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Tittel stolpert über „Arschloch“

Ist aus der RRP ausgetreten: Dr. Lutz Tittel. Foto: AignerEs war das Ende einer kurzen Parteikarriere. Am Samstag musste Dr. Lutz Tittel den Bezirksvorsitz der Rentnerinnen- und Rentnerpartei (RRP) abgeben. Gleichzeitig erklärte er seinen Austritt aus der Partei und verließ den Saal. Tittel hatte bei der Bezirksversammlung im Kolpinghaus die Vertrauensfrage gestellt. Von 22 Anwesenden sprachen Tittel sechs das Vertrauen aus, elf Mitglieder stimmten mit Nein, fünf enthielten sich. „Wir können keine schlechte Presse gebrauchen“, hatte der Landesvorsitzende der RRP, Hans Lampl, zuvor lautstark erklärt. Er war eigens nach Regensburg gekommen, um für Tittels Absetzung zu sorgen. Zuvor hatte es offenbar intensiven E-Mail- und Briefwechsel wegen der Causa „Arschloch“ gegegeben. Schlechte Presse – das hat die „Arschloch“-Affäre der RRP in Lampls Augen gebracht. Als Beleg dafür führte der Bayernchef insbesondere das „geschickte Verhalten von Herrn Wolbergs“ an; dessen Aussagen in der Mittelbayerischen Zeitung. Wenn die RRP solches Verhalten in ihren Reihen dulde, sage das eine Menge über die Partei aus, so Wolbergs vergangenen Mittwoch. „Solches Verhalten“: Lutz Tittel soll bei der Wahlparty im Leeren Beutel Bürgermeister Joachim Wolbergs als „Arschloch“ bezeichnet haben. Durch einen offenen Brief von Oskar Siebert war die vermeintliche Äußerung öffentlich geworden. Siebert selbst trat aus der RRP aus, weil andere Parteimitglieder seine Darstellung bestritten. Egal wie die Abstimmung ausgehe – er werde im Landesvorstand dafür sorgen, das Tittel abgesetzt werde, polterte Lampl. Den Austritt von Siebert begrüßte der Landesvorsitzende ausdrücklich. Auch dessen Verhalten – der offene Brief – habe etwas mit einem „übersteigerten Geltungsbedürfnis“ zu tun. In die Schusslinie geriet auch das Regensburger RRP-Mitglied Josef Kabas. Der hatte ebenfalls einen offenen Brief verfasst und Tittels Rücktritt gefordert. „Alle, die an dieser Sache beteiligt waren, müssen raus“, so die entsprechende Forderung eines Mitglied aus Neumarkt, die Lampl mit einem „Schluss jetzt“ abwiegelte. Kabas hingegen verwahrte sich am Rande der Sitzung gegen den Vorwurf, er habe an Tittels Stuhl gesägt. „Ich habe offen meine Meinung gesagt und zu der stehe ich.“ Er habe keine Ambitionen auf den – nun vakanten – Posten des Bezirksvorsitzenden. Der muss nun – in einer weiteren Mitgliederversammlung – neu besetzt werden. Hat mit Auflösungserscheinungen in der bayerischen RRP zu kämpfen: Hans Lampl. Foto: AignerNoch am Samstag erklärten zwei weitere Mitglieder ihren Austritt aus der RRP. Damit kämpft die Partei in der Oberpfalz nun mit ähnlichen Problemen wie in Oberbayern. In Starnberg traten der Kreisvorsitzende und sein Stellvertreter vergangene Woche nach Konflikten mit dem Landesvorstand zurück. Lutz Tittel hat am Tag nach seinem Rücktritt in einem Brief an die Medien noch einmal nachgelegt. „Mit Schmutzbriefschreibern und Intriganten“ wolle er, trotz vieler engagierter Menschen, die er bei seiner Parteiarbeit kennengelernt habe, nichts mehr zu tun haben. „Umgeben von Arschlöchern“ sei ein literarisches Zitat ohne Angriff auf Personen. Tittel: „Wenn dies Personen mit Wolbergs in Zusammenhang bringen, ist das ihre Sache“.
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Kommentare (18)

