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Urteil dauert noch

Kein kurzer Prozess mit Klimaklebern

Unter anderem eine Fülle an Beweisanträgen sorgt dafür, dass der Prozess gegen sieben Aktivisten der „Letzten Generation“ am Amtsgericht Regensburg nicht binnen zwei Tagen „abgearbeitet“ werden kann.

Stellte einen Stapel an Beweisanträgen, um die Dramatik des Klimawandels und die Notwendigkeit zum Handeln zu belegen: der Angeklagte Wolfgang M. Foto: rd

Es ist kurz nach halb vier, als Richterin Andrea Costa sich von ihrem Zeitplan verabschiedet und einen weiteren Verhandlungstermin ankündigt. Ursprünglich waren für den Prozess gegen sieben Aktivisten der „Letzten Generation“ am Amtsgericht Regensburg nur zwei Tage angesetzt gewesen.

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Fotos wurden in Augenschein genommen und mehr als ein Dutzend Zeugen vernommen, um die Umstände der Verkehrsblockade vom 7. Juni 2022 in der Frankenstraße zu klären. Die Angeklagten haben sich umfassend eingelassen – zu ihren Motiven und persönlichen Verhältnissen – und haben weitgehend eingeräumt, dass sie sich an jenem Morgen auf die Straße gesetzt und teilweise festgeklebt haben.

Mehr Zeugen, viele Beweisanträge – und es soll ja ein ordentlicher Prozess sein

Für die Staatsanwaltschaft handelt es sich um einen klaren Fall der Nötigung, eine „supereinfache Sachlage“ und auch Richterin Costa mag verschiedenen Anregungen der Verteidigung, doch noch den einen oder anderen Zeugen zu laden, nicht so recht folgen.

Wieso eine Beobachterin vom Bürgersteig etwas Zusätzliches beitragen können sollte, erschließe sich ihr nicht, so Costa. Und auch, dass eine Polizeibeamtin erneut geladen werden soll, um „Unstimmigkeiten“ bei den Zeitstempeln der vorgelegten Fotos zu klären, sei nicht wirklich nachzuvollziehen.

Als die Verteidigung daraufhin ankündigt, entsprechende Anträge zu stellen und weil einer der Angeklagten gerade mal drei seiner rund 20 Beweisanträge vorgelesen hat, weil bei einem ordentlichen Prozess auch noch Plädoyers gehalten werden, die Angeklagten das Recht auf letzte Worte haben und es zumindest ein wenig Zeit braucht, um ein Urteil zu begründen, muss sich Andrea Costa dann doch von dem Gedanken verabschieden, das Ganze innerhalb von zwei Tagen vom Tisch zu haben.

Deutlich erhöhte Sicherheitsvorkehrungen

Es wird also noch mindestens einen weiteren Termin in Sitzungssaal 104 geben, dem größten im Regensburger Gerichtsgebäude, der eigentlich Schwurgerichtsverhandlungen vorbehalten und ohnehin schwer zu kriegen sei, wie die Amtsrichterin anmerkt. Auch der ganze Aufwand – vor dem Sitzungssaal werden Besucher inklusive Presse ausnahmslos durchsucht, Ausweise werden kopiert und mehrere Justizbeamte sind zur Sicherheit vor Ort – sei zu bedenken, so Costa.

Die Blockade am 7. Juli 2022: gegen 8.50 Uhr konnte das letzte Fahrzeug die Blockade verlassen. Foto: Archiv/Bothner

Doch da hat die Amtsrichterin die Hoffnung auf ein schnelles Verfahren bereits aufgegeben.

Der Angeklagte Wolfgang M., 48 Jahre alt, Ingenieur für technischen Umweltschutz, wurde im vergangenen Jahr schon einmal von der Münchner Polizei in sogenannten „Präventivgewahrsam“ genommen. Er trat dort länger in den Hungerstreik, um darauf aufmerksam zu machen, wie kritisch die Situation sei.

Verkehrsblockade „ein verhältnismäßiges, da in Relation sehr mildes Mittel“

Am Dienstag verliest M. Beweisantrag um Beweisantrag – er braucht fast zwei Stunden – um seine Motivation zu erklären und mit wissenschaftlichen Quellen zu untermauern. Erkenntnisse des Weltklimarats und des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung, Einschätzungen zum Erreichen kritischer Kipppunkte und dass der Eisschild in der Westantarktis wohl schon verloren sei, Grafiken, Fachartikel und, und, und.

All dies solle verlesen werden, um „das Ausmaß und die Unmittelbarkeit des Klimanotstands“ zu belegen, der bereits jetzt deutlich zu spüren sei. Dieser sei „überkritisch“. Die Bundesregierung komme ihrer grundgesetzlichen Aufgabe, Leben und körperliche Unversehrtheit der Bevölkerung vor den Folgen des Klimawandels zu schützen nicht nach. Entsprechend seien Straßenblockaden „ein verhältnismäßiges, da in Relation sehr mildes Mittel“, um auf das Thema aufmerksam zu machen und die Politik zum Handeln zu bewegen.

Angeklagte gaben Jobs auf, um sich dem Protest zu widmen

Der 48-Jährige hat nach eigenen Worten seinen Beruf als Umweltschutzingenieur aufgegeben. „Es gibt keinen technischen Umweltschutz ohne politischen Umweltschutz“, so seine Begründung. Er arbeitet aktuell als Minijobber, verdient 520 Euro im Monat, lebt in einer WG.

Ähnlich sieht es auch bei anderen Angeklagten aus. Simon Lachner beispielsweise, in Regensburg wohl das bekannteste Gesicht der „Letzten Generation“, war bei einem hiesigen Unternehmen als Elektroingenieur tätig, plante unter anderem Photovoltaikanlagen und beriet potentielle Kunden. Er habe diese Stelle, wo er gerne gearbeitet habe, selbst gekündigt, um sich verstärkt den Protesten für einen wirkungsvollen Einsatz der Politik gegen den Klimawandel zu widmen.

Auch weil er häufig zum „Containern“ gehe, reiche das Ersparte zur Zeit noch, um die Miete in der WG und den Lebensunterhalt zu finanzieren. „Ich mache das nicht freiwillig und nicht gerne.“ Aber ihm bleibe angesichts der Dringlichkeit der Situation keine andere Wahl.

Entspannter Ton, aber begrenztes Verständnis bei Betroffenen

Bei den letzten vernommenen Zeugen – vom Berufskraftfahrer über die Hauswirtschafterin bis hin zur Küchenhilfe – bleibt das Bild nahezu durchgehend dasselbe wie am ersten Verhandlungstag. Handeln in Sachen Klimaschutz halten fast alle für notwendig, gelegentlich wird sogar ein gewisses Verständnis für die Aktivisten geäußert. Doch das Mittel der Blockade sehen die betroffenen Pkw-Lenkerinnen und -Lenker durchweg als falsch und nicht zielführend an.

