Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino
„Mobilität neu denken“

Trotz abgewiesener Klage – neues Bündnis will Sallerner Regenbrücke unbedingt verhindern

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat mehrere Anwohnerklagen gegen das 300 Meter lange Brücken-Bauwerk am Montag abgewiesen. Vorbei ist die Auseinandersetzung damit aber noch lange nicht.

So könnte die Sallerner Regenbrücke laut einerr Visualisierung der Stadt Regensburg aussehen.

Fast auf den Tag genau zehn Jahre liegt der Planfeststellungsbeschluss der Regierung der Oberpfalz vom 31. Januar 2014 für die Sallerner Regenbrücke zurück. Noch viel länger läuft die Debatte rund um das Bauwerk, von dem sich die Mehrheit der der Regensburger Politik vor allem eine Entlastung der Amberger Straße und eine generelle Entzerrung des Verkehrs erhoffen.

WERBUNG

Bürgerinitiativen, Anwohner und Parteien wie ÖDP und Grüne laufen nun bald schon seit Jahrzehnten Sturm gegen die Pläne, die von Anfang der 2000er Jahre stammen (mehr Details hier). Von einem „verkehrspolitischen Dinosaurier“ ist in diesem Zusammenhang unter anderem die Rede. Nun gab es für die Befürworter einen Etappensieg: Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat am Montag mehrere Klagen den Planfeststellungsbeschluss zur Sallerner Regenbrücke und den (gegebenenfalls dann notwendigen) Umbau des Lappersdorfer Kreisels abgewiesen.

Klage abgewiesen, aber: Gang vor das Bundesverwaltungsgericht ist noch möglich

Eine Urteilsbegründung liegt bislang noch nicht vor. Der VGH hat sie für kommende Woche in Aussicht gestellt. Doch auch dann ist noch der Gang vor das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig möglich. Einer von insgesamt sieben Klägern ist Gerhard Hauner, Eigentümer der rund 13.000 Quadratmeter großen Gärtnerei an der Lappersdorfer Straße, wo die Brücke anlanden würde. Mindestens 3.000 Quadratmeter Fläche würden hier wegfallen.

Sein Rechtsanwalt Thomas Troidl bezeichnet die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs als „nicht wirklich überraschend“. Zumindest habe man aber einige Nachbesserungen erreichen können, zum Beispiel mehr Schallschutz. „Ob wir zum Bundesverwaltungsgericht gehen, werden wir in Ruhe prüfen, sobald das Urteil mit Gründen vorliegt.“

So oder so gehe die Arbeit erst richtig los, sobald ein rechtskräftiges Urteil für die Brücke vorliegt, so Troidl. „Dann geht es darum, wie die massiven Eingriffe in die Grundrechte unserer Mandanten kompensiert werden können.“ Hierzu befinde man sich aber bereits in „konstruktiven Verhandlungen“ mit dem Staatlichen Bauamt.

Neues Bündnis: Bau der Brücke wäre „fataler Fehler“

Doch dass es tatsächlich so weit kommt, will – unabhängig vom Ausgang des Rechtsstreits – das frisch gegründete Bündnis „Mobilität neu denken – ohne Sallerner Regenbrücke“ unbedingt verhindern. Vertreterinnen des Zusammenschlusses sprechen von einem „fatalen Fehler“.

Dem Bau der Sallerner Regenbrücke liege mit dem notwendigen Umbau von Lappersdorfer Kreisel und des nördlichen Abschnittes der Nordgaustraße „eine Verkehrsplanung von vor 50 Jahren, ohne Anpassung an die Mobilität und die Bedürfnisse der Menschen von heute“ zugrunde, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung.

Dem Bündnis gehören neben der Anwohner-BI LOS (Lebensqualität ohne Stadtautobahn), die sich anlässlich der Brücken-Pläne gründete, auch der Architekturkreis Regensburg, Altstadtfreunde, Bund Naturschutz, Forum Regensburg, ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub), VCD (Verkehrsclub Deutschland) und Fridays for Future an. Ebenso Grüne und ÖDP.

Aus einer Zeit „der ideologisch autogerechten Städte“

Das Projekt stamme aus der Zeit, in der man „noch ideologisch autogerechte Städte bauen wollte“, so Wolfgang Bogie vom VCD. Seine Prognose: Die vierspurig geplante Regenbrücke werde noch mehr Autostau bringen, besonders an der DEZ-Kreuzung und auf der Nibelungenbrücke.

Aus Sicht von Umweltverbänden ein längst überholtes Vorhaben – die geplante Sallerner Regenbrücke. Quelle: VCD Regensburg

Sophia Weigert (Fridays for Future) verweist darauf, dass dieses „verkehrliche Monsterprojekt“ in keiner Weise zu den Klimazielen passe, welche die Stadt Regensburg beschlossen habe. Stattdessen solle man gemäß dem Regensburg-Plan 2040 den Umweltverbund kontinuierlich stärken, sprich: die Infrastruktur für Radfahrer und ÖPNV kontinuierlich verbessern.

Das geplante Stadtbahnnetz einerseits und die Einführung eines S-Bahn-ähnlichen Verkehrs auf den vorhandenen Eisenbahnstrecken werde auf absehbare Zeit den Pendlerverkehr im Norden attraktiv bedienen, so Weigert.

