SOZIALES SCHAUFENSTER

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In Sachen Volksbegehren ist die bayerische ÖDP erfahren und erfolgreich. Der Ökopartei ist es zu verdanken, dass 2000 die Bayern ihre Senatoren in den Ruhestand schickten. Aufgrund einer von dieser Partei 1998 initiierten Abstimmung wurde der Bayerische Senat aufgelöst. Nun knöpft sich die ÖDP den löchrigen Nichtraucherschutz im Freistaat vor. Das Volksbegehren steht unter dem Motto „ Leben und leben lassen – für echten Nichtraucherschutz“. Mit der geplanten Abstimmung zielt die ÖDP auf ein sensibles Thema und zwingt die Staatsregierung dazu, Farbe zu bekennen. Um das Volksbegehren starten zu können, benötigt die ÖDP 250.000 Unterschriften von Wahlberechtigen aus Bayern. Als ein Ziel des Volksbegehrens wurde auch die Abschaffung der Raucherklubs ausgegeben. Durch die Beibehaltung der bisherigen Regelung soll die Gesundheit von Bedienungen in den Gaststätten geschützt werden. Unterstützung erhält die Partei, die in Regensburg in Stadtrat und Kreistag vertreten ist, von diversen Verbänden. Dazu zählt beispielsweise der ärztliche Arbeitskreis Rauchen. Dagegen! Die Wirtelobby macht mobil Die ÖDP muss es dabei nicht nur mit der bayerischen Staatsregierung aufnehmen. Die Wirtelobby wird sich sicher in die öffentliche Diskussion um den Nichtraucherschutz einschalten und ihre Standpunkte vermitteln. Auch der Verein zur Erhaltung der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) steht auf Seiten der Raucher. 80.000 Mitglieder soll dieser Verein zählen. Mit einem einfachen juristischen Trick umgehen sie das Rauchverbot: Mittels Schild am Eingang der Gaststätte wird eine Vereinssitzung ausgerufen. Bei dieser geschlossenen Veranstaltung für Mitglieder des VEBWK darf geraucht werden. Alleine in Regensburg sind 29 gastronomische Betriebe Mitglieder dieser Vereinigung. Unter dem Motto „Rauchen erlaubt“ machen die darin organisierten Gastronomen Front gegen den Nichtraucherschutz. Mit spektakulären Demonstrationen verschafft sich die organisierte Raucherlobby Gehör. Allein in Weiden waren am 17.11.2007 über 1.000 Teilnehmer gegen das Nichtrauchergesetz auf der Straße. Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband hingegen verlieh 2007 noch einen Nichtraucherpreis, setzte sich aber im April 2008 für die Aussetzung des Gesundheitsschutzgesetzes ein, solange es unterschiedliche Regelungen gibt. Bei den Wirten besteht keine einheitliche Ablehnung des Nichtraucherschutzes. Chronologie: Wie man ein Gesetz durchlöchert! Die Malaise begann am 23.März 2007. Vom bayerischen Kabinett erging ein Entwurf für ein Gesetz, dass die Nichtraucher besser schützen sollten. Manche Landtagsabgeordneten wollten das geplante Gesetz aufweichen. Für Bierzelte und bestimmte Gasthäuser sollten Ausnahmeregelungen her. Der CSU-Fraktionsvorsitzende Georg Schmid blieb auf einer kompromisslosen Linie. Am 12. Dezember 2007 verabschiedete der Bayerische Landtag das Nichtraucherschutzgesetz. Von den 18 Gegenstimmen stammten 14 aus den Reihen der CSU. Ab dem Jahreswechsel galt in Bayern ein strenges Gesetz, das das Rauchen in Gaststätten verbot. Ausgenommen davon waren beispielsweise Raucherklubs. Diese wurden im Freistaat massenhaft gegründet. Bei der anstehenden Landtagswahl 2008 in Bayern zeichnete sich ein Desaster für die CSU ab. Das damalige Spitzenduo der Partei, Günther Beckstein und Erwin Huber, gingen auf Stimmenfang bei den rauchenden Wählern. Das Nichtrauchergesetz wird aufgeweicht. Seit März 2008 dürfen sich in Bier- und Festzelten wieder Glimmstengel angezündet werden. Unterstützung erhielten die Raucher aus Karlsruhe. Das Bundesverfassungsgericht beschloss Ende Juli 2008, dass das Rauchverbot in Einraumkneipen verfassungswidrig sei. Flankierend dazu veröffentlicht der Bayerische Verfassungsgerichtshof am 1. August 2008 zwei Entscheidungen, welche die Raucher betreffen. Die Raucherclubs sind konform mit der Verfassung, für Einraumgaststätten sollte das Rauchverbot aufrecht erhalten werden. Mit dem Verlust der absoluten Mehrheit bei den Landtagswahlen geht es auch für den Nichtraucherschutz bergab. Im Koalitionsvertrag zwischen der CSU und ihrem liberalen Partner ist ein gelockertes Rauchverbot vorgesehen. Nun darf in den Nebenräumen wieder gequalmt werden, Einraumkneipen bleiben ebenfalls Räucherstuben. Mit dem „Gesetz zum Schutz der Gesundheit“ bekommt der Freistaat Bayern am 01. August 2009 eine sehr liberale Regelung. Mit dem Volksbegehren möchte die ÖDP dem Gesetz zuvor kommen.