  • Marion Puhle

    |

    “Mit Verlaub, Sie sind ein Arschloch, Herr Präsident”, titulierte seinerzeit Joschka Fischer ( Grüne ) den Bundesstagspräsidenten.
    Hat es ihm geschadet? Nein, er wurde Außenminister und eines der beliebtesten Politiker über Jahre hinweg.
    Dass nun Dr. Lutz Tittel aufgrund des A- Wortes seinen Hut nehmen muss, ist offenbar Regensburger Niveau.
    Marion Puhle

  • Mathilde Vietze

    |

    Herr Tittel war noch nie ein Politiker, sondern
    ein Mensch, der mit seinem Leben unzufrieden
    ist und nichts mit sich anzufangen weiß, außer rumzumotzen.
    Leider gibt es im sog. linken Spektrum Leute,
    die nicht unterscheiden können zwischen Quer-
    denkern und Quertreibern, Berufsquerulanten und Lamentiertrompeten.
    Herr Tittel ist k e i n Querdenker!

  • gerd b.

    |

    Die Frau Vietze scheint eine Hellseherin zu sein. Was die alles weiß! Der Herr Titel sei mit seinem Leben unzufrieden… tsss. Scheint auch psychologich beschlagen zu sein, die Dame. Die SPD hält wahrscheinlich – bei der Herabnivellierung des Gesamtniveaus – auch Dr. Sommer für einen kompetenten Psychologen.
    G.B.

  • kardinal

    |

    @ Mathilde Vietze

    War Frau Vietze je eine Politikerin? Ist sie nicht eher ein Mensch, der mit seinem Leben unzufrieden ist und nichts mit sich anzufangen weiss, ausser rumzumotzen?
    Leider gibt es im sog. rechten Spektrum Leute, die nicht unterscheiden können zwischen Karrieristen und Opportunisten, Berufspolitikern und Moralaposteln.

    Frau Vietze….ja was sind SIE eigentlich??

  • Lehner Michael

    |

    am unglaublichsten finde ich den Spruch des Landesvorsitzenden:
    “Egal wie die Abstimmung ausgehe – er werde im Landesvorstand dafür sorgen, das Tittel abgesetzt werde”, polterte Lampl.
    so etwas ist eigentlich unglaublich egal in welcher Partei!

    Bisher dachte ich so etwas gibts nur in der CSU

  • LG

    |

    @Kardinal

    Frau Vietze hat auf kultureller wie auf politischer Ebene mehr geleistet als Sie das jemals tun werden. Man muss sicher nicht immer mit Ihr einer Meinung sein, aber Frau Vietze ist wenigstens ehrlich und dass sollte gerade in Rgb gewürdigt werden.

    Das sich der Herr Kardinal auch immer für diesen Dr. Tittel einsetzt? Wer sind Sie denn?

    Jeder egal von welcher Partei auch immer hier in Rgb, hätte sein Amt nach so einer Äußerung (wenn Sie denn öffentlich geworden ist) räumen müssen.

    Ein ganz normaler Vorgang! Abgewählt wegen persönlicher Eitelkeit und politischer Dummheit. Leider auch ein häufiges Problem in dieser schönen Stadt.

    LG LG

  • Mathilde Vietze

    |

    Herr “kardinal”, wenn Sie wissen wollen, wer
    ich bin, können Sie ja Kontakt mit mir auf-
    nehmen. Mein voller Name steht im Telefon-
    buch. Ich muß mich nämlich nicht wie Sie hin-
    ter einem Pseudonym verstecken, um meine Mei-
    nung zu sagen. Sie haben sich bis heute nicht
    geoutet, daher muß man das, was Sie für poli-
    tische Aussagen halten, nicht ernst nehmen.

  • Mathilde Vietze

    |

    An Herrn oder Frau “LG” vielen Dank für den
    sachlichen Beitrag. Es gibt – in meiner oder
    auch in anderen Parteien – sicher Leute, die
    mehr geleistet haben, als ich, aber ich habe
    immer zu meiner Meinung gestanden und sie nicht
    alle Nase lang gewechselt, wo wie andere Leute
    ihre Socken und Unterhemden. Und – ich habe
    mich – in Beruf und Partei – immer gegen Quer-
    treiber, gleich welcher Couleur gewehrt.
    “LG” ich würde Ihnen gerne persönlich danken.
    Bitte nehmen Sie doch – falls Sie mögen – Kon-
    takt mit mir auf. Meine Rufnummer steht im
    hiesigen Telefonbuch.

