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Dringend nötig oder Geldverschwendung?

Startschuss für Millionen-Parkhaus am Regensburger Altstadtrand

Seit Donnerstag laufen die ersten Arbeiten für die „Mobilitätsdrehscheibe“ am Unteren Wöhrd. Die Debatte, ob es das Projekt braucht, schwelt nach wie vor – und wie sinnvoll es ist, dafür fast 20 Millionen Euro auszugeben. Artikel wurde am 24. Mai korrigiert und ergänzt.

Aus derzeit knapp 700 Parkplätzen sollen laut Stadtratsvorlage bis zu 1.400 (laut Stadtwerk-Planungen inklusive Parkplatz etwa 1.000) werden: die “Mobilitätsdrehscheibe” am Unteren Wöhrd. Foto: pm

Die Grundsatzbeschlüsse des Regensburger Stadtrats liegen schon einige Jahre zurück. 2017 gab es einen ersten Planungsbeschluss, 2022 wurde alles noch einmal über den Haufen geworfen und 2026 soll sie laut einem kürzlich vorgelegten Zwischenbericht fertig sein – die sogenannte „Mobilitätsdrehscheibe“ auf dem Gelände am Alten Eisstadion beim Unteren Wöhrd. Diesen Sommer soll der Bebauungsplan öffentlich ausgelegt werden. Bereits seit Donnerstag ist die Wöhrdstraße wegen Straßenbauarbeiten zur Verkehrserschließung des Millionenprojekts zwölf Wochen lang halbseitig gesperrt.

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Doch so alt wie die ersten Beschlüsse sind, so alt ist auch die Debatte darüber, ob es tatsächlich diese Mobilitätsdrehscheibe braucht, deren Schwerpunkt auf einem ein Parkhaus liegt – inklusive Parkplatz wären es dann etwa 1.000 Stellplätze (laut Stadtratsvorlage mit möglichen Erweiterungsoptionen um weitere 200 Plätze) – auf einer Fläche, wo schon heute etwa 700 Autos parken können und von wo man zu Fuß knappe 20 Minuten bis ins Zentrum der Altstadt, zum Domplatz, braucht. Im aktuellen Investitionsprogramm sind alles in allem 18 Millionen Euro dafür vorgesehen.

ÖDP: Ein „Magnet“, der Autos in die Stadt zieht

Zur leichten Verstimmung von Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) nahm ÖDP-Fraktionschef Benedikt Suttner diese Debatte bei der kürzlichen Vorstellung eines neuerlichen Zwischenberichts im Planungsausschuss noch einmal auf. Der Schwerpunkt auf dem Parkhaus zeige, dass der politische Wille sich auf möglichst viele Stellplätze für Autos richte, kritisiert er.

Kritisiert das 18-Millionen-Euro-Parkhaus: Benedikt Suttner. Foto: as

Von der ursprünglich vorgesehenen anspruchsvollen Gestaltung sei nichts geblieben, es werde dort keine Geschäfte geben oder Andockmöglichkeiten für Naherholung. Suttner befürchtet zudem, dass dieses neue Parkhaus zum „Magnet“ werde, der noch mehr Autos in die Stadt ziehen werde. „Davon wollten wir doch eigentlich wegkommen.“

„Das ist eine Planung, die nicht weit genug denkt.“

Folgt man Suttner, dann beißt sich die Mobilitätsdrehscheibe auch mit der mittlerweile sehr weit gediehenen Planung einer Stadtbahn, die direkt durch die Wöhrdstraße fahren wird, und generell dem Ansinnen, Menschen zum Umsteigen auf den ÖPNV zu bewegen. Die Stadt werde die Fläche am Walhalla-Bahnhof erwerben. Dort sollen Park&Ride-Flächen entstehen – mit direkter ÖPNV-Anbindung.

Doch wer werde diese Flächen nutzen, wenn es viel näher an der Altstadt ein großes Parkhaus gebe (mit einem derzeit vorgesehenem, aber noch nicht abschließend beschlossenem Tarif von zwei Euro pro Tag)? Wie sollten sich diese Park&Ride-Flächen rechnen – zumal vor dem Hintergrund, dass die Stadt ohnehin sparen müsse und jeden Euro nur einmal ausgeben könne? „Das ist eine Planung, die nicht weit genug denkt“, lautet Suttners Fazit.

Hat die Stadt dafür Geld übrig?