Mit Sekundenkleber hatten sich Aktivisten auf den Asphalt geklebt. Foto: Archiv/Bothner

Konsequent entschuldigt sich stets einer der Angeklagten im Namen der Gruppe bei den Zeugen für die Unannehmlichkeiten, die ihnen durch Blockade und Verhandlung entstanden seien – und wohl auch vor dem Hintergrund, dass die Sache schon einige Monate her ist, nehmen fast alle diese Entschuldigung in entspanntem Ton an.

Klimakleber „in keiner Weise respektlos“, aber „nicht kooperativ“

Die Aktivisten seien „in keiner Weise respektlos“ aufgetreten, schildert ein Polizeibeamter. Allerdings auch „sehr bestimmt und nicht kooperativ“ – sprich: die Straße freiwillig verlassen wollten sie nicht. Fast „entspannt“ sei die Situation gewesen.

Eine „gewisse Wut“ habe es aber doch von manchen Autofahrern gegeben. Der eine oder andere habe rumgeschrien. Einen roten SUV habe man stoppen müssen, weil der immer weiter auf die am Boden sitzenden Aktivisten zugerollt sei.

Der Prozess wird fortgesetzt.


Wir bitten aufgrund der Erfahrungen beim vorhergehenden Bericht um eine sachliche Diskussion. Andernfalls wird hier kurzer Prozess gemacht und das Forum geschlossen. Ausufernde Kommentare werden ggf. ohne Überprüfung gelöscht.

Hier geht es zu unserer Netiquette mit der Bitte um Beachtung: https://www.regensburg-digital.de/unsere-regeln-fuer-unser-forum/25022020/


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Kommentare (57)

  • Zapfnmandl

    |

    Eine generelle Frage: ich dachte, die Verhandlung ist wegen der Blockade selbst. Ist es dann nicht eigentlich eine reine Blockade des Gerichts, wenn man mit Beweisanträgen daher kommt, die zwar die Motivation der Leute erklären könnten, aber nicht wirklich etwas mit der eigentlich Verhandlung zu tun haben.
    Denn kann dann man ja theoretisch eine Verhandlung immer bis ins unendliche ausdehnen, in dem man immer neue Beweisanträge stellt.
    Ohne jetzt bei der Verhandlung dabei gewesen zu sein, kommt es mir aufgrund des Artikels so vor, als ob die Beweisanträge nur als Bühne für die Verbreitung der eigenen Meinung gestellt wurden.
    Ob das so im Sinne des Erfinders ist?

  • Mr. B.

    |

    Zu Zapfnmandl
    26. April 2023 um 14:10 | #

    Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu.
    Es könnte aber auch sein, dass das Gericht keinen Revisiongrund schaffen will?
    Vielleicht kann sich hierzu Hr. Herzig einmal äußern?

  • Hobbyjurist a.D.

    |

    Selbstverständlich darf ein Angeklagter solche Beweisanträge stellen. Es geht darum- steht im Text – seine Motivlage zu erläutern. Das Beweisthema hat also einen Bezug zur angeklagten Tat, und das ist in diesem Fall nicht einmal so weit hergeholt. Es hat mit der Verhandlung zu tun, deren Inhalt ja nicht irgendwelche Beobachter von der Seitenlinie bestimmen.

    Ob das Gericht den Beweisanträgen folgt, ist eine ganz andere Frage, aber glücklicherweise wird in einem Rechtsstaat einem Angeklagten nicht der Mund verboten, nur weil irgendwem dessen Meinung/Aussage vielleicht nicht passt. Im Übrigen halte ich es für sehr ambitioniert, so eine Sache – immerhin sieben Angeklagte, deren Verteidiger/die persönlich alle plädieren dürfen/ein letztes Wort haben, innerhalb von zwei Tagen abfertigen zu wollen.

  • Zapfnmandl

    |

    @Hobbyjurist a.D.: natürlich sollte ein Angeklagter das Recht haben, seine Sicht der Dinge darzulegen. Nur frage ich mich, wie lange und unter welchen Umständen man das eben machen darf. Auch wenn das Gericht die Anträge ablehnen kann, so könnte ich doch theoretisch damit das Gericht blockieren, indem ich Antrag um Antrag stelle. Ich bin kein Jurist, deswegen die Frage.

  • Daniela

    |

    Langsam tut mir Richterin Costa fast schon etwas leid, aber gut, es ist ihr Job.

    Dass die Verhandlung dazu genutzt werden wird, um das ganze Maß des Klimawandel, natürlich wissenschaftlich untermauert, in stundenlangen Beweisanträgen vorzutragen, war irgendwie im Vorfeld erahnbar. Es ist halt ein Recht der Angeklagten und somit völlig okay. Da müssen halt jetzt alle Beteiligten einfach einmal durch.

    Aber ich persönlich wäre irgendwann entnervt, stundenlang Weltuntergangsszenarien vorgetragen zu bekommen. Man bewundere die Geduld unserer Richter/innen.

    Ich denke halt, reden ist eine Seite, nach der erworbenen Einsicht handeln, die andere.

    In diesem Sinne, machen wir weiter und tun, was wir im Kleinen tun können um etwas für die Umwelt zu tun.

    War heute spazieren, Naturschutzgebiet. Hab eine Tüte Müll aufgesammelt und rausgetragen. Ich weiß, das ist noch nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber ich bin für heute mal zufrieden mit mir. Noch zufriedener wäre ich, wenn ich erst keinen Müll finden würde.

  • Günther Herzig

    |

    Kommentar gelöscht. Bitte zum Thema.

  • R.G.

    |

    schade, dass sie kleben statt zu reden.
    “Fellner! LIVE: Anja Windl im Intervíew”

    “Ziviler Widerstand ist notwendig” – Klima-Shakira Anja Windl im “Heute”-Talk”

  • Richard Spieß

    |

    Es ist eine sehr wichtige Sache, diese Beweisanträge zu stellen. Es macht doch für das Strafmaß einen entscheidenden Unterschied, ob aus begründeter Sorge um die Zukunft oder aus Jux und Tollerei gehandelt wurde. Wenn bewiesen werden kann, dass es dringende Notwendigkeit ist, die Regierenden auf allen Ebenen zum Handeln zu „zwingen“, würde das einen ganz anderen Blick auf die Sache ergeben.

