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Unfallstatistik 2014: Der Kfz-Abbieger bleibt ein Problem!

Anlässlich der Vorstellung der neuen Unfallstatistik der Polizei, erläuterte
Polizeihauptkommissar Hirsch und Polizeioberkommissar Lehrer
Vertretern von ADFC, VCD und Stadtplanungsamt die Unfallzahlen und
Unfallursachen des letzten Jahres.
2014 ereigneten sich im Stadtgebiet 5355 Unfälle. Das sind 4% mehr als
im Vorjahr. Der Anteil der Unfälle mit Radfahrerbeteiligung stieg um einen
Prozentpunkt auf 6% und damit auf 326 Unfälle. Diese Zunahme um 19%
ist offenbar auf das Fehlen winterlicher Straßenverhältnisse im Jahr 2014
zurückzuführen, was ganzjährig einen vergleichsweise hohen
Radverkehrsanteil zur Folge hatte.
Der Anteil der Unfälle zwischen Radfahrer und Fußgänger blieb mit 6%
Anteil an der Gesamtanzahl an Radunfällen konstant. Dagegen erhöhte
sich der Anteil der Unfälle zwischen Radfahrern und Kfz von 65 auf 73%.
Daraus lässt sich auch die um 14% erhöhte Anzahl von 284 verletzten
Radfahrern erklären.
Bemerkenswert an der neuen Radunfallstatistik sind die Zahlen zu den
Unfallursachen. Trotz der Aktionen gegen Geisterradler und gegen
rücksichtsloses Abbiegen bei Kfz-Lenkern haben sich diese
Unfallursachen weiter verstärkt. Unfälle wegen falscher Straßenbenutzung
von Radfahrern haben um mehr als die Hälfte zugenommen. Die Zahl der
Unfälle mit Unfallursache falsches Abbiegen von Kfz-Fahrern hat sich
sogar fast verdoppelt.
Verkehrswege für Radfahrer sollten so gestaltet sein, dass Radfahrer nicht
durch unsinnige und teils unzumutbare Verkehrsführung zum Benützen
der falschen Seite verleitet werden und an Kreuzungen von Kfz-Fahrern
wahrgenommen werden können. Separierte Radwege sind in diesem
Zusammenhang innerorts meist kontraproduktiv für die Sicherheit von
Radfahrern.
Der ADFC weist ausdrücklich darauf hin, dass ein Fahren mit Helm nicht
vor Unfällen schützt. Ein Helm kann bei manchen Unfallszenarien
die Schwere von bestimmten Kopfverletzungen mindern, aber keinesfalls
vor Unfällen schützen.

Es muss daran gearbeitet werden, dass weniger Unfälle passieren.
Dies wird am besten durch vorausschauende Fahrweise und sinnvoll gestaltete Verkehrsräume erreicht. Eine wichtige Maßnahme zur Steigerung der Verkehrssicherheit
nicht nur für Radfahrer, sondern für alle Verkehrsteilnehmer stellt auch ein gemäßigtes Geschwindigkeitsniveau in der Stadt (30 km/h) dar.
Ein Unfallschwerpunkt war wie die letzten Jahre wieder die Bajuwarenstraße. Der Zweirichtungsradweg mit vielen querenden Ein- und Ausfahrten birgt gerade für Radfahrer, die auf dem Weg in Gegenrichtung fahren müssen, ein hohes Gefährdungspotential. Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Benutzungspflicht in dieser Richtung nicht aufgehoben wird, zumal zumindest routiniertere Radfahrer dort aufgrund des Gefälles problemlos und sicher im Mischverkehr fahren können. ADFC und VCD fordern dies schon seit Jahren, so auch auf einer verkehrspolitischen Radtour mit Vertretern aller Stadtratsfraktionen.

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