Auf seiner Seite hat er wenig überraschend Maria Simon von den Grünen, die anmerkt, dass dieses Projekt mal eines wäre, wo die um die städtischen Finanzen so besorgte CSU doch mal etwas sparen könnte. Die Stadt konterkariere mit dieser Planung ihre eigenen Ziele und werde mehr Verkehr in die Innenstadt ziehen, stimmt auch Irmgard Freihoffer (BSW) in den Chor der kritischen Stimmen ein. Man müsse sich auch fragen, ob man gerade jetzt „zu viel Geld übrig“ habe, um so ein Projekt umzusetzen.

Tatsächlich könnte die Stadt Regensburg zwischen zwölf und 13 Millionen Euro sparen, wenn sie die Aufwertung der bestehenden Parkflächen fortsetzen und die bei der Mobilitätsdrehscheibe ansonsten geplanten Stellplätze für E-Roller, Fahrräder und eine Velo-Station umsetzen, aber auf das Parkhaus verzichten würde. Entsprechende Gespräche gabe es offenbar auch koalitionsintern. Doch das ist bei der Debatte kein Thema.

OB: Parkhaus soll Altstadt entlasten

Stattdessen verweist die OB darauf, dass man „diese Grundsatzdiskussion doch nicht fünf Mal führen“ müssen. „Wir wollen, dass die Leute an dieser Stelle auf andere Verkehrsmittel umsteigen“, so Maltz-Schwarzfischer. Außerdem gehe es „in erster Linie“ auch nicht darum, Leuten die Möglichkeit zu geben, an den Altstadtrand zu fahren.

Nein: „Wir wollen damit den ruhenden Verkehr aus den Straßen der Altstadt rausbekommen“, man wollen den Park-Such-Verkehr reduzieren und außerdem werde es auch Stellplätze für die Anwohner geben, so die OB. Und nur weil man immer wieder behaupte, dass das ein reines Parkhaus werde, sei das trotzdem nicht wahr.

CSU-Chef: Günstige Parkplätze für Arbeitskräfte

SPD-Stadtrat Hans Holler sekundiert mit dem Argument, dass „das Thema brennt“. Man werde den motorisierten Individualverkehr ja noch die nächste Zeit haben und es liege doch auf der Hand, dass das Parkhaus „der Altstadt definitiv was bringt“.

CSU-Fraktionschef Michael Lehner springt dem Koalitionspartner dieses Mal bei und warnt davor, dass die Gastronomie, ähnlich wie in München, niemanden mehr zum Arbeiten finde, weil man eben nicht altstadtnah günstig parken könne.

Mit den Stimmen der Brücke segnet die Koalition den Zwischenbericht ab. Beschlossen ist das Parkhaus mit flankierendem Fahrrad- und E-Roller-Schnickschnack ja sowieso schon.


UPDATE am 24.5.24

Nach erscheinen des Berichts hat uns das Stadtwerk kontaktiert und konkretere Daten genannt, die wir hier ergänzen und teilweise im Bericht ergänzt oder korrigiert haben:

  • Die Mobilitätsdrehscheibe wird aus einem Parkhaus mit ca. 580 Stellplätzen und einem Parkplatz mit ca. 400 Stellplätzen bestehen. Zudem werden von dem aktuellen Parkplatz ca. 75 Stellplätze zu Anwohnerstellplätzen umgewidmet. Ein reines Parkhaus mit bis zu 1.400 Stellplätzen ist nicht vorgesehen.
  • Die Erstellungskosten für das Parkhaus und den Parkplatz werden voraussichtlich 18 Mio. € betragen. Das Parkhaus selbst wird voraussichtlich 12-13 Mio. € kosten.
  • Der Tarif für die Vorabbewirtschaftung des Parkplatzes (bis zu 410 Stellplätze) wird bis zur Fertigstellung des Parkhauses 1 € für die ersten 12 Std. und 1 € für die zweiten 12 Std. sein, pro Tag also max. 2 €. Die Höchstparkdauer sind 24 Std.. Die Tarife im neuen Parkhaus stehen noch nicht fest. Diese werden erst noch gemeinsam von der Stadt und dem Stadtwerk festgelegt.

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Kommentare (38)

  • Autofrei

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    Protestiert da Gleisfrei auch dagegen? Frag für einen Freund.

  • KW

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    @Autofrei, glaube nicht, ist ja nicht in Burgweinting :-)
    Und falls die Tram doch kommt und das dann im Weg ist, kann man es ja wieder abreissen.

  • JS

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    Welche 700 Parkplätze fallen denn konkret in der Altstadt damit weg? Bzw. wird die Keplerstr./Thundorferstr. dann im Gegenzug wenigstens eine Fahrradstraße?

