Oberbürgermeister Joachim Wolbergs hat unserer Redaktion bestätigt, dass der städtische Josef-Engert-Preis in diesem Jahr nicht verliehen wird. Über eine Abschaffung oder Umwidmung wird der Stadtrat wohl nach der Sommerpause entscheiden. Angestoßen wurde dies durch Recherchen von Regensburg-Digital-Autor Robert Werner.
Hat „eine klare Haltung“ zu Josef Engert: OB Joachim Wolbergs. Fotos: Staudinger/ Stadt Regensburg
Er wolle da jetzt nicht übers Knie brechen, sagt Oberbürgermeister Joachim Wolbergs. „Auch wenn ich persönlich dazu eine sehr klare Haltung habe. Viel klarer übrigens als beim Thema Hans Herrmann.“
Angestoßen durch die Berichterstattung bei Regensburg Digital haben sich Stadt und Universität Regensburg darauf verständigt, den Josef-Engert-Preis in diesem Jahr auszusetzen. Das sei auch mit dem Ältestenrat besprochen, dem alle im Stadtrat vertretenen Parteien angehören, so der OB. In diesem Jahr werde stattdessen ein ebenso hoch dotierter „Preis der Universität“ verliehen.
Den nach Engert benannten Preis verlieh die Stadt Regensburg seit 1979 an junge Nachwuchswissenschaftler der Universität Regensburg für herausragende Arbeiten, die einen Bezug zur Region haben. In einer umfangreichen Recherche (hier komplett als PDF abrufbar) hat unser Autor Robert Werner indes nachgewiesen, dass der vor 50 Jahren verstorbene Engert kein geeigneter Namenspatron für einen städtischen Preis ist.
Engert: Ein Antidemokrat und Antisemit
Der römisch-katholische Priester war ein völkischer Theologe, Antidemokrat und Antisemit. In einem seiner während der NS-Zeit veröffentlichten Manifeste etwa schrieb Engert, dass es Aufgabe der Nürnberger Gesetze sei „das weitere Einsickern jüdischen Blutes zu verhindern, ebenso das von Negern, Zigeunern und Bastarden.“ Nach dem Krieg erklärte Engert sich flugs zum Regime-Gegner und wurde Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Regensburg, die unter seiner Regie zeitweise zu einem Auffangbecken für frühere Nazi-Karrieristen geriet. Er starb hochgeachtet und versehen mit mehrere städtischen Auszeichnungen im Oktober 1964 und gilt als „Vater“ der Universität Regensburg. Neben dem städtischen Preis ist auch eine Straße nach Josef Engert benannt.
Endgültige Entscheidung fällt im Stadtrat
„Wir wollen jetzt bis zur Sommerpause noch weitere Informationen über Engert zusammentragen“, so Joachim Wolbergs. Das sei auch mit der Universität so abgestimmt. Dann werde das Thema in den Stadtrat kommen. „Die Entscheidung, ob der Preis endgültig abgeschafft oder umgewidmet wird, ist eine Entscheidung, die dort gefällt werden muss.“ Wenn es aber vernünftige Argumente gebe, so Wolbergs, könne er sich kaum vorstellen, dass es da zu einer größeren Diskussion kommen werde.
Einbildung attestierten Ärzte einer 52jährigen, die nach einer Zahnbehandlung über Schmerzen klagte. 19 Jahre später hat sie zahlreiche Zähne verloren und leidet unter mehreren chronischen Erkrankungen. Seit fast fünf Jahren wartet sie nun darauf, dass ihr Fall vor Gericht verhandelt wird.
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Kein politisches Motiv: Die Polizei hat eine 29-Jährige festgenommen, die die Säulen an der Ostdeutschen Galerie angezündet haben soll. Die Frau ist psychisch krank und hat mutmaßlich noch zwei weitere Feuer im Stadtgebiet gelegt.
Der römisch-katholische Priester und ehemalige Rektor der Philosophisch-theologische Hochschule (PTH) Josef Engert gilt als Vater der Regensburger Universität. Ein Preis der Stadt Regensburg ist nach ihm benannt. Tatsächlich war Engert ein völkisch-katholischer Unterstützer und Propagandist des NS-Regimes. Im vierten und letzten Teil unserer Serie befasst sich Robert Werner mit der Gründung und Selbstdarstellung der Regensburger Universität und problematisiert die Gedenkpolitik um Engert.
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Franz-Peter Tebartz-van Elst passt perfekt zum Bistum Regensburg. Und: Er hat sich beim Weitem nicht so viel zuschulden kommen lassen wie die Verantwortlichen hier.
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Josef Engert gilt als Vater der Regensburger Universität. Nachdem im ersten Teil seine Haltung als demokratiefeindlicher Monarchist dargestellt und im zweiten seine Entwicklung zum völkisch-katholischen Unterstützer und Akteur des NS-Regimes skizziert wurde, soll im dritten Teil Engerts Rolle bei der Wiedereröffnung der Philosophisch-theologischen Hochschule 1945 skizziert werden.
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Fehlender Aufklärungswille und zu viel Toleranz gegenüber Tätern: Bei einer der wenigen Veranstaltungen auf dem Katholikentag zu sexuellem Missbrauch musste sich Bischof Stephan Ackermann scharfer Kritik stellen. Er räumt seine eigene Machtlosigkeit ein.