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Archiv für 14. November 2024

Eine 48-Stunden-Mobilitätsgarantie verspricht die DAK Gesundheitskasse Versicherten, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Eine MS-Patientin musste nun am eigenen Leib erfahren, dass dieses Versprechen nichts wert ist. Kein Einzelfall.

„Wohl ein nicht pfleglicher Umgang mit dem Rollstuhl ursächlich für den Defekt.“ 37 Tage kein funktionierender Rollstuhl – doch DAK und Sanitätshaus versuchen, die Verantwortung auf die Betroffene abzuschieben. Foto: as

Es ist eine Reihe von beruhigenden Versprechen, die die Ersatzkasse DAK Gesundheit auf ihrer Webseite all jenen Versicherten gibt, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Von individueller und bedarfsabhängiger Beratung ist die Rede, von regelmäßiger Wartung und Instandsetzung durch geschultes Fachpersonal. Außerdem gebe es einen „technischen Notdienst mit unverzüglicher Reparatur oder Austausch gegen einen funktionsähnlichen und -fähigen Rollstuhl innerhalb von zwei Arbeitstagen“. Über diese 48-Stunden-Mobilitätsgarantie der DAK kann Ilona Kern (Name geändert) nicht einmal mehr lachen. Sie hat in den letzten Wochen stattdessen viel geweint.

Die 72-jährige MS-Patientin musste nach einem Defekt an ihrem Elektrorollstuhl insgesamt 37 Tage warten, bis es am heutigen Donnerstag funktionierenden Ersatz gab. So lange konnte sie ihre Wohnung nicht verlassen – mit dem Rollator kam sie gerade mal bis zum Gartentor. Sie konnte ihre Termine bei der Krankengymnastik nicht wahrnehmen und konnte in einer Zeit, in der das Thema Inklusion in aller Munde ist, nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen (unser Bericht vom 8. November). Und auch wenn der Rollstuhl jetzt zu funktionieren scheint, sagt sie uns: „Das hat mich mehr mitgenommen, als ich gedacht habe. Ich fühle mich so gedemütigt.“

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