  • Nordlicht

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    Ausnahmsweise muss ich der Frau Oberbürgermeisterin einmal recht geben: diese Erweiterung des Parkplatzes sollte vor allem dazu dienen, den Altstadtbewohnern eine Möglichkeit zum Abstellen des Autos zu geben. Für die Parkmöglichkeiten in der Altstadt werden 3x so viele Anwohnerparkausweise ausgegeben – ein Unding. Kein Wunder, dass das zu einem regen Parkplatzsuchverkehr führt. An vielen Straßen sollen auch wegen der Stadtbahn Parkplätze wegfallen. Es müsste eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass die Stadt dann diesen Autobesitzern andere Möglichkeiten bietet. Oder sollen die etwa ihr Auto dann verkaufen? Diese Mobilitätsdrehscheibe bietet die Möglichkeit , einen Großteil davon für Anwohner zu reservieren – zu einem günstigen Preis. Denn einen Dauerparkplatz in einem Parkhaus können sich die wenigsten leisten. Deswegen protestiere ich als Mitglied der BI Gleisfrei nicht dagegen – denn wir sind tolerant und akzeptieren auch,dass viele Mitbürger ihr Auto brauchen und eben auch eine Möglichkeit, es irgendwo abzustellen.

  • Autofrei

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    @Nordlicht. Tolerant gegenüber Autofahrer. Der Pöbel soll sich mit überfüllten Bussen mit schlechter Taktung zufriedengeben!

    Jeder zusätzliche Parkplatz kostet >30.000€ da muss man die Anwohnerausweise aber drastisch erhöhen, damit sich das lohnt.

  • Solitär

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    Wie soll so eine Politik eigentlich noch sinnvoll kritisiert werden, ohne entweder in Kabarett oder Polemik abzurutschen? Und damit meine ich nicht nur Kritik an den Politiker:innen. Auch an den Regensburger:innen. Die schauen da zu und lassen das passieren. Die Leute haben sowas dann halt auch verdient. Umso schlimmer für die, die sich für den Ort einsetzen, in dem sie irgendwie versuchen gesund und zufrieden zu leben. In einer Stadt, die null auf die klimatischen Verschärfungen vorbereitet ist, soll neue Autoinfrastruktur entstehen, anstatt mehr Grün zu planen, die Stadt als Schwamm zu konzepieren usw.? Absurd. Aber in Stadt am Hof mit eigenem Garten oder im West wohnt es sich wahrscheinlich noch länger angenehm und autofrei, als in den eher prekären Wohngebieten direkt an den Verkehrsadern.

    Nur mal so für das Verhältnis: Wie viele gesellschaftspolitische Projekte und Maßnahmen könnte man in Regensburg für wie lange eigentlich finanzieren für 20 Millionen Euro? Wie viele öffentlich Aufenthaltsorte könnte man schaffen? Hat mal wer in die städtischen Schulen geschaut, ob die sanitären Anlagen in Ordnung sind?
    Aber hauptsache noch ein Parkhaus. Das ist vermutlich die Rache der Stadt für das vereitelte RKK. Zum Kopfschütteln.

  • JS

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    Ich denke man sollte hier den Raum in der Stadt fair bepreisen. Ein Parkplatz (= 12qm Fläche) sollte wie Wohnraum vermieten werden. Bei 13,24€/qm Durchschnittsmiete in der Innenstadt müssten der Stellplatz also ca. 80€/Monat kosten (halbe Miete wie Balkon/Terrasse). Derzeit kostet ein Anwohnerparkausweis 30,70€/Jahr also 2,56€/Monat. Gut, hier müsste erst der Freistaat Bayern die Entscheidung über die Höhe der Stadt überlassen.

  • Informant

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    Ich wäre ja nichtmal strikt gegen ein Parkhaus an dieser Stelle. Wenn z.B. dadurch die halbe Fläche frei würde für Sinnvolleres und Schöneres. Die Sauerei besteht darin, dass hier sofort tüchtig angefangen wird, die Verkehrsinfrastruktur zu bauen, während andere, schon lange versprochene Projekte vor sich hin schimmeln.

    Die politische Tendenz ist da ganz klar erkennbar: Wenn’s ums Auto geht, ist alles sofort möglich und es wird kaum kritisiert. Derweil ist auf dem geplanten Radroutennetz nach Jahren auf den ersten Blick zu 99% nichts umgesetzt (siehe Karte [1]). Eine vergleichsweise zum Spottpreis umsetzbare Maßnahme wie eine autoarme Obermünsterstraße ist bis heute nicht umgesetzt [2]. Das sollte nach dem Neubau des Peterswegparkhauses kommen, wurde versprochen. Das Parkhaus ist natürlich schon längst da, die Verkehrsberuhigung im Obermünsterviertel nicht.

