15 Mrz2012
Prestige-Museum kostet Stadt 20 Millionen
In einer eigens dafür anberaumten Sitzung am 20. März 2012 wird der Stadtrat über die Inhalte des Vertrages beraten, den die Stadt Regensburg mit dem Freistaat über die Errichtung eines Museums der Bayerischen Geschichte abschließen will. Seitens der Verwaltung wird vorgeschlagen, das Projekt mit rund 20 Millionen Euro zu unterstützen. Entsprechende Vorschläge hatte der Oberbürgermeister bereits im Herbst 2011 gemacht und darüber Fraktionsvorsitzende und Stadtrat informiert. Daraufhin wurde die Verwaltung beauftragt, auf dieser Basis mit dem Freistaat Bayern zu verhandeln.
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„20 Millionen sind eine stattliche Summe, die aber gut investiert ist“, stellt Oberbürgermeister Hans Schaidinger fest: „Ein solch einmaliges und prestigeträchtiges Projekt wie das Museum der Bayerischen Geschichte sollte uns das wert sein. Schließlich investieren wir damit langfristig in die Zukunft von Regensburg und der Region.“
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Unter anderem ist vorgesehen, dass die Stadt auf eigene Kosten alle städtebaulichen und baurechtlichen Voraussetzungen zur Errichtung des Museum schafft. Darüber hinaus soll sie dem Freistaat die benötigten Flächen am Donaumarkt auf die Dauer von 99 Jahren im Erbbaurecht zu einem Erbbauzins von einem Euro pro Jahr zur Verfügung stellen. Das heißt: Der Freistaat bekommt während der Laufzeit das Nutzungsrecht, die Grundstücke bleiben aber langfristig im Eigentum der Stadt. Welche Flächen für das Museum benötigt werden, hängt vom Ergebnis des Realisierungswettbewerbs ab, den der Freistaat ausloben wird. Dieser Wettbewerb werde in enger Absprache mit der Stadt stattfinden, erklärt Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann.
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Desweiteren schlägt die Verwaltung vor, dass die Stadt die notwendigen Mittel zur Sanierung des Österreicher-Stadels stellt. „Wir sind bereit, sechs Millionen Euro zu investieren, um das Gebäude als Depot, Lager und Werkstätten gemäß den Anforderungen für das Museum instandzusetzen und dem Freistaat im Erbbaurecht zu überlassen“, erklärt Schaidinger. Sollte sich der Österreicher-Stadel wider Erwarten als ungeeignet für die Zwecke des Museum erweisen, würde die Stadt ein anderes geeignetes Grundstück für einen Depotneubau und sechs Millionen Euro für den Bau zur Verfügung stellen.
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Mit dem Erbbaurecht stellt die Stadt den Freistaat Bayern auch von sämtlichen einmaligen und laufenden öffentlichen Beiträgen und Gebühren sowie Abgaben, die das Museum betreffen, frei.
„Darüber hinaus werde ich dem Stadtrat vorschlagen, dass wir uns zu einer Sponsoring-Aktion verpflichten, um Firmen in der Region als Unterstützer für das Projekt zu gewinnen“, erklärt Kulturreferent Klemens Unger: „Ziel ist es, auf diese Weise eine stattliche Summe zu sammeln, die wir dem Freistaat Bayern als Baukostenzuschuss zur Verfügung stellen können.“
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Vertragsgegenstand sollen auch die Kosten für Heizung und Kühlung des gesamten Museumsareals sein. Seitens der Stadt ist vorgesehen, dass Regensburg die notwendige Energie an den Übergabestellen in den Museumsgebäuden zur Verfügung stellt. „Dabei treten wir als Energieliefer-Contractor auf und liefern die Heiz- und Kühlenergie in die Museumsgebäude“, so Schaidinger.
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Neben diesen und weiteren Punkten wird der Stadtrat am 20. März außerdem darüber entscheiden, ob die Stadt dem Museum Exponate aus den Beständen der Städtischen Museen als Dauerleihgaben kostenfrei zur Verfügung stellt. Die Feststellung, welche Exponate dafür in Frage kämen, soll einvernehmlich mit dem Haus der Bayerischen Geschichte erfolgen.
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„Mit diesen Maßnahmen, die der Stadt insgesamt rund 20 Millionen Euro kosten werden, greifen wir zwar tief in unsere Taschen. Doch das ist gut so“, stellt Dieter Daminger, Referent für Wirtschaft, Wissenschaft und Finanzen, fest. Schließlich sei das letzte Wort in der Standortfrage noch nicht gesprochen, auch wenn Regensburg als „preferred partner“ für das Museum gelte. „Indem wir dem Freistaat finanziell entgegenkommen, können wir unseren Vorsprung vor anderen Bewerber-Städten jedoch weiter ausbauen und unser nachhaltiges Interesse an diesem Museum unter Beweis stellen.“
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