  • tn

    |

    werte frau vietze
    ist Ihnen nicht mal kurz in den Sinn gekommen, dass Sie niemand politisch für ernst nimmt.
    Bei dem Geschwafel, wundert Sie das?
    Die Partei, die Partei,die Partei…

  • Claudia

    |

    liebe frau vietze,

    ihre meinung in allen ehren, auch ihre antiklerikalen mundartgedichtl, aber warum pöbeln sie hier so herum? ob nun herr tittel oder herr buchinger (http://www.regensburg-digital.de/?p=554#comment-1260http://www.regensburg-digital.de/?p=554#comment-1260), sie sind wohl die moralinstanz. kümmern sie sich lieber mal um ihren ach so tollen herr wolbergs, der aus einer machtposition heraus regelmäßig die bürger beschimpft hat. offenbar wurden sie von dieser arroganz angesteckt. schade, dass der hirnschwund in der spd immer weiter um sich greift…

  • Dr. Lutz Tittel

    |

    Sehr geehrte Frau Vietze,
    Sie behaupten mich zu kennen. Sie kennen mich nur druch die Esser – Presse, das ist für Sie ein eindeutiger Minuspunkt.
    Meine Kurzdaten:
    1943 geboren, 1965 von der DDR nach der BRD geflüchtet (RF – Republikflüchtling), Kunstgeschichte studiert, 120 wissenschaftliche Veröffentlichungen (zuletzt Museumsdirektor der Ostdeutschen Galerie), geschieden, 2 Kinder, jetzt Rentner. Langt Ihnen das?
    Ihr Altweibergezänk, klischeebehaftet geht mir sonst wo vorbei.
    Ein Hinweis noch:
    Ich habe mich bisher immer nur für die demokratischen Rechte der Bürgerinnen und Bürger und ihrer Mitwirkungsmöglichkeiten in Regensburg eingesetzt, und dabei bleibt es auch!
    Dr. Lutz Tittel

  • doktor faustus

    |

    @herrn lehner:
    “Bisher dachte ich so etwas gibts nur in der CSU”

    um mehr parteiarbeit leisten zu dürfen als plakate zu kleben, müssen sie erst mal ernstgenommen werden. das geht aber nicht mit abfälligen bemerkungen über die eigene partei.
    also: ärmelchen hochkrempeln!

  • Mathilde Vietze

    |

    Werter Herr Tittel, natürlich hatte ich auch
    des öfteren das “Vergnügen”, Sie persönlich kennenzulernen, leider aber immer nur als männ-
    liche Lamentiertrompete. Das war nach Ihrem
    “freiwilligen” Ausscheiden aus dem KOG, wo Sie
    sicher eine fachlich sehr qualifizierte Arbeit
    geleistet haben. Damals nämlich waren Sie durchaus auch noch geachtet und geschätzt und
    ich könnte mir vorstellen, daß es nicht mangelnde fachliche Qualifikation war, die einige führende Leute bewogen hat, sich von
    Ihnen zu trennen.

  • Mathilde Vietze

    |

    Es gibt – in der SPD und anderswo – Leute, die
    meinen, daß die Partei immer recht hat; ich
    gehöre nicht dazu. Und Ihnen, werte Frau Claudia, steht es zu, an öffentlichen Veran-
    staltungen mit Herrn Wolbergs teilzunehmen und
    ihm Ihre Meinung zu sagen. Haben Sie das bisher
    getan? Ich bin in der Partei loyal, aber für
    mich ist keiner “ein so großes Vorbild”, daß
    ich mich von ihm “anstecken” lasse. Ihnen, Frau
    Claudia, wird das nicht genügen, denn Sie wol-
    len ja nur Ihre Vorurteile ausspucken; Nach-
    denken ist bei Ihnen sicher nicht angesagt.

  • tn

    |

    Werte Frau Mathilde
    Da kann man nur noch hoffen, dass man nicht irgendwann mal zu SPD-Veranstaltungen gehen muss.

  • Marion Puhle

    |

    Sehr geehrte Frau Vietze,
    Sie sind unermüdlich, Ihre Wortwahl unerschöpflich und leider meistens daneben. Bitte weiter so!

    Marion Puhle

  • kardinal

    |

    Meine Güte,
    jetzt lasst es endlich gut sein, ihr “Arschlöcher”!

  • Wolfgang

    |

    Lieber ein kantiges Etwas als ein rundes Nichts!

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