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„Tag der offenen Tür“ in der „Regensburger Tafel“

„Tag der offenen Tür“ in der „Regensburger Tafel“,

Samstag, den 27. Juni 2015, 12.30 Uhr.


Sehr geehrte Damen und Herren,

WERBUNG

über 900 Tafeln gibt es inzwischen in Deutschland und doch wissen, bis auf die Tafelkunden und -mitarbeiter vor Ort, die meisten Menschen in Deutschland nicht, was eigentlich die Tafeln genau machen.

Zu vielfältig ist die Tafellandschaft, als das man ein einheitliches Bild aufzeigen könnte.

Angefangen mit der Abholung, der vom Handel aussortierten Lebensmitteln, dem Kochen einer warmen Mahlzeit für Bedürftige, dem Herrichten einer Schulspeisung für Kinder, Hausaufgabenbetreuungen organisieren, Taxiservices für alte Menschen einrichten, gibt es auch noch Tiertafeln, Kulturtafeln, Medikamententafeln etc. etc.

Auch an Kritik fehlt es nicht, wenn das Thema „Tafel“ auf den Tisch kommt. So hört man immer wieder, die Tafeln verpflegen die Ärmsten der Armen, retten die Menschen vor dem Verhungern und übernehmen so Aufgaben des Staates. Gleichzeitig manifestieren sie die Armut durch ihre Essensabgaben und natürlich ist das Essen, nachdem es vom Handel aussortiert wurde, auch noch von schlechter Qualität.
Je nach „Geschäftsmodell“ der einzelnen Tafeln werden die Leute durch die Essensabgaben erniedrigt, haben keine Essensauswahl und werden als Tafelkunden stigmatisiert.
Seitenweise kann man auf „Wikipedia“ und in entsprechenden Büchern die unterschiedlichsten Ausführungen und Kritiken nachlesen.

Was jedoch, eher selten, zum Ausdruck kommt, ist die Tatsache, dass die Tafeln in erster Linie erst einmal, gut erhaltene, Lebensmittel vor der Vernichtung retten wollen! Eine logische Konsequenz war dann, diese geretteten Lebensmittel an einkommensschwache Personen weiterzugeben, wodurch diese, schlicht und ergreifend, finanziell entlastet werden.

Um nun, zumindest in Regensburg, ein wenig Licht ins Dunkel der Tafellandschaft zu bringen, will die „Regensburger Tafel e.V.“ den Regensburgern einen „Tag der offenen Tür“ anbieten, um ihnen aufzuzeigen, wo wir unseren Laden haben, wie wir arbeiten und welche Ware wir zu vergeben haben.

Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter werden dazu extra am Samstag, den 27. Juni 2015 eine „Sonderschicht“ einlegen!
Mit unseren zwei Kühltransportern werden sie, von den Regensburger Supermärkten aussortierte Ware, abholen und in den Tafelladen bringen.

Dort wird, wie an normalen Tafel-Abholtagen auch, die Ware in die verschiedenen Regale einsortiert, um sie dann, am Sa. 27. Juni 15, ab 12.30 Uhr für € 1,00 pro Haushalt, an die Regensburger Bürger abzugeben.
Je nach Andrang kann es zu gewissen Wartezeiten kommen, was aber nur die Realität an unseren offiziellen Ausgabetagen wiederspiegeln würde.

Sinn und Zweck dieser „Tag der offenen Tür-Veranstaltung“ soll zum einen sein, dass vielleicht so manches Gerücht über die Tafeln im Allgemeinen und auch über die „Regensburger Tafel“ selbst, aus der Welt geschafft werden kann und zum anderen, dass die Regensburger erkennen, was für Mengen an gut erhaltenen Lebensmitteln tagtäglich weggeworfen werden würden, wenn es die „Regensburger Tafel“ nicht gäbe.

Sie, als Presse- und Medienvertreter, möchte ich ganz herzlichst bitten, diese Veranstaltung im Vorhinein zu veröffentlichen, damit die Regensburger/innen rechtzeitig von ihrem „Glück“ erfahren.
Selbstverständlich sind sie auch selbst eingeladen, privat, aber auch offiziell, um über den „Tag der offenen Tür“ der „Regensburger Tafel e.V.“ zu berichten.

Im Gegensatz zu unseren sonstigen Ausgabetagen hat sich für diesen Tag, die Blasmusi „De Verkeadn“ (http://www.deverkeadn.de/) bereit erklärt, den ausgehändigten Lebensmitteln noch einen Ohrenschmaus hinzuzufügen. Allerdings kann dieser nur bei trockener Witterung serviert werden.

