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Beiträge mit Tag ‘Bauen’

Zu zehnt in einem Schlafsaal. Nachtruhe, das Licht muss gelöscht werden. Aber geschlafen wird noch lange nicht, leise wird geflüstert. Und dann um halb sieben aufstehen, Frühstück um sieben, Betten machen. Wie im Schullandheim? Ja, nur dass die Jungs und Mädels dann auf die Wanderung zur Uni gehen, denn sie sind keine Schüler mehr, sondern Studenten in Regensburg. Sonderkonditionen für Studenten im Gruppenschlafsaal der Hostel, sogar ein Matratzenlager bis Ende Oktober in den Gemeinschaftsräumen der Studentenwohnheime in Königswiesen, man könnte meinen, eine Flüchtlingswelle hat Regensburg überrascht. Tatsächlich aber ist es wohl eher ein Strom von “Bildungsflüchtlingen”, die ihr Studium an Universität und Hochschule beginnen wollen, angesichts der katastrophalen Wohnungssituation aber auf der Strecke geblieben sind und sich wohl nun mit solchen und ähnlichen Notunterkünften behelfen müssen. Keine auch nur annähernd zufriedenstellende Situation. Und vor allem keine dauerhafte.

Nachfrage um ein Drittel gestiegen

Dass die Wohnungssituation in Regensburg sehr kritisch ist, ist keine Neuigkeit. Und dass sich die Situation eher verschlechtert als verbessert hat in letzter Zeit, ist angesichts des doppelten Abiturjahrgangs aus den letzten G9-Gymnasiasten, die zusammen mit den ersten G8-Abiturienten jetzt an die bayrischen Universitäten drängen, auch nicht verwunderlich. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Nachfrage nach geeigneten Wohnungen in Regensburg um etwa ein Drittel erhöht laut Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz. Wohnungen in der richtigen Größe und Preisklasse sind also verzweifelt gesuchte Mangelware, auch in Regensburg. Ein Blick auf die Homepage der Universität zeigt aber eben auch schon, wie drastisch auch hier in Regensburg die Lage zu sein scheint Die genannten Lösungen sollen lediglich kurz- bis mittelfristig die gestiegene Nachfrage abfedern. Handlungsbedarf scheint also reichlich vorhanden, auch in Regensburg.

Alles, was das Studentenherz begehrt?

Wo Nachfrage vorhanden ist, da findet sich in der Regel dann auch jemand, der diese Nachfrage bedienen will. Zum Beispiel die Lambert Wohnbau GmbH. Geplant ist ein Gebäudekomplex in Nachbarschaft zu den Bürogebäuden der Mittelbayrischen Zeitung, direkt an der Fritz-Fend-Straße. Am Donnerstag war der Geschäftsführer samt Architekten mit diesem Bauvorhaben vor dem Gestaltungsbeirat der Stadt, um sein Projekt vorzustellen. Der Komplex soll auf den Namen UNIcentro hören und den Interessierten alles bieten, was das Studentenherz begehrt. Schon längst haben die Bauarbeiten begonnen, nun wollte man gestern den Segen des Rates zum Projekt. Wieso auch nicht, kann denn eine Universitätsstadt wie Regensburg auf derlei Projekte verzichten? Die Qualität des Wohnens der Studenten wolle man steigern, deswegen ein Projekt in bester, in zentraler Lage. Damit wirbt Lambert auf seiner Homepage. Einzelapartments von ungefähr 22 bis 30 Quadratmetern, preislich etwas höher angesetzt als die Zimmer in den anderen Studentenwohnheimen, die allerdings nicht ganz so zentral liegen. “Besser kann man als Student nicht wohnen”, heißt es auf der Homepage.

