SOZIALES SCHAUFENSTER

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Was 2011 in Regensburg alles hätte passieren können – und was tatsächlich passiert ist (oder auch nicht): ein höchst selektiver und nicht ganz ernster Jahresrückblick. Was lange währt, wird endlich gut: Regensburg bekommt eine Stadthalle. Das lang ersehnte Projekt „Regensburger Kultur- und Kongresszentrum“ (RKK) wird auf dem Ernst-Reuter-Platz entstehen. Kurze und erfolgreiche Verhandlungen zwischen Stadt und evangelischer Kirche ermöglichten den reibungslosen Ablauf. Die Stadt erhält das Grundstück zu äußerst günstigen Konditionen, da sie im Gegenzug dem Diakonischen Werk die Möglichkeit einräumt, altstadtnah neue Studentenwohnheime zu errichten. Das Luther-Haus am Ernst-Reuter-Platz muss dem RKK weichen. Die Planungen umfassen nicht nur das RKK an sich, sondern beinhalten eine weitreichende Umgestaltung der Umgebung. Das Areal um das RKK herum soll eine hohe Aufenthaltsqualität besitzen. Im Westen ist ein nahtloser Übergang vom Stadtpark auf das RKK-Gelände geplant. Die Nord-Süd-Achse wird Fußgänger und Radfahrer in parkähnlicher, natürlich geprägter Umgebung von der Maximilianstraße zum Hauptbahnhof führen. Das Gelände soll Besuchern, die mit der Bahn kommen, ein angenehmes und repräsentatives Entree in die Stadt bieten und die Maximilianstraße als Flanier- und Einkaufsmeile atmosphärisch aufwerten. Der motorisierte Verkehr wird bis auf eng begrenze Lieferzeiten aus der Maximilianstraße verbannt. Der von der Albertstraße nach Osten verlegte Busbahnhof garantiert eine optimale Erreichbarkeit von südlicher Innenstadt und RKK. Der Stadtrat scheint in weiten Teilen mit den Planungen zufrieden zu sein. Kritik kam im Stadtplanungsausschuss lediglich aus den Reihen der Grünen, die sich ein sternförmiges Radwegesystem zum RKK gewünscht hatten, und von der Linken, die laut Stadträtin Irmgard Freihoffer für die nötige Investitionssumme lieber die undichten Fenster in den Regensburger Schulen und Kindertagsstätten ausgetauscht hätten. Christian Schlegl von der CSU hingegen lobte das Projekt als „visionär“ und betrachtet es als einen „weiteren Schritt Regensburgs auf dem Weg zur zentraleuropäischen Vorzeigestadt“. Für Ludwig Artinger (Freie Wähler) kommt es jetzt nur noch darauf an, dass sich im Architekturwettbewerb die beste Idee durchsetzt.

Was wirklich geschah…

Eberhard Dünninger stellte bei seiner Haushaltsrede „mit Genugtuung“ fest, dass im aktuellen Haushalt kein Geld für das RKK vorgesehen ist. Bislang waren zumindest Alibi-Summen um die 100.000 Euro dafür veranschlagt gewesen, für das Jahr 2012 hat man selbst davon abgesehen. Seit der Ernst-Reuter-Platz als Standort wieder im Gespräch ist, befindet sich die Stadt in mehr oder weniger regen Verhandlungen mit der evangelischen Kirche, die bislang die Eigentümerin des Kepler-Areals ist. Bislang stand die Summe von 1,4 Millionen Euro für das Grundstück im Raum. Ohne (für die Öffentlichkeit) nachvollziehbare Gründe verkündete die Eigentümerin allerdings Anfang Dezember, dass sie sich nunmehr 2,25 Millionen Euro plus jährlich 312.000 Euro Erbpacht wünsche. Diese neue Summe dürfte Oberbürgermeister Hans Schaidinger etwas konsterniert zurückgelassen haben. Und so ließ er seine Pressestelle eine Mitteilung verschicken, in der der Verlauf der Verhandlungen seit 15. Januar 2009 chronologisch zerfieselt wird. Derzeit würden „die Konditionen der evangelischen Kirche von der Stadtverwaltung geprüft“. Einstweilen hat David Hammer als Diplomarbeit an der Bauhaus-Uni Weimar ein RKK entworfen – samt städtebaulichem Umfeld von Bahnhof bis Donau. Interessiert hat das offenbar nur Günther Riepl von den Freien Wählern und die Junge Union, die den gebürtigen Regensburger Hammer zu Informationsveranstaltung eingeladen hat. Das Thema wird der Stadt also noch ein wenig erhalten bleiben. Immerhin: In den vergangenen Jahrzehnten hat sich wohl fast jeder Regensburger eine Meinung zu diesem Thema gebildet. Die Möglichkeit, eigene Weisheiten zum RKK an den Mann zu bringen, wird sich auch 2012 wieder ergeben. Zum Nachlesen: http://www.regensburg-digital.de/t/stadthalle/

