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Prinz-Leopold-Kaserne

Geplantes Vorzeigeviertel für Regensburg: Wo bleibt Aiwangers Förderprogramm?

Regensburg will bei der Energieversorgung des neuen Stadtviertels auf der früheren Prinz-Leopold-Kaserne (PLK) Maßstäbe setzen. Doch seit über einem halben Jahr wartet man nun auf ein Förderprogramm, das Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger letzten November versprochen hat.

Bis zu einer Tiefe von 70 Metern wurde gebohrt, um zu prüfen, ob man auf der PLK mit Geothermie planen kann. Foto: Stadt Regensburg

Die Stadt hat sich einiges vorgenommen für das Gelände der früheren Prinz-Leopold-Kaserne (PLK). 1.200 Wohnungen sollen mittelfristig auf dem 15,3 Hektar großen Areal entstehen, kommt später noch die Pionierkaserne hinzu, werden hier mehr als 5.000 Menschen leben.

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Die ersten 368 Wohnungen, gebaut von der Stadtbau GmbH, die für insgesamt rund 600 Einheiten verantwortlich zeichnet, sollen 2026 bezugsfertig sein. Und bis dahin soll auch die Energieversorgung stehen, mit der man, das sagt Planungsreferentin Christine Schimpfermann am Dienstag bei einem Vor-Ort-Termin, den Maßstab dessen setzen will, was in Regensburg derzeit möglich ist. „Grundlagenarbeit“ in Sachen CO2-neutraler und autarker Energieversorgung, die auf andere Bauvorhaben und Stadtviertel übertragbar sein soll.

Ambitioniertes Energiekonzept ist grundsätzlich möglich

Es ist ein Vorhaben mit einigen Unwägbarkeiten. Zum Beispiel wartet man bei der Stadt seit Monaten auf ein Förderprogramm des Freistaats für Wasserstofftechnologie, das der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) bereits im letzten November angekündigt, aber bis heute noch nicht vorgelegt hat.

Am Dienstag aber wollen die städtischen Planer und Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) eine gute Nachricht verkünden: Die Nutzung von Erdwärme für das geplante Energiekonzept ist grundsätzlich möglich. Das Potential liege sogar noch höher als zunächst angenommen, sagt Projektleiter Tobias Ruf vom Planungsamt.

Die OB stellt mit Planungsreferentin Christine Schimpfermann und Projektleiter Tobias Ruf die derzeitigen Pläne für das Energiekonzept vor. Foto: as

Das hätten fünf Probebohrungen ergeben, die in den letzten Wochen bis zu einer Tiefe von 70 Metern durchgeführt wurden. „Vorher wussten wir nicht, ob das tatsächlich ein wesentlicher Baustein sein kann.“ Nun sei zudem auch klar, das eine geplante Energiezentrale wirtschaftlich sei und deshalb mit 40 Prozent vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BafA) gefördert wird. Geschätzte Gesamtkosten derzeit: 18,5 Millionen Euro.

Wärme aus Erde, Wasser und Luft

Das geplante Energiekonzept basiert auf mehreren Säulen: Zum einen wird – übrigens erstmals in einem städtischen Bebauungsplan – zwingend Photovoltaik (PV) für alle Dachflächen vorgeschrieben. Zudem habe sich die Stadt ein Mitspracherecht bei der Dachgestaltung gesichert – sprich: Durch Überstände sollen bis zu 110 Prozent der eigentlichen Fläche für PV ausgenutzt werden, um die Stromversorgung sicherzustellen.

Im Zentrum des Viertels soll ein großer Park entstehen. Quelle: Stadt Regensburg

Wärme soll aus der Luft gewonnen werden, aus dem Abwasser – der Kanalhauptsammler verläuft unter dem Planungsgebiet – und durch Erdsonden aus der erwähnten Geothermie. Über die mit Solarstrom betriebenen Wärmepumpen in der Energiezentrale sollen dann sämtliche Haushalte, Betriebe und die auf dem Gebiet geplante Grundschule mit Nahwärme versorgt werden. Auch eine Ausweitung auf den Sportpark Ost, direkt nebendran, ist „angedacht“.