  • Günther Herzig

    |

    Die Klimademonstranten suchen eine Bühne. Deshalb wird regelmäßig versucht Verfahren in die Länge zu ziehen. Verteidiger können sogar noch in ihrem Plädoyer neue Beweisanträge stellen, die dann durch das Gericht berücksichtigt werden, wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass im Falle der Beweiserhebung eine andere Sicht (entlastend) auf das Verfahren die Folge ist. Die Verteidiger mögen das, weil jeder Hauptverhandlungstag eine zusätzliche Abrechnungsmöglichkeit schafft. Wird der Beweisantrag zu früh gestellt, könnte das Gericht sogar noch am Verhandlungstag einen neuen Zeugen, notfalls durch die Polizei, herbeischaffen lassen. Dann entfällt der Umsatz für einen weiteren Tag.
    Wird entschieden ohne Beachtung gestellter Beweisanträge, droht dem Richter der 1. Instanz die Einlegung eines Rechtsmittels. Wird ein Urteil der 1. Instanz aufgehoben (abgeändert) erfreut das den Richter der 1. Instanz nicht, weil es seine Statistik beschädigt. Die Statistik ist sicher von Bedeutung für Beförderungen (vom Beisitzer zum Kammer-vorsitzenden z. B.) Richterkollegen in einer höheren Instanz sind wahrscheinlich über den Arbeitszuwachs, bedingt durch ein Rechtsmittel, kaum zu begeistern oder sogar verärgert, wenn das Rechtsmittel eingelegt wurde, weil ein Urteil auf fehlerhafter Bearbeitung beruht. Das gilt schon deshalb, weil alle Richter mit sehr vielen Verfahren belastet sind.
    Die Straftäter, um die es hier geht, werden, weil damit eine hohe öffentliche Beachtung erzielt wird, fast grundsätzlich ein Rechtsmittel einlegen, auch wenn das Urteil der 1. Instanz noch so sorgfältig und überzeugend ist. Durch massenhafte Verfahren ist auch beabsichtigt die Justiz und die Staatsanwaltschaften lahm zu legen.
    Die Politik, je nachdem von welcher Seite, wird dann das vermeintliche Versagen der Gerichte brandmarken.
    Die Richterin Costa ist sehr erfahren und genießt einen hervorragenden Ruf, so meine Beobachtung.

  • HS

    |

    @Günther Herzig
    Ja das Ziel ist Aufmerksamkeit zu bekommen um auf die Verfehlungen Deutschlands im Angesicht der Klimakrise aufmerksam zu machen und dafür wurden eben die Methoden des zivilen Ungehorsams und der Straßenblockaden gewählt. Und ja da gibt es eben Konsequenzen wie Geldstrafen etc.
    Ich denke nicht, dass es das Ziel der letzten Generation ist Gerichte lahm zu legen oder Richter*Innen zu schaden indem man ihre Statistik versaut.
    Ich verstehe nicht, warum im Gericht nicht auf die dargestellten Fakten eingegangen wird und die Klimakrise praktisch nicht als ausreichender Grund für das Verhalten der Aktivisten anerkannt wird. Noch wundersamer finde ich, dass Klimaaktivisten, die einen Stau verursachen tatsächlich ohne Bewährung ins Gefängnis kommen, nur weil sie darauf hingewiesen haben, dass Deutschland selbst sich verfassungswidrig verhält. Wie oft stand ich schon im Stau, nur weil irgendjemand bei einem Unfall gaffen wollte..
    So viele Dinge laufen hier falsch und ich frage mich tatsächlich ob wir die Generationen sein werden, die nicht selbst retten, weil es nicht kostenneutral oder gar profitabel ist und weil wir wir einfach zu faul sind uns zu ändern..

  • xy

    |

    Kommentar gelöscht. Bitte keine Schimpfwörter.

  • Günther Herzig

    |

    @HS
    27. April 2023 um 11:43
    “Ich verstehe nicht, warum im Gericht nicht auf die dargestellten Fakten (Sind es überhaupt Fakten?) eingegangen wird und die Klimakrise praktisch nicht als ausreichender Grund für das Verhalten der Aktivisten anerkannt wird.”
    Die Antwort ist ziemlich einfach:
    Weil es Regeln gibt, die von manchen auch Gesetze genannt werden.
    Und weil diese Gesetze strafbewehrt sind. Wer dagegen verstößt, vorsätzlich und massenhaft, verdient sich die Strafe. Noch nicht einmal Richter könnten es riskieren Gesetze nicht zu beachten. Das wäre strafbar als Rechtsbeugung.
    Was ich nicht verstehe ist, dass die Klimakämpfer nicht in China, Indien oder den USA ihre Ideen ausleben, dann sogar mit größeren Chancen für das Klima, natürlich nur, wenn man mit derart schlichten und romantischen Plänen das Klima wirklich retten kann.
    Deutschland verhält sich nicht verfassungswidrig. Wer das nicht glaubt, sollte eine Strafanzeige gegen den Bundeskanzler erstatten und sich am allgemeinen Gelächter erfreuen. Habe ich nicht Recht, droht Bundeskanzler Scholz Gefängnis. Aber nicht einmal das würde dem Klima gut tun. Wir sollten das abwarten.
    Dass Sie oft im Stau stehen, ist leicht zu vermeiden, wenn sich die letzte Generation andere vernünftige Ziele setzt. Jeder darf sich mal irren.

  • Daniela

    |

    Ich habe mir gestern einmal wieder nach langer Zeit Maischberger, eben auch wegen Clara Hinrichs angesehen.

    Ich war ehrlich gesagt etwas schockiert über das, was ich sah und hörte.

    9€ Tickets, okay, wenn das halt mal so mit öffentlichen Verkehrsmitteln für alle, auch in Flächengebieten, klappen würde. Ich finde schon das 49€ Ticket schon ganz gut.

    Okay, wegen meiner auch Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen. Obwohl, die haben wir jetzt ja auch schon größtenteils, wegen Bauarbeiten, Stau ect. …

    Aber über das mit dem Gesellschaftsrat, naja, da würde es mir wie Herrn Amthor gehen, da hätte ich auch Zweifel, ob dass etwas bringen sollte und vor allem WAS!

    Mir wäre es dann etwas präziser in den Forderungen und vor allem bei den Lösungsansätzen auch lieber.

  • Paul

    |

    Servus

    tja

    wenns einfach wäre….

    Wäre es leicht…:-))

    In diesem Sinne

    Nach rechtsstaatlichen Grundsätzen.

    Alles wird gut…

  • HS

    |

    Ja trotzdem kann ich es nicht nachvollziehen, dass hier Haftstrafen ohne Bewährung für friedliches Demonstrieren vergeben werden. Es wird seit Jahrzehnten für mehr Klimaschutz demonstriert und in Teilen gibt es ja schon Fortschritte, bei der Verkehrspolitik sehe ich da allerdings noch schwarz. Der Punkt ist: wir haben nicht die Zeit noch 10 Jahre zu demonstrieren bis sich was ändert, wir müssen jetzt handeln. Deswegen machen ja zB die letzte Generation diese Aktionen um auf die Dringlichkeit hinzuweisen.
    Mit verfassungswidrig meinte ich die Vernachlässigung der Klimaziele zum Beispiel im Verkehrssektor und den 1,5 Grad-Pfad aus dem Pariser Abkommen. Wir stehen bereits bei einer Erwärmung von über 1 Grad.

    Auch in Deutschland haben wir die Pflicht Klimaschutz zu fördern, wir haben gigantische historische kumulierte CO2-Emissionen. https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-deutschland-verursacht-nur-rund-zwei-prozent-des-weltweiten-co2-ausstosses#lang

    Klimaaktivisten leben nicht ihre Ideen aus, sondern versuchen die globale Erderwärmung abzudämpfen und die Entscheidungsträger zu motivieren nicht nur auf ihre vervleibende Amtszeit zu schielen, sondern langfristig sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen.

