17 Okt.201117:01

- Hiobsbotschaft von Finanzminister Fahrenschon. Foto: Günther Staudinger
Die Pleite der BayernLB holt Regensburg ein und gibt der Debatte um bezahlbaren Wohnraum neue Nahrung. Die Landesbank muss sich aller Voraussicht nach von ihren Anteilen an der Wohnbaugesellschaft GBW AG trennen. Damit stehen auch in Regensburg tausende Mieter vor einer ungewissen Zukunft. Von den rund 33.000 Wohnungen in Eigentum der GBW befinden sich 1.900 hier. Dass der Verkauf sozialverträglich vonstatten gehen wird, kann die bayerische Staatsregierung nicht garantieren. Finanzminister Georg Fahrenschon (CSU) macht die EU-Kommission dafür verantwortlich.
Die BayernLB hält aktuell 92 Prozent der Anteile an der GBW AG. Weil der Freistaat seine Landesbank mit einer Zehn-Milliarden-Finanzspritze vor der Pleite retten musste, hatte die EU-Kommission gefordert, die Bank zu verkleinern. Diese müsse sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und von diversen Beteiligungen trennen. Andernfalls wäre die Finanzspritze nicht genehmigt worden.
Fahrenschon rechnet – wie er nun in einem Brief an den SPD-Abgeordneten Harald Güller schreibt – fest damit, dass deshalb auch die GBW-Anteile verkauft werden müssen. Dass die Wohnungen nach dem Verkauf in öffentlicher Hand bleiben, kann die Staatsregierung dabei ebensowenig garantieren wie entsprechenden Mieterschutz und Sozialregelungen. Genau das aber hatte die Stadt Regensburg, auf Antrag der SPD, vergangenes Jahr in einer einstimmig verabschiedeten Resolution gefordert. „Diese Forderungen haben nach wie vor volle Gültigkeit“, sagt SPD-Fraktionschef Norbert Hartl.
Fahrenschon sprach in der Vergangenheit davon, dass soziale Belange zwar „eine wichtige Rolle“ spielen würden. Ob es aber gelinge, diese umzusetzen, „bleibt abzuwarten“, schreibt er nun in dem Brief an Güller. Die kommunalen Partner – Städte und Sparkassen – lädt er in dem Brief ein, Konzepte vorzulegen.