Der Demokratieversteher

Die Verlängerung der Osttangente ist auf dem Weg. In seiner Sitzung am Montag stellte der Regensburger Stadtrat die Weichen für das Straßenbauprojekt, mit dem der Stadtnorden vom Verkehr entlastet werden soll. Spatenstich: voraussichtlich im Herbst. Zeitgleich nutzte die CSU die Gelegenheit, um kräftig auf die BI LOS einzuprügeln. Die Bürgerinitiative hat bekanntlich über 7.000 Unterschriften […]

Lagerzwang: Resolution vertagt!

Verabschiedet der Regensburger Stadtrat eine Resolution, die sich gegen den Lagerzwang für Flüchtlinge in Bayern richtet? Am Montag fiel dazu keine Entscheidung. Der interfraktionelle Antrag von Grünen, Linke, ödp, FDP und Freien Wählern wurde vertagt. Sozialbürgermeister Joachim Wolbergs (im Bild) hatte die Opposition nach fünfminütiger Sitzungsunterbrechung gebeten, den Antrag zurückzustellen. Offenbar, weil es dazu auch […]

Erst ausgebootet, dann angeschwärzt

Projekt für Kinder brachte Schwimmlehrer nur Ärger und Enttäuschung/ Fragwürdige Rolle von Bürgermeister Gerhard Weber Es ist ein Projekt, in das Christoph Schmidt viel Herzblut gesteckt hat. „Richtig atmen, dann erst schwimmen“ lautet der Titel des Konzepts, mit dem der Diplomschwimmlehrer Kinder zwischen vier und acht Jahren adäquat auf das Schwimmen vorbereiten will. „Erst, wenn […]

Hitlergruß beim Gedenkweg

Seit Jahren ist es dasselbe Spiel: In Regensburg wird den Opfern des Nationalsozialismus an zwei Tagen gedacht. Am 23. April findet der Gedenkweg für die Opfer des Faschismus statt, der vom ehemaligen KZ-Außenlager Colosseum in Stadtamhof, über den Neupfarrplatz, die jüdische Synagoge und den Minoritenweg zum Dachauplatz führt. Tags darauf wird ein zweites Mal gedacht: […]

Zug der Erinnerung: Die Bahn AG zockt kräftig ab

Vom 4. bis zum 6. Mai hält ein besonderer Zug am Regensburger Bahnhof. „Der Zug der Erinnerung“. Im ganzen Bundesgebiet ist die rollende Ausstellung über die Deportation von jüdischen Kindern im Zweiten Weltkrieg seit drei Jahren unterwegs und erzählt die Geschichte der europäischen Deportationen. Zwischen 1940 und 1944 deportierten die NS-Behörden schätzungsweise 1,5 Millionen Kinder […]

Anarchischer Mutterkult

Silikonpanzer, die sich unter der Leitung eines tiefschwarzen Generals zum Einsatz formieren, Embryonen einer unbekannten Rasse, die einen argwöhnisch betrachten, „Friedensengel im Kampfanzug“, die gasmaskenbewehrt hinter den Säulen hervorlugen, über ihnen: ein fetter Hermes mit goldener Gesichtsmaske, der breitbeinig auf einer Kloschüssel sitzend „nach Hause“ fliegt – wo auch immer das sein mag. Als Landung […]

Deutsche Bahn oder: Von der Kunst, die Kunden zu verärgern

Wer dachte mit einem neuen Vorstand der Bahn würde sich einiges zum Besseren bei dem Unternehmen wenden, hat sich geirrt. Was Kundenservice angeht ist das einstige Staatsunternehmen nach wie vor aus der Spur. Der neueste Einfall der Deutschen Bahn AG (DB): Die Sitzplätze von ganzen Wagons sind sybillinisch mit „ggf. reserviert“ gekennzeichnet. Eine etwas eigenartige […]

Lagerpflicht: Kommt eine Regensburger Resolution?

Die SPD wartet noch die Anhörung im Bayerischen Landtag ab, von der CSU erhielt unsere Redaktion keine Stellungnahme und Sozialbürgermeister Joachim Wolbergs fordert eine „sachgerechte Entscheidung“. Fazit: Es bleibt unklar, ob der interfraktionelle Antrag von Grünen, ödp, Linke, FDP und Freien Wählern am kommenden Montag im Regensburger Stadtrat (16 Uhr, Neues Rathaus) eine Mehrheit finden […]

Protest wirkt: BOS soll einhäusig werden!

