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Beiträge mit Tag ‘Bauen’

Martin und Ferdinand Schmack: Mit demonstrativem Optimismus drücken die beiden Brüder aufs Tempo. Alle Fotos: Hans Mirwald
Der Nebel hängt noch über dem weitläufigen Zuckerfabrik-Gelände. Die große Bautafel, die heute präsentiert werden soll, ist noch verhüllt. Es ist kalt. Doch in dem kleinen weißen Partyzelt, wo Sekt und Glühwein bereit stehen, drängeln sich jede Menge Leute und machen sich warme Gedanken. Es ist „noch nicht die ganz große Party“, zu der die Brüder Ferdinand und Martin Schmack die Medien heute geladen haben, aber zeigen will man doch: Es geht voran mit „Candis“, dem „neuen trendigen Stadtteil im Osten“, der in den kommenden Jahren auf dem 60 Hektar großen Gelände entstehen soll. „Meilenstein“ ist ein Wort, das Ferdinand Schmack im Zuge seiner einleitenden Ansprache immer wieder im Mund führt.

„Solvente und verlässliche Partner“

2008 hat die Ferdinand Schmack GmbH den Kauf des Areals von der Südzucker AG bekannt gegeben. Und auch wenn die Baugenehmigung noch fehlt: Heute präsentiert das Unternehmen schon mal die „solventen und verlässlichen Partner“, die man für die Bebauung des ersten Abschnitts – des acht Hektar großen südlichen Rübenhofs – ins Boot geholt hat: Die Lambert Wohnbau GmbH, bekannt etwa durch Studentenappartements unter Labels wie Unipark, Unisono, Unikato, UniThoma und Planungen für ein ähnliches Projekt an der Margartenstraße (Unicentro), hat sich den größten Teil der Flächen gesichert: Unter „UniCandis“ sollen hier weitere 200 Studi-Appartements entstehen. 300 Wohnungen will Lambert unter dem Namen „Candis-Gärten“ vermarkten. 1,5 Hektar Bauland hat die katholische Wohnbaugesellschaft Joseph-Stiftung aus Bamberg erworben; sie will 150 Eigentums- und 40 Mietwohnungen errichten. Die Firma BayernCare plant ein Seniorenwohnzentrum mit 14 Wohnungen und 100 Pflegeplätzen. Und noch am Vortag ist sich Schmack mit der Stadtbau GmbH handelseinig geworden: 50 Mietwohnungen will die städtische Tochter direkt an der Straubinger Straße bauen.

Nachhaltigkeit, Qualität und Gottes Segen

„Das komplette Areal allein zu bebauen hätte uns überfordert“, sagt Ferdinand Schmack. Sein Unternehmen wird – so die Ankündigung – ein Kinder- und ein Ärztehaus, Bürogebäude und einen vergleichsweise kleinen Anteil von 33 Wohnungen bauen. Die Nachfrage und Preisvorstellungen für letztere seien aber aus Sicht des Bauträgers „sehr erfreulich“, so Schmack. Darüber, wie die Nahversorgung in dem neuen Quartier aussehen wird, könne man erst in den kommenden Wochen Auskunft geben. In mal mehr, mal weniger aufschlussreichen Kurzreferaten stellen Schmack und seine Partner ihre Pläne vor; Gottes Segen wird beschworen, es ist viel von Nachhaltigkeit und Qualität die Rede. Der auf laminierten Karten vorgegebene Zeitplan (80 Minuten) für „das Event“ wird auf den Punkt eingehalten. Unter Applaus enthüllen die beiden Brüder die Bautafel, anschließend gibt es Gulaschsuppe und Pichelsteiner.

Januar: Öffentliche Auslegung der Pläne

Nun fehlt nur noch die Baugenehmigung. Und hier sind noch einige Schritte notwendig: Voraussichtlich am 13. Dezember – in seiner letzten Sitzung vor den Weihnachtsferien – wird der Regensburger Stadtrat die nächste Phase des Bebauungsplanverfahrens beschließen. Dann können Anfang die Planungen vier Wochen eingesehen werden, es können Einwendungen und Anregungen gemacht werden. Erstmals gibt es dann auch Gutachten zu Altlasten und Lärm(schutz) entlang der Bahnstrecke zu sehen. Vor allem letztere sind nach Angaben der Stadt „sehr umfangreich“. Hier kann es durchaus noch zu Verzögerungen kommen – es hängt ganz von den eingereichten Stellungnahmen und eventuellen Einwendungen ab. Diese Einwendungen mussen dann geprüft werden. Ist das erledigt, muss der Bebauungsplan endgültig beschlossen und im letzten Schritt öffentlich bekannt gemacht werden. So etwas kann manchmal Jahre dauern, manchmal geht es auch schneller. All zu große Sorgen, dass das Projekt in der jetzigen Phase noch gebremst werden könnte, hat man bei Schmack nicht. 2013 solle Candis bereits als „der Regensburger Stadtteil schlechthin“ erkennbar sein, so Martin Schmack, der von einer „glücklichen Konvergenz der Interessen“ zwischen allen Beteiligten spricht. Und Bruder Ferdinand sekundiert: Im Stadtosten habe sich gezeigt, dass es „eben nicht nur Wutbürger und Meckerfritzen gibt“. Die „ganz große Party“ soll in vier Wochen steigen: Dann werden neben den Investoren auch Vertreter der Politik geladen, um öffentlich Optimismus zu verbreiten und zu zeigen: Es geht voran. Reibungslos. Und zur Zufriedenheit aller Beteiligten…