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Kommentare (9)

  • erich

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    Gedankenspiele: “über 900 Tafeln gibt es inzwischen in Deutschland”, gebt den durch die Politik der letzten Jahre und Jahrzehnte Verarmten und Verelendeten ihr täglich Brot, damit sie ihr Maul halten und ihre Situation als Gott gegeben annehmen!
    Was hätten dieser Personenkreis der Huntertausende bis Millionen Menschen umfasst für ein Potential, wenn sie ihren eigenen Staat im Staate mit eigener Justiz, Verwaltung, Armee, Polizei, Parlamenten, Pressewesen usw. gründen würden? Die Rollen würden sich vertauschen!

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  • Franz Mahler

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    Tatsache ist: Wenn Lebensmittel verdorben sind, dann ist es Abfall und der gehört auf den Komposthaufen oder in die Mülltonne.

    Wenn in Deutschland allerdings regelmäßig “gut erhaltene” Lebensmittel von den Discountern und Supermärkten aussortiert werden, weil diese Produkte angeblich nicht mehr verkäuflich sind und deshalb vernichtet werden müssen, dann zeigt dies nur eines, nämlich wie dekadent diese Gesellschaft inzwischen geworden ist. Wenn diese aussortierten Lebensmttel dan ausgerechnet an diejenigen weitergegeben werden, die von der Gesellschaft aussortiert wurden, kommt zur Dekadenz auch noch die Arroganz hinzu. Dekadenz und Arroganz, die beiden passten schon immer gut zusammen.

    MfG
    Franz

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  • semmeldieb

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    @erich:

    ich verstehe sie nicht.

    empfehlen sie, dass die angesprochenen millionen nun zu den waffen greifen, ein stück land besetzen und ihren eigenen staat proklamieren?

    bissl mord und totschlag, revolution…interessanter lösungsansatz.

    @franz mahler:

    ich greife selber gerne in die schütten mit abgelaufenen lebensmitteln. das ist doch das normalste auf der welt, nachdem jetzt jeder wirklich aufgeklärt ist und weis, was es mit den aufgedruckten fristen auf sich hat.

    abgelaufen heisst ja nicht verdorben.

    arroganz á la “eure armut kotzt mich an” sehe ich nicht, wenn discounter unverkäufliches zur verfügung stellen.

    was wäre die konsequenz für die tafeln, bzw. deren kunden, wenn diese volumina im kontingent wegfallen würden?

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  • erich

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    @semmeldieb – das durch fehlende soziale und wirtschaftliche Teilhabe bedingte Ableben ist in diesem Land schon längst Gang und Gebe, auch wenn psychophatische Strukturen das ganze untern Teppich halten bzw. kehren. Diese auf den ersten Blick verstörende These wird durch die Tatsache in meinen Augen belegt, dass z.B. vor kurzem zu lesen war” In Deutschland nehmen sich zwischen ca. 11.000 und 13.000 Menschen im Jahr sich das Leben und in keinem anderen westlichen Bundesland nehmen sich so viele Menschen sich das Leben wie in Bayern. Mit 1.727 Suiziden gab es hier im Jahr 2013 mehr Tote als durch Verkehrsunfälle, Drogen, Aids, Mord und Totschlag”

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  • menschenskind

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    Danke, Herr Erich, dass Sie dieses traurige Kapitel ansprechen. Seit Jahren steht unser Bayern in der Selbstmordstatistik ganz weit oben:
    http://www.br.de/nachrichten/suizide-praevention-bayern-100.html

    Kempten scheint demnach die bayerische Selbstmordhochburg zu sein.
    http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Trauriger-Rekord-Kempten-hat-hoechste-Suizidrate-in-Bayern-id32744417.html

    Bereits 2011 wies Bayern die höchster Selbstmordrate auf:
    http://www.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/statistiker-bayern-ist-selbstmord-land-nummer-eins/3820244.html

    “Fachleute rätseln…” schrieb damals (2011) die Süddeutsche:
    http://www.sueddeutsche.de/bayern/hohe-suizidrate-in-bayern-die-verzweifelten-1.1053113

    Ich rätsele nicht, im Gegenteil ich bin mir sogar sicher, dass dies der ungeheuren Verlogenheit, die ihre eigentlichen Wurzeln in der bayerischen Mehrheitskonfession hat, geschuldet ist.
    Ein Land, das sich nie seiner eigenen Verbrechen bewusst werden durfte (weil stets der Deckel drüber gehalten wurde), das nie Schuld zu verarbeiten
    gelernt hat, ein Land, das stets nur schluckte und verdrängte, ist ein ungesundes Land. Ein Land, indem sich manchem scheinbar kein anderer Ausweg als der Suizid bietet. – Denn, wohin mit seinem Gewissen, wenn man mit seinen Kindern nicht mehr reden kann, die Freunde alle tot sind, man sich die Nachbarn zum Feind gemacht hat und man zum Herrn Pfarrer (weil der aus Ghana, Kroatien oder Polen stammt) nicht gehen mag.

