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Neues Stadion: Koalition optimistisch, Finanzierung unklar

Sechs bis sieben Monate soll es dauern, bis der Bebauungsplan für ein neues Fußballstadion in Regensburg fertig sein wird. Am Dienstag stellte der Planungsausschuss dafür die Weichen. Entstehen soll das neue Stadion an der Franz-Josef-Strauß-Allee in Oberisling. Die Kosten werden auf 15 bis 20 Millionen beziffert. Obendrauf kommen zehn Millionen für die zugehörige Infrastruktur, die bereits im aktuellen Haushalt veranschlagt sind. Unklar ist bislang noch die Finanzierung. Einem PPP-Modell steht zumindest SPD-Fraktionschef Norbert Hartl skeptisch gegenüber. Jetzt sucht die Koalition nach Einsparpotentialen. Möglicherweise werde man die Infrastruktur – insbesondere die Parkplätze – erst nach und nach verwirklichen. Woher die Millionen für den Neubau kommen sollen, bleibt dennoch unklar. Oberbürgermeister Hans Schaidinger widersprach am Dienstag Meldungen, demnach der Verkauf des Stadiongeländes an der Prüfeningerstraße zehn Millionen Euro bringen werde. „Das ist eine Potenz zu hoch.“ Wie schnell das neue Stadion komme, hänge nun in erster Linie vom SSV Jahn ab, so Schaidinger. „Das sind die einzigen, die bremsen.“ Die Präsidenten-Frage ist nach dem angekündigten Rücktritt von Franz Nerb ungeklärt. Ebenso müssen geordnete finanzielle Verhältnisse nachgewiesen werden, um zum einen die Lizenz für die dritte Liga erneut zu erhalten, zum anderen, um den Verein in eine GmbH überführen zu können. Ungeachtet dieser vielen offenen Fragen verbreiten die Koalitionäre Optimismus und stellten am Dienstag einen Spatenstich für 2010 in Aussicht. Der Beschluss für die Aufstellung des Bebauungsplans fiel gegen die Stimmen von ödp, FDP und Linke. Günther Riepl (Freie Wähler) ließ zwar im Rahmen eines halbstündigen Diskussionsbeitrags kaum ein gutes Haar am jetzt gewählten Standort Oberisling, stimmte der Vorlage aber dennoch zu. Der Oberbürgermeister stellte im Rahmen der Debatte klar, dass es sich bei dem geplanten Neubau um ein reines Fußballstadion handeln wird.
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Kommentare (8)

  • Veits M.

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    Ich rege an, für die Zukunft die Kostensituation stringent zu verfolgen, zu dokumentieren (siehe Stadthalle am Donaumarkt).

    Also derzeit zur Orientierung: 15-20 Millionen, plus 10 Millionen (Infrastruktur) minus Erlöse etc. Baugrund altes Stadium.

    Und:

    Eine Recherche hinsichtlich dieses innerstädtischen Filetgrundstückes wäre sicherlich eine dankenswerte Aufgabe. Wer hat sich schon alles positioniert? Wie heißt der Kuchen, wer knappert schon oder verDAUT gar bereits? Welche (nicht) öffentlichen Sitzungen des Rates der Stadt gab es ggf. schon? Soll ein zweites Königswiesen-Süd entstehen, um den Bauherrn hilfreich unter die Arme zu greifen? Wie öko-sozial und innovativ wird das Quartier? Wird es Bauherrengemeinschaften geben oder werden wir die übliche hasenstallartige Pultdächer-Bebauung erleben?

    Were gibt, weiß Antworten?

  • Joachim Datko

    |

    Meiner Ansicht nach ist das pure Geldverschwendung!

  • Nordpol

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    “Möglicherweise werde man die Infrastruktur – insbesondere die Parkplätze – erst nach und nach verwirklichen. Woher die Millionen für den Neubau kommen sollen, bleibt dennoch unklar”

    Sagt man da nicht Potemkinsches Dorf dazu?

  • Joachim Datko

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    Stadion, Verkehrswege und Parkplätze würden große Flächen verbrauchen.

    Meiner Ansicht nach steht ein Stadion zu mehr als 95% der Zeit leer (ohne nennenswerte Nutzung). Ausgelastet mit über 90% der Kapazität ist es zu weniger als 1% der Zeit.

  • Barbara Junghans

    |

    Jeder Unternehmer, der so wirtschaften würde, d.h. ohne klaren Finanzierungsplan, würde pleite gehen. Aber unsere Stadtväter und -mütter nicken brav und folgsam ab, was der städtische geistige Vorturner ihnen erzählt. Früher nannte man jemanden, der so handelt, einen Hasardeur. Das war ja nicht das erste Mal – die Leute hätten also gewarnt sein dürfen. Weiß der Teufel, wer ihn warum wieder in dieses Amt gehievt hat.

  • Scott Bladeweaver

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    Ich weiß gar nicht, was die Vorredner für Probleme haben.

    Auch wenn ich persönlich vom Jahn selbst nicht sehr viel halte, ist es meines Erachtens dennoch notwendig dem Verein eine gute Möglichkeit zu bieten zu trainieren und zu spielen. Klar ist, dass es sehr viel Geld kosten wird ein taugliches Stadion für einen Verein in der dritthöchsten Spielklasse zu errichten. Allerdings kann ein solches Bauwerk auch anderweitig genutzt werden, als nur für ein paar Spiele. Vor allem wenn das Stadion in städtischer Hand bleibt, gehe ich davon aus, dass es dort auch anderweite Events geben kann und wird. Das wäre ein dickes Plus.

    Andererseits stimmt es natürlich, dass ein solches Projekt auch finanziell gestemmt werden muss. Aber auch hierfür wird sich sicher eine gute Lösung finden.

    Ein gewisser Ex-Jahn-Präsident, der m.E. alles Andere als eine gute Wahl war für die Vereinsführung, steht ja nicht mehr im Weg.

  • Joachim Datko

    |

    Indem das Christentum solche hohen Anforderungen stellt, macht es sich undurchführbar und unnütz.

Kommentare sind deaktiviert

drin