    Man möchte meinen die allgemeine Bevölkerung wäre dankbar, dass sich jemand um die “Rettung der Welt” kümmert/sorgt und die Bundesregierung hier zu mehr Engagement auffordert. Es sind kmmerhin alle Menschen der Welt vom Klimawandel betroffen jnd das einzige was man nicht zurückkaufen kann ist: ZEIT.
    Ich weiß nicht ob Sie Kinder haben @ Günther Herzig, aber ich wünsche mir für meine Kinder eine Welt, in der man noch gut leben kann und man nicht vor Klimakatastrophen Angst haben muss. Deshalb bin ich froh, dass es Personen gibt, die sich dafür einsetzen und auch ich gebe mein Bestes hier möglichst viel zum Klimaschutz im Rahmen meiner Möglichkeiten beizutragen.

    Was wäre denn Ihr Vorschlag? Denken Sie die momentane Richtung in Sachen Klimaschutz ist zielführend?

  • HS

    |

    @Paul
    Ja leicht ist hier leider gar nichts 😅

    Natürlich muss alles nach rechtsstaatlichen Grundsätzen ablaufen.

    Man müsste halt einfach mal machen. In Dänemark läuft die Wärmewende seit 1990, jede Kommune hat Wärmeleitplanung und Fernwärmenetz. Wir hinken einfach in jeglicher Hinsicht hinterher..

  • Dugout

    |

    @Daniela

    Ich finde die Forderungen sogar sehr präzise. Man sollte sich ernsthaft Gedanken machen warum selbst solche, so banale wie sinnvolle, Forderungen geblockt werden und Aktivisten, völlig überzogen, kriminalisiert werden. In welcher Gesellschaft leben wir eigentlich wenn es möglich ist, nahezu unbegelligt, von “Klima RAF, “Klima- Terroristen ” oder” alle wegsperren” geplärrt wird.

  • Günther Herzig

    |

    @HS
    27. April 2023 um 14:36 | #
    ich habe sogar einen Enkel, der mich auch zum Urgroßvater machen könnte. Mein Enkel ist voller Optimismus und hat Vertrauen in die Zukunft.

  • Günther Herzig

    |

    @HS
    27. April 2023 um 14:36 | #
    Haftstrafen, ohne Bewährung gibt es dann, wenn die Angeklagten vielfache Wiederholungstäter sind und jegliche Einsicht fehlt. Gegen viele laufen bis zu 50 Strafverfahren. Was soll der Rechtsstaat denn sonst noch tun. Wenn Sie ein Auto haben und Sie einen Klimademonstranten dabei ertappen, wie er gerade die Reifen zersticht, die Außenspiegel und die Scheibenwischer abbricht, sind sie dann einverstanden ihn zu bestrafen?

  • JoeJohnson

    |

    Kommentar gelöscht. Kein Getrolle.

  • Erff Karl-Heinz

    |

    Nochmal alles auf Anfang. Der Planet ist ca. 4,5Millarden Jahre alt. In dieser Zeit hatten wir mehrfache Pole abschmelzungen, Spezies Ausrottung. Sowie mehrfache wechsel der Polaritaet des Magnetfedes.
    Also wer glaubt ernsthaft daran. nur weil der Homo Sapiens hier knapp 500.000 Jahre rumläuft hört der Planet auf sich zu verändern?
    Irgendwelche Träumer haben da wohl in Physik und Chemie nicht aufgepasst!!!
    Hier ist auf der Erde irgendwann eher Schluß.
    Zum Verständnis: Der Mensch braucht die Erde für einen gewissen Zeitraum, aber die Erde braucht uns nicht.
    Ergo nutzt Eure Zeit für sinnvolle Dinge!!
    Viel Spaß

  • Daniela

    |

    @Dugout
    27. April 2023 um 14:44 | #

    Ich habe mich etwas missverständlich ausgedrückt.

    Forderungen, haben sie ja, aber ist das schon alles?

    Mir fehlt irgendwie mehr Lösungsansatz!

  • Dugout

    |

    @Daniela
    Die Forderungen sind ja erstmal der Lösungsansatz.
    Sicher nicht allumfassend, aber erstmal ein Lösungsansatz.
    Auch fff liefert nichts anderes als einen Lösungsansatz: “hört gefälligst auf die Wissenschaft”

  • Gscheidhaferl

    |

    @Erff Karl-Heinz
    Nicht schlecht, aber letztlich zu kurz gesprungen. Weil der springende Punkt bei der Sache ja der ist, dass die augenblicklichen klimatischen Veränderungen durch den menschlichen Einfluss wesentlich schneller ablaufen, als sie es unter normalen Umständen täten. Das übliche Veränderungstempo ließe den diversen Spezies die Chance zu gewissen Anpassungen. das geht unter den aktuellen umständen nicht. ansonsten stimme ich mit Ihnen überein; es kann gar nicht oft genug darauf hingewiesen werden, dass es nicht darum geht, den Planeten zu retten, sondern ‘nur’ die menschliche Zivilisationen. Was uns eigentlich Motivation genug sein sollte, wenn wir nicht wieder tierähnlicher vegetieren wollen.

  • Erff Karl-Heinz

    |

    Hallo Gscheidhaferl
    Es ist so ja mehr oder weniger richtig.
    Ich wollte nur mal aufzeigen, über weichen Bull Shit im Netz oder sonst wo diskutiert wird.
    Aufhalten kann man es nicht nicht höchstens verzögern. Ich denke das man momentan das tuen kann, das ein jeder ein bißchen sorgfältiger mit sich, dem Nächsten auch mit seiner Umwelt umgeht. Aber da Sie der Einzige sind der bis jetzt meine Zeile gelesen bzw. kommentiert hat, zeugt davon das sich die Mehrheit mit der Naturwissenschaftlichen Argumentation, gar nicht auseinander setzen möchte.
    Sie sehen halt nur ihre jetzige Zeit, aber nicht das große Ganze.
    Schade, ich denke man könnte dadurch viel vergeudete Chancen nachholen.

  • Gscheidhaferl

    |

    @Erff Karl-Heinz
    Aus meiner Sicht ähnelt unsere mehrheitliche Reaktion auf ‘Klimakleber’, Greta & Co letztlich dem Verhalten von uneinsichtigen Suchtkranken. Und der Stoff, von dem wir dabei abhängig sind, ist vor allem der persönliche Komfort. Wir reagieren äußerst allergisch und aggressiv auf die an sich richtigen und wichtigen Hinweise, dass unser Verhalten längst nicht mehr gesund, sondern in höchstem Maße selbst-/zukunftsgefährdend ist. Wir sind aber wohl mehrheitlich nicht zu den kleinsten Abstrichen /Veränderungen bereit und ergreifen daher nur zu gern die Gelegenheit, uns über letztlich bescheuerte Protestformen aufzuregen, statt den unerbittlichen Notwendigkeiten ins Auge zu blicken. Ich weiß nicht, wieviele erst über die Klinge springen oder wie nah uns die Katastrophen erst noch kommen müssen, damit wir handeln. Aber es soll ja sogar Übergewichtige geben, die es auch erst nach dem Herzinfarkt kapieren (sofern sie ihn überleben), dass die ärztlichen Warnungen ernst zu nehmen gewesen wären. Insofern gibt es keinen Grund, übermäßig optimistisch zu sein. Auch angesichts all derer, die sich in diesem Forum gerne selbst in die Tasche lügen.