    Ebenso wird es bei diesem Parkhaus laufen, wenn es darum geht den “ruhenden Verkehr aus der Altstadt zu bekommen” (Zitat OB). Ja, was war denn am Petersweg? Hat nicht geklappt und jetzt versuchen wir’s nochmal oder wie? Der Protest der nicht Autosüchtigen ist viel zu leise in Regensburg.

    [1] https://umap.openstreetmap.de/en/map/hauptradrouten-regensburg-radmonitor-regensburg_33972#13/49.0174/12.1138
    [2] https://www.regensburg-digital.de/alle-reden-vom-klima-die-csu-von-parkplaetzen/30032023/

  • Mr. B.

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    Also fest steht auch, daß noch viele Innenstadtbewohner ein eigenes Auto haben.
    Wieso ist das so?
    Es gibt auch nach wie vor viele Einpendler, welche in der Innenstadt arbeiten.
    So könnte dieses Parkhaus durchaus Sinn machen, eben auch wegen der Gassenparker in der Altstadt?

  • michinga

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    abseits der Frage ob Parkhaus oder Parkplatz ist doch eine andere Frage viel wichtiger:

    warum nutzt man solch ein Filetstück der Stadt nicht für was sinnvolleres als für abgestelltes Blech? Es könnte dort ein (Freizeit-)Park sein mit z.B. einem weiteren Freibad. Oder Wohnraum oder ein großer Spielplatz oder oder oder. Leute mit anderen oder besseren Ideen vor!

  • Mr. B.

    |

    Zu michinga
    24. Mai 2024 um 08:57 | #

    Noch ein Bad, wo die anderen kaum mehr finanzierbar sind?

  • michinga

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    @ Mr. B
    schade, dass Sie nicht mit brainstormen möchten, was man dort alles besseres haben könnte als ein Parkhaus.

    Aber bezogen auf Ihren Kommentar: ich glaube für 18 Millionen wäre das wohl drin. Abseits davon: es könnte ja auch ein unbeheiztes Naturbad sein. Kostenersparnis und so ;-).

    Mir fiele auch noch eine Strandbar ein….

  • JS

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    Oder man baut das Parkhaus mit dem oberen Deck auf die Höhe der Niebelungenbrücke und dann einen kleinen Steg rüber. Könnte am oberen Deck als Garten begrünt werden oder/und evtl. ein kleiner Biergarten mit Donaublick entstehen. Vieles ist denkbar.

  • Native

    |

    Es ist nicht zu begreifen, dass man in Regensburg an den suboptimalen Stadtbahnplanungen des letzten Jahrhunderts (schon zur Amtszeit von OB Schaidinger) festhält. Praktisch wurde ansonsten die Verkehrsinfrastruktur in Regensburg, seit Jahrzehnten nur unzureichend verbessert. Die geplante, überteuerte Stadtbahntrasse deckt nur einen Teil der Mobilitätsbedürfnisse des gesamten Stadtgebietes ab. Ein gut getaktetes, verzweigtes Bussystem (auch Rufbusse) ist unverzichtbar und kann flexibler auf Bedarfsspitzen reagieren. Die Mobilitätsbedürfnisse der Pendler aus dem Umland, bedingt durch notwendigerweisen PKW-Einsatz realisiert werden und häufig auf firmeneigenen Parkplätzen enden, werden durch eine Stadtbahn in der jetzigen Form, nur unzureichend abgedeckt. Interkommunale gemeinsame Zusammenarbeit Stadt und Landkreis fand nur unbefriedigend statt. Andere Mobilitätsmodelle (Regio-S-Bahn plus P+R, Brücken und Tangenten), wären ebenfalls förderungswürdig.
    Es ist auch nicht zu erwarten, dass plötzlich alle Regensburger auf ihr PKW verzichten. Viele haben in den letzten Jahren ihren „Fuhrpark“ sogar noch durch ein Wohnmobil, zur Steigerung des Freizeitwertes erweitert. Irgendwo müssen die Fahrzeuge abgestellt werden. Die Innenstadt autofrei zu gestalten ist sinnvoll, aber in Wohnvierteln ist diese PKW-Phobie nicht nachvollziehbar. Über das finanziell unkalkulierbare Abenteuer „Stadtbahn“ (mit nur begrenzter Abdeckung) werden die Bürger am 09.06.2024 über die Fortführung der Planungen entscheiden. Für die ÖPNV-Verkehrsspitzen DEZ-Hbf.-Universität gibt es auch andere effektive Lösungen. Schau ma mal, dann sehn´g mas scho!

  • Tröster

    |

    @Native
    Man kann ja das Eine tun (Stadtbahn) ohne das Andere zu lassen (Rufbus etc.).
    Außerdem ist es sicher nicht Aufgabe der Stadt, Parkplätze für private Wohnmobile zu schafffen. Wer unbedingt so etwas haben will, muss sich schon selbst Gedanken über eine mögliche Abstellfläche machen.