„Unüberlegt, konservativ, investorenhörig“ – Architektur-Professor kritisiert Donaumarkt-Pläne

Der Donaumarkt beschäftigt nicht nur Bürgerinitiativen, er ist auch Thema an der Hochschule Regensburg. Für ein Städtebau-Seminar bei Architekturprofessor Johann-Peter Scheck sollen die Studierenden Entwürfe für eine Bebauung auf dem städtischen Filetstück erarbeiten. Hoffnungen, dass dies bei der Stadtspitze auf besondere Resonanz stoßen wird, hegt Scheck allerdings kaum. Die Planungen in Regensburg seien meist „extrem konservativ und investorenhörig“, sagt er. „Unsere Vorschläge will man da einfach nicht haben“, so seine Erfahrungen in der Vergangenheit.

Jugendherberge statt „Sherabeton“

Fast 20 Jahre ist es her – 1983 sollte auf dem so genannten „Jakobigelände“ am Unteren Wöhrd ein Sheraton-Hotel nebst Kongressaal und Tiefgarage mit bis zu 800 Stellplätzen entstehen. Das ambitionierte Großprojekt scheiterte. Nun soll dort eine Jugendherberge nebst Parkhaus entstehen.

Gentrifizierung: Folgt Debatte am „Tatort Regensburg“?

Ein Ziel hat der Mieterbund Regensburg mit seiner am Dienstag veröffentlichten Dokumentation „Tatort Altstadt“ erreicht: Die politische Debatte um „Gentrifizierung“, die Verdrängung einkommensschwacher Bewohner durch Besserverdiener im Zuge der Sanierung und „Aufwertung“ von Stadtteilen, scheint nun auch in Regensburg zu beginnen. Vor den Toren der Regensburger Altstadt macht dieses Phänomen allerdings nicht halt.

„Tatort Altstadt“: Wohnraum nur für gut Betuchte?

„In der Altstadt sollen (…) alle sozialen Gruppen leben können. Die Vorzüge innerstädtischen Wohnens dürfen nicht vornehmlich privilegierten Interessenten zugute kommen.“ Dieser Grundsatz aus dem Regensburger Sozialplan ist fast 25 Jahre alt, doch er besitzt bis heute Gültigkeit – eigentlich. Dass er kaum das Papier wert ist, auf dem er geschrieben steht, prangert der Mieterbund Regensburg an. Vor allem die städtische Tochter Stadtbau GmbH man dabei im Visier.

Donaumarkt: Wer bietet mehr?

Proteste hin, Proteste her: Nun stehen das Ostermeier- und das Brüchner-Areal am Donaumarkt auch offiziell zum Verkauf – insgesamt geht es um 5.500 Quadratmeter Baugrund. Am Mittwoch verschickte die Stadtbau GmbH die Ausschreibungsunterlagen – laut eigener Aussage an „rund 50 Investoren“. Ziel sei eine „Revitalisierung des Quartiers“.Verkauft werden die beiden Grundstücke einzeln oder gemeinsam meistbietend zum Festpreis. Investoren, die sich für beide Flächen interessieren, „erhalten die Möglichkeit, ihre Chancen dadurch zu verbessern, dass sie (…) ein Aufgeld bieten“, heißt es in den Ausschreibungsunterlagen.

Schlachthof: Des Bürgers Wunsch und des Investors Interesse

Im März hat die Stadt Regensburg das Areal am Alten Schlachthof an die Vivic Real Estate verkauft. Bei der ersten Bürgerbeteiligung zur geplanten Bebauung wurde klar: Gemacht wird nur, was sich wirtschaftlich rechnet. Sollte die Stadt den immer wieder geäußerten Wunsch nach einer öffentlichen Nutzung der Schlachthof-Hallen ernst nehmen, müsste sie sich wohl doch noch selbst einbringen, anstatt alles der Vivico zu überlassen. Warum die Stadt das Gelände nicht selbst entwickelt hat? Die politischen Prioritäten in der Stadt sind anders, sagt Stadtplanungsamtschefin Ute Hick.

