedrehten Mikrofon doch einmal nach Luft schnappt, springt sofort und behende sein nicht minder aufdringlicher Kollege ein. Oder eine hochmotivierte Trommelcombo. Oder eine Cheerleader-Gang, deren Mitglieder bei ihren Freiübungen von ekstatisch wummernden Diskorhythmen unterstützt werden, die im 1500 Meter entfernten Rathaus die Amtskette des OB erzittern lässt.
Der OB war übrigens seltsam unhörbar an diesem Presslufthammer-Sonntag. Laut Programm sollte Hans Schaidinger höchstselbst als Schirmherr um 10:30 Uhr das als Fitnessveranstaltung getarnte Dauerwerbe-Event eröffnen, doch entweder war er vor dem Radau geflüchtet, oder es hatte selbst ihn, den in unzähligen lautstarken Stadtratsdebatten Gestählten, sprachlos (oder schlicht unhörbar?) gemacht. – Kein Problem; er wurde virtuos vom Schwabenjogger Dieter Baumann ersetzt, der stimmlich wie inhaltlich locker mit den beiden professionellen Mikrofonterroristen mithalten konnte.
Warum diese orgiastische Mega-Lautstärke?
Liebe Veranstalter des KKH-Allianz-Laufs! Es liegt dem Berichterstatter fern, den grundsätzlichen Einsatz von Lautsprechern während Sportveranstaltungen in Frage zu stellen. Oder die Anwesenheit von sehr vielen sehr großen Trommeln samt Bedienungspersonal. Selbst pausenlos das Publikum belästigende Mikrofon-Junkies, die dafür auch noch Geld bekommen statt Strafe zu zahlen, muss es wohl geben.
Eine Frage sei jedoch gestattet: Was hat das Ganze mit „Prävention“ und „Gesundheit“ zu tun? Warum muss man ein solches Kommerzevent, das sich ausdrücklich an Familien richtet, in einer orgiastischen Mega-Lautstärke jenseits von gut und böse abhalten? Mit absurd hohen Schallpegeln an unschuldigen Kinderohren? Und warum müssen derlei dumpfdröhnende Dauerbeschallungsbelästigungen eigentlich geschlagene fünf (oder waren es sechs?) Stunden nonstop dauern?
Mit knapp 50 Mitgliedern ist er fast so groß wie der hiesige Stadtrat: der studentische Konvent der Universität Regensburg. Er wählt den SprecherInnenrat, der anschließend ein Semester lang den stolzen Etat von 20.000 Euro – immerhin ein Euro pro Studierenden – verwalten darf. Der Konvent darf immerhin schlaue Beschlüsse fassen. Interessieren muss das keinen. Und das tut es auch nicht.
„Global denken, lokal handeln“ lautet der Slogan, der heute unter dem Stichwort „Transition Town“ eine Renaissance erleben soll. Ein Gespräch mit Birgit Kociper, die eine solche Initiative in Regensburg ins Leben gerufen hat.
Es weihnachtet sehr: Mitten im Sommer diskutiert der Stadtrat über Peter Kittels “Romantischen Weihnachtsmarkt”. Und hart und unerbittlich, wie die Burschen und Mädels aus den Parteien nun mal sind, haben sie kein Herz für arme Unternehmer. Stattdessen verlangen sie – eiskalt und erbarmungslos – fast 3.500 Euro von Kittel. Das muss ein harter Schlag für den Weihnachtsmarkt-Giganten sein – bei geschätzt über einer Million Euro Einnahmen!
Für Oberbürgermeister Hans Schaidinger ist es ein „Ritt auf der Rasierklinge“, das Gezerre um das alte Jahnstadion. Ernster Miene und bedauernden Tonfalls versuchte er, die Stadträte darauf vorzubereiten, dass sie nun eine halbe Million Euro in die Hand nehmen müssen, damit der Jahn die Lorbeeren seines Erfolges ernten und in der zweiten Bundesliga spielen kann. Eine halbe Million Euro – das kostet die Sanierung des alten Jahnstadions. Ein Stadion, das noch zwei, vielleicht drei Jahre vor sich hat.
Mit der Publikation „Kriegsende in Regensburg. Die Revision einer Legende“ (2012), muss die bislang gültige Darstellung der letzten Kriegstage in Regensburg nach Robert Bürger (1983) als widerlegt gelten. Doch wie kam es dazu, dass Bürgers Geschichtsklitterung Eingang in die Wissenschaft fand? Teil III unserer Serie zum Kriegsende in Regensburg.