    Unsere Politiker hätten ab 1945 mit vereinten Kräften und unter Anleitung erfahrener Psychologen uns Deutsche verbessern können, wenn sie es nur gewollt hätten. (Man hätte offen über Alles reden können, Erklärungen suchen und finden können, etc.).
    Die Politiker indes haben es nicht getan, weil Aufbau und materielle Ziele wichtiger erschienen. Und später dann befürchtete man Einbußen im Konsumverhalten der Deutschen und beschwieg, verdrängte, vertuschte, schönte die Vergangenheit munter weiter.

    Wer sich einmal die Zeit nimmt und sämtliche bedeutenden bayerischen Geschichtsbücher (allgemeine Landesgeschichte) aus der Zeit nach 1945 zur Hand nimmt und sie allein darauf hin untersucht, ob sie die elementare Tatsache enthalten, dass der NS Bayern zur Brutstätte und Wiege hatte, der stellt fest, dass erst 2006, in einem Geschichtsbuch der Landeszentrale für politische Bildung dies einer Erwähnung für wert befunden wurde. Bis dahin wurde so getan, als sei unser Bayern die (katholische) Unschuld vom Lande gewesen.

    Dass so ein verlogener Umgang mit den Schrecken der Vergangenheit ungesund ist, liegt auf der Hand. Die Konsequenzen daraus sind die obigen Statistiken.

    Bedankt Euch bei Euren Verschweigepolitikern und deren sog. Historikern, beamteten, abhängigen Erfüllungsgehilfen der Mächtigen und der Geldigen, nahezu ein jeder, früher oder später, Anwärter für das Bundesverdienstkreuz…

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  • Veronika

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    @ Erich
    @ Franz Mahler:

    Danke! Genauso sollte man es sehen. Passend mit der Einführung von Hartz IV und dem Gesunden der SPD wie auch der Zunahme der Vermögenswerte bei den wenigen Prozent der Reichen im Lande, kamen auch die Tafeln.
    Möglich, dass man diese Essensausgaben bald schon direkt an die Fabriken angeliedert, um auch den Leuten dort weniger zahlen zu müssen.

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  • Veronika

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    @Erich:
    Warum wohl kommt man jetzt trotzdem zur Vorratsdatenspeicherung, und versucht seit Jahren Militär – selbstverständlich aus befreudeten Staaten – auch im deutschen Inland einsetzen zu können?
    Sollten die großen Kirchen es nicht doch schaffen die Leute wieder ruhig zu halten und aufs Jenseits zu vertrösten, könnte es künftig noch höchst ungemütlich werden.

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  • Tobias

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    @menschenskind:

    Was der Nationalsozialismus mit dem Suizid zu tun hat bleibt mir schleierhaft.
    Denken Sie allen ernstes, ein, sagen wir mal, Jahrgang 1984 bringt sich um wegen, ich zitiere Sie: “einem Land, das sich nie seiner eigenen Verbrechen bewusst werden durfte (weil stets der Deckel drüber gehalten wurde), das nie Schuld zu verarbeiten
    gelernt hat, ein Land, das stets nur schluckte und verdrängte […] “?

    Übrigens arbeite ich im Handel und wir haben (oder hatten) unsere Lebensmittel für die Tafel bereitgestellt. Da wurden teilweise (auch von mir persönlich) Äpfel mit fruchtfliegengroßen (oder besser “-kleinen”) Fleckchen aussortiert, zum Einen, weil die Leute das nicht mehr kaufen, da zwar alles “Bio”, aber auch gleichzeitig nichts nach natürlichem Verfall aussehen darf, und zum Anderen, weil wir wussten, dass dieser 98% gute Apfel in den Kisten der Tafel landet. Von “Ach, hauen wir das Vergammelte den Armen hin” ist überhaupt nicht der Fall; die Tafel würde solche Betriebe nicht anfahren.

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  • menschenskind

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    @Tobias
    Danke für Ihre Rückfrage.

    Von Sozialarbeitern und Pflegern war immer wieder zu erfahren, dass es besonders viele alleinstehende Bejahrte sind, die sich umbringen. Auf die bezog ich mich.

    Auch der Jahrgang 1984 kann von Spätauswirkungen des NS betroffen sein.
    In Israel, in den USA und in D arbeiten Therapeuten zum Teil mit Angehörigen der Urenkelgeneration von Tätern bzw. Opfern des NS. Unaufgelöste Traumata wirken nach, können z.B. zu Vernachlässigung der eigenen Kinder, besonderer Strenge bei der Kindserziehung und diversen anderen Symptomen führen. U.a. in den USA hat sich speziell hierzu ein eigener Therapeutenkreis etablieren können.

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