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Versuchtes Tötungsdelikt

Von der Steinernen Brücke gestoßen: 20-Jähriger aus dem Krankenhaus entlassen

Nachdem ein 20-Jähriger Syrer von einem Mann aus Amberg von der Steinernen Brücke gestoßen wurde, ist das Motiv nach wie vor unklar. Die Polizei hat nun ein Upload-Portal geschaltet und bittet um Fotos und Videos im Umfeld zum Tatzeitpunkt.

Der Mann, der am Freitag von der Steinernen Brücke gestoßen wurde, stürzte fast zehn Meter in die Tiefe. Foto: Wikimedia Commons

Der 20-jährige Syrer, der am vergangenen Freitag von der Steinernen Brücke in Regensburg gestoßen wurde und knapp zehn Meter in die Tiefe stürzte, hat das Krankenhaus zwischenzeitlich wieder verlassen. Das teilt die Polizei am heutigen Mittwochnachmittag mit.

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Unterdessen ermittelt die Kripo weiter, um die genauen Hintergründe der Tat aufzuklären und hat ein Portal geschaltet, auf dem Videos und Fotos im zeitlichen Umfeld der Tat – Freitag zwischen 11.30 und 12.30 Uhr – hochgeladen werden können (zum Portal). Auch weitere Beobachtungen zu dem Tatverdächtigen, der bereits am Vormittag desselben Tages per Zug aus Amberg anreiste, seien von Interesse, heißt es in der entsprechenden Mitteilung.

Tatverdächtiger: „Der größte Drogendealer von Regensburg ist tot.“

Wie berichtet, wurde ein 28-Jähriger aus dem Raum Amberg festgenommen, der den Mann hinunter gestoßen haben soll. Passanten hatten ihn bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Er wurde in einer psychiatrischen Fachklinik untergebracht. Gegen ihn wird wegen eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt.

Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber unserer Redaktion erklärt, hatte der Beschuldigte nach seiner Festnahme geäußert, er sei „gottgleich“ und dass nun „der größte Drogendealer von Regensburg tot“ sei.

Hitlergruß, Drogenprobleme und Psychosen

Gegen den 28-Jährigen wurde in der Vergangenheit, Frühjahr 2022, von der Staatsanwaltschaft Landshut wegen Zeigen des Hitlergrußes ermittelt. Auch selbstgezeichnete SS-Runen wurden demnach auf seinem Rucksack gefunden. Nach einer psychiatrischen Begutachtung wurde das Verfahren zwar wegen Schuldunfähigkeit eingestellt, dennoch prüft die Kripo aktuell auch ein mögliches rechtsextremes/rassistisches Motiv. Ebenso, ob er auch nach dem Stoß auf der Steinernen Brücke den Hitlergruß gezeigt hat.

Personen aus dem Umfeld des Tatverdächtigen, mit denen unsere Redaktion gesprochen hat, können sich einen rechtsextremen Hintergrund jedoch kaum erklären. Verbindungen zu organisierten Rechtsextremen bestehen nach allem, was bisher bekannt ist und Rückfragen unserer Redaktion bei gut informierten Kreisen, zumindest nicht.

Allerdings scheint der Mann schon seit geraumer Zeit eklatante Drogenprobleme zu haben, begleitet von, so schildern es Bekannte, psychotisch anmutendem und aggressivem Verhalten. Er soll sich regelmäßig in psychiatrischer Behandlung befinden.

Anklage wegen Diebstahl, Ermittlungen wegen Drogenhandel

Wie die Staatsanwaltschaft gegenüber unserer Redaktion bestätigt, liegt gegen den 28-Jährigen eine Anklage wegen des Diebstahls geringwertiger Sachen (beim Edeka am Regensburger Hauptbahnhof) vor. Zudem wird gegen ihn aktuell auch wegen des Handeltreibens mit Betäubungsmitteln ermittelt.

Es geht um Amphetamine und Crystal Meth im dreistelligen Grammbereich, mit dem er im Mai am Regensburger Hauptbahnhof erwischt wurde. Dieses Verfahren liegt allerdings noch bei der Staatsanwaltschaft.

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Kommentare (7)

  • Mr. B.

    |

    Immer wieder Drogen mit einhergehenden Pychosen.
    Toll!

  • RegensburgerIn

    |

    Dann geht’s dem jungen Mann hoffentlich den Umständen entsprechend gut.
    Wegen diesem tragischen Fall findet morgen,am Freitag, eine Demonstration gegen Rechtsextremismus und Rassismus.

    Treffpunkt am Stadtamhof um 16 Uhr.

  • Ehemals Student

    |

    Ne Demo gegen Rassismus ist natürlich immer richtig. Aber vielleicht wäre “wegen diesem tragischen Fall” eine Demo gegen die Freigabe von Cannabis situationsangemessener…

  • RegensburgerIn

    |

    @
    Mr. B.
    + Rassismus und Rechtsextremismus
    Bitte diesen dritten Punkt nicht vergessen.

    Wenn es NUR Drogen und Psychose wären, dann hätte der Täter irgendjemanden geschubst und nicht einen Syrer.

  • Mr. B.

    |

    Er sprach aber lt. Berichten vom größten Drogendealer.
    Das hätten in der Psychose auch Sie das Opfer sein können?

  • Dugout

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    @Mr.B:
    Und wenn ich einen x-beliebigen Syrer als “größten Drogendealer” bezeichne, ist es eben auch Rassismus.

  • Mr. B.

    |

    Dugout: Der Fall ist schlimm!
    Aber ob der Täter in seiner Psychose zwischen Syrer oder x-beliebig unterscheiden konnte, wissen wir zum Zeitpunkt nicht.

Kommentare sind deaktiviert

drin