“Marina-Quartier”: 17 Millionen Euro verschenkt?
Entsorgung von Altlasten und ein sündteures Veranstaltungszentrum – mittlerweile ist allgemein bekannt, dass das „Marina-Quartier“ für die Stadt Regensburg ein Draufzahlgeschäft ist. Doch möglicherweise wurde noch weitaus mehr Geld verschenkt, als bislang bekannt. Eine mehrfach preisgekrönte Masterarbeit kommt zu dem Ergebnis: Niedrig geschätzt hätte die Stadt Regensburg mit der Eigenentwicklung des Areals rund 17 Millionen Euro verdienen können. Der Verwaltung war diese Arbeit bekannt. Im Stadtrat wurde sie nicht einmal diskutiert.

Spatenstich fürs Marina-Quartier 2013: Ein weiß gewandeter Oberbürgermeister Hans Schaidinger im Kreis von Projektentwicklern und Bauunternehmern. Eine Eigenentwicklung des ursprünglich städtischen Areals war nicht erwünscht. Foto: pm
Mit zunehmender Ungeduld wartet die Öffentlichkeit auf den Abschluss der Ermittlungen gegen Oberbürgermeister Joachim Wolbergs wegen des Vorwurfs der Bestechlichkeit bei der Vergabe des Nibelungenareals. „Bis zur Jahresmitte“ wolle man fertig sein, so die mehrfach wiederholte Aussage der Staatsanwaltschaft. Und diese Jahresmitte wird sich möglicherweise noch bis September hinziehen. Doch noch länger, auch das sagt die Staatsanwaltschaft, wird man darauf warten müssen, was die Ermittlungen im Fall von Altoberbürgermeister Hans Schaidinger ergeben. Auch gegen ihn wird in Zusammenhang mit dem Nibelungenareal ermittelt. Ebenso haben die Ermittler das knapp sieben Hektar große Areal des Alten Schlachthofs, „Marina-Quartier“ genannt, im Fokus.