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Das war die RAHM 2012

Piranhas vor Colaautomaten

Wer heute noch echten Fußball mit Herz, ohne Millionäre oder Spielerberater sehen will, der schaut sich ein Turnier der Extraklasse an und besucht die „alternativen“ Meisterschaften der Freizeitmannschaften. Blut, Schweiß, Tränen, na auf jeden Fall viel Schweiß und Spaß haben die zu bieten, nicht zuletzt ist Regensburg eine Metropole der alternativen Teams in Deutschland. In den letzten Jahren nahmen acht, neun Mannschaften aus der Domstadt an der deutschen Alternativ-Meisterschaft, der DAM teil, mehrere konnten den Titel bereits gewinnen, zum Beispiel die „Piranhas“. Kein Wunder, dass die „internen“ Regensburger Turniere ebenfalls beliebter Treffpunkt der lokalen Freizeitfußballelite sind, und da macht die Regensburger Alternative Hallen-Meisterschaft RAHM keine Ausnahme. Fünf Teams gaben sich am Samstag in der ESV-Halle die Ehre, es ging um dieselbe und natürlich ganz einfach auch um Punkte. Nach der Vorrunde im Jeder-gegen-Jeden-Modus qualifizierten sich die „Colaautomaten“ auf Platz eins (mit zehn Punkten) gefolgt von den Piranhas (neun Punkte) fürs Finale. Nasse Wiese, Grobmotoriker und Traktor Bukowski landeten nach nervenaufreibenden Spielen auf den Plätzen.

Piranhas und Colaautomaten vor dem Finale. Fotos: Feilner

Im Finale ging es – selbstverständlich auf höchstem taktischen Niveau – zur Sache: 1:1 nach 15 Minuten, die Entscheidung musste also im Siebenmeter-Schießen fallen. Es brauchte zwölf Schützen gegen zwei Torhüter, am Ende steht es 3:2 für die Piranhas, und der eindeutige Matchwinner war Piranha Philip Berr, der als Torhüter erst den vorletzten Siebener hielt (im Bild links) und dann den entscheidenden unhaltbar rechts oben einnetzte (im Bild rechts). Bei der anschließenden Siegerehrung überreichte Organisator Markus Tanne vom Fünften – Traktor Bukowski – jedem Team einen hochverdienten Preis in Form eines „individuell ausgewählten Frischkäse“ (das in den letzten Jahren verliehene RAHM-Jogurt fiel diesmal leider den rechtsextremen Verbindungen des süddeutschen Milchbetriebes zum Opfer). Die Piranhas erhielten darüber hinaus natürlich den legendären Wanderpokal in Form des antiquarischen RAHM-Kruges (siehe Abbildung oben). Inoffizieller Spieler des Turniers wurde Klaus Busch, der als Torhüter bis aufs Finale alle Spiele bestritt, bei jeder Mannschaft mindestens einmal im Tor stand und so manchen Stürmerstar zur Verzweiflung brachte.

Klaus Busch, „der (einzige) Torhüter des Turniers".

Weiter geht’s in der Freizeitkickerszene im Sommer: Wie immer an Pfingsten steht die deutsche Meisterschaft an, diesmal beim Vorjahressieger in Kassel, und irgendwann kommt ja auch noch die RAM, die eigentliche Regensburg-Alternativ-Meisterschaft auf dem Großfeld. Die wird dann wie immer am Weinweg ausgetragen, mit bis zu zwanzig hochmotivierten Teams, Knackersemmeln, Regensburger Bier und zahlreichen Zuschauern.
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Kommentare (9)

  • Thomas R.

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    “nicht zuletzt ist Regensburg eine Metropole der alternativen Teams in Deutschland”

    Und wer da noch ein bisschen nachrecherchiert, der kann ganz toll auch noch die Existenz der Bunten Liga Regensburg (seit 2004) in den Artikel einbauen…

  • Markus Feilner

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    Stimmt, Thomas, Danke für den Tipp – auch wenn die BL erst mal nix mit der RAM oder RAHM zu tun hat, oder?

    Hiermit reiche ich den gewünschten Link zur Bunten Liga Regensburg nach:
    http://www.dirtydevils-online.de/bunteliga/Joomla/

    P.S.: Die DAM gibt es unbestätigten Quellen zufolge seit 1985… krass, das wusste ich auch noch nicht…

  • Thomas R.

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    Direkt nicht, die RAM wurde zwar in der Vergangenheit mal von der Bunten Liga (mit-)organisiert, ich weiß aber nicht ob das noch Gültigkeit hat.

    Es war auch nur ein Anreiz (nicht böse gemeint) wegen diesem Satz im Artikel (siehe mein erster Kommentar) – da hätte sich das meiner Meinung nach angeboten. Auch wenn beides nicht direkt etwas miteinander zu tun hat.

    Die BL wird übrigens auch auf fupa.net geführt und die Verbreitung der News/Statistiken über die Homepage wurde m.W. eingestellt und erfolgt nur noch über Facebook, E-Mail-Verteiler und eben FuPa.

  • Pragmatiker

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    Nicht dass ich jetzt den SSV als “unechten Fußball ohne Herz” bezeichnen möchte… aber weil’s doch recht gut zum Thema passt – und zu dem, was unsere lieben (CSU-, SPD-, Grünen-) Politiker hier in Regensburg beschlossen haben…

    Einstürzende Rohbauten in Aachen:

    http://www.sueddeutsche.de/sport/alemannia-aachen-in-der-krise-einstuerzende-rohbauten-1.1318308

    Eine ganz reale Zukunftvision, was uns Oberpfälzern in den kommenden Jahrzehnten blühen wird.

    Da schau ich mir doch gleich noch viel lieber DAM und bunte Liga an (oder geh gleich selber kicken).

  • grace

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    Wenn ich mir das Foto anschau:
    SO KOMMT IHR NIE DURCH DIE DOPINGKONTROLLE!!!

  • grace

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    Foto 1 meine ich natürlich

  • Markus Feilner

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    Sorry, @grace! Ich weiß genau, was Du meinst, aber die hatten im Vereinsheim des ESV halt nur Thurn und Taxis, leider kein echtes Bier. :-)

Kommentare sind deaktiviert

drin