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Ein Landrat voller Ideen

Land der Ideen. Im Rahmen dieser deutschlandweiten Initiative hat Regensburg schon mehrfach von sich reden gemacht. Und wer weiß – vielleicht ist es bald wieder so weit. Eine herzallerliebste Idee hat nun nämlich Herbert Mirbeth. Landrat und just auch Aufsichtsratsvorsitzender des RVV, der über zehn Jahre Zeit hatte, um sich über ein Liniennetz ohne Steinerne Brücke Gedanken zu machen und nun – nach der Komplettsperrung der Steinernen – so überrascht wirkt, als wäre das noch nie ein Thema gewesen. Aber, wie gesagt, zum Glück hat Herr Mirbeth eine Idee: Um die Sperrung zu umgehen, schlägt er vor, immer einen zweiten Busfahrer mit über die Brücke zu schicken. Busfahrer 2 soll dafür sorgen, dass nix passiert, sollte Busfahrer 1 einen Schwächeanfall erleiden und den Bus in Richtung Brüstung steuern. Erst gestern hat Mirbeth diesen Vorschlag noch einmal bekräftigt. Grandios! Wie muss man sich das wohl vorstellen? Sitzen dann ein paar Notfall-Busfahrer (einer reicht ja bei vier Linien nicht) auf beiden Seiten der Steinernen in wettergeschützten Unterständen und warten den lieben, langen Tag auf den Bus, um über die Steinerne hin und her zu pendeln und mit Argusaugen über den Gesundheitszustand des fahrenden Kollegen zu wachen, ihn im Fall des Falles vom Fahrersitz zu stoßen und auf die Bremse zu treten? Sollte da nicht auch noch ein Arzt mit von der Partie sein, der vor der Auffahrt auf die Steinerne einen kleinen Gesundheitscheck macht? Und ein Psychologe, der kurz die Befindlichkeit der Fahrer überprüft? Und ein Priester, falls aus dem weiterhin vorhandenem „Restrisiko“ (Mirbeth) bitterer Ernst wird? Wie viele Plätze sollte man den Kontrolleuren einer sicheren Brückenüberquerung sinnvollerweise reservieren? Sollte man nicht lieber gleich Nägel mit Köpfen machen, die Busse mit EEG und EKG ausstatten und den Fahrer verkabeln, so dass beim geringsten Anzeichen eines Schwächeanfalls der Motor stillgelegt wird? Das würde sich rechnen, bedenkt man, wie viel Personal dabei eingespart werden kann. Man könnte natürlich auch Fangnetze links und rechts der Steinernen spannen. Oder Begleitfahrzeuge mit schicken, die sich im Fall der Fälle vor dem außer Kontrolle geratenem Bus quer stellen. Oder ein paar Fesselballons am Dach befestigen. Oder … Man sieht: Es gibt ganze Koffer voller Ideen, mit denen man eine Sperrung der Steinernen doch noch verhindern kann. Herr Landrat: Handeln Sie! (Ent)spannende Lektüre!
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Kommentare (3)

  • Bernhard Segerer

    |

    Klasse Ideen! Da merkt man halt wieder das
    Regensburg ein echter Think Tank ist, quasi ein
    Zukunftsstandort ohnegleichen der den Vergleich
    mit anderen Hochburgen des Geistes nicht zu
    scheuen braucht! ;-)

  • Lahm und fußkrank

    |

    Gut – Stadtamhof ist jetzt RVV-freie Zone. Es gibt Schlimmeres. Außderdem wohnen in dem malerischen Stadtteil nicht lauter Gehbehinderte und Fußkranke. Mit dem Fahrrad ist die Innenstadt von dort aus nun endlich abgas- und drängelfrei erreichbar. Es gibt Stadtteile, die nach wie vor nur eine hundsmiserable Busanbindung haben, die sind alles in allem schlechter dran als jetzt die Stadtamhofer.
    Der Herr von der Kaufhof AG, der jetzt so über ausbleibende Kunden meckert, soll mal seinen Laden endlich Behinderten gerecht umbauen lassen, die Doppeltüre zum Kassiansplatz ist für Kinderwagenschieber und Rollifahrer eine Zumutung, die Treppen zur Residenzstraße hin sind alles andere als einladend für die, die weniger gut zu Fuß sind. Dann höre ich mir gern sein Gejammer an, aber erst dann.
    Fazit: Regensburg kann jetzt beweisen, dass es eine fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt ist. Aber so lange der OB und sein Schoßhunderl von der SPD dran sind, ist Regensburg identisch mit BMW und verkehrsgerechte Stadt, wie weiland zur Zeiten der Bayerwaldbrück.

  • boo

    |

    Vielleicht sollte man den Arzt erst einmal bei Herrn Mirbeth vorbeischicken! Das würde jedenfalls Kosten sparen.

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drin