Nun, das scheint wohl Ansichtssache zu sein. Denn genau die Wohnqualität wurde in der Sitzung angezweifelt. Man wolle in Regensburg keine “Studentenghettos” schaffen und gerade am Einfallstor zur Innenstadt äußerte man “Skepsis gegenüber der Massierung von Studentenwohnheimen an dieser Stelle”, schnell wird hinzugefügt, “in dieser Form”. Das Argument des Rates: Die klassischen Einzelapartments wie in Studentenwohnheimen, auch im UNIcentro geplant, lassen sich kaum anders nutzen als als Wohnungen für Studierende. Da man im Rat aber der Nachhaltigkeit verpflichtet sei, müsse man angesichts von Prognosen, die in der Zukunft von stagnierenden Studentenzahlen sprechen, solch einem Projekt an solch prominenter Stelle widersprechen. Zudem biete die gleichförmige Anlage des Komplexes wenig Ästhetisches. Gerade an dieser Stelle wolle man aber einen “starken Brückenkopf”. Mag dieses Argument vielleicht im ersten Moment vorgeschoben wirken, so lässt es sich angesichts der Pläne auch nachvollziehen.

…ein Hauch von DDR

Architektonisch bereichern derartige Bauten Städte eher weniger, wie auch andere Beispiele in Regensburg zeigen. Dementsprechend wird auch von einem Gremiums- Mitglied bemängelt, dass die Architektur des Komplexes doch sehr schlicht sei, der Anschluss an den nachbarlichen MZ-Komplex erinnere an einfallslose “DDR Plattenecke”. Zurecht, wenn man die Pläne betrachtet. Setzkasten-Ästhetik und ein Hauch von DDR. Über Ästhetik lässt sich genauso trefflich streiten wie über Geschmack grundsätzlich. Daneben werden aber auch grundsätzliche Bedenken von den universitären Sachverständigen geäußert. Ob das denn im Sinne der Berufsvorbereitung sei, wenn man Studenten in einzelne Zellen verfrachtet. Schließlich würden sie sich so dann keine sozialen Kompetenzen aneignen wie in Wohngemeinschaften. Sie würden dann ja nur in ihren Apartments sitzen. Und später würde das dann von Unternehmen den Universitäten angekreidet, dass man zu wenig auf die ach so wichtigen “Softskills” der Studierenden geachtet habe. Soziale Vereinsamung als Student Anfang zwanzig? Wohl eher ein neuer Eintrag unter “Neues aus dem Elfenbeinturm”. Zumal ja auch anderenorts schon solche “Studentenghettos” in Regensburg entstanden sind, nur eben noch nicht an so zentraler Stelle. Allein drei davon befinden sich dicht an dicht in Königswiesen, dem architektonisch wohl unattraktivsten Teil Regensburg, in Nachbarschaft zu regelrechten “Wohnbarracken”, hochhausartigen Mehrfamilienhäusern. Von akuten Fällen sozialer Vereinsamung ist dort bisher noch nichts bekannt. Darüber hinaus spricht man im Gremium auch davon, dass man die Stadt gut durchmischt sehen will, nicht nur eine Bevölkerungsgruppe zentriert und massiert an einem Ort. Gerade mit dem Hinweis, dass es eben schon massierte Ansammlungen von Studentenapartments gibt, eben im sozialschwächeren Stadtteil Königswiesen, hinterlassen die Äußerungen der Sachverständigen teilweise bei dem geneigten Beobachter der Diskussion einen bitteren Beigeschmack. Offensichtlich steht man einem solchen Projekt an solch zentraler Stelle von Seiten des Gestaltungsbeirates nicht wirklich offen gegenüber. Die Stadt will Studenten, die Stadt und das Land brauchen Studenten, aber bitte dann doch nicht dort wo man sie sieht. Vielleicht dann doch lieber ein anderes Projekt an diese Stelle, ein Hotel, vielleicht der Sitz einer Versicherung, was wäre genehm?

Gentrifizierung: Folgt Debatte am „Tatort Regensburg“?

Ein Ziel hat der Mieterbund Regensburg mit seiner am Dienstag veröffentlichten Dokumentation „Tatort Altstadt“ erreicht: Die politische Debatte um „Gentrifizierung“, die Verdrängung einkommensschwacher Bewohner durch Besserverdiener im Zuge der Sanierung und „Aufwertung“ von Stadtteilen, scheint nun auch in Regensburg zu beginnen. Vor den Toren der Regensburger Altstadt macht dieses Phänomen allerdings nicht halt.