Architekturkreis: Stadtbahn plus Park&Ride statt teures Parkhaus am Unteren Wöhrd

Dazu solle, das schlagen Andreas Eckl und Bernd Rohloff vom Architekturkreis Regensburg vor, die geplante Stadtbahn in einem zweiten Entwicklungsschritt vom Alex-Center bis zum Lappersdorfer Kreisel verlängert und dort an eine (noch einzurichtende) Park&Ride-Station angeschlossen werden. Rohloff und Eckl sehen eine solche Station am Stadtrand als sinnvoller an „statt eine Mobilitätsdrehscheibe mit teurem Parkhaus am Unteren Wöhrd“.

Für Werner Mayer, Sprecher der BI LOS, ist die Sallerner Regenbrücke, nichts anderes als eine parallel zur Autobahn verlaufende „Stadtautobahn“, die Autos und LKWs „eine zusätzliche leichte Zufahrt in die Stadt ermöglicht, die für viele Anwohner mehr Lärm und Emissionsbelastungen bringt“.

Folgt Kritik und Appellen ein Bürgerbegehren?

Im Moment belässt es das Bündnis noch bei Appellen und beschwört die „Chance zu einer nachhaltigen Verkehrswende“ in Richtung Schiene und Radverkehr. „Mobilität neu denken heißt aber auch, wie in anderen Städten in Deutschland, in der Stadtverwaltung deutlich mehr Personal einzusetzen“, heißt es weiter. Einerseits, um die „Mobilität der Zukunft“ aufzubauen, andererseits, „um den Regensburger:innen zu erklären, warum eine CO2-freie Mobilität wichtig ist, für eine lebenswerte Zukunft in ihrer Stadt“.

Unter anderem gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung wurde zuletzt aber auch die Möglichkeit eines Bürgerbegehrens ins Spiel gebracht.

Print Friendly, PDF & Email

SUPPORT

Ist dir unabhängiger Journalismus etwas wert?

Dann unterstütze unsere Arbeit!
Einmalig oder mit einer regelmäßigen Spende!

Per PayPal:
Per Überweisung oder Dauerauftrag:

 

Verein zur Förderung der Meinungs- und Informationsvielfalt e.V.
IBAN: DE14 7509 0000 0000 0633 63
BIC: GENODEF1R01

Kommentare (39)

  • Native

    |

    Going up the country
    Stadtluft macht frei…, Landluft macht froh…, aber erst wenn der monotone Regensburger Gewerbegürtel („Rust Belt“) überwunden ist. 😊Vorsicht, kann Spuren von Ironie enthalten!
    https://www.youtube.com/watch?v=0MytjejhWIc

  • thomas otto

    |

    und die transit lkw?
    wird deren fracht am p+r auf lasten-fhrräder umgeladen, damits wieder politisch fff korrekt ist.
    und ausserhalb der stadtgrenzen wieder beladen.

  • Gabriel Manier

    |

    Jetzt sans wieda da de Wutbürger.
    Abrechnung mit dem Wutbürger rd 16.01.2011

  • Robert Fischer ÖDP

    |

    Ich muss leider immer wieder auf dieses Bild hier verweisen:
    https://www.reddit.com/media?url=https%3A%2F%2Fi.redd.it%2F84gc6b52kkda1.jpg

    Man kommt heute schon nicht über die DEZ-Kreuzung zu Stoßzeiten. Wieso will man da unbedingt auch noch die Leute von der Autobahn da reinquetschen?

    Mobilitätsdrehscheibe am Lappersdorfer Kreisel, ob mit Bus oder Tram. Endlich das S-Bahn-ähnliche Netz etablieren. Gerne auch mit P&R schon ab Maxhütte-Haidhof & Regenstauf.
    Ringlinien in der Stadt etablieren, damit man zügig zu seinem Ziel kommt und nicht immer über den HBF muss.
    Sprintbusse in den Landkreis, die nicht per Schiene angebunden sind, damit man keine 2 Stunden für 10 km Strecke braucht.

    Wieso fällt uns denn immer nur mehr Straßen ein, um Verkehrsprobleme zu lösen? Bisschen mehr Kreativität bitte.

  • Günther Herzig

    |

    Ich lache wirklich! Ihr Beitrag gefällt mir!

  • Mr. B.

    |

    Zu thomas otto
    23. Januar 2024 um 14:48 | #

    Vielleicht sollte man diese Stadt komplett für Kraftfahrzeuge sperren und nur noch Lastenfahrräder zulassen? Für jegliche Versorgung kann man dann ja mit dem Lastenfahrrad auf das Land radeln. Ab 60 darf man den ÖPNV kostenlos benutzen. Wäre doch eine Idee für ein neues Startup und nachhaltig.
    Radler würde es doch genug geben.

  • Informant

    |

    Kommentar gelöscht. Das Forum moderieren wir. Kommentare stammen nicht von der Redaktion.

  • Stanislav

    |

    Langsam nerven mich solche Themen wirklich… Egal was in dieser Stadt gebaut werden soll, es wird immer die Apokalypse gepredigt.
    Ostumgehung zerstört unseren schönen Stadtosten!
    Mördertrasse Franz-Josef-Strauss-Allee!
    Die Stadtbahn ist überflüssig und ein ökologischer Wahnsinn.
    Und jetzt wird seit 15 Jahren die Regenbrücke blockiert.
    Die Kosten sind seitdem natürlich explodiert und Regensburg ist verkehrstechnisch keinen Meter weitergekommen. Sollen sich alle Berufspendler weiter die Frankenstraße raufstauen?
    Die Lösungen wären alle da, jedoch gibt es so viele Bremser.