Solarstrom speichern mit Wasserstoff

All das bringt aber laut Ruf nur 70 Prozent CO2-neutrale Energieversorgung. Um auf 100 Prozent zu kommen, braucht es einen sogenannten Elektrolyseur, der überschüssigen Solarstrom dazu nutzt, Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufzuspalten. Letzterer wird in Tanks gespeichert. Wenn in den dunkleren Monaten zu wenig oder kein Solarstrom zur Verfügung steht, soll dieser Wasserstoff dann über ein Blockheizkraftwerk oder Brennstoffzellen wieder „rückverstromt“ und die dabei entstehende Abwärme ebenfalls genutzt werden.


Schaubilder der Stadt Regensburg zum Energiekonzept.

 


Das hört sich gut an, aber sowohl die OB als auch die städtischen Planer machen keinen Hehl daraus, dass dieser Plan auch herausfordernd ist.

Genehmigungen sind Neuland, Aiwangers Förderprogramm dauert

Dieses Prinzip ist zwar nicht neu. Es wurde an der OTH unter der Ägide von Professor Michael Sterner entwickelt und befindet sich auch schon verschiedentlich im Einsatz (mehr darüber hier). „Das hat aber noch niemand so im Wohnungsbau verwendet, wie wir das wollen“, so Tobias Ruf. Allein die Genehmigungsverfahren dafür seien zum Teil völliges Neuland.

Und man sei eben auch auf das von Aiwanger versprochene Förderprogramm angewiesen, um endlich mit den Planungen loslegen zu können. Die Perspektive: Irgendwann könnten sämtliche Bewohner im und rund um das aktuelle Planungsgebiet mit CO2-neutraler und vor Ort produzierter Energie versorgt werden.

Da schwinge zwar viel Zukunftsmusik mit, räumt die Oberbürgermeisterin ein, aber: „Wir wollen alle Möglichkeiten nutzen, die wir aktuell haben. Das muss man probieren.“

Im Juli kann die Stadtbau übernehmen

Losgehen soll es nun auch bald mit der Bebauung. Laut Projektleiter Markus Schadt, wenn man so will der Kasernen-Spezialist im Stadtplanungsamt, ist die „Baufeldfreimachung“, archäologische Untersuchungen und solche auf Hinterlassenschaften aus dem II. Weltkrieg, abgeschlossen. Im Juli wird an die Stadtbau GmbH übergeben, die dann loslegen kann – konfrontiert mit höheren Zinsen und aktuell galoppierenden Mondpreisen im Baugewerbe.

Wenn bis 2026 die ersten Wohnungen stehen, dann bleibe es auch bei dem verbilligten Preis, zu dem die Stadt das Areal vom Bund erworben hatte, versichert Gertrud Maltz-Schwarzfischer. „Das wurde uns zumindest mündlich zugesichert.“ Darauf verlasse sie sich. Hintergrund: Ursprünglich war gemäß der Verbilligungsrichtlinie des Bundes ein anderer Zeitplan vorgesehen mit früherem Baubeginn, doch die Kampfmitteluntersuchungen hatten sich aufgrund von Corona verzögert.

Kulturelle Zwischennutzung wird verlängert, aber…

Eine zumindest kurzfristig gute Botschaft hat die Oberbürgermeisterin mit Blick auf die kulturelle Zwischennutzung im Süden der Prinz-Leopold-Kaserne, wo unter anderem Konzerte, Workshops und Ausstellungen stattfinden.

