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CSU: Warten auf die „ganz große Überraschung“

Führungstrio ohne OB-Kandidaten: Franz Rieger, Hans Renter und Armin Gugau.
„Immer dran denken, aber nie darüber sprechen.“ Das ist das Motto des Regensburger CSU-Chefs Armin Gugau, wenn es um die Frage nach einem Kandidaten für die OB-Wahl 2014 geht. Seit Montag muss er ein bisserl drüber reden, denn auf dem Kandidatenkarussell ist ein Platz freigeworden. Man könnte auch sagen: Es ist leer. Der Landtagsabgeordnete Franz Rieger – bislang der am heißesten gehandelte Aspirant und das bekannteste Gesicht abseits der Stadtrats-CSU – hat erklärt, dass er nicht zur Verfügung steht. Er wolle erneut für den Landtag kandidieren, „Punkt aus“. Durch die frühe Absage wolle Rieger es „meiner Partei ermöglichen, rechtzeitig die Weichen für einen geeigneten OB-Kandidaten zu stellen“.

Sackmann, Artinger, Kittel: „Alles Schmarrn“

Doch der ist nicht in Sicht. Gugau – als zweite exponierte CSU-Figur – hat bereits vor geraumer Zeit eine Kandidatur ausgeschlossen. Und was da so an Gerüchten ins Kraut schießt – CSU-Staatssekretär Markus Sackmann, Freie-Wähler-Fraktionschef Ludwig Artinger oder gar der Veranstalter und Stadtzeitungsherausgeber Peter Kittel – sei „alles Schmarrn“, sagt Gugau.. „Ich weiß nicht, woher diese ganzen Namen kommen, aber es scheint manchmal das wichtigste Thema in dieser Stadt zu sein.“

Angst vor „übermächtigem Herausforderer“?

Die SPD jubiliert. Rieger habe die Reißleine gezogen, hämt Fraktionschef Norbert Hartl in einer eilends verschickten Presseerklärung. Er wolle eben die Suppe, die er der CSU eingebrockt hat, nicht auslöffeln. Rieger gehe es nur um seine Person und nicht um das Wohl der Bürgerinnen und Bürger. Nachdem sowohl Rieger, wie auch Gugau, in den letzten Jahren „nicht durch fundierte und kenntnisreiche Sacharbeit im Stadtrat aufgefallen sind, war der Verzicht der beiden auf die Oberbürgermeisterkandidatur fast zwangsläufig“. Die Mittelbayerische Zeitung gibt den OB-Sessel angesichts von Riegers Absage – zweieinhalb Jahre vor der Wahl – für die CSU bereits so gut wie verloren und spricht von einem „im Moment übermächtig erscheinendem SPD-Herausforderer Joachim Wolbergs“. Aber wen soll er überhaupt herausfordern? Wer soll’s denn machen?

„Auch Schaidinger war unbekannt“

„Jemand von außen“ könne das sein, meint Gugau. „Ein Externer“, „ein Regensburger mit Parteibuch, der auf der politischen Bühne noch nicht in Erscheinung getreten ist“. Auch einen gemeinsamen Kandidaten mit der Stadtrats-CSU will Gugau nicht ausschließen. Selbst Christian Schlegl könne sich bewerben, „auch wenn ich persönlich ihn nicht für mehrheitsfähig halte“. Den momentanen Bekanntheitsgrad und die mediale Omnipräsenz von Joachim Wolbergs sieht Gugau dabei nicht als Gefahr. „Dass ein dritter Bürgermeister dauernd in der Zeitung steht, ist eben so.“ Sowohl Hans Schaidinger wie auch Friedrich Viehbacher (Oberbürgermeister von 1978 bis 1990) seien als unbekannte CSU-Kandidaten ins Rennen gegangen. „Sie haben gegen die Amtsinhaber der SPD gewonnen.“ Frühestens in eineinhalb Jahren werde man sich festlegen, sagt Gugau. „Vielleicht gibt es eine ganz große Überraschung.“ Das könnte eine Ankündigung sein, ist aber wohl eher eine Hoffnung.
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Kommentare (12)

  • BaneeshaMt.Batrial

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    Ja das war Zeit, dass sich wieder etwas rührt im Karton bei der CSU. Da war jetzt lang nichts mehr. Ich hab mir schon gedacht wofür bezahlen wir die Jungs eigentlich !