  • Rufus

    |

    Ja ich glaube auch: das Hin-und Her wird sich noch einige Jahre hinziehen. Aber sobald das Bündnis nur ein wenig erlahmt – und das könnte in einigen Jahre sein, wenn andere Politprobleme vorrangiger werden – wird die Brücke gebaut! Sie wird gebaut, weil die Betonleute sie wollen, es ist zuviel daran zu verdienen. Es wird kommen wie aller Unsinn im Bauwesen schon immer gekommen ist: Betonsand ist knapp, Energie sowieso, Bauareiter sind rar, das macht das Ganze super teuer und deshalb wird es gebaut werden. Es gibt im Kopf einen “Nukleus accumbans”: das Geld lockt immer. Aber dieser Nukleus erlahmt auch schnell, drum werden anschließend noch weitere Brücken gebaut werden müssen. Einen anderen Sinn gibt es hier nirgendwo zu erkennen!

  • thomas otto

    |

    nochmal:
    was ist mit den „lokalen“ (r-osten,neutrbl) und den transit-lkw?
    was meinen die fff zur problemlösung beitragen zu können- mehr als quatschwörter (siehe oben) rauszuhauen?

  • Lucy

    |

    Diese Brücke ist sicherlich die falsche Lösung für das Verkehrschaos um den Lappersdorfer Kreisel. Mehr Straßenkapazität bedeutet auch mehr Autos. Da kann man den ÖPNV noch so gut ausbauen. Wenn es gemütlicher ist, mit dem Auto zu fahren, wird dieses Verkehrsmittel immer bevorzugt. Auf Kosten der Umwelt und Lebensqualität der Anlieger.
    Der Pendlerparkplatz am Kreisel kann in einem ersten Schritt zu einem P&R umgebaut werden. Aktuell ist das einfach großes ungenutztes Potenzial. Mir leuchtet nicht ein, weshalb es nicht mal einen anständigen Fußweg zu den Bushaltestellen in Lappersdorf gibt.
    Niemand fährt freiwillig durch diesen Kreisel. Gebt den Leuten, die da täglich im Stau stehen, endlich vernünftige Alternativen und das sind keine Straßen zum ausweichen.
    An gewisse Kommentare hier: Warum sollen denn LKW verpflichtet werden, eine P&R Anlage zu nutzen? P&R zielt speziell auf MIV-Pendler ab und reduziert für die LKW garantiert den lästigen Autoverkehr, damit diese ihre Ladung Stau-frei transportieren können. Ein wahrer Gewinn für die Marktwirtschaft.
    Eine Stadtbahn-Linie nach Lappersdorf mit verstärkten P&R Angeboten entlang der Bahnstrecke nach Schwandorf, das sind Lösungen. Eine bessere Anbindung der Buslinien in diesem Gebiet an die Bahnhöfe, so etwas reduziert Reisezeiten erheblich. Aber eine Brücke, die von einem überlasteten Autobahnabschnitt die Reise in die Stadt mit dem Auto noch attraktiver macht? Das ist wirklich genau das Gegenteil einer Lösung.

  • Daniel aus Reinhausen

    |

    Man kann hier gut und gerne Verständnis für beide Seiten aufbringen. Obwohl sich mir niemals nicht erschließen wird, warum Anrainer aus der Amberger und/oder der Lappersdorfer Straße mit dem Lärm argumentieren, den diese Brücke verursachen soll.

    Allerdings wird diese Brücke nicht annähernd das lösen, was viele, vor allem aus dem nördlichen Landkreis, benötigen, um sich dem ÖPNV oder P+R anzuschließen. Meiner Meinung nach braucht es für Regensburg und über die Stadtgrenzen hinaus ein leistungsfähiges S-Bahn-System, stern- und ringlinienförmig bis mindestens zur dritten Tarifzone des RVV, wenn nicht sogar der vierten. Das klingt utopisch und höchstens machbar bis 2175, aber wer nur ein paar Meter hinter Wenzenbach, Regenstauf, Hainsacker etc. wohnt, ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln flexibel wie eine Schildkröte in Rückenlage. Das ist meine Erfahrung und ich würde behaupten, dass es für die drei anderen Himmelsrichtungen genauso gilt.

  • JJ

    |

    Bin kein regelmäßiger Autofahrer. Jedoch meine ich, dass diese Brücke notwendig ist, um den Pfaffensteiner Tunnel ohne massive Verkehrsprobleme sanieren zu können.
    Die DEZ Kreuzung bleibt das “Bottle Neck”. Eine Tunnellösung wie z.B. in Ingolstadt Richard Wagner-Straße hat man in Regensburg irgendwie verschlafen…

  • Sebastian Wild

    |

    Zum Thema Verbesserung der Radfahrerinfrastruktur kann ich auch nur sagen: es kommt mir seit Jahren so vor als ob die Stadt kontinuierlich das genaue Gegenteil davn macht. Siehe Neugestaltung Dachauplatz, neue Autobahnbrücken über die A3 oder auch Neugestaltung Dr.Gessler-Straße rund um das neue Königstor in Königswiesen.
    Die Liste könnte man sicherlich noch weit fortführen.

    Statt Infrastruktur zu schaffen wurde hier infrastruktur abgeschafft (Dachauplatz,Königstor) oder Chancen nicht genutzt (Brücken über die A3). Zum Teil wurden damit sogar neue Gefahrenstellen für Radfahrer erzeugt.

  • Bernhard Babic

    |

    Die Planungen für diese Projekt, stammen aus einer Zeit, aus der sich für die heutigen Herausforderungen des Verkehrs kaum noch etwas übernehmen lässt. Dass das formal-juristisch nicht gegen die Planungen spricht, ist klar, aber letztlich nichts, was eine inhaltliche Rechtfertigung des Vorhabens leisten könnte. Das Ziel muss es schließlich sein (insbesondere zu den Stoßzeiten) weniger Verkehr auf den vierspurigen Hauptverkehrsrouten und in der Innenstadt zu haben.