Kulturelle Zwischennutzung auf der PLK. Im Bild: das angestrahlte Gastestungsgebäude. Foto: as

Das ursprünglich nur bis Ende 2023 angelegte Projekt wird nun bis Ende 2024 verlängert. „Mindestens“, so die OB. Allerdings bekäme man mit zunehmenden Baufortschritt nach und nach ein Platzproblem bei der Zwischenlagerung des Aushubmaterials. „Und da brauchen wir irgendwann auch diese Flächen.“

Langfristig könne keines der derzeit zwischengenutzten Gebäude stehen bleiben, heißt es auf Nachfrage von der städtischen Pressestelle. Damit scheint auch das Aus für das Gastestungsgebäude besiegelt, über dessen dauerhaften Erhalt zuletzt immer wieder diskutiert worden war.

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Kommentare (25)

  • Inge Nieur

    |

    Ja coole Sache, endlich mal eine Energieversorgung, die ohne CO2-Belastung im Betrieb auskommen soll (die Herstellung der aufwendigen Technik ist es nicht).

    Aber, ich würde den Planern dringend zu einem Plan B raten, denn es ist derzeit überhaupt nicht absehbar, ob es zum Bauende ein technisch-verlässliches Wasserstoff-Speicher-Konzept geben wird, das 30% des Energiebedarfs abdecken kann. Das fehlende Aiwanger-Förderprogramm ist dabei eher nachrangig.

    Zudem ist das in hohem Maße verlustreiche Wasserstoff-Speicher-Konzept im Wohnungsbereich m.E. in naher Zukunft gar nicht sinnvoll (das wäre es eher in der chemischen Industrie, oder anderen Bereichen mit hochwertigem Energie- bzw. Rohstoffbedarf).

    Um den Bedarf an Wärme und Strom im Wohnungsbereich abdecken zu können, braucht es m.E. keinen Wasserstoff. Es gibt genügend Beispiele, die mit Abwassernutzung und thermischen Solaranlagen, mit Geothermie, Photovoltaik und Batteriespeicher auskommen.

  • Kleine Korrekturen

    |

    zur kulturellen Zwischennutzung:

    – Diese befindet sich nicht im Süden, sondern im Norden des Areals, an der Ecke Zeißstraße/Dieselstraße, also auf dem Plan ganz oben.

    – Ursprünglich war sie nur bis Oktober 2022 angelegt, wurde dann letztes Jahr bis Ende Juni 2023 verlängert, und nun noch einmal.

    Mehr Infos dazu, Programm, etc.: https://www.kulturviertelregensburg.de/

  • Linda

    |

    Gibt es eine Untersuchung welches Risiko durch die Nutzung der Erdsonden der Geothermie für die Umwelt und umliegenden Gebäude entstehen.
    Schließlich wird dem Boden die Wärme unkontrolliert entzogen und der umgebende Boden wird im Umkreis von mehren 100 Metern stark abgekühlt.
    Welchen Einfluß hat das auf Flora und Fauna.
    Falls dem Boden auch Grundwasser entzogen wird, welche Folgen hat das durch die Grundwasserabsenkung.
    Gibt es langfristige begleitende gutachterliche Untersuchungen während des Betriebs?
    Wie werden auftretende Entschädigungen abgewickelt.

  • joey

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    könnte daran liegen, daß es bei der Speicherung (Tank) von Wasserstoff noch Probleme gibt. Die Technik ist noch nicht reif. Das ist kein Grund, sie nicht zu erforschen, vermutlich geht eine Solarspeicherung auch nie anders.

    Ein grundlegender Fehler ist, daß man in D glaubt, die Welt in kürzester Zeit retten zu müssen. Bevor man sich blind in eine unausgereifte Technik stürzt, sollte man eher eine Zwischenlösung in Betracht ziehen. Unausgereifte Technik bedeutet: das Zeug fällt ständig aus oder kostet deutlich mehr als geplant. Die Bewohner wollen es nicht zu 70% warm, sondern zu 100%.

  • Radler33

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    Der Wasserstoffspeicher ist eine Investition für die Zukunft. Aktuell läßt sich Solarstrom vermutlich noch fast zu jeder Zeit einspeisen, bald wird er aber zu den besten Sonnenscheinzeiten abgeregelt werden müssen. Es braucht also Puffer für überschüssige Solarenergie – so bald wie möglich, so viel wie möglich.