  • Payer Albert

    |

    Der derzeitige Bestand weist 765 Stellplätze aus.
    Geplant ist ein Parkhaus mit 1000 bis 1100 Stellplätzen. Hat irgendjemand schon gerechnet, wieviel ein neu hinzukommender Stellplatz kostet?
    Bei max. 325 Pätzen wären das ca. 55.000€ bei geplanten 18 Mio.€ Gesamtkosten, also 2-3mal soviel, was derzeit ein Parkhausstellplatz durchschnittlich kostet! Womit ist dieser Aufwand gerechtfertigt?

  • Robert Fischer ÖDP

    |

    @Payer Albert: Mit nichts, meiner Meinung nach.
    In der Beschlussvorlage steht ja auch drinnen, dass 50 % der Autos Dauerparker sind. Jetzt kommt ja erstmal die Parkraumbewirtschaftung. Vielleicht löst die das Problem ja schon, weil die meisten Dauerparker wegfallen werden?
    Zusätzlich das P&R am Eisstadion einführen und attraktiv machen. Ähnlich wie beim Jahnstadion Parken und Busticket für 1€. Aber dann müsste man dort auch die Taktung erhöhen. Bzw. erstmal einführen.

    Danach hätte man ja immer noch schauen können, ob an der Stelle unbedingt ein Parkdeck nötig ist.

  • Benedikt Benz

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    Um auf die Frage von Solitär einzugehen:

    Für 18,5 Mio. € bekommt man laut Schätzung des Planungsbüros sämtliche mittelfristige Maßnahmen des beschlossenen Radhauptroutennetzes finanziert, was 25% des gesamten Netztes entspricht.
    D. h. 45km Radrouten gegen 300 Parkplätze.
    Leider sind für den Radverkehr absehbar primär Markierungen vorgesehen, für mehr ist wohl kein Geld da.

  • KW

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    Man beachte das Update vom 24.05.2024 im Artikel mit weiteren interessanten Zahlen. Realsatire?

  • Dominik Müller

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    Dieses Parkhaus und die Anwohnerparkplätze braucht es für die Stadtbahn, damit eben je Fahrtrichtung eine Spur zur Verfügung steht, die sich Stadtbahn und sonstiger Verkehr teilen kann.
    Dass nun auch der Baubeginn knapp vor dem Bürgerentscheid liegt, mag Zufall sein, insgesamt soll aber der Eindruck erweckt werden, dass ja schon viel Geld in die Stadtbahn gesteckt wurde, das verloren wäre, wenn die Stadtbahn nicht gebaut wurde. Übrigens könnte man sich im Falle des ‘Nein’ das Amt für den Neubau der Stadtbahn sparen, dies sollte in der Vergleichsberechnung zu Gunsten des Ohnefalls berücksichtigt werden.

  • Christa

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    Gibt es ne Info, ob die Parkplätze in der Wöhrdstraße dann endlich gestrichen werden, ein vernünftiges Quartiersparken (Jakobi??) und durch Fahrradstreifen ersetzt werden? Fahrradhauptroute!??Dann würde das Ganze noch einigermaßen Sinn machen. Die Wöhrdstraße mit dem Fahrrad ab der DLRG bis zum Jakobigelände ist der Wahnsinn. Ich fahre da jeden Tag mehrmals. Mit dem Rad.Was da durch die parkenden Autos haarsträubende Situationen entstehen… es sind ca 20 Anwohnerparkplätze, die anderen Parkplätze sind ohne Ausweis…. Ich habe hierzu noch nichts an Infos bekommen, gibts da was? Oder warten wir auf die Straßenbahn was das Radfahren angeht? Dabei wäre vieles so einfach umzusetzen. Sogar ohne viel Geld…

  • joey

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    behaltet Euer Dorf.
    Regensburgs Innenstadt ist geschäftlich völlig überflüssig, Arbeitsplätze und Einkaufsmöglichkeiten sind in Gewerbegebieten auch außerhalb der Stadtgrenzen. Die Altstadt ist dann frei für Schiffstouristen, die die Bewohner wie Zootiere begaffen: hier sehen Sie die Gattung homo sinistrensis verde.

  • thomas otto

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    typische salamitaktik.
    so lässt sich dann auch die regenbrücke erzwingen.

  • Informant

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    Warum stehen Touristen so auf (historische) Innenstädte aka Altstadt? Warum sind die Mieten dort so hoch, trotz aller den Untergang des Abendlandes erzeugenden Bürden wie Verkehrsberuhigung? Warum flaniert niemand durch Gewerbegebiete oder will in dr Nähe eines solchen wohnen?