  • Mr. T.

    |

    Ich möchte mich HS anschließen. Und xy weil Schimpfwörter hätte ich für einige hier auch ein paar parat.
    Ich finde auch die Idee charmant, dass man in China, Indien oder den USA gegen die Verstöße der deutschen Regierung beim Klimaschutz demonstriert. Dann würde es in Regensburg kaum stören. Dann aber auch die Proteste für Menschenrechte in China am Haidplatz statt auf dem Tian’anmen-Platz. Xi Jinping würde das gefallen. Oder Demonstrationen gegen das Fracking in den USA am Osser.

  • Erff Karl-Heinz

    |

    Lieber Gscheidhaferl,
    leider ist dem nichts mehr hinzuzufügen.

  • Paul

    |

    Servus

    Sehr geehrte Damen und Herren

    Nur mal ein kleiner Hinweis:

    Deutschland verursacht 2 % des Co 2 Ausstoßen.

    Versuch mal n Lagerfeuer mit n 0,2 Liter zu löschen und dann mit 10 l…..

    Realität wäre angesagt

    dämmerts

  • Burgweintinger

    |

    Oh Paul,

    hättest du geschwiegen…

  • Rade

    |

    Servus

    Sehr geehrter Paul

    Deutschland verursacht 2 % des CO2-Ausstoßes. Hat aber nur einen Anteil von 1 Prozent an der Weltbevölkerung.

    Wenn alle knapp 200 Länder so viel CO2 ausstoßen wie Deutschland, dann gute Nacht.

    Dämmert’s?

    Realität wäre angesagt.

  • KW

    |

    Die Pro-Kopf-Emissionen sind die eigentlich relevanten Zahlen und da liegen D mit vielen anderen westlichen Ländern sehr weit vorne.
    Pro Kopf bedeutet, jede einzelne Person kann, so sie denn willens ist, relativ viel dazu beitragen eben jene Pro-Kopf-Emission von Treibhausgasen zu senken.
    Solange die Welt aber voll von Pauls ist, die sich noch besonders clever vorkommen, wenn sie nach dem Motto leben, „wir“ tragen ja kaum was bei, dann brauch „ich“ auch nix tun, tja, solange wird das natürlich nichts, ohne mit entsprechenden Verboten und Gesetzen die Pro-Kopf Emissionen zu senken.
    Paul und Co. können ja weiter Heilsbringer wie CSU und FW wählen, sie werden die wirklich schlimmen Folgen ihres Handels ja sehr wahrscheinlich eh nicht mehr erleben.

  • Günther Herzig

    |

    @KW
    28. April 2023 um 19:01 | #
    Welche Erkenntnisse sollen sich denn aus einer pro-Kopf- Untersuchung ergeben.
    Einfaches absurdes Beispiel:
    Wenn es in ganz Deutschland nur einen Menschen gäbe, wäre dessen Wert der Pro-Kopfwert des Landes. Wenn dem nun eine Milliarde Chinesen oder Inder gegenübergestellt sind, jeder einzelne Chinese sehr zurückhaltend als CO2 – Sünder in Erscheinung tritt, dann spielt der Prokopfwert für Deutschland doch keine Rolle. Wenn nun der Deutsche stirbt, der die Statistik allein geprägt hat, ist dann das Klima gerettet?

  • KW

    |

    Herr Herzig (und Paul und Co.), ich bitte um Entschuldigung, aber auf dieses Niveau kann ich mich nicht begeben, da ich da definitiv den kürzeren ziehe, daher werde ich nun nicht mehr weiter diskutieren.
    Ich schau jetzt dann weiter Snooker, vielleicht stürmen ja wieder ein paar Klimakleber das Crucible Theater :-)

  • Paul

    |

    Servus sehr geehrte Kommentatoren

    Ja jetzt dämmert

    Ist ja auch schon 1945 Uhr.

    Auch wenn der pro Kopf Ausstoß so hoch ist

    Es bleiben 2 % des Gesamtausstoßes an CO 2
    und wenn wir auch uns in Deutschland adhoc in die Steinzeit zurücksetzen dann sind auch nur evtl 2 % des Gesamten weniger.

    Kleine Betrachtung

    Hier in Deutschland entsteht aufgrund unserer fleißigen Wirtschaft viel Co2, klar!?

    Aber wir exportieren die Waren dann , weil wir ja so was wie Exportweltmeister sind.

    Dafür haben die Länder die die Waren importieren

    Null CO 2 in der Herstellung der Waren.

    ets wird dann finster…..

  • Paul

    |

    Nachtrag

    Für

    Rade
    28. April 2023 um 18:52 | #

    Servus

    Sehr geehrter Paul

    “Deutschland verursacht 2 % des CO2-Ausstoßes. Hat aber nur einen Anteil von 1 Prozent an der Weltbevölkerung.”

    Frage:

    Welche Botschaft soll sich mir erschließen?

    “Wenn alle knapp 200 Länder so viel CO2 ausstoßen wie Deutschland, dann gute Nacht.

    Wenn ich das so nachrechnen

    Deutschland 2 Prozent

    Alle anderen 200 Länder auch je Land 2 %

    ergibt….400 %

    Das wäre schon viel….

    An die Gschaftlhuber

    Also bitte qualitative Vorschläge

    für die Welt und nicht nur für Deutschland

    Keine Forderungen oder heisse Luft.

    Jetzt ist 2010 Uhr

    Für später

    Gute Nacht….

    from dusk Till dawn…;-)

  • Mr. T.

    |

    Deutschland produziert nur 2% CO2 – im eigenen Land – und lässt mit seinem Konsum den Rest in anderen Ländern produzieren.
    Wenn die Menschheit in ihrer Frühgeschichte auch schon so bescheuert gewesen wäre wie jetzt große Teile davon und bei der Entwicklung auch immer erst gewartet hätte, bis andere nachziehen, hätten wir jetzt noch kein Feuer oder Rad. Aber vielleicht wäre das sogar besser gewesen.

  • Andreas

    |

    Der Versuch, eine Verhältnismäßigkeit der Verkehrsblockaden zu argumentieren, ist völlig daneben, denn es geht nicht um Verhältnismäßigkeit, sindern um Verwerflichkeit, siehe §240 Stgb, (2).

    Die Geduld, mit der die Richterin sich die altbekannten aber in Beug auf Verwerflichkeit irrelevanten Thesen zur Klimapolitik anhört, wird es sicher nicht ein zweites Mal geben.