    Ob Wasserstoff in dieser ‘kleinen’ Größenordnung die beste Lösung ist, weiß ich nicht, dachte aber, Batteriespeicher sind – wenn es um eher kleine Anlagen geht – wesentlich wirtschaftlicher. Die unglaublich hohen Umwandlungsverluste Strom -> H2 -> Strom fallen zumindest weg.

  • bedah

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    Hm.

    Eine Sache ist irgendwie beim Thema Heizen/Regenerative irgendwie unter den Tisch gefallen: Solarthermik. Statt mit 20% Wirkungsgrad erst Solarstrom erzeugen, und dann mit diesen Wärmepumpen zu betreiben, könnte man fast 100% der Solarenergie direkt in warmes Wasser umwandeln. Aber ist wohl zu wartungsintensiv, wenn man das groß ausrollen wollen würde, und falsch installiert, kommt an heißen Sonnentagen kochend heißes Wasser aus der Wasserleitung und an klaren Winternächten platzen die Rohre auf dem Dach.

    Wegen PLK warte ich noch auf mehr Infos – das sollte ja ganz dolle digital und vernetzt werden. Vielleicht sogar mit Blockchain oder AI oder Chatbot ;D

  • Luck

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    Wer glaubt, den Wärmebedarf für den Winter wesentlich durch PV und Speicherlösungen realisieren zu können, darf sicher nicht auf die Kosten schauen. Und technisch ist die Umsetzung auch nicht ganz unproblematisch. In der Modell-Logik natürlich nicht.
    Aber “woke” Modelle mit “reflexhafter” Analytik sind derzeit sehr in Mode und scheinen es auch der Planungsreferentin angetan zu haben.
    Limitierende Faktoren spielen für solche “Modellos” wohl keine Rolle.
    Mittels entsprechender Verschlagwortungen ergibt sich die inhärente Logik von selbst. Dass diese dann bestenfalls flachwurzelnden Funktionscharakter haben wird, wird sich dann später schon heraus stellen. Der veritable Zusatz “das haben wir damals noch nicht gewusst” stimmt dabei sogar. Das unausgesprochene “das hätten wir damals aber schon besser wissen können und durchaus auch müssen” erreicht in aller Regel nicht die Wahrnehmungsschwelle woker Logik und ist auf der Verarbeitungsebene somit irrelevant, obwohl die Funktion ganz still und heimlich dennoch agiert.

    In der Religion heutiger Breiten hat sich anscheinend auch noch nach Jahrhunderten, ja sogar Jahrtausenden, eine entsprechende Schmalspur-Logik gehalten, welche sich in folgenden Sätzen manifestiert:
    Gott liebt den Menschen vorbehaltslos.
    Gott hat Wohlgefallen an seinem Sohn.
    Sein Tod kann aber dennoch nur als Sühneopfer interpretiert werden, weil ja Sünden (angeblich) vergeben werden müssen.

    Dabei ist der “Zwang” für die Sündenvergebung einzig und allein der Willkür eines solches Gottes geschuldet.
    Als Sünde gilt dabei nach augustinischer Logik schon die sogenannte Erbsünde.
    Man sündigt schon, obwohl man noch nichts Falsches getan hat.
    Ich bezweifle, ob ein solcher Gott überhaupt liebesfähig ist. Er hat jedenfalls einen Schuss. Und das kirchenamtlich bestätigt. Denn es ist ja wesentlicher Bestandteil der Lehre.
    Und der verstorbene “Stümper” von Pentling könnte das sicher bestätigen, würde er noch leben. Umsonst wurde ihm kein Gastarbeiter-Mandat in südlicheren Gefilden anvertraut.
    Dabei wäre die inhärente Logik ganz einfach. Es reichte ein liebendes Herz, das die Gehirnzellen öffnet.