    Ich antworte jetzt nicht, vielleicht kommen manche ja von selbst drauf.

  • Tobias

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    Kommentar gelöscht. Bitte sachlich.

  • Native

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    Die Stadt Regensburg im 21. Jahrhundert hat mit der Weichenstellung für zukünftige die Verkehrsinfrastruktur eine Mammutaufgabe vor der Brust. Damit sollte man verantwortungsbewusst (fraktionsübergreifend), umgehen. Diese Aufgabe hat man jahrzehntelang, verdrängt und (der Aufgabe bewusst) ungelöst, vor sich hergeschoben. Das wachsende Oberzentrum Regensburg, als Universität, Fach -und weiterführender Schulstandort, Forschungsstandort, als übergeordneter Klinik -und Facharztstandort, verschiedenste Versorgungseinrichtungen und Ämter für alle Angelegenheiten, Arbeitsplätze für Handwerk und Industrie (häufig bedient durch Pendler), erfordern dringend eine Verbesserung. Hinzu kommen jetzt noch erschwerend die Herausforderungen für Klimaschutz, Energiewende bei finanziell enger werdenden Spielräumen. Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt und Wohnquartieren, Attraktionssteigerung für Tourismus und Freizeit-Einrichtungen (Sport, Kunst, Kultur, usw.), sollen gestaltet werden. Nicht zu vergessen die Verbesserung der Wohnqualität für alle Bevölkerungsgruppen (soziale Mischung), mit notwendigen Versorgungseinrichtungen, im Gegensatz durch Gentrifizierung und Airbnb zur „leblosen“, verödender, kommerzgeprägten Innenstadt. Dem allen gerecht zu werden, ist wahrlich eine „eierlegende Wollmilchsau“!
    Bei der Vielzahl der Herausforderungen, ist es nicht sinnvoll, nach dem Motto: „Wenn man nicht mehr weiterweiß, gründet man einen Arbeitskreis“, die Auslagerung in externe Expertisen-Fachleutegremien (nicht ganz frei von einseitigen Lobbyeinfluss), zu delegieren. Mit Totschlagargumenten, wie „gleisfrei“, „autofrei“ und Maximalforderungen von Öko-Puristen kommt man auch nicht weiter, sie entsprechen nicht der Alltagsrealität. Eine Altstadtnahe Mobilitätsdrehscheibe, zur Verknüpfung modaler Mobilitätsarten ist notwendig.
    Der Blick über den „Tellerrand“ (Stadtrand) hinaus und interkommunale Zusammenarbeit (Stadt, Landkreis, Land Bayern, Bund, DBAG und Autobahn GmbH des Bundes) zur Lösung anstehender Probleme, ist unverzichtbar.

  • joey

    |

    @Informant
    sag ich doch: Touristenkulisse, aber keine Stadt mehr.
    War da nicht was mit den Leerständen? Kauft keiner mehr in der Altstadt ein? Will da auch keiner mehr arbeiten? Eine Stadt ist mehr als Gebäude, da braucht es Leben – also gewinnbringendes Gewerbe und Geschäft. Eine Innenstadt ist ein Zentrum, also ein Ort, wo Menschen aus der weiteren Peripherie oder ganz weit her fahren. Wer eine Innenstadt als Wohngebiet für die Ansässigen definiert, hat ein Wohngebiet – nicht mal mehr ein Dorf.
    Also: wer hier arbeitet noch in der Altstadt?

  • Native

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    Zur Intermodalität in Regensburg zählt vor Allem, die die verkehrsberuhigte, attraktive Altstadt, per pedes (zu Fuß) zu erschließen und beleben. Dazu wäre ein Fußgänger und Fahrradsteg von der „Mobilitätsdrehscheibe“ am Unteren Wöhrd zum Marc-Aurel-Ufer (Villapark) sinnvoll und würde unter Anderem die Ostengasse aufwerten.

  • Native

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    @Joey 26. Mai 2024 um 11:32
    Richtig – Vorsicht an der Bahnsteigkante.
    Sonst passiert es der Stadt Regensburg wie anderen Touristenhotspots (Dubrovnik, Santorini, Venedig, Capri, Sylt (Westerland), Rottenburg o.T. und der Drosselgasse (Rüdesheim), usw.), wo die Touristenströme wie die Lemminge durch ein „Freiluftmuseum“ geschleust werden. Regensburg ist mehr als Overtourismus. 😊