    Die Rigorosität, mit der einige der Klimaaktivisten alle Brücken hinter sich abzureißen bereit sind, erinnert im Übrigen fatalst an die frühen Anfänge der Baader-Meinhof-Gruppe. Man kann nur hoffen, dass keiner dieser Aktivisten so gestrickt ist, dass er auch eine weiteree Eskalation für gerechtfertigt hält.

  • Rade

    |

    Ah, und Andreas reproduziert die gerne von Söder und noch weiter rechts stehenden Politikern bemühte Anspielung der todbringenden Letzten Generation.
    Mittlerweile halt arg abgeschmackter Versuch, eine Gruppierung, die zivilen Ungehorsam praktiziert, aber ansonsten friedlich ist, in die Nähe einer Gruppierung zu rücken, die mir ihr nichts gemein hat.
    Wenn es Tote gibt, dann eher durch die Folgen der Klimakrise. In Südspanien sind jetzt schon heftigste Hitze und Dürre. Und nicht durch die, die wieder und wieder auf das Problem hinweisen.

    Wie oben schon geschrieben (ich übernehme das einfach nochmals): Realität wäre angesagt.

  • Günther Herzig

    |

    @Rade
    29. April 2023 um 09:20
    Wann ist man Ihrer Meinung nach rechts? Ich nehme die Antwort voraus: “Wenn man nicht links ist”.
    Das ist mir zu ungenau. Ich bin liberal und auch Liberaler. Ich gestatte mir den Luxus in allen mir begegnenden Fragen zu überlegen, wie ich gedanklich damit umgehe. Das kann mal so oder anders sein. Schubladendenken lehne ich ab. Über das, was Realität ist und was durch welche Realität abgebildet wird, müssten wir uns mal unterhalten können. Dazu gibt es unterschiedliche Auffassungen.
    Dass es eine Klimaänderung gibt, ist Allgemeingut. Dass die derzeitige Hitze in Andalusien kein singuläres Ereignis ist, sollten Sie uns aber nicht vorenthalten. Das wäre nicht seriös. Die Meldung in Rundfunk und Fernsehen wies darauf hin, dass es die höchsten gemessenen Temperaturen in einem Monat April seit über 50 Jahren sind, was wohl bedeutet, dass es schon einmal einen April dieser Art gab.
    Dass es unter diesen und anderen Bedingungen Tote gibt, ist eine Binsenweisheit.
    Und es ist infam alle für Klimaentwicklungen verantwortlich zu machen, die andere Rezepte als die Klimakleber für sinnvolles Handeln haben. Wenn ich Beiträge, nicht nur hier, abgesetzt habe, die auf China, die USA und Indien verweisen, und ich die Frage stelle, warum nicht versucht wird, dort für Maßnahmen gegen die Klimaverschlechterung zu werben, erhalte ich bis jetzt niemals eine Antwort. Ich habe keine Neigung mich mit Leuten auseinander zu setzen, die Scheuklappen tragen und die lügen.
    Ich halte es für eine nicht widerlegbare Tatsache, dass alle dafür eintreten den Klimawandel zu bekämpfen, so seit vielen Jahren auch im europäischen Parlament. Gesetze, die von dort kommen, gehen nicht davon aus, dass flankierende Maßnahmen den Einsatz von Klebstoff erforderlich machen.

  • Andreas

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    @Rade: Ich habe nur die rechtliche Situation dargestellt. Schauen Sie ins Strafgesetzbuch!

  • Paul

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    Sehr geehrter Herr Herzig

    tolle Ansage, eh mit ihnen dacor.

    Allerdings tabuisieren bringt nix.

  • Rade

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    @Andreas: Ja, ich weiß, was Sie meinen. Aber es trifft immer noch nicht zu. Es ist da die Rede von “Gewalt”, die “zu dem angestrebten Zweck als verwerflich anzusehen ist”. Wo wird Gewalt angewendet, und wenn überhaupt, wo wäre sie angesichts des Zwecks verwerflich? Und vor allem so verwerflich, dass sie “fatalst” mit dem von Ihnen bemühten Extremistenvergleich in eins ginge? (Dem Herzig ja offenbar zustimmt, jedenfalls widerspricht er Ihnen ganz offensichtlich nicht – so viel zu “lügen” und “Scheuklappen tragen”, wie er selbst schreibt. Aber da schreibt er nix. Jede Diskussion mit dem erübrigt sich also.)

    Ich wiederhole Paul: Realität wäre angesagt.

  • Günther Herzig

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    Ich werde keiner Diskussion ausweichen. Andere, die sich an mir reiben, tun das sehr wohl. Ich würde so gerne ein Statement der ganz ernsthaft auch von mir geschätzten Natur-und Klimaschützer hören, ob ihre Haltung nicht beeinflussbar ist von der Situation in den klimaschädlichsten Ländern der Erde. Dazu wird aber verstockt geschwiegen. Es geht nicht um die Frage, wie China oder die USA veranlasst werden können, einen anderen Kurs einzuschlagen, sondern nur darum, ob dann alles, was hier an Änderungen und Anpassungen mit Gewalt verlangt und erzwungen wird, Sinn macht. Entgegen der Ansicht Rades ist Nötigung Gewalt, auch wenn sie einem höheren Ziel dienen soll.
    Ich erkenne nur Aktionismus der Aktionisten.

  • Andreas

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    @Rade
    Gewalt liegt bereits dann vor, wenn durch “Handlungen … auf Menschen, Tiere oder Gegenstände … schädigend eingewirkt wird.” Die Ausübung physischer Kraft ist nicht notwendig.

    Verwerflichkeit ist etwas komplizierter definiert, aber im Fall der Klimakleber auch klar gegeben, denn diese wenden Mittel an, um einen Anspruch durchzusetzen, der nach der Rechtsordnung nur mit staatlicher Hilfe durchgesetzt werden soll bzw. kann.

    Was an die Anfänge der Baader-Meinhof-Gruppe erinnert, ist die Auffassung dieser Menschen, sich aufgrund höherwertiger moralischer Ziele über diese Prinzipen der demokratischen Rechtsordnung hinwegsetzen zu dürfen, ja sogar zu müssen.

    Eine Verurteilung wegen Nötigung ist hier gerechtfertigt, sogar unausweichlich. Eine Geldstrafe dürfte nicht als angemessen zu betrachten sein, da diese die Täter höchstwahrscheinlich nicht selbst tragen würden.

  • Paul

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    Kommentar gelöscht. Bitte beim Thema bleiben.