    Die geplante Regenbrücke wird aber wohl in erster Linie den aus dem Norden über die A93 kommenden Verkehr früher in Richtung Innenstadt lenken. Primär also eine Entlastung für den Pfaffensteiner Tunnel (was angesichts der anstehenden Sanierung vielleicht auch ein Motiv für das Festhalten an der Brücke ist; wobei ich zweifle, dass die Planungen zeitlich miteinander in Einklang gebracht werden können) zu Lasten der Nordgaustraße und der heute schon massiv überlasteten Nord-Südachse vom Alex-Center über die Nibelungenbrücke. Darin vermag ich keinen nenneswerten Fortschritt gegenüber der aktuellen Situation zu erkennen. Das Geld für die Brücke wäre insofern in eine atrraktive P&R-Lösung am Lappersdorfer Kreisel sicherlich besser investiert.

    Schon jetzt nutzen Einige den dortigen kleinen Parkplatz, um sich die Fahrt in die Stadt mit dem eigenen Pkw zu sparen. Allerdings unter eigentlich unwürdigen Bedingungen, weil es bislang keine richtige Einbindung in den ÖPNV gibt. Wenn sich im Kreisel aber riesige Erd- und Kiesmassen abladen lassen, lässt sich dort grundsätzlich auch zusätzlicher Parkraum schaffen, mit Umsteigemöglichkeiten in Busslinien nach Westen, Süden und Osten. Der Transitverkehr (weil hier danach gefragt wurde) bleibt natürlich auf Autobahn und Osttangente. Dafür gibt es die schließlich.

  • thomas otto

    |

    Kommentar gelöscht. Bitte beim Thema bleiben.

  • JJ

    |

    @Sebastian Wild
    In der Tat liest man sehr wenig über Verbesserungen in der Rad Infrastruktur. Die so genannten “Fahrradstraßen” sind für mich keine wirklichen Verbesserungen. Diese wirken für mich eher wie Alibi Maßnahmen. Schilder stehen schnell und die Stadt kann behaupten was für Radfahrer zu tun. Am Verkehr ändert sich dadurch erstmal garnichts. Die Brücken über BAB A3 hat der Bund und verantwortet. Nicht die Stadt. Verantwortung hin oder her. Ein Armutszeugnis. Was den Regensburger Norden/ Nordosten betrifft: Ich wundere mich immer wieder über die Regenbrücke der Frankenstraße. Das ist meiner Einschätzung nach eines der schlimmsten Nadelöhre für Radfahrer in ganz Regensburg. Radweg 1m Breit. Fußweg 1m Breit. Daneben 2 spurige höchst frequentierte Straße mit Schwerlastverkehr. Alternativen für Radfahrer gibt es nicht!! Warum hier nichts passiert. Ein Rätsel. Weiß dazu jemand was?

  • Informant

    |

    Ich verstehe das Festhalten an dem Projekt in keiner Weise. Anstatt den Transitverkehr gebündelt auf der Autobahn zu lassen, werden Abkürzungen durchs Stadtgebiet schmackhaft gemacht. Zwecks der Tunnelsanierung gibt es jetzt schon die Umfahrungsmöglichkeit Kreisverkehr -> B16 -> die neue “Pilsen Allee”. Auch fand keine Neubewertung der Brücke vorm Hintergrund der jetzt fertigen Osttangente (Pilsen Allee) statt. Das kann man doch nicht ignorieren.

    Und wie S Wild und JJ richtig anmerken: Woanders ist dann angeblich immer kein Geld da. @JJ “Weiß dazu jemand was?” — jemand hat sich richtig Mühe gemacht und eine Karte erstellt https://radmonitor-regensburg.de/
    Warum hier nichts passiert? Fehlende Lobby. Das Einzige, was wirklich was gekostet hat, (Sinzinger Brücke + teeren der Zuwege) lässt sich mit Tourismus-Förderung verargumentieren.

  • Bernhard Babic

    |

    Hat zwar mit dem eigentlichen Thema (Sallerner Regenbrücke) nicht direkt zu tun, aber vielleicht trotzdem bemerkenswert im Zusammenhang mit einer fahrradfreundlicheren Gestaltung der Verkehrswege:

    Wie lang ist der Lappersdorfer Kreisel einschließlich der dortigen Regenbrücke der B 16 zuletzt saniert worden! Aber eine Möglichkeit, dass auch Fahrräder dort auf die andere Flussseite wechseln können, war nicht vorgesehen. Einziger sichtbarer ‘Fortschritt’ für Nicht-Autofahrer: Die Schilder, die es Fußgängern bislang ausdrücklich verboten haben, die B 16-Brücke (auf dem schmalen Streifen zwischen Leitplanke und Brückengeländer) zu nutzen, sind nicht wieder aufgestellt worden. Aber wahrscheinlich nur aus Versehen?

  • Horst

    |

    Kann mir mal einer erklären wie Lappersdorf ohne die Sallerner Regenbrücke an die Stadtbahn angeschlossen werden soll? Die ganze Stadtbahn Investition macht erst Sinn wenn auch Gemeiden wie Lappersdorf oder Neutraubling angebunden werden. Vorher ist das nur ein Gutes-Gefühl-Projekt für Stadtbewohner.