Viel Lob und einen einstimmigen Beschluss gab es am Mittwoch im Stadtrat für den Bebauungsplan zur ehemaligen Zuckerfabrik. Diskutiert wurde dagegen viel über sozialen Wohnungsbau. Der CSU-Fraktionschef stellt die 15-Prozent-Quote erneut zur Disposition.
Auch wenn Regensburg im Vergleich noch gut da steht: Den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ein- bis dreijährige Kinder wird die Stadt nicht erfüllen können. Das ist eigentlich allen klar, aber vor allem die CSU will nicht darüber reden.
Eine Einigung sieht anders aus. Vergangenen Mittwoch stellte OB Schaidinger den Kleingärtnern in Prüfening die Verlegungs- und Bebauungspläne für ihr Areal vor. Motto: „Will ich nicht gibt’s nicht“
Sowohl die Redaktion als auch Paul Casimir Marcinkus waren und sind der Meinung, dass die Glosse, die sich mit Gabriele Mayers Kinokritik beschäftigt, nach dem dritten Satz als Polemik zu erkennen ist. Selbst in so einem altbackenen Lexikon wie Gero von Wilperts „Sachwörterbuch der Literatur“ ist die Polemik verewigt, und zwar mit der Definition: „Austrag […]
Mit der bereits vorgestellten Publikation „Kriegsende in Regensburg. Die Revision einer Legende“ muss die bislang gültige Darstellung der letzten Kriegstage in Regensburg nach Robert Bürger (1983) als widerlegt gelten. Falls es überhaupt Sinn macht von einem „Retter Regensburgs“ zu sprechen, wäre dieser Titel einem anderen zuzusprechen: Major Othmar Matzke. Teil II unserer Serie.
Peter Eiser und Günter Schießl haben Ende April 2012 mit „Kriegsende in Regensburg. Die Revision einer Legende“ das verdienstvolle Ergebnis ihrer langjährigen Recherchen bzw. Forschungen vorgelegt. Die Autoren untersuchen und – um es vorweg zu nehmen – dekonstruieren die bislang gültige Darstellung der letzten Kriegstage in Regensburg. Teil I unserer dreiteiligen Serie.
Der Wehrmachtsmajor Robert Bürger hat Regensburg vor der Zerstörung durch die amerikanischen Truppen gerettet: Mit dieser Legende hat das kürzlich erschienene Buch „Kriegsende in Regensburg. Die Revision einer Legende“ gründlich aufgeräumt. Unser Autor Robert Werner hat das Buch ausführlich besprochen und ist den Gründen für die willfährig unterstützte Geschichtsklitterung Bürgers nachgegangen. In einer dreiteiligen Serie veröffentlichen wir seine Ergebnisse, die wir hier zunächst kurz zusammenfassen.
Am kommenden Mittwoch werden die Stadträte im Planungsausschuss den Abriss des Karmeliten-Hotels beschließen. Der Eigentümer – das Immobilien Zentrum Regensburg – hat bereits alle Wohnungen, die dort entstehen sollen, verkauft.
Bestätigt fühlen sich alle: Mieterbund, Stadtverwaltung und Stadtbau – dem Ergebnis einer Studie, derzufolge in Regensburg günstiger Wohnraum fehlt, stimmen alle drei zu. Stadtbau-Chef Joachim Becker sorgt allerdings mit seinen Aussagen zum öffentlich geförderten Wohnungsbau für Erstaunen.
Einen Leitantrag zum Thema Extremismus haben die bayerischen Julis bei ihrem Landeskongress in Regensburg verabschiedet. Für Schlagzeilen sorgte die Forderung nach einer Abschaffung der Landesämter für Verfassungsschutz. Dabei sind es andere Punkte, die für mehr Diskussionsstoff sorgen könnten.
McDonald’s eine Verkehrsgefährdung? Das kann nun wirklich nicht sein. Am Dienstag trafen sich „Burger-Meister“ Frank Mosher und das Landratsamt Kelheim vor dem Regensburger Verwaltungsgericht.
Ein neuer Kalkbrennofen im Stadtosten – 170 Einwendungen dagegen sind bei der Stadt Regensburg eingegangen. Am Dienstag werden sie ab 9 Uhr im Neuen Rathaus abgehandelt. Der Bürgerverein Regensburg Nord ruft zur Teilnahme auf.
Als berufsmäßiger Betreuer soll ein ehemaliger CSU-Stadtrat einen seiner Schützlinge um einen sechsstelligen Betrag gebracht haben. Seit Mittwoch sitzt er in U-Haft.