  • Inge Nieur

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    @ bedah. Ja, die thermischen Solar-Anlagen sind unberechtigter Weise gerade nicht “in”, fett gefördert wird halt Wasserstoff.

    Die Thermischen sind aber nicht wartungsintensiver, als die Geothermie oder ein PKW mit Verbrennungsmotor, der ja als eine fahrende Heizung charakterisiert werden kann. Wenn im Verbrenner der Frostschutz oder der Überhitzungsschutz nicht passt, dann platzen die Leitungen, oder Alles kocht über.

    Eine neue Siedlung ohne thermische Solarnutzung bauen zu wollen und stattdessen auf Wasserstoffelektrolyse, Wasserstoffspeicherung und spätere Verbrennung in einem BHKW zu setzen, halte ich für ein technisch unausgegorenes Konzept, das mit Innovation glänzen und Fördergelder abziehen will.

    Weitere Mankos: Warum werden, statt Wasserstoff im BHKW zu verbrennen, keine Brennstoffzellen angedacht und geplant? Warum keine Stromspeicher?

    Als alter Zocker würde ich (fast) jede Wette abschließen: Die Wasserstoffelektrolyse und nachfolgende Speicherung und Verbrennung im BHKW wird bei der Fertigstellung des Quartiers als verlässliches Konzept für die fehlenden 30 % NICHT zur Verfügung stehen! Wer hält dagegen?

  • Native

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    Das ist die Zeitenwende.
    Wir waren zulange zufrieden. Die Zukunftsaussichten sind nicht berauschend.
    Das Motto des evangelischen Kirchentags in Nürnberg lautet: “Jetzt ist die Zeit, HOFFEN -MACHEN“
    Dieses Motto passt auch sehr gut für notwendige innovative Energiekonzepte zur Wärmeerzeugung zukünftiger Wohnsiedlungen und den Umbau geeigneter bestehender Wohnquartiere. Aber dabei die Zuversicht und den Humor nicht verlieren – Lachen ist gesund!
    Satire: https://www.youtube.com/watch?v=7B4_va1vQGM

  • michinga

    |

    Vorzeigeviertel? Na wenn es schonmal nicht Schuhschachtel-Architektur im tristen flachdach weiß-grau-anthrazit werden sollte, wo man sich in der eigenen Nachbarschaft verläuft, weil alles gleich aussieht wie in (fast) allen Regensburger Neubauvierteln hätte man wirklich mal etwas zum vorzeigen…. .

    Die Hoffnung stirbt zuletzt (aber sie stirbt…)

  • Mr. B.

    |

    michinga
    8. Juni 2023 um 09:23 | #

    Da bin ich voll bei Ihnen!

  • KW

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    Mich würde mal interessieren, in was für architektonisch anspruchsvollen Gebäuden in Stadtnähe, diejenigen wohnen, die gerne alles nur an einem sogenannten, ihnen nicht genehmen Schuhschachteldesign, festmachen.
    Und wie ist deren Erwartungshaltung, wie leistbarer, energetisch sinnvoller Wohnungsbau heutzutage aus sehen sollte?

  • Stadtläufer

    |

    Geplantes Vorzeigeviertel?
    Wenn man das Kasernenviertel von vor über 50 Jahren und mit der heutigen Situation vergleicht, kann man nur noch hoffen. Leider haben die Verantwortlichen und vor allem in den letzten anderthalb Dekaden keinerlei Interesse die Lasten gleich mäßig im Stadtgebiet aufzuteilen.