    “Dazu solle, das schlagen Andreas Eckl und Bernd Rohloff vom Architekturkreis Regensburg vor, die geplante Stadtbahn in einem zweiten Entwicklungsschritt vom Alex-Center bis zum Lappersdorfer Kreisel verlängert “

  • Informant

    |

    @Horst Es soll Brücken geben, über die nur Schienen verlegt werden, habe ich gehört. Die sollen auch deutlich schmaler und kostengünstiger sein, gerüchteweise. Man spart sich dann auch die Kosten für den komplizierten teuren Doppel-Anschluß-Kreisel.

  • Bernhard Babic

    |

    Wahrscheinlich ist die Lösung der Verkehrsprobleme in Regensburg doch gar nicht so schwer. Orientieren wir uns einfach an der alten Regensburger Losung “Von Schaidinger lernen, heißt, siegen lernen!” Wie hat der denn für den massiven Kaufkraftabfluß aus der Altstadt gesorgt? In dem er die Errichtung mehrerer großer Einkauszentren an deren Rändern gefördert hat. Das wäre doch eine geeignete Blaupause: Errichten wir doch nach diesem Vorbild zusätzliche P&R-Flächen an den Außengrenzen des Stadtgebiets und binden sie vernünftig in den ÖPNV ein. Ich trau mich zu wetten, dass dann niemand mehr die Brücke in Sallern braucht.

  • Günther Herzig

    |

    @thomas otto
    23. Januar 2024 um 14:48 |
    Ein Vorschlag zur Güte: LKW dürfen selbstverständlich mit Ladung in die Stadt fahren, von 24 -26 Uhr.

  • Native

    |

    Lethargie vs. Hau Ruck
    Jetzt rächt sich die Jahrzehnte lange Planlosigkeit, fehlende Weitsicht, die Fehleinschätzungen in Bezug auf Verkehrsinfrastruktur in der Gesamtregion Regensburg. Egoistische, kleinkrämerische Abgrenzung (Stadt gegen Land) für die auf funktionierende Mobilität angewiesene Bevölkerung, die endlos langen, verschleppenden privaten NIMBY-Klageverfahren, gefährden den Auftrag zur Gemeinwohlverpflichtung und sind ein großer Schaden für die Volkswirtschaft. Die Handwerkskammer, IHK und Verkehrsunternehmer und Berufspendler beklagen seit Jahren die bestehenden und zu erwartenden Defizite. Seit Jahrzehnten wird die Verkehrssituation nicht besser, eher schlechter. Hilfloser Aktionismus und unüberlegte Hau-Ruck Maßnahmen helfen nur begrenzt. Die Verletzlichkeit und Störung von Volkswirtschaften zeigen die ökonomischen Schäden von Streiks (DB-GdL), Traktor-Blockaden der Landwirte und Klimakleber. Von weltweiten Störungen der Lieferketten durch Extremwetterereignissen (bedingt durch Klimawandel), Krisen und Kriege, ganz zu schweigen. Die Zeche zahlt am Ende immer der Endverbraucher.

  • Bernhard Babic

    |

    @native
    Das Dumme ist nur, dass die Verantwortlichen nie wirklich Konsequenzen aus der von Ihnen diagnostizierten Planlosigkeit erfahren haben. Sie wurden wohl letztlich unabhängig davon wieder- oder abgewählt. Die Bürger:innen nicht zuletzt in ihrer Eigenschaft als Steuerzahler:innen) wurden mit den jeweiligen Folgen allein gelassen. Wie in vielen anderen Politikbereichen auch.

  • Native

    |

    @Bernhard Babic
    Meine Rede, wenn’s nicht so traurig wär, wär´s lustig.
    Stillstand ist Rückschritt. Wir regulieren uns zu Tode. Deutsche Vollnarkose!

  • xy

    |

    Es wäre richtig, wie von der Politik schon lange thematisert, aber nie wahrgemacht, die Planungsverfahren wesentlich zu beschleunigen und die Einspruchs- und Klagemöglichkeiten zu reduzieren. Jeder hat das Recht auf eine gerichtliche Instanz. Weitere Instanzen (Berufung und Revision) kann man den NIMBY-Personen einräumen, muss man aber keineswegs. Also weg mit dem zeitraubenden Unfug! Und das ständige Moralisieren der Meinungmacher und ihrer angeschlossenen Parteien und Politiker muß aufhören. Wir machen damit unsere Wirtschaft kaputt und niemand will mehr mit Produkten aus Deutschland zu tun haben. War es früher ein Zugpferd “Made in Germany” zu haben, will man heute nur noch “German free”-Produkte, also Waren, mit denen man sich nicht deutschen Moralisiererei unterfen muss. Klagt unsere Industrie ohnehin schon unter Auftragsrückgang, setzt unsere Regierung ein neues Bürokratiemonster durch, das „Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz“ (LkSG), wonach unsere Industrie dafür zu sorgen hat, dass ihre Lieferanten im Ausland keine Ausbeutung betreiben, Kinder arbeiten lassen oder Umweltstandards unterlaufen und künftig für solche Verstöße im Ausland auch noch haften soll. Also, wenn ich Unternehmer wäre oder sonst einiges Geld hätte, würde auch ich schleunigst die Flucht aus Deutschland antreten und mich in weitestmöglich entferntes, nicht-deutsches Ausland absetzen und würde dafür sogar Trump als nächsten Präsidenten in Kauf nehmen. Und das will was heißen!

