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Seit mindestens zwei Wochen „ziert“ ein antisemitisches Graffiti eine prominente Geschäftsadresse in der Gesandtenstraße. Kritiker bezeichnen es als „beschämend“, dass dieser „Mordaufruf“ bislang nicht entfernt oder übermalt wurde.

Seit etwa zwei Wochen prangt in der Gesandtenstraße diese antisemitische Parole. Foto: as

Wenn Joseph Semmler mit seinem kleinen Sohn in der Regensburger Altstadt spazieren geht, dann meidet er mittlerweile den Weg durch die Gesandtenstraße. Dort prangt seit geraumer Zeit an der Hausfassade des Hubert H-Geschäfts an der Ecke zur Oberen Bachgasse der hingeschmierte Slogan „From the River to the Sea, Palestine will be free“. Semmler sagt dazu: „Wenn mein Sohn mich fragen würde, was das bedeutet, müsste ich ihm erklären, dass diese Leute fordern, dass wir alle umgebracht werden sollen.“ Deshalb gehe er dort nicht mehr vorbei.

Semmler ist Jude, so wie etwa 1.000 andere Menschen in Regensburg, und dass dieses Graffiti seit Wochen nicht entfernt oder zumindest provisorisch übermalt wird, macht den Familienvater, dessen Namen wir geändert haben, traurig und wütend. Klar, es habe zunächst einen gewissen Aufschrei, verbunden mit medialer Berichterstattung gegeben, als diese antisemitische Parole ans Hubert H-Geschäft gesprüht wurde, und ein paar Schritte weiter, an die Neupfarrkirche und andere Stellen am Neupfarrplatz „Free Gaza“, doch passiert ist seitdem nichts.

„Diese Jungs haben heute Nacht Wien erobert...“

Sympathie für rechtsextremen „Wolfsgruß“: DITIB-Moschee Regensburg im Zwielicht

Ein Imam der islamisch-sunnitischen Regensburger DITIB-Gemeinde feiert in einem Facebook-Posting mit markigen Worten den „Wolfsgruß“ des türkischen Nationalspielers Merih Demiral. Doch nicht nur er scheint wenig Berührungsängste mit dem Gruß der rechtsextremen Grauen Wölfen zu haben.

Tarifverhandlungen

„Schon ein starkes Stück“: Beschäftigte am Uniklinikum Regensburg flankieren Tarifrunde mit Streiktag

Die Tarifverhandlungen für die etwa 300 Servicebeschäftigten am Uniklinikum Regensburg schreiten zwar weiter voran, doch im Vorfeld der dritten Runde unterstreichen sie ihre Forderungen durch einen nochmaligen Streiktag. Hintergrund ist eine Pressemitteilung, in der Arbeitgeberseite versucht, zurückzurudern.

Stefan Kornelius im Gespräch

SZ-Politikchef an der Uni Regensburg: Mit Selbstsicherheit die Demokratie verteidigen

Stefan Kornelius, Politikchef der Süddeutschen Zeitung, erörterte am Dienstag an der Uni Regensburg die Instabilität der Weltlage, die er historisch relativierte, indem er darauf hinwies, dass es auch in der Vergangenheit „bewegte Zeiten“ gegeben habe. Kornelius betont die Notwendigkeit einer „wachen Souveränität und Selbstsicherheit“ und erinnert daran, dass es „an uns liegt“, die Demokratie zu verteidigen.

Tumulte bei Marktratssitzung

Trotz Protest: Missbrauchstäter Georg Zimmermann soll als Straßenname verschwinden

Zu Tumulten kam es diese Woche bei einer Sitzung des Eslarner Marktrats, weil ein „Bürgerantrag“ durchfiel, der die Beibehaltung eines Straßennamens für den seriellen Missbrauchstäter Georg Zimmermann gefordert hatte. Die Umbenennung wurde bereits am 7. Mai beschlossen. Der Bürgermeister musste sogar mit dem Abbruch der Sitzung drohen. Die Hintergründe der Taten des Priesters Zimmermann, Wünsche und Leiden der Betroffenen gerieten dabei gänzlich aus dem Blickfeld.

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