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Ärzte auf der Flucht

Wenn Sie beim nächsten Arztbesuch ihrem Mediziner gegenüberstehen, freuen Sie sich, denn er ist noch nicht in das Ausland abgewandert. Nach Angaben der Bundesärztekammer kehrten letztes Jahr 3.065 Ärzte Deutschland den Rücken. Ein neuer Spitzenwert. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor waren es nur 2.439 Mediziner, die abwanderten. Wer glaubt, dass durch den Zuzug von ausländischen Medizinern die Flucht der Doktoren kompensiert wird, irrt. Lediglich 1.350 ausländische Ärzte zog es im Vorjahr nach Deutschland. Der Druck auf die einzelnen Mediziner nimmt dadurch zu. Zwar ist die Gesamtzahl der Ärzte in Deutschland seit 2007 um 1,9 Prozent leicht angestiegen, doch nicht alle praktizieren in ihrem Beruf. Immer mehr Ärzte hängen Weißkittel und Stethoskop an den Nagel. Leidtragende sind die Patienten. Die Gründe für die Flucht der Ärzte sind vielfältig. So ist in einigen Krankenhäusern Tag-Nacht-Tag-Schichten Normalität. Das bedeutet der Arzt beginnt um sieben Uhr seinen Dienst, ist die Nacht über im Krankenhaus und betreut dort die Patient oder operiert. Am nächsten Morgen darf der Mediziner nicht, wie es eigentlich ein Urteil vom Europäischen Gerichtshof vorsieht, nach hause gehen, sondern muss noch eine Tagschicht absolvieren. Für die Patienten und die Ärzte ein unzumutbarer Zustand. Niemanden kann es daher verwundern, dass von den 421.686 Ärzten in Deutschland mittlerweile fast ein Viertel nicht in ihrem Beruf arbeiten. Immer weniger Medizinstudenten beginnen nach dem Studium mit der Arbeit in Krankenhäusern. Externe Arbeitgeber wie die Pharmaindustrie zahlen an ausgebildete Mediziner bessere Löhne, bei humanen Arbeitszeiten. Ärzteschaft überaltert Beliebtestes Land ist die Schweiz, wenn es um einen neuen Arbeitsplatz für Mediziner geht. Die Gründe dafür liegen im Steuersystem, der sehr gute Bezahlung, dem professionellen Arbeitsumfeld und besseren Arbeitszeiten. So konnten sich im vergangen Jahr die Eidgenossen über 729 Ärzte aus Deutschland freuen. Österreich und die USA folgen auf den Podestplätzen der beliebtesten Auswanderungsländer. Die Abwanderer verschärfen dabei auch die Altersstruktur ihres Berufsstandes: Knapp zwölf Prozent der inländischen Mediziner sind über 59 Jahre alt. Lediglich die Bundesagentur für Arbeit dürfte sich über diesen Umstand freuen. Bei den Ärzten herrscht mit einer Arbeitslosenquote von 0,9 Prozent Vollbeschäftigung. Kopfzerbrechen sollte den Patienten und Gesundheitspolitikern die Zahl der niedergelassenen Ärzte bereiten. Hier nahm die Zahl der Mediziner um 1,1 Prozent ab. Als weiteres Problem kommt die Überalterung dieser speziellen Gruppe hinzu. Knapp 19 Prozent der niedergelassenen Doktoren haben das 60. Lebensjahr bereits hinter sich. Zumindest hier könnte sich die Anhebung der allgemeinen Lebensarbeitszeit auf 67 Jahre als kurzfristiger Erfolg erweisen.

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Kommentare (3)

  • berti

    |

    Reisende soll man nicht aufhalten, denn in Deutschland steht mit rund 272.000 Ärzten im europäischen Vergleich mit an der Spitze bezüglich der Ärztedichte. Und die Bezahlung ist angemessen, wenn man die Lebenshaltungskosten entsprechend berücksichtigt.
    Aber es gibt eben nicht nur geldgierige Banker!!!
    MfG
    Berti

  • Jakob Spitzauer

    |

    Genau, Berti!
    Dann geh doch mal dahin, wo es mit der Ärztedichte in Deutschland nicht ganz so gut aussieht. Die verteilen sich nämlich nicht ganz gleichmäßig.

  • Joachim Datko

    |

    Sehen wir uns Regensburg an:

    Ein Ärzte-Zentrum neben dem anderen und eine Universitätsklinik, die beständig expandiert.

    Während die Bevölkerung kaum Nachwuchs hat, wird eine zweite Kinderklinik gebaut. Da gibt es dann weitere teure Professorenstellen, Oberärzte und sonstige Kosten.

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drin