  • Wilfried Süß

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    Was ich mich zum Thema „Ruhender Verkehr“ und Parken frage: Was kann man Menschen und der ansässigen Wirtschaft angesichts der Zustände zumuten? Wann werden in bestehenden Parkhäusern und zukünftigen (Unterer Wöhrd, Emmeramsplatz) sowie durch teilweise Umwidmung von vorhandenen Parkflächen zentrale Radabstellbereiche geschaffen? Ich lese immer wieder von der Forderung, Fahrräder in Bussen und Bahnen transportieren zu dürfen. Für den innerstädtischen Verkehr ist das unnötig. Wie Autofahrenden sollte inzwischen auch Radfahrenden zumutbar sein, ihr Fahrzeug am Rand der Altstadt abzustellen und die „letzte Meile“ beispielsweise für ihre Arzttermine, Einkäufe, Kultur- und Gaststättenbesuche zu Fuß zurückzulegen.

    Schließlich handelt es sich bei der „Bauart“ beider Personengruppen um den gleichen Typ Lebewesen. Das könnte zur erheblichen Aufwertung der Altstadt beitragen.Was ich mich zum Thema „Ruhender Verkehr“ und Parken frage: Was kann man Menschen und der ansässigen Wirtschaft angesichts der Zustände zumuten? Wann werden in bestehenden Parkhäusern und zukünftigen (Unterer Wöhrd, Emmeramsplatz) sowie durch teilweise Umwidmung von vorhandenen Parkflächen zentrale Radabstellbereiche geschaffen?

  • Informant

    |

    @joey
    Ich sehe hier Missverständnisse und versuche mal, aufzuklären:

    Sie Unterstellen, wer kein Parkhaus will (und optional stattdessen lieber eine Stadtbahn), will Regensburg zu einem Wohngebiet abschotten. Ich kann nicht für alle Anti-Parkhaus/Pro-Stadtbahn-Menschen sprechen. Was meinen Standpunkt angeht, ist das komplett falsch: Ich will Besucher von außen, Sie haben mit recht mit:

    “Eine Stadt ist mehr als Gebäude, da braucht es Leben – also gewinnbringendes Gewerbe und Geschäft. Eine Innenstadt ist ein Zentrum, also ein Ort, wo Menschen aus der weiteren Peripherie oder ganz weit her fahren.”

    Es ist aber ein fataler Fehler, dass mit dem Auto bis fast vor die Ladentür zu ermöglichen. Wo das Auto fährt, ist das von Ihnen beschriebene Leben sofort tot. Das Parkhaus an dieser Stelle ist doppelt unsinnig, weil man genauso gut wenige 100m vorher auf der anderen Flußseite in den ÖPNV wechseln kann (idealerweise bald Stadtbahn), an einer Stelle, wo eh schon alles (Menschen)leben außerhalb von Gebäuden kaputt ist. Das ehemalige Eisstadion wäre ein Chance gewesen, das von Ihnen gewünschte Stadtleben auch hier wieder zu aktivieren statt für stehende Autos plattzubetonieren.

    Jetzt noch zu “War da nicht was mit den Leerständen? Kauft keiner mehr in der Altstadt ein?”.
    Es wird ja immer wieder behauptet, Leerstände hätten etwas mit Parkplätzen und anti-MIV-Maßnahmen zu tun. Ich halte das für ein nicht belegtes Gerücht. Warum?

    Ich bin mehrmals die Woche in der Altstadt – über mangelndes Leben und Besucher kann ich mich wirklich nicht beklagen! Es kommen also Leute in die Altstadt, nur kaufen sie anders ein als früher. Manche Waren werden kaum noch (Haushalt & Co == Kaufhof), manche noch immer (Bücher, Schmuck, Uhren), andere noch mehr als vorher (Gastronomie) gekauft.

    Es verändert sich also einfach das Kaufverhalten, geschuldet hauptsächlich durch den Onlinehandel. Mit Verkehrsberuhigung hat das rein gar nichts zu tun. Sofern man in Regensburg von Verkehrsberuhigung sprechen kann. Die Gesandtenstraße ist nach wie vor eine Hauptverkehrsstraße für Autos, trotz Schild “Fußgängerzone”. Der ständige Autoverkehr dort ist für mich ein Grund, dort eher nicht einzukaufen, übrigens.

  • Informant

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    @Wilfried was Sie fordern ist schon längst der Fall. Schauen Sie sich die Beschilderung der Gassen mal ganz genau an beim nächsten Altstadtbesuch: Radfahren ist grob gesagt mit ein paar Ausnahmen nur da erlaubt, wo sich auch die Autokarawanen durch die Fußgängerzone quälen. Es fehlt massenhaft an sicheren Abstellplätzen mit großer Kapazität wie abschließbare Fahrradboxen, da gebe ich Ihnen recht. Ich würde gern mein Fahrrad z.B. am Bismarkplatz stehen lassen und zu Fuß weiter gehen, wenn’s dort so etwas gäbe.