  • Burgweintinger

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    Herr Herzig, ich bin selten einer Meinung mit Ihnen, aber in dem Punkt Klimakleber=>Straftat=>Bestrafung, sehr wohl. Was ich aber überhaupt nicht verstehe, was Sie immer mit China wollen? Die Rechnung ist doch eine andere: Schauen Sie sich mal an, was die G7 Staaten(ca. 800 Millionen Menschen zur Zeit) an CO2 Ausstoß in den letzten 150 Jahren verursacht haben und was China, Indien und Afrika (ca. 4 Milliarden Menschen zur Zeit) in den letzten 150 Jahren verursacht haben. Nur wenn es gelingt, dass die G7 CO2 neutral werden, dann kann man auch von den anderen verlangen, dies auch zu werden, davor wird es schwierig, da die Chinesen sagen, das was mit der Klimaänderung jetzt und in den nächsten 50 Jahren passiert, wurde hauptsächlich durch die Industrie im 20. Jahrhundert verursacht (und diese Industrie war sicher nicht in Indien, China, Afrika…)
    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass dem Planeten selbst der CO2 Ausstoß ziemlich egal ist, er wird solange bestehen, solange dieses Sonnensystemv existiert. Es werden einige sterben und aussterben durch den Klimawandel, aber das ist vielleicht auch gar nicht mal so verkehrt, v. a. wenn sich die Menschheit halbiert, dann erholt sich auch der Planet wieder “im Sinne der Klimakleber”.

  • Günther Herzig

    |

    Burgweintinger
    30. April 2023 um 11:14 | #
    Das Problem ist doch, dass wir, ich meine Deutschland, die EU, die G7-Staaten tun und lassen können, was wir wollen. Die tatsächlichen Verschmutzer werden sich freundlich lächelnd nicht darum kümmern, dass wir uns bemühen und nach unseren Möglichkeiten auch erfolgreich sein werden. Dass wir nicht aufhören sollen an den Klimazielen zu arbeiten, ist richtig. Aber die Welt geht nicht unter, wenn wir den Menschen alles zumuten, ohne dass dadurch die “Welt” gerettet werden kann. Wir dürfen nicht gezwungen werden alle unsere bürgerlichen Freiheiten aufzugeben, wenn diese Anstrengungen ins Leere gehen. Alles, was uns jetzt verboten wird, werden wir nie mehr bekommen, auch wenn sich Verbote sich als ein Irrtum herausgestellt haben. Die Art und Weise, wie die Zivilgesellschaft in China entmündigt wurde, möchte ich ungern hier erleben.
    Aber ich stimme Ihnen in vielerlei Hinsicht zu.

  • Schröck Hans

    |

    Kann mich noch an einen friedensbewegten Richter damals in Tübingen erinnern, der uns Pershing-2-Blockierern jegliche Illusionen bezüglich nichtvorhandener “Verwerflichkeit” in Zusammenhang mit dem Nötigungsparagraphen genommen hat mit dem Hinweis, daß nach deutschem Strafrecht auch Schneewittchen verurteilt worden wäre wegen der seelischen Notlage, in die sie den Jäger mit Exekutionsauftrag gebracht hätte. Frage an die Juristen: wie schauts mit “rechtfertigender Notstand” aus? Würde das was bringen, wenn man die offensichtlich nicht angestrebten Klimaziele und deren Auswirkungen als empfindliche Gefahr für ein schützenswertes Rechtsgut definieren würde? Dann ginge es nur noch um die Verhältnismäßigkeit, oder?

  • Gscheidhaferl

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    @Günther Herzig
    Es ist wie so oft: Was Sie nicht sehen wollen, übersehen Sie eben. Und beklagen dann, dass nicht auf Sie eingegangen wird. Ihr Mit-dem-Finger-auf-andere-Zeigen (USA, China) ist einfach völlig witzlos.Der Pro-Kopf-CO2-Ausstoß ist bei uns unverhältnismäßig hoch. Da spielen wir in der höchsten Liga. Und für den CO2-Ausstoß in den Ländern, die sich aus Ihrer Sicht zuerst/vor allem bewegen müssten, tragen wir Mitverantwortung, weil er zu nicht unwesentlichen Teilen in unserem Auftrag produziert wird. Zudem unterstellen Sie, dass es in China und den USA keine Bestrebungen gäbe, den CO2-Ausstoß zu senken. Das ist schlicht falsch. In Teilbereichen sind die Bemühungen sogar (der teilweise nicht mehr zu übersehenden Not gehorchend) deutlich ambitionierter und werden konsequenter verfolgt. Oder warum glauben Sie, geraten diedeutschen Automibilhersteller gerade in Sachen E-Mobilität derart besorgniserregend ins Hintertreffen? Aber natürlich gibt es auch in diesen Ländern Eliten, die sich nicht von der Freisetzung von CO2 abbringen lassen wollen. Wie bei uns auch.
    Reden Sie sich aber ruhig weiter ein, diese verwirrten Klimakleber wären die eigentliche Bedrohung. Und die Zukunft Ihrer Enkel wäre völlig ungefährdet. Ist Ihr gutes Recht, dass Ihnen nicht mal China oder sonstwer nehmen will. Das passt der veränderungsunwilligen Fraktion nämlich nur zu gut in den Kram. Erfreuen Sie sich am Zuspruch, den Sie ja auch hier ernten dürfen und helfen Sie auch weiterhin mit Ihrer bekannten Verve mit, alles anderslautende zu diffamieren. Großes Kino. Captain Ahab lässt grüßen.

  • Native

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    Takeoff for fun
    Hirn ausschalten und „Up In The Sky“, bis zum letzten Sonnenuntergang. Man gönnt sich ja sonst nichts.

  • Mr. T.

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    Es ist hochgradig rassistisch, anderen Völkern Egoismus und Rücksichtslosigkeit gegenüber der Klimakatastrophe vorzuwerfen. Gerade China ist beim Zubau Ernenerbarer Energien und Entwicklung umweltfreundlicher Antriebstechnik und Speichersystemen führend (wie Gscheidhaferl auch schon angemerkt hat).
    Wir können uns nicht zurücklehnen und warten bis andere das tun, was erforderlich ist. Wenn wir nicht selber voran gehen, wird so schnell auch keiner folgen wollen. Früher wurden solche entwicklungsfeindliche Haltungen noch darwinistisch ausselektiert. Ansonsten hätte sich die Menschheit nie dahin entwickelt, wo sie jetzt ist. Leider ist da jetzt etwas Sand ins Getriebe der Weiterentwicklung gekommen und wir müssen zusehen, wie wir das hinkriegen bei so vielen Bremsern und Rückwärtsgerichteten.

    Ich kann mir irgendwie schon vorstellen, wie schlimm die Situation für manche Stehengebliebene und ewig im Gestern verharrende im Moment ist. Früher haben sich Demonstranten noch mit der Polizei geschlagen. Da war alles geklärt, eegal, ob man für oder gegen deren Anliegen war. Das hat auch Aufmerksamkeit gebracht, sich aber in der Wiederholung auch schnell verflacht. Jetzt aber wurde wohl wirklich eine Art der Demonstration erfunden (oder von en Bauern abgeschaut), die zum einen vollkommen friedlich und ohne Schäden am Eigentum anderer abläuft, gleichzeitg aber auch anhaltende Aufmerksamkeit bringt. Da drehen dann schon einige am Rad und bringen diese Pazifisten schnell in eine Reihe mit mordenden Terroristen. So viel Ablehnung wie die Letzte Generation haben Naziterroristen, wie der NSU oder die Attentäter von Hanau und Halle, der Mörder von Lübcke usw. nicht im Ansatz in konservativen Kreisen genossen.