  • idefix

    |

    Die zahlreichen Verkehrsideologen, die fanatisch gegen den Ausbau der Nordgaustraße (Einhausung) und die Sallerner Regenbrücke mit direktem Anschluss an die A93, von Lappersdorf und dem Hinterland westlich der A93 sind, interessieren offensichtlich die Fakten für die Notwendigkeit der Planung überhaupt nicht mehr. Die Verkehrsinfrastrukturmaßnahme ist mit Rücksicht auf die vielfältigen von Gesetz verlangten Belange von Natur-, Umwelt- und Menschenschutz keine Verkehrsplanung wie unterstellt von vor 50 Jahren und nur autogerecht ausgerichtet. Die jetzige Planung weicht wesentlich von der überdimensionierten Planung aus den 60-iger und 70-iger Jahren ab und beschränkt sich auf das für alle mobilen Verkehrsarten (Fußgänger, Radfahrer, ÖV und IV) Notwendige. Von einer Stadtautobahn kann überhaupt keine Rede sein. Deshalb seien folgende Fakten in Erinnerung gerufen, die scheinbar bei den Verkehrsideologen nicht zählen und grundsätzlich in Frage gestellt werden:
    Der Ausbau der B 15 – Nordgaustraße und die Weiterführung über den Regen mit Anschluss an den Lappersdorfer Kreisel und weiter an die A 93 bzw. an die B 16 hat eine maßgebende Verkehrsfunktion für den Ziel- und Quellverkehr nach bzw. von Regensburg, insbesondere für die nördlich und nordwestlich von Regensburg gelegenen Zielgebiete als auch für das nördliche Stadtgebiet selbst. Die Maßnahme komplettiert das innerstädtische Hauptverkehrsstraßennetz und entlastet hier vor allem die Amberger Straße, die Frankenstraße und die Lappersdorfer Straße maßgebend vom Verkehr. Mit der Maßnahme werden zum einen die Wohnstandorte im Stadtnorden vom Verkehr entlastet, andererseits die Nordgaustraße als zentrale Verkehrsachse gestärkt. In Verbindung mit dem Straßenausbau sind umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen (Lärmschutzwände, Einhausung) vorgesehen.
    Es wird zukünftig dem von Norden ankommenden Zeil- und Quellverkehr eine andere Möglichkeit zum Erreichen übrigen Stadteile von Regensburg, vor allem des industrialisierten Regensburger Ostens angeboten. Dasselbe gilt auch in umgekehrter Richtung für den die Stadt verlassenden Verkehr. Durch den Lückenschluss über die Sallerner Regenbrücke und zum Lappersdorfer Kreisel kommt es damit zukünftig zu einer Umverteilung des Ziel- /Quell- und Binnenverkehrs im nördlichen Stadtgebiet. Wobei u.a. Verkehre, die momentan die AS Pfaffenstein bzw. die überlastete Frankenstraße nutzen ihre Ziele künftig direkter erreichen können. Die stark mit Lärm und Abgasen hochbelasteten bebauten Straßenzüge der Amberger Straße und der Lappersdorfer Straße werden zukünftig nachhaltig entlastet. Mit der neuen durchgehenden Verbindung der B 16 im Norden über die Verbindungsspange zur B 15 (Nordgaustraße) im Süden entsteht eine leistungsfähige Verkehrsanbindung für den Regensburger Norden in das übrige Stadtgebiet von Regensburg. Die bisher belastenden Verkehre werden jetzt über eine leistungsfähige Verkehrsachse umweltverträglich vom Norden in die Stadtteile geführt und umgekehrt. Der überregionale Durchgangsverkehrs, der umwegig und zeitaufwändig gelegentlich den Weg durch die Stadt nimmt, ist dabei zahlenmäßig vernachlässigbar
    Unter Berücksichtigung der Verkehrswirksamkeit der Ostumgehung werden folgende Entlastungen prognostiziert:
    Lappersdorfer Straße – 10 %
    Amberger Straße (Stadtteil Sallern) – 40 %
    Frankenstraße (Regenbrücke) – 23 %
    Pfaffensteiner Tunnel (A93) – 4 %
    Nibelungenbrücke 0 %
    Folgende Mehrbelastungen treten auf:
    Nordgaustraße (nördl. Alexcenter) + 35 % (Abschnitt wird teilweise eingehaust)
    Nordgaustraße (nördl. DEZ) + 10 % (Abschnitt mit Busspuren bereits ausgebaut)
    Fazit: Eine Neuordnung der Verkehrsinfrastruktur im Stadtnorden ist angesichts des Wachstums der Stadt, der Stärkung der Attraktivität von Regensburg als Standort für Wirtschaft, Gewerbe, Handel und für Dienstleistungen sowie als Zentrum von Verwaltungen, Gesundheits- und Kultureinrichtungen dringender denn je. Sie ist längst überfällig. Nach dem aktuellen richterlichen Urteil nimmt sie in Abwägung aller entscheidungserheblichen Belange mit ihren Eingriffen Rücksicht auf die Forderungen des Umwelt-, Natur- und Menschenschutzes.
    Die individuelle Mobilität wird auch im Wandel zur E-mobilität und trotz der notwendigen Förderung der Verkehrsarten des Umweltverbundes ein wichtiger Bestandteil des freiheitlichen Lebens bleiben, das die Menschen verbinden soll.

  • Bernhard Babic

    |

    @Idefix
    Danke. Sie haben eindrucksvoll und detailreich vor Augengeführt, dass die Sallerner Regenbrücke nicht zu weniger Verkehr in die Stadt führen wird, sondern ganz im Gegenteil das Einfahren in die Stadt nur noch attraktiver machen wird. Und genau das ist ja der Denkfehler. Dem Motorisierte Individualverkehr (MIV) sollte eben kein weiterer roter Teppich mehr ausgerollt werden. Die eigentliche Herausforderung ist ja, den MIV möglichst aus der Stadt heraus zu halten und stattdessen (bevorzugt am Stadtrand) attraktive Umsteigemöglichkeiten zum ÖPNV zu bieten. Sie haben folgerichtig im Zusammenhang mit der geplanten Brücke den ÖPNV auch praktisch nicht erwähnt. Wie gesagt, besser hätte meines Erachtens niemand die Unsinnigkeit des Vorhabens im Sinne einer vorausschauenden Verkehrspolitik vor Augen führen können.