Regensburg: Lebensraum oder Spekulationsobjekt?

Die Immobilienpreise steigen, die Mieten auch. Kritik daran bleibt aus, ist es doch Ausdruck des Erfolgs und der Prosperität der Regensburg AG. Die SPD in der Altstadt will das ändern und lädt für Montag zur Diskussion „Regensburg – Lebensraum oder Spekulationsobjekt?“. Der Stadt werfen die Genossen einen Ausverkauf zu Lasten der angestammten Bewohner vor.

Schlachthof: Ein Investor ohne Angst vor Kultur?

Einstimmig ist die Entscheidung im Stadtrat gefallen. Nach einer „qualitätsvollen Diskussion“, wie Oberbürgermeister Hans Schaidinger erwähnt. Am Donnerstag wurde in nichtöffentlicher Sitzung der Verkauf des knapp sieben Hektar großen Schlachthof-Areals beschlossen. Am Freitag lud die Stadt Regensburg zur öffentlichen Pressekonferenz mit der neuen Eigentümerin, der Vivico Real Estate. Das Unternehmen hat bei dem europaweiten Vergabeverfahren […]

Schlachthof-Verkauf: Der Mist mit der Bürger-Beteiligung

Vier Sitzungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit: Am heutigen Donnerstag wird der Schlachthof-Verkauf beschlossen. Fotos: Tilmann Riechers Am heutigen Donnerstag dominiert im Regensburger Rathaus die Heimlichtuerei. Gleich drei Ausschüsse (Grundstücks-, Bau- und Vergabe- sowie Planungsausschuss) treffen sich im Vorfeld der Stadtratssitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit, um ein lange im Verborgenen ausgehandeltes Millionenprojekt vorzuberaten. Eine knappe Stunde […]

Saugutes Geschäft am Schlachthof?

Was lange währt, wird endlich gut bzw. schlecht: Der Alte Schlachthof steht offenbar kurz vor dem Verkauf. Bereits seit Mai 2009 lief die europaweite Ausschreibung, an der sich nach unbestätigten Angaben 32 Investoren beteiligt hatten – übrig blieb am Ende einer. Alle anderen ruderten zurück . Von „schwierigen Vermarktungsbedingungen“ war die Rede. Unter anderem wegen […]

Donaumarkt: Bebauung ohne Umweltprüfung

Schnell soll es gehen mit der Investorensuche und Bebauung am Donaumarkt. Der Gewinn wird dringend für den Bau von Sozialwohungen gebraucht. Die Dömges AG hat kürzlich den Wettbewerb zur Planung von rund 250 Wohnungen an der Plato-Wild-Straße gewonnen. Die Kosten sollen unter anderem aus dem Donaumarkt-Erlös finanziert werden. Dieser Umstand – schnell und möglichst gewinnbringend […]

Ein Wunschkonzert im Konjunktiv

Auch wenn die Abstimmung im Regensburger Stadtrat erst noch bevor steht (am kommenden Donnerstag): Das so genannte „Haus der Musik“ ist beschlossene Sache. SPD und CSU haben sich bereits am 16. November für Kauf, Sanierung und Umbau des Präsidialpalais am Bismarckplatz ausgesprochen – gegen die versammelte Opposition. Die Zustimmung im Stadtrat ist damit nur noch […]

Haus der Musik: Erst kaufen, dann diskutieren!

Kulturausschuss am Donnerstag: Unerwünschte Diskussion zum Haus der Musik. „Müssen wir darüber wirklich eineinhalb Stunden diskutieren. Ich mache das hier in meiner Freizeit.“ Stadträtin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) ist am Donnerstag sichtlich gereizt. Eine Stunde lang wird im Kulturausschuss zu diesem Zeitpunkt bereits über den größten Brocken der Investitionen in Sachen Kultur debattiert: den Kauf des […]

Kloster zu verkaufen

Der Ausverkauf geht weiter. Die Stadt Regensburg will die barocke Klosteranlage St. Klara veräußern – ein interessantes Objekt mitten im Weltkulturerbe, dessen Verkauf vom Stadtrat in einer nichtöffentlichen Sitzung des Planungsausschusses beschlossen wurde. Seit Donnerstag wird die 400 Jahre alte Anlage nun offiziell im Internet angeboten – gegen Höchstgebot.

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