Jahresrückblick II/VI – Einigkeit zum Jahresende: Die CSU im Glück

Was 2011 in Regensburg alles hätte passieren können – und was tatsächlich passiert ist (oder auch nicht): ein höchst selektiver und nicht ganz ernster Jahresrückblick in sechs Teilen. Ein Klausurwochenende unter den gestrengen Augen von CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt brachte die Erlösung: Der Regensburger CSU-Streit, der über viele Jahre die Partei spaltete, ist beigelegt. Details des […]

Jahresrückblick I/VI – Jubel um Neugestaltung des Donaumarkts!

Was 2011 in Regensburg alles hätte passieren können – und was tatsächlich passiert ist (oder auch nicht): ein höchst selektiver und nicht ganz ernster Jahresrückblick in sechs Teilen. Erleichterung, Freude und Aufbruchstimmung waren vergangenen Dienstag zu spüren und auch deutlich zu vernehmen: Der Stadtplanungsausschuss beschloss einstimmig eine Neugestaltung des Donaumarkts. Kern des außergewöhnlich tragfähigen Beschlusses […]

Anonymous-Portal Nazi-Leaks

Nur vier NPD-Spender aus Regensburg

Für einiges Aufsehen hat zu Jahresbeginn das Enthüllungsportal Nazi-Leaks gesorgt. Durchforstet man die dort veröffentlichte Liste von NPD-Spendern nimmt sich das Ergebnis für den Raum Regensburg allerdings eher erfreulich aus: Vier vermeintliche Spender, davon zwei NPD-Bundestagskandidaten. Lediglich ein Name fällt auf.

SCHUMA Frucht: Kopfschütteln vor dem Arbeitsgericht

Es waren „nur“ drei von mehreren Verfahren, in denen sich das Regensburger Arbeitsgericht mit den Zuständen beim Früchtegroßhändler Schuma befassen muss. Und die Schilderungen des Betriebsratsvorsitzenden und dessen Rechtsanwalt Fabian Riechers sorgten am Donnerstag ebenso für Fassungslosigkeit bei den Richtern wie die darauffolgenden Erklärungen von Schuma-Anwältin Susanne Eichinger. Schuma-Geschäftsführerin Margit Schuster-Lang war trotz gerichtlicher Anordnung nicht erschienen.

Regensburger Richter mit Mumm: Schulverbot für NPD!

„Hier hat endlich mal ein Richter mit Mumm entschieden.“ Dieser Aussage des Landshuter Oberbürgermeisters Hans Rampf (CSU) ist eigentlich nichts hinzuzufügen. In einer bemerkenswert klaren Entscheidung hat das Regensburger Verwaltungsgericht befunden: Die NPD und deren Unterorganisationen haben an Schulen nichts verloren. Die Argumentation des Regensburger Verwaltungsgerichts ist einleuchtend, allerdings urteilten Gerichte in der Vergangenheit nicht auf Basis der Lebenswirklichkeit, sondern zogen sich auf formaljuristische Argumente zurück.

Fußballstadion: Übers Geld spricht man nicht!

Formal-demokratische Gründe hatte die Sondersitzung des Stadtrats, die für vergangenen Dienstag anberaumt wurde. Mit breiter Einigkeit segnete der Stadtrat den nächsten Schritt in Richtung neues Fußballstadion ab. Per Ausschreibung wird jetzt ein „Projektsteuerer“ gesucht, der die