  • idefix

    |

    @Bernhard Bobic
    Auf Ihre verkehrsideologisch bewusste Missdeutung meines Beitrages und Ihr scheinheiliges Lob kann ich gerne verzichten. In Ihrem einseitigen Denken gefangen, wollen Sie deshalb die beschriebenen Zusammenhänge gar nicht verstehen. Die Rechtmäßigkeit und Sinnhaftigkeit des Vorhabens wurden jetzt in einem langjährigen demokratischen Verfahren vom Verwaltungsgerichtshof bestätigt, so dass jetzt grundsätzlich Baurecht besteht.

  • Ava

    |

    Bitte unbedingt wieder das tolle Konzept der OTH zu einer Regensburger Seilbahn aufnehmen. Das wäre eine super Ergänzung um über Regen,Naab und Donau zu kommen ohne teure Brücken zu bauen.Und so könnte man zigtausend Pendler und Schüler am Tag aus den Randbezirken wie auch Lappersdorf in die Stadt bringen und für die kommende Tunnelbaustelle den Verkehr erheblich entlasten.Der Stadtrat war doch gar nicht abgeneigt und sowohl Kosten als auch Bauzeit schlagen die Brücken bei weitem?!

  • Dugout

    |

    @ Idefix

    Ich frag mich schon, wer hier eigentlich der “Verkehrsideologe” ist.

  • KW

    |

    @Ava, das wäre definitiv zu innovativ und kostengünstig für Stadt und Landkreis Regensburg!
    Ausserdem, wenn sie tatsächlich eine Seilbahn bauen würden, würde aber garantiert die Gondel-Option gewählt, die KEINE Fahrräder transportieren kann.

  • Wilfried Süß

    |

    @ Ava
    Mir einer Seilbahn “…könnte man zigtausend Pendler und Schüler am Tag aus den Randbezirken (…) in die Stadt bringen”.
    Seilbahnen in Ballungsräumen halte ich durchaus für überlegenswert. Aber auch da sind umfangreiche planerische und bauliche Voraussetzungen zu schaffen. Denn wie auch bei Brücken, muss man Anfang und Ende an irgendetwas anbinden. Für die zigtausend Pendlerinnen und Pendler stelle ich mir schon große versiegelte Brachflächen zum Abstellen von Fahrrädern, Autos und Bussen am Stadtrand vor – grausig!

  • EllenBogen

    |

    “Dazu solle, das schlagen Andreas Eckl und Bernd Rohloff vom Architekturkreis Regensburg vor, die geplante Stadtbahn in einem zweiten Entwicklungsschritt vom Alex-Center bis zum Lappersdorfer Kreisel verlängert und dort an eine (noch einzurichtende) Park&Ride-Station angeschlossen werden.” <– Und die Stadtbahn springt dann mit einem kleinen Hopps über den Regen von Sallern zum Kreisel oder wie?

  • Informant

    |

    @EllenBogen: Und die Stadtbahn springt dann mit einem kleinen Hopps über den Regen von Sallern zum Kreisel oder wie?
    Antwort siehe hier: https://www.regensburg-digital.de/trotz-abgewiesener-klage-neues-buendnis-will-sallerner-regenbruecke-unbedingt-verhindern/23012024/#comment-482529

    @idefix:
    Die zahlreichen Verkehrsideologen, die fanatisch für den Ausbau der Nordgaustraße (Einhausung) und die Sallerner Regenbrücke mit direktem Anschluss an die A93, von Lappersdorf und dem Hinterland westlich der A93 sind, interessieren offensichtlich die Fakten für die nicht mehr zeitgemäße Planung überhaupt nicht.

  • Bernhard Babic

    |

    @EllenBogen
    Die derzeitigen Planungen für die Stadtbahn sehen (leider) keine Verlängerung bis Lappersdorf vor. Insofern ist auch die Brücke nicht als Trasse für die Stadtbahn gedacht. Abgesehen davon wäre das ja auch noch zu prüfen, inwiefern die Stadtbahn überhaupt über den Regen hopsen müsste. Und wenn, ob es dafür wirklich an dieser Stelle eine neue Brücke braucht.

  • Reinhold Breuer

    |

    Respekt vor Justiz- und Regierungsorganen legt demokratisch nahe, nicht breit über Proteste gegen Beschlüsse dieser Staatsorgane zu berichten, solange über die Beschlüsse selbst nicht fundiert berichtet wurde.

    Zur VGH-Entscheidung zugunsten des Lückenschlusses Nordgaustraße und gegen Einwendungen „anerkannter Vereinigungen“ (des neuen Bündnisses) wäre der RD-Bericht demnach verfrüht. Wohl wenige Wochen bis zu den Entscheidungsgründen des VGH wären noch abzuwarten.

    Zur Planfeststellung hingegen liegen seit 2 Jahren die finalen Entscheidungsgründe vor, seit 10 Jahren bereits andere Gründe (teils vor 2 Jahren aktualisiert, meist jedoch fortgeltend – bei Einwandbehandlung mit namentlicher Nennung der Vereinigungen). Sollte RD nicht amtlich online fixierte wesentlichste Fakten, Argumente und Gegenargumente leserfreundlich+neutral aufbereiten, bevor RD Proteststimmen verbreitet gegen den Planfeststellungsbeschluss? Sollte RD nicht bis zur eigenen Darstellung dieser seit 2022 bzw. 2014 vorliegenden Fakten, Argumente und Gegenargumente zumindest die aufheizenden Zitate weglassen, vielleicht auch manchen für Journalisten leicht recherchierbaren Täuschungsversuch durch einseitige Halbwahrheiten?

