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Zahnarzt-Pfusch: Rechtsanwältin kritisiert Ärztenetz

„Achtung! Das ist der Patient Soundso!“

„Meine Mandantin erhielt das Brandsiegel ‘psychisch krank’. So werden Behandlungsfehler zugedeckt“, sagt Rechtsanwältin Alexandra Glufke-Böhm. Sie vertritt eine Frau, deren Erkrankung 17 Jahre lang unbehandelt blieb.Trotz einer Odyssee durch Zahnarztpraxen. Heute steht fest: Sie ist schwer krank und hat irreversible Schäden davongetragen. Glufke-Böhm vermutet Absprachen zwischen den beteiligten Zahnärzten. Ein Interview über verschwundene Unterlagen, wie „in” es ist, zu psychiatrisieren und Patienten, die in Regensburg nicht mehr behandelt werden.

Wir haben mehrfach berichtet. Alles über den Fall von Martina Sperber (Name geändert), die seit fünf Jahren um Schadenersatz kämpft, können Sie hier nachlesen.

Alexandra Glufke-Böhm ist Fachanwältin für Medizinrecht.

Alexandra Glufke-Böhm ist Fachanwältin für Medizinrecht. Sie sagt: “Opfer von Behandlungsfehlern werden immer öfter psychiatrisiert.” Foto: Archiv/ Staudinger

Frau Glufke-Böhm, ihre Mandantin litt unter Schmerzen, seit ihr 1995 ein Zahn gezogen wurde. Sie war bei mindestens zehn Zahnärzten. Ihr wurde attestiert, dass sie psychisch krank sei und sich die Schmerzen nur einbilden würde. Erst 2012 wurde an der Uniklinik festgestellt, dass sie seit langem ein Loch in der Kieferhöhle hatte und dass sie an einer chronischen Knocheneiterung leidet, die auf einen lange andauernden chronischen Prozess schließen lässt. Sie und Frau Sperber vermuten, dass die Ursache dafür mittlerweile 19 Jahre zurückliegt. Warum hat kein anderer Arzt diesen schwerwiegenden Befund früher entdeckt?

Dass Frau Sperber in einer Stadt, die mit Zahnärzten völlig überversorgt ist, 17 Jahre unbehandelt geblieben ist, ist skandalös. Was 2012 an der Uniklinik festgestellt wurde war kein Pipifax, sondern etwas sehr Schwerwiegendes. Etwas, das schon länger vorlag. Zusätzlich gab es außerdem noch Zähne bei Frau Sperber, die nicht vernünftig wurzelbehandelt worden waren. Alle Zahnärzte vorher hatten Röntgenbilder vorliegen, wo das zu erkennen war. Aber sie haben nichts gemacht. Vor diesem Hintergrund muss sich natürlich fragen, wie es sein kann, dass eine Patientin, die seit 1995 über Schmerzen klagt, es bei einigen Zahnärzten nicht einmal auf den Behandlungsstuhl geschafft hat. Das ist hier reihenweise passiert und das ist kein normales Verhalten für einen Arzt. Ich sehe in diesem Zusammenhang die Rolle des Regensburger Ärztenetzes sehr kritisch.

Ketten-Befristung von Lehrkräften

Prozess-Hanselei an der Uni Regensburg

Die Universität Regensburg will einen ehemals befristet beschäftigten Dozenten unbedingt loswerden. Nach einem eindeutigen Urteil des Arbeitsgerichts Regensburg zieht man nun vor das Landesarbeitsgericht. Dort gibt es bereits ein deutliches Urteil in einem gleich gelagerten Fall. Die Kosten für den wohl aussichtslosen Rechtsstreit dürften bei rund 10.000 Euro liegen. Es ist nicht der einzige Fall. Die Universität mauert. Schon in der Vergangenheit gab es dort rechtsfehlerhafte Beschäftigungsverhältnisse in größerem Umfang.

Fraktionsassistentin im Urlaub gekündigt

Die Spiegl-Affäre der ÖDP

Für viele Menschen ist Claudia Spiegl das Gesicht der ÖDP in Regensburg. Nun: Sie war es. Die Stadtratsfraktion hat ihrer langjährigen Fraktionsassistentin gekündigt. Der angebliche Grund: Sie sei unabgesprochen in den Urlaub gegangen. Dabei hat sie ihre Urlaubszeiten für dieses Jahr zu Beginn ihres Vertragsverhältnisses bekannt gegeben. Ihr Abschied muss schnell gehen: Obwohl Spiegl diesen Job bereits von 2008 bis 2013 gemacht hatte, hat sie bei ihrer Neueinstellung zu Beginn der neuen Stadtratsperiode wieder sechs Monate Probezeit verordnet bekommen – mit der Konsequenz, dass die Kündigungsfrist nur zwei Wochen beträgt.

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