  • Tobias

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    Mr. T.,
    Sie verwenden selber inflationär das Wort “Nazi”, selbst in absolut lächerlichem Kontext wird jeder bei Ihnen zum “Nationalsozialist”. Sie tragen massiv zur Verrohung der Sprache bei; findet jemand nicht Gloria super duper mega doof, ist er halt “rückwärtsgewandter Nazi”. Das kratzt in diesen sinnlosen Kontext, wie schon erwähnt, am Rande des Justiziablen. Also jammern Sie nicht, wenn dies bei den Klimaklebern stattfindet – denn diese sind durchaus im Sinne von “Terrorismus” agierend. Der Grund, warum die Klimaterroristen so heißen ist Eindringen in sensible Sperrgebiete, wie z.B. Flughäfen. Mit der Ankündigung, dies wieder irgendwo zu tun. Und genau das ist Terrorismus.

    [Terrorismus] = Einstellung und Verhaltensweise, die darauf abzielt, [politische] Ziele durch Terror (1) durchzusetzen.
    (1) Terror = (Synonyme) Druck, Nötigung, Zwang.
    (Quelle: Duden und Oxford Languages)

    Und ihre durchgehende und haltlose Bezeichnung Anderer als “Ewiggestrige” – neben der Nazikeule ihre zweitliebste inhaltslose Argumentationskeule – ist auch immer zugegen. Als die Frankenstraße blockiert wurde, steckten der 12er und 13er fest. Die Leute fahren schon mit den öffentlichen, nehmen viel Zeit in die Hand (der 12 fährt 46 Minuten, im PKW fährt man circa 15 Minuten); ich pendel jeden Tag 1:30h bis nach Schwetzendorf, im Auto würde ich 5h in der Woche sparen!! Und dennoch blockiert man alleine in den zwei Fahrzeugen über 50 Menschen, die sich für den Klimaschutz aussprechen.

    Weiter gehts mit dem Fakt, dass es dort auch Handwerker gibt, die halt einen Verbrenner fahren müssen. Bis auf Weiteres. Wohlfeil jeden als “Verweigerer” zu betiteln, der hinter dem Steuer ihres Arbeitsgerätes sitzt, ist billig und falsch und absolut zwanghaft. Bin mal gespannt auf ihre Petition auf E-Krankenwagen und E-Löschzüge, oder beschimpfen Sie auch deren Fahrer, de facto Sanitäter, Notärzte und Feuerwehrleute, weil diese in Verbrennern sitzen und durch ihre Einsatzfahrten CO² ausstoßen? Der ein oder andere dieser Menschen hat vllt. unterm Strich einen geringeren CO²-Abdruck als Sie…

    Womit ich beim letzten Punkt wäre: Der CO²-Abdruck. Das war schon bei den FFF-Demos lächerlich. “Wer Auto fährt, verpestet die Luft”. Gut, kann man sagen, ist aber die halbe Wahrheit. FFF-Kinder und Klimakleber essen Bananen und/oder trinken Kaffee, Soja-Produkte u.ä. – Kolumbien, Costa Rica, Regenwald (Soja). Die Frachtschiffe verpesten die Luft unnötig, denn Bananen, vegane Ersatzprodukte oder Kaffee sind nicht lebensnotwendig. Oder FFF/Klimakleber haben vielleicht mehr Plastik im Alltag, z.B. mit ihrer Kleidung oder in ihrem Badezimmerschrank.

    Ich z.B. habe keinen Führerschein und lebe auf 30m². Ich trinke keinen Kaffee und esse nur hiesiges Obst und Gemüse (ich mag weder Bananen noch Avocado oder Papayas), habe also selber vermutlich einen kleinen Fußabdruck als Sie und viele Kommentatoren und gar der Klimakleber, die mit Blei-Benzin gefahren sind oder die ganz alten, die damals mit ihren FCKW-Spraydosen die Ozonschicht gekillt haben und ohne Katalysator zum Wandern gefahren sind oder Kühlrippen von Kühlmöbel aufgerissen wurden usw. usf. Es werden aber einfach mal ALLE blockiert, wenn diese im ÖPNV sitzen und zu ihrem Passivhaus fahren, keinen Verpackungsmüll verursachen und zum Bio-Laden in ihrem E-Kleinwagen fahren. Es geht nur darum, Leute aufzuhalten, zu Nötigen.
    Hier zu lesen, dass sich ein Kommentator, der im Stau steht, sich dazusetzen würde, zeigt auch, dass hier nicht viele Vollzeit arbeiten, denn wenn ich das Haus verlasse, muss ich irgendwo hin – und nicht mit diesen Hysterikern reden, die sich mit Chemieprodukten und Plastikwesten auf dem Asphaltfestkleben.

    Und, es war in einer der ÖR-Diskussionsrunden, ich glaube ANNE WILL?, wo diese Woche erst wieder diese Klimaterroristen-Anführerin dann ganz schnell zu “Hätten wir die Reichen nicht”-Thesen überwanderte, merkt man, dass es nicht nur ums Klima geht…..

  • Günther Herzig

    |

    @Gscheidhaferl und brothers in mind, Mr. T nicht zu vergessen:
    Sie haben ja so Recht, in allem. Ich werde mich jetzt nur noch um das Klima unserer Klimaanlage kümmern. Die arbeitet sauber und verbraucht wenig Strom. Sie können in Ruhe weiter völlig undifferenziert und absichtlich mißinterpretierend mit allem, was ich sage, umgehen. Heute ist Tag der Arbeit. Übernehmen Sie sich also nicht.:)

  • Mr. B.

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    Zu Tobias
    1. Mai 2023 um 02:07 | #
    und
    Günther Herzig
    1. Mai 2023 um 06:30 | #

    Sehr gute Beiträge.
    Respekt!

  • Lurchi

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    @Gscheidhaferl: “Zudem unterstellen Sie, dass es in China und den USA keine Bestrebungen gäbe, den CO2-Ausstoß zu senken. Das ist schlicht falsch….”
    So so… Wann waren Sie denn genau in letzter Zeit vor Ort um dies beurteilen zu können? Oder besteht Ihre Einlassung eher aus Wunschvorstellungen aus Ihrer links-woken Blase?

  • Native

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    Oh mei oh Mai!
    Jetzt kommt die 4 Tage Woche. 4 Tage kleben und 3 Tage langes Wochenende.
    Anstatt die arbeitende Bevölkerung an der Bewältigung des Alltags zu behindern (Nötigung), die Belastung ist für viele eh schon grenzwertig, bieten sich für die „Profi-Protestler“ andere lohnenswerte Empörungs-Hotspots an. Wie wäre es mit Kreuzfahrt-Terminals, Flughafen-Drehkreuze und überlaufene Tourismus-Schwerpunkte? Vielleicht regt das bei den Betroffenen ein Um -oder Nachdenken, nur empörte Aufregung oder ignorante Gleichgültigkeit, bezüglich ihres Freizeitverhaltens aus. Man weiß es nicht!

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drin