Der nachdrückliche Protest hat offenbar Wirkung gezeigt. Am Donnerstag wird der Schulausschuss aller Voraussicht nach einen Antrag verabschieden, der die Unterbringung der staatlichen Berufsoberschule (FOS/BOS) in einem Gebäude garantieren soll. Zumindest langfristig. Derzeit ist die BOS zweigeteilt, eine Gebäude steht am Ziegelweg, das andere an der Landshuter Straße. In der Vergangenheit hatte die Koalition noch […]

Regensburger Lagerkoller

Es ist früher Mittwochabend. Im Innenhof der „Gemeinschaftsunterkunft“ Plattlinger Straße haben sich knapp 30 Personen versammelt. Ortstermin im Flüchtlingslager Regensburg. Abgesehen von CSU und CSB haben alle Stadtratsfraktionen Vertreter vorbei geschickt. Von der SPD ist Sozialbürgermeister Joachim Wolbergs überraschend gekommen. Er sieht sich heute insbesondere als „Vertreter der Verwaltung“ und hat zur Unterstützung einige Mitarbeitern […]

Regenbrücke: VGH lässt Bürgerinitiative abblitzen

Einen Bürgerentscheid zur Sallerner Regenbrücke und einer Einhausung der Osttangente wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Der Verwaltungsgerichtshof München hat die Klage der Bürgerinitiative LOS („Leben ohne Stadtautobahn“) abgewiesen. 2007 hatte die BI rund 7.000 Unterschriften für ein Bürgerbegehren gesammelt. Fragestellung: „Sind Sie dafür, dass 1. die Stadt Regensburg auf den Bau der Sallerner […]

„Vorzeige-GU“ oder Schrottimmobilie?

Es ist die „Vorzeige-GU“ in der Oberpfalz: Die „Gemeinschaftsunterkunft“ für Flüchtlinge in Tirschenreuth. 2004 wurde der Neubau in Rekordzeit aus dem Boden gestampft. Er soll Platz für 180 Flüchtlinge bieten. Zwei Kilometer außerhalb der Kreisstadt, mitten in der Pampa, steht nun ein wuchtiger Betonklotz, der dank seines hellblauen Anstrichs beinahe freundlich wirkt. Innerhalb der Umzäunung […]

Sparkasse: Stühlerücken im Verwaltungsrat?

Der Verwaltungsrat der Sparkasse Regensburg zählt 18 Mitglieder (hier einzusehen). Davon sind 14 Politiker. Dieser Konstellation droht nun ein Aus. In Berlin sorgt nämlich ein Referentenentwurf für das Gesetz zur Stärkung der Finanzmarkt- und Versicherungsaufsicht für Aufruhr bei den Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Die Verzahnung aus Politik und Kontrollorganen der Banken soll eine tiefgreifende Reform erfahren. […]

Denkmalalarm! Einsturzgefahr
im Schlosspark Prüfening?

Der kleine Turm, der versteckt zwischen knorrigen Bäume und von Efeu umwuchert im Prüfeninger Schlossgarten steht, hat schon bessere Tage gesehen. Unter dem Abt Martin Pronath wurde das Gebäude – der so genannte astronomische Turm – Mitte des 18. Jahrhunderts als Teil des Klosters Prüfening errichtet. Den Benediktinermönchen diente er als Sternwarte. Bis heute gilt […]

Keine Umweltzone ohne Umlandgemeinden

Die Umweltzone im Regensburger Altstadtgebiet wird noch auf sich warten lassen. In einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung bekennt sich die Stadt Regensburg zwar „klar und deutlich“ zur Einführung der Umweltzone, stellt aber eine Bedingung: Die Umlandgemeinden sollen in den Luftreinhalteplan mit einbezogen werden.Das sei eine Forderung, welche die Stadt bereits seit Jahren erhebe, so Oberbürgermeister Hans […]

Stadtbau: Petra Betz gibt auf

Das peinliche Schauspiel bei der Regensburger Stadtbau GmbH scheint ein Ende gefunden zu haben. Nach der Ankündigung der SPD, gegebenfalls mit der Opposition für eine Neuausschreibung des Geschäftsführerpostens zu stimmen, hat Petra Betz ihre Bewerbung zurückgezogen.In einer am Freitag verbreiteten Erklärung schreibt Betz unter anderem:„Aufgrund meines Verantwortungsbewusstseins und obwohl mir von neutralen und kompetenten Managern […]

EU fordert: BayernLB verkaufen!

Während Horst Seehofer über vage Ankündigungen was die Zukunft der angeschlagenen BayernLB betrifft nicht hinauskommt, sind die Forderungen der EU unmissverständlich. Die zuständige Brüsseler Kommission drängt auf eine nachhaltige Neuordnung der deutschen Bankenlandschaft. Die defizitäre BayernLB soll nach den Plänen der EU einen neuen Eigentümer bekommen. Die EU hat deutliche Vorstellungen Für die EU-Kommission ist […]

Stadtbau: SPD setzt Schaidinger unter Druck

Hans Schaidinger gerät unter Druck. In der Diskussion um den Posten des Geschäftsführers bei der Regensburger Stadtbau GmbH hat sich nun auch die SPD für eine Neuausschreibung der Stelle ausgesprochen. Am Mittwoch hatten die Freien Wähler, namentlich Fraktionschef Ludwig Artinger, eine Sondersitzung des Stadtrats zu der Stellenbesetzung beantragt. Sie wollen dort über eine Neuausschreibung des […]

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