„Tatort Altstadt“: Wohnraum nur für gut Betuchte?

„In der Altstadt sollen (…) alle sozialen Gruppen leben können. Die Vorzüge innerstädtischen Wohnens dürfen nicht vornehmlich privilegierten Interessenten zugute kommen.“ Dieser Grundsatz aus dem Regensburger Sozialplan ist fast 25 Jahre alt, doch er besitzt bis heute Gültigkeit – eigentlich. Dass er kaum das Papier wert ist, auf dem er geschrieben steht, prangert der Mieterbund Regensburg an. Vor allem die städtische Tochter Stadtbau GmbH man dabei im Visier.

Donaumarkt: Wer bietet mehr?

Proteste hin, Proteste her: Nun stehen das Ostermeier- und das Brüchner-Areal am Donaumarkt auch offiziell zum Verkauf – insgesamt geht es um 5.500 Quadratmeter Baugrund. Am Mittwoch verschickte die Stadtbau GmbH die Ausschreibungsunterlagen – laut eigener Aussage an „rund 50 Investoren“. Ziel sei eine „Revitalisierung des Quartiers“.Verkauft werden die beiden Grundstücke einzeln oder gemeinsam meistbietend zum Festpreis. Investoren, die sich für beide Flächen interessieren, „erhalten die Möglichkeit, ihre Chancen dadurch zu verbessern, dass sie (…) ein Aufgeld bieten“, heißt es in den Ausschreibungsunterlagen.

Schlachthof: Des Bürgers Wunsch und des Investors Interesse

Im März hat die Stadt Regensburg das Areal am Alten Schlachthof an die Vivic Real Estate verkauft. Bei der ersten Bürgerbeteiligung zur geplanten Bebauung wurde klar: Gemacht wird nur, was sich wirtschaftlich rechnet. Sollte die Stadt den immer wieder geäußerten Wunsch nach einer öffentlichen Nutzung der Schlachthof-Hallen ernst nehmen, müsste sie sich wohl doch noch selbst einbringen, anstatt alles der Vivico zu überlassen. Warum die Stadt das Gelände nicht selbst entwickelt hat? Die politischen Prioritäten in der Stadt sind anders, sagt Stadtplanungsamtschefin Ute Hick.

Regensburg: Lebensraum oder Spekulationsobjekt?

Die Immobilienpreise steigen, die Mieten auch. Kritik daran bleibt aus, ist es doch Ausdruck des Erfolgs und der Prosperität der Regensburg AG. Die SPD in der Altstadt will das ändern und lädt für Montag zur Diskussion „Regensburg – Lebensraum oder Spekulationsobjekt?“. Der Stadt werfen die Genossen einen Ausverkauf zu Lasten der angestammten Bewohner vor.

Schlachthof: Ein Investor ohne Angst vor Kultur?

Einstimmig ist die Entscheidung im Stadtrat gefallen. Nach einer „qualitätsvollen Diskussion“, wie Oberbürgermeister Hans Schaidinger erwähnt. Am Donnerstag wurde in nichtöffentlicher Sitzung der Verkauf des knapp sieben Hektar großen Schlachthof-Areals beschlossen. Am Freitag lud die Stadt Regensburg zur öffentlichen Pressekonferenz mit der neuen Eigentümerin, der Vivico Real Estate. Das Unternehmen hat bei dem europaweiten Vergabeverfahren […]

Schlachthof-Verkauf: Der Mist mit der Bürger-Beteiligung

Vier Sitzungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit: Am heutigen Donnerstag wird der Schlachthof-Verkauf beschlossen. Fotos: Tilmann Riechers Am heutigen Donnerstag dominiert im Regensburger Rathaus die Heimlichtuerei. Gleich drei Ausschüsse (Grundstücks-, Bau- und Vergabe- sowie Planungsausschuss) treffen sich im Vorfeld der Stadtratssitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit, um ein lange im Verborgenen ausgehandeltes Millionenprojekt vorzuberaten. Eine knappe Stunde […]

Saugutes Geschäft am Schlachthof?

