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Archiv für 20. Juni 2008

Das Colosseum in Stadtamhof. Alle Vorstöße, dort eine Gedenktafel anzubringen sind bislang gescheitert. Foto: Mirwald400 Gefangene wurden im ehemaligen KZ-Außenlager Colosseum in Stadtamhof zur Zwangsarbeit bei der Reichsbahn Regensburg gezwungen. 65 von ihnen überlebten das Colosseum nicht. Die Überlebenden wurden in der Nacht vom 22. auf den 23. April zum Todesmarsch abgeholt. Der Todesmarsch endete am 2. Mai. Weniger als 50 der 400 Menschen waren zu diesem Zeitpunkt noch am Leben. Einer der Überlebenden, der 85jährige Tadeusz Sobolewicz, sprach in diesem Jahr auf Einladung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes beim Gedenkweg für die Opfer des Faschismus am 23. April. Er erlebte seine Befreiung nach 278 Kilometern Todesmarsch in Laufen an der Salzach. Anlässlich seines Besuchs in Regensburg dürfte es aber bitter für Sobolewicz gewesen sein, dass alle Bestrebungen, eine Gedenktafel an dem Gebäude in Stadtamhof anzubringen, bislang gescheitert sind. Nun unternehmen die Grünen einen neuerlichen Anlauf. Jürgen Mistol: „Die Regensburger Stadtgesellschaft ist den damals dort in Stadtamhof gefangen gehaltenen Menschen verpflichtet, für ein würdiges Gedenken zu sorgen.“ Anlass für den Antrag ist ein Schreiben der „Arbeitsgemeinschaft ehemaliges KZ Flossenbürg“, in dem alle Stadtratsfraktionen aufgefordert werden, sich für eine Gedenktafel am Colosseum einzusetzen. Alljährlich veranstalten antifaschistische Gruppen in Regensburg am 23. April den Gedenkweg für die Opfer des Nationalsozialismus in Regensburg, der vor dem Colosseum in Stadtamhof startet. Peinlich: Seit Jahren weigert sich die Stadt, an diesem Gedenkweg teilzunehmen. Sie gedenkt einen Tag später. Eine vernünftige Begründung dafür gibt es nicht. Es geht wohl um die Berührungsängste der CSU mit linken Gruppierungen. Bislang war die Anbringung einer Gedenktafel an der ehemaligen KZ-Außenstelle Colosseum gescheitert. Offizielle Begründung: Widerstand des Hausbesitzers. Das Gebäude wurde kürzlich schick saniert. Viele Bewohner wissen nicht, welche Geschichte dieses Gebäude hat. Beim diesjährigen Gedenkweg sprach in Stadtamhof die Chemikerin Karolina Heed. Sie hatte mit ihrem Mann in einer Wohnung im Colosseum gewohnt und erst durch eigene Recherchen herausgefunden, dass es sich dabei um eine ehemalige KZ-Außenstelle handelt. „Als wir hörten, was hier passiert ist, sind wir sofort ausgezogen. An diese Menschen muss erinnert werden.“ Das fordern jetzt die Grünen. Die Stadtratsfraktion hat einen Antrag eingebracht, der die Verwaltung auffordert, mit dem Hausbesitzer Kontakt aufzunehmen mit dem Ziel, ihn dazu zu bringen, einer Gedenktafel zuzustimmen. In Zusammenhang mit einem Antrag der CSU-Fraktion, in der Unteren Bachgasse 3 bis 5 mit einer Gedenktafel an die während der Reichsprogromnacht 1938 zerstörte jüdische Synagoge zu erinnern, dürften die Erfolgsaussichten für den Grünen-Antrag eigentlich nicht schlecht stehen. Ob der Hausbesitzer mitspielt, ist zwar eine andere Frage, aber wenn es darum geht, einen Hausbesitzer wegen nicht normierten Dachgauben oder Wandfarbe zu einer Entscheidung zu drängen, ist die Stadtverwaltung ja auch in der Lage, entsprechend Druck auszuüben.

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