  • Gscheidhaferl

    |

    Ich werde den Eindruck nicht los, dass beim Thema Wasserstoff einfach nicht mit ehrlichen Karten gespielt wird. Wir betreiben seit Jahrzehnten u.a. Weltraumraketen, U-Boote und andere militärische Gerätschaften auf dieser Basis. Linde hat vor mehr als 20 Jahren (u.a. zusammen mit BMW) die Technologie zum Betanken und Lagern zur Serienreife entwickelt (und die entsprechenden Konzepte dann in die Schublade gelegt), Und jetzt müssen nochmal milliardenschwere Förderprogramme aufgelegt werden, damit diese alten Konzepte wieder aus der Schublade herausgeholt / wiederentdeckt werden?
    Und dann noch eine Verständnisfrage: Was kratzen mich bitte Umwandlungsverluste, wenn ich Wasserstoff ‘mit ansonsten ungenutzten Energieüberschüssen zum Nulltarif erzeugen kann? Lieber weniger ‘Umwandlungsverluste’, dafür aber höhere Kosten und aller Wahrscheinlichkeit auch schädlichere Abfallprodukte? Das kann’s doch wohl nicht sein, oder?

  • Ulrich Mors

    |

    Als ehemaliger Bewohner und Nutzer der Leopoldkaserne und Bewohner einer von der Stadt in den 1970 Jahren gestalteten Siedlung begrüsse ich die Anstrengungen der Stadt ausdrücklich. Nur in Verbindung mit den Kommunen und mit deren vorsorgender Planung sowie Hilfe können Bürger vom Bund beschlossene Planungen bei Wohnbauten realisieren. Diese Voraussetzung der Lebensgestaltung muss mit aller Nachdrücklichkeit bewusst gemacht, erwirkt und bewahrt werden. Es darf aber nicht dauerhaft die Haushalte einengen oder auf sich erschöpfende Subventionen gegründet sein sondern muss sich aus allen frei verfügbaren und vernünftigen Möglichkten selbst tragen. Daher sollten alle Regensburger die hier angegangene Planung als unerlässlich bei Aktionen der Bundesregierug ansehen und entsprechend auf ihre politischen Vertreter einwirken.

  • Hiesiger

    |

    Regensburg, einst freie Reichstadt mit Strahlkraft und einem großzügigem savoir vivre. Und die Neuzeit? Siehe oben. Eine Flucht in die Beliebigkeit deutscher Mittelzentren mit Ausverkauf sämtlicher Flächen an Unternehmer zum Wohl derselben. Die Bürger bleiben auf der Strecke. Übrigens im wahrsten Sinne des Wortes, der Versuch sich auf den Straßen in, aus oder durch die Stadt zu bewegen, scheitert zu vielen Zeiten kläglich. Schade drum.
    Angestrebt wird – und muss es aus energetischen Gründen auch -, ähnlich wie in der Massentierhaltung, eine verdichtete Bebauung mit möglichst wenig Verlustaussenfläche, um möglichst viele Menschen unterbringen zu können.
    Aber warum eigentlich? Übervölkern nicht schon bereits die aktuell ca 165,000 Regensburger die zur Verfügung stehende Fläche und Infrastruktur? Für die Entscheider bleiben zukunftsnah also viele Fragen zu klären, bestenfalls mit tragfähigen Antworten, die auch noch neben Wachstum Raum für Lebensqualität für alle berücksichtigen.

  • Radler33

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    Beim Thema Wasserstoff wird schon mit ehrlichen Karten gespielt wird, er fällt dabei aber als Kandidat immer wieder durch oder landet auf den hinteren Plätzen.

    Für eine Wohnanlage, die aus Photovoltaik Energie speichern will, um damit im Winter Wärmepumpen zu betreiben, ist H2 unumgänglich. Als Strompuffer für Tag/Nacht-Bedarf ist H2 völliger Unsinn, da gewinnt die Batterie haushoch, auch wegen der unmittelbaren Verfügbarkeit.

    Für PKW ist das Thema Wasserstoff erstmal durch, um die komplette Fahrzeugflotte von Benzin auf H2 umzustellen, würde insgesamt mehr Energie benötigt als jetzt. Man müsste also nicht nur die Energie, die jetzt aus Benzin gewonnen wird, in Form von EE-Strom ersetzten, sondern noch darüber hinaus die Ineffizenz des H2 ausgleichen. Batterie-Autos brauchen einen Bruchteil der Energie von H2 oder Benzin-Autos.

    https://www.kyon-energy.de/blog/wasserstoff-vs-batteriespeicher-konkurrenten-oder-partner-der-energiewende

  • joey

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    @Gscheidhaferl
    Ja, Sie haben Recht. Die Umwandlungsverluste sind relativ egal.