  • domiNO

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    @Redaktion
    “[…] das bekannteste Gesicht abseits der Stadtrats-CSU –” Dr. Franz Rieger ist meines Wissens immer noch Mitglied der CSU-Stadtratsfraktion.
    Ich halte es unabhängig davon für wenig wahrscheinlich, dass er seinem Fraktionsvorsitzenden durch Verzicht auf die Kandidatur ins Amt verhelfen will.

  • Keyser Söze

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    Josef Alzheimer und seine Liste ALZ waren leider 15 Jahre zu früh. In der jetzigen Situation des Vakuums an wählbaren Personen und Parteien wären sie nochmals deutlich erfolgreicher. Ich glaube auch ernsthaft, dass sie zu besserer Politik fähig wären, als alle, die derzeit am Ruder sind.
    Kann denn niemand die Leute überreden, es nochmal zu versuchen?

  • Miethai

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    Eine dürfte das frühzeitige Ausscheiden von Franz Rieger aus dem Kandidatenkarussell doch sehr freuen.
    Astrid Freudenstein, Vorsitzende der CSU Stadtamhof, eine der sieben Aufrechten von Regensburg hat doch immer vor der engen Verbindung zwischen Herrn Rieger und dem Regensburger Ex-CSU-Rechtsaußen Thomas Fürst gewarnt!
    Wird sie am Ende den Scherbenhaufen in der CSU beseitigen müssen und als Hoffnungsträgerin für den Neuanfang stehen?

  • Barbara Junghans

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    …ach du liebe Zeit….! Das kann doch nicht wahr sein! Blondchen als OB-Kandidatin.

  • Barbara Junghans

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    Sie vergessen anscheinend, dass das Amt des OB einer Stadt wie Regensburg kein Kasperltheater ist, auch wenn der derzeitige Amtsinhaber den Eindruck vermittelt.

  • CSU Mitglied

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    Das blonde Schneewittchen, die mit den 6 Zwergen gemeinsame Sache machte, solls richten?
    Da wird die Dame auf viele Widerstände stoßen!

  • Inquisitor

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    Es ist schön, daß Herr Rieger erneut für den Landtag kandidieren wolle, “Punkt aus”…!
    Es müsste Ihm jedoch hinreichend bekannt sein, daß letztendlich die Delegierten und nur diese darüber entscheiden für “was” er kandidiert!

  • Regensburger

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    Genau. Wäre ja noch schöner, wenn ein Mensch selbst entscheiden könnte, ob er überhaupt kandidieren möchte.

    Und die Wähler können dann entscheiden, dass er auch nur Kandidat gewesen sein wird. Die CSU wird immer seltener entscheiden, wer ein Amt bekommt. In Regensburg sowieso. Aber einen Kandidaten suchen sollte sie eigentlich schon noch…

  • Keyser Söze

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    Nein, das vergesse ich nicht. Ich halte auch Josef Alzheimer nicht für ein Kasperl und überdies für fähiger, einen guten, anständigen OB abzugeben, als die gesamte derzeitige Bürgermeisterriege zusammen. Aber da er ja wohl kaum reaktiviert wird, erübrigt sich eine Diskussion darüber. Meine Absicht war hauptsächlich, das derzeitige Personalvakuum herauszuheben.

  • berndnh

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    Ist doch schon kein Geheimnis mehr wer bei denen OB-Kandidat werden soll: einer der auch vom Bauhai Doblinger kommt, in Regensburg wohnt, CSU Mitglied ist, und in Regensburg schon mal ein Unternehmen vor der Pleite bewahrt hat!

  • Ein doppelter Rudolf, kein OB-Kandidat | Regensburg Digital

    |

    […] für die CSU. Und auch wenn Armin Gugau schon vor längerem angekündigt hat, da in nächster Zeit „eine ganz große Überraschung“ zu präsentieren, kann sich keiner vorstellen, wen der Kreisvorsitzende damit meinen […]

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drin