    Ich hoffe, mein „frommer Wunsch“ hilft unserer Diskussionkultur.

    Als aufheizend empfinde ich Zitate wie „Dinosaurier“, aus einer Zeit „der ideologisch autogerechten Städte“ oder „eine Verkehrsplanung von vor 50 Jahren, ohne Anpassung an die Mobilität und die Bedürfnisse der Menschen von heute“ (Teil der Planfeststellung 2022, die der VGH jetzt bestätigte, ist aber die Verkehrsuntersuchung von 2022) oder „Monsterprojekt“ (ohne Stadtbahn zum Regen) oder „Stadtautobahn“ (obwohl keine Kreuzung auf 4-spuriger Straße ampelfrei geplant ist). Zu sachlichen Nachfragen sah die Redaktion anscheinend keinen Anlass. Dies auch nicht bei Sachbehauptungen im krassen Gegensatz zur geltenden Plänen. Dazu 2 Beispiele:

    Beispiel 1:
    „VCD … Prognose: Die vierspurig geplante Regenbrücke werde noch mehr Autostau bringen, besonders an der DEZ-Kreuzung … .“
    Die Verkehrsuntersuchung 2022 mit Differenzprognose vom Nov.2019 https://www.ropf.bayern.de/mam/service/planfeststellung_strassen/dokumente/u_01_01_erg%C3%A4nzung_zur_verkehrsuntersuchung_erg%C3%84nzt.pdf zeigt an der DEZ-Kreuzung östlich und südlich für den Prognosehorizont fast unveränderten Autoverkehr, nördlich +7.000 Autos, westlich -7.000. Durch ein neues Verkehrsbauwerk induzierter Verkehr ist üblicherweise eingerechnet. Dass Minderverkehr durch Verlagerung von MIV zum Rad infolge der Streckenverkürzung für bisher über Frankenstraße und Pfaff.Tunnel übereck laufenden Verkehr eingerechnet ist, ist nicht ersichtlich. Eine Streckenhalbierung (2km statt bisher 4km zw.DEZ und Lapp.Kreisel) ist in Regensburg laut Studie der Uni Dresden starker Anreiz zur Radnutzung und erhöht die Entlastung zusätzlich.
    Die Gesamtbelastung bleibt ansonsten fast gleich und wird harmonischer verteilt: Die Überlastung auf der Frankenstraße nimmt ab, die bisher unausgelastete Nordgaustraße übernimmt diese Last. Alldas spricht gegen die VCD-Prognose „noch mehr Autostau“.

    Beispiel 2:
    „Das geplante Stadtbahnnetz und … werde auf absehbare Zeit den Pendlerverkehr im Norden attraktiv bedienen.“
    Der Endbericht zu Tram oder Metrobus von 2018 (S.114 von 179) plant für den Pendlerverkehr (genauer: den Quell-Ziel-Verkehr) im Tramfall weniger als 1 % Zugewinn beim Verkehrsanteil, was im Nullbereich (Zufälle) liegt. Das geplante Tramnetz bedient also den Pendlerverkehr laut Daten des vom Stadtrat mehrheitlich angenommenem Gutachtens äußerst unattraktiv.

    Zur Einordnung: Die Verdopplung der Fahrgastzahlen im ÖPNV hat die Verkehrsministerkonferenz zweimal einstimmig beschlossen. Im Ergebnis Ähnliches (mindestens 10% Zugewinn beim Verkehrsanteil) verlangt der Regensburger Leitfaden Energie&Klima 2017. Die Tram kann diese Ziele auch bei Einbezug des Binnenverkehrs (vgl. Endbericht aaO S.114 von 179) keinesfalls erreichen.

    Wo vertieft der RD-Artikel journalistisch Faktenwissen? Wo verbreitet er Spekulationen, faktenbefreit + aufheizend? Nochmal drübersehen?

  • idefix

    |

    @Reinhold Breuer
    Herzlichen Dank für Ihren ergänzenden faktenbasierten Beitrag. Es ist leider zu befürchten, dass diese Fakten die Antiverkehrsfundis in Regensburg in einer Art Glaubenskrieg überhaupt nicht interessieren dürfte und denen die Neuordnung der Verkehrsinfrastruktur im Stadtnorden für alle Verkehrsarten gerade zum Vorteil der Bürger (Entlastung Lappersdorfer Straße, Amberger Straße, Frankenstraße) völlig egal ist. Meinungsmanipulierend werden bewusst (auch von RD) Schlagwörter verbreitet, die nachweislich falsch sind und die die Bürger bewusst verunsichern und Misstrauen gerade gegen die demokratischen Einrichtungen sähen sollen. Diese Art Unwahrheit nennt man Lüge, weil sie die Fakten, die in einem demokratischen Verfahren belegt werden und fürs Gericht nachgewiesen werden mussten, bewusst ignoriert. Merken die Gegner gar nicht, dass sie durch ihre fundamentalistischste Art die Demokratie untergraben, die ohnehin gefährdet ist? Sie sollten deshalb den Splitter (Balken) daher nicht immer nur im Auge der anderen (Befürworter, demokratische Institutionen) sehen, aber nicht den Fakten ignorierenden Balken im eigenen Gesicht.

Kommentare sind deaktiviert

drin