    Wasserstoff muß auch nicht vor Ort erzeugt werden, z.B. in Patagonien haben Windkraftanlagen eine gewaltige Effizienz und daß Solaranlagen am Äquator besser funktionieren als in Regensburg ist auch “sonnenklar”. Wenn genug Erstenergie da ist, kann man damit vorübergehend* “verschwenderisch” umgehen. Erst ein nationaler Autarkiewahn setzt bestimmte teure Zwänge.
    *”vorübergehend”: vielleicht ist die heutige Technik ja nicht das Ende der Geschichte.

  • unbedarfte Denkeinheit

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    bezgl PLK: kann nur hoffen, dass es sich nicht zu einem zweiten Staufen entwickelt.. ansonsten seh ich in der Geothermie schon Potential. zur Dunkelflaute / Nachtspeicherung: die Finnen (“Polar Night Energy”) haben vor 2 Jahren etwa eine Lösung entwickelt, mit der sie in isolierten Tanks simplen Sand auf 500° erhitzen, der die Wärme speichert und abgibt, als Fernwärme, Warmwassererzeugung, etc. Ansonsten: was ich bei der Diskussion nicht verstehe: ich höre immer wieder, dass es am Land riesige Solarfelder gibt, die ihren produzierten Strom nicht ins Netz einspeisen können, weil die Netzkapazität (mangels fehlender Umspannwerke ?) es nicht zuläßt. Wieso schafft man da es nicht, eine kleinräumige Containerlösung zu entwickeln, die einen Wasseraufbereiter, einen Elektrolyseur und eine automatisierte Abfüllanlage in Gasflaschen beinhalten?

  • Mr. T.

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    Das Problem am Wasserstoff sit, dass es so schnell ncith genug Wasserstoff geben wird, um ihn für weniger wichtige Anwendungen wie – Paradebesipiel – PKWs zu verwenden. Selbst beim Güterverkehr ist er schon kein Thema mehr. Wo er jetzt genau bei der hier angedachten Anwendung in der Proritätenpyramide steht, weiß ich nicht, aber sicher nicht ganz oben. Dabei ist es dann auch zweitrangig, was H2 kostet und wie viel Energie zur Erzeugung notwendig ist. Wann immer ein Mol H2 erzeugt wird, konkurrieren Anwendungen verschiedener Priorität darum.
    Das ist etwas, das leider viel zu wenig bei der “Wundertechnologie” Wasserstoff kommuniziert wird. Aiwanger und Konsorten werden es eh als “zu komplex” und “zu wenig stammtischtauglich” ignorieren.

  • Gscheidhaferl

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    @Radler33
    Zweifllos gibt es keine größeren Wasserstoffexperten auf der Welt, als uns beide. Insofern sollten wir mit unserem Gedankenaustausch nicht auf halber Strecke stehen bleiben ;-)

    Ja, ich weiß, dass Wasserstoff regelmäßig schlecht bei irgendwelchen Vergleichen abschneidet. Ich zweifle nur daran, dass diese Vergleiche bzw. die Beurteilungskriterien sich tatsächlich durchgehend am Allgemeinwohl orientieren. Was ist nicht schon alles als kompletter Schwachsinn betitelt worden und ist heute nicht mehr wegzudenken?

    Was für Gift- und Problemstoffe werden in welchen Mengen benötigt, um Batterien herzustellen? Wie sehen die Lieferketten dafür aus? Wer wird die Gewinne aus dieser Technologie einstecken?