    Eine Gleichbehandlung mit dem Autoverkehr – also selbe Entfernung Parkplatz zum Ziel, ist nicht gerechtfertigt: Fahrräder haben einen mehrfach geringeren Platzverbrauch, machen keinen Lärm und sind schadstoffrei. Es ist also in Ordnung, sie tiefer in die Stadt vordringen zu lassen als Autos.

  • Wilfried Süß

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    @ imformant
    Den Fußgängern gegenüber ist Verkehr gleich Verkehr – egal ob Auto oder Fahrrad. Eine angstfreie, weil hierarchiefreie Fußgängerzone muss verkehrsfrei sein. Natürlich können sichere und komfortable Fahrradabstellmöglichkeiten so weit wie möglich in die Stadt vordringen, so dass die meisten Ziele bequem fußläufig erreicht werden können.

  • Günther Herzig

    |

    @KW
    23. Mai 2024 um 18:35 | #
    Wo ist eigentlich Burgweinting. Bei Obertraubling oder Harting oder gar Neutraubling? Haben die eine eigene Postleitzahl?

  • joey

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    @Informant
    vor die Ladentür fahren kann man natürlich nicht mehr erwarten. Was aber geht, sind einigermaßen nahe (!) Parkplätze. Wenn ich in einem Geschäft eingekauft habe, fahre ich tatsächlich vor und kriege von einem netten Beschäftigten das Gekaufte eingeladen.

    Ich selbst fahre derzeit zu einem Großparkplatz und von dort mit einem E-Klapprad ins Zentrum (nein, nicht Altstadt Regensburg, da fahre ich nicht mehr hin). Ich kaufe auch in anderen Zentren nicht mehr ein. Ein z.B. gekauftes Sakko ist einfach zu groß fürs Rad. Auch für Kultur sind nahe Parkplätze erforderlich: Dame / Schlechtwetter… eine kurze Strecke geht noch mit Schirm und Gentleman. Und wenn die Oma in die Kirche will…
    Die Stadt Straubing hat übrigens auch große Leerstände in gleichem Zeitraum wie sie Kurzparker zugunsten von Anwohnerplätzen umgewidmet hat. Eine dortige Umfrage hat genau das bestätigt.

  • dengler

    |

    finde ich schon witzig damals hatte das alte Eisstadion ein Dach bekommen aber da haben einige Politiker gesagt geht nicht weil Mann dann keinen Blick mehr hat auf den schönen Dom den Mann e nicht im Sommer sieht weil die Bäume noch da stehen aber jetzt sinnlos ein Parkhaus hinbauen damit die liebe Stadt wieder Geld verdienen kann haben e fast keine Parkplätze die nichts kosten

  • Native

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    „Als wir jüngst in Regensburg waren…“
    Tipp für Regensburg-Besucher: Parken sie stressfrei, auf der „Mobilitätsdrehscheibe“ am Unteren Wöhrd und erkunden sie per pedes (zu Fuß) die wunderschöne, historische Altstadt. Es lohnt sich, Regensburg ist sehenswert und sorgen nebenbei dafür, dass in der Altstadt noch weniger PKW herumstehen. Auch wenn es gebührenpflichtig wird – umsonst ist der Tod und der kostet das Leben!

  • Charlotte

    |

    Bravo, endlich! Wenn wir eine lebenswerte Regensburger Altstadt haben wollen, in der langfristig Menschen arbeiten, wohnen und einkaufen wollen, braucht es eben auch mehr nahe Parkplätze. Die 19.000 Bewohner im Stadtviertel Altstadt und Stadtamhof haben nun mal AUCH Autos. Es ist eine Zumutung, dass sich die Bewohner ein Mini-Angebot an Wohnort-nahen Parkplätzen teilen müssen. Mal abgesehen davon, dass man allen zumutet, für noch mehr Kneipen-Freisitze und nicht besonders hübsche Schanigärten einfach eine große Zahl an Bewohner Parkplätzen geopfert hat. Ach ja, diese Freisitze sind die meiste Zeit unbenutzt: bei schlechtem Wetter oder weil die Kneipe eben nur zeitweise geöffnet hat! Es ist eine Utopie, anzunehmen, dass alle Menschen auf Fahrzeuge verzichten wollen und vor allem auch können. Mal abgesehen von allen Arbeitskräften, die in der Altstadt bzw. In Stadtamhof arbeiten. Es ist reines Wunschdenken, dass alle Einpendler locker flockig von außerhalb mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV zur Arbeitsstelle kommen können. Das kann uns jetzt gefallen oder auch nicht.

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