Was lange währt, wird endlich gut bzw. schlecht: Der Alte Schlachthof steht offenbar kurz vor dem Verkauf. Bereits seit Mai 2009 lief die europaweite Ausschreibung, an der sich nach unbestätigten Angaben 32 Investoren beteiligt hatten – übrig blieb am Ende einer. Alle anderen ruderten zurück . Von „schwierigen Vermarktungsbedingungen“ war die Rede. Unter anderem wegen […]

Donaumarkt: Bebauung ohne Umweltprüfung

Schnell soll es gehen mit der Investorensuche und Bebauung am Donaumarkt. Der Gewinn wird dringend für den Bau von Sozialwohungen gebraucht. Die Dömges AG hat kürzlich den Wettbewerb zur Planung von rund 250 Wohnungen an der Plato-Wild-Straße gewonnen. Die Kosten sollen unter anderem aus dem Donaumarkt-Erlös finanziert werden. Dieser Umstand – schnell und möglichst gewinnbringend […]

Ein Wunschkonzert im Konjunktiv

Auch wenn die Abstimmung im Regensburger Stadtrat erst noch bevor steht (am kommenden Donnerstag): Das so genannte „Haus der Musik“ ist beschlossene Sache. SPD und CSU haben sich bereits am 16. November für Kauf, Sanierung und Umbau des Präsidialpalais am Bismarckplatz ausgesprochen – gegen die versammelte Opposition. Die Zustimmung im Stadtrat ist damit nur noch […]

Haus der Musik: Erst kaufen, dann diskutieren!

Kulturausschuss am Donnerstag: Unerwünschte Diskussion zum Haus der Musik. „Müssen wir darüber wirklich eineinhalb Stunden diskutieren. Ich mache das hier in meiner Freizeit.“ Stadträtin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) ist am Donnerstag sichtlich gereizt. Eine Stunde lang wird im Kulturausschuss zu diesem Zeitpunkt bereits über den größten Brocken der Investitionen in Sachen Kultur debattiert: den Kauf des […]

Kloster zu verkaufen

Der Ausverkauf geht weiter. Die Stadt Regensburg will die barocke Klosteranlage St. Klara veräußern – ein interessantes Objekt mitten im Weltkulturerbe, dessen Verkauf vom Stadtrat in einer nichtöffentlichen Sitzung des Planungsausschusses beschlossen wurde. Seit Donnerstag wird die 400 Jahre alte Anlage nun offiziell im Internet angeboten – gegen Höchstgebot.

Große Gewinne in „little Italy“

Was springt für die Stadtbau GmbH unterm Strich raus? Die städtische Wohnbau-Gesellschaft hat in den vergangenen Monaten mehrere Immobilien in attraktiver Lage zum Verkauf angeboten.Erst kürzlich ging der Trunzerblock am Donaumarkt an die Immobiliengruppe Trepnau – für bis zu 3.900 Euro pro Quadratmeter werden die dort entstehenden Wohnungen bereits angeboten. Ein Spitzenpreis, selbst für Regensburg.Vergangene […]

Bettenburg am Donaumarkt

Was eine Bedarfsanalyse der Stadt Regensburg ebenso angedeutet hatte wie erste Konzepte des Stadtplanungsamts aus dem Jahr 2007 wird nun zunehmend konkreter: Auf dem Donaumarkt, Filetgrundstück in Besitz der städtischen Tochter Stadtbau GmbH, soll ein Hotel gebaut werden – genauer gesagt, auf dem Rasenkunstwerk am Ostermeier-Gelände. Bei der Stadt wurden dazu bereits Ende 2009 zwei […]

Historischer Stadtkeller: „Eine Hiobsbotschaft jagt die nächste“

Nach dem Einsturz des Stadtkellers ist auch das Nachbargebäude schwer beschädigt. Ende Februar ist ein Teil des historischen Stadtkellers am Galgenberg eingestürzt. Wie Besitzer Thomas Nagler kürzlich gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung erklärt hat, wird das Gebäude in Kürze komplett abgerissen. Es sei nicht mehr zu retten. Indessen hat der jahrelange Verfall des Stadtkellers – dem […]

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