    Ich würde es gerne sehen, wenn wir z.B. in (Nord-)Afrika mithelfen würden, im großen Stil Wasserstoffindustrie aufzubauen. Lebensperspektiven vor Ort. Ununterbietbar günstige Energie. Wasserstoff statt lebensgefährliche Fluchten über das Mittelmeer. Und mit den ‘Abgasen’ ließen sich die Blümchen gießen.

    Ich glaube, das Einzige, was wirklich gegen Wasserstoff spricht, ist, dass die traditionellen Akteure befürchten, nicht genug daran verdienen zu können. Es gibt da diesen alten Spruch: Lieber sich den Magen verrenkt, als dem Wirt ein Fünferl gschenkt. Will sagen: Lieber zugrunde gehen, als auf Gewinne oder Komfort zu verzichten. Das scheint mir der Leitspruch von viel zu viele Leuten zu sein, wenn es um die notwenigen Veränderungen geht, die aktuell anstehen würden.

  • Hinnerk

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    Hier wird von den Verantwortlichen ein grandioses Bild über ein ökologisch angelegtes neues Wohnquartier mit CO2-neutraler und autarker Energieversorgung entwickelt, unterschlasgen wird die Tatsache, dass man für die mittlerweile abgerissenen Kasernenbauten eine hochwertige Nachfolgenutzung überhaupt nicht in Betracht gezogen hat. Diese selbst boten Platz für Hunderte von Wohnungen. Sie wurden komplett mit höchstem Energie- und Kostenaufwand “geschreddert”! Das ganze hinterlässt sicher keinen positien ökologischen Fingerabdruck. Wenn man etwas einfacher geplant hätte und einen Umbau der vorhandenen Bauten vorgenommen hätte, wäre jetzt Regensburg bereits um ein Quartier bereichert worden, mit gewiss auch positiven Auswirkungen auf den Mietspiegel. Aber dass war von Verwaltung und Politik wohl nicht gewollt!

  • KW

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    @Gscheidhaferl,
    Der letzte Abschnitt Ihres Kommentars um 15:51enthält auch meiner Meinung nach leider mehr als nur ein Körnchen Wahrheit – und ist, warum auch immer, in erster Linie auf sog. konservative Politiker*Innen bzw. deren potentielle Wähler*Innen anwendbar. Warum nur?
    Manchmal frage ich mich, wie die Menschheit es geschafft hat, seiner Zeit global gültige Verkehrsregeln aufzustellen, als sich abzeichnete, dass das mit dem Auto ne größere Sache zu werden schien? Wie würden solche Bestrebungen, übertragen auf aktuelle, brennende Themen (Energie, Klimawandel etc.), wohl heute z.B. von Fundamentaloppositionellen á la Merz oder Volksverarschern wie dem Bayerischen Regierungstraumpaar bezeichnet werden?
    Man beachte bitte, dass ich oben, um nicht völlig OT zu werden, das Wort Energie verwendet habe.

  • Radler33

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    @Gscheithaferl Was ich als Gesamtbild mitgenommen habe: Grüner Wassersoff = Super Energiespeicher, gut Nutz- und sogar umwandelbar für ‘normale’ Erdgasleitungen. Herstellung aktuell viel zu teuer, nur sinnvoll mit überschüssigem grünen Strom *den wir aber aktuell leider noch nicht haben*.

    Wasserstoff wird kommen, aber nicht für Tanks von PKW sondern für Wärme- und Spitzen-Stromerzeugung. Dann gibt’s auch wieder Leute, die dran verdienen, weil sie den dann günstigen überschüssigen Strom so günstig kaufen können, dass sich sogar H2-Herstellung lohnt.

    @Hinnerk guter Punkt, hier ist noch jemand mit der selben Meinung [Über Nachhaltiges Bauen | Architektin Annette Hillebrandt ]

  • Kraus

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    Schon klar, dass sich der Aiwanger um seine wirklichen politischen Aufgaben nicht kümmert. Der treibt sich lieber mit Rechtsfischern herum und faselt à la Trump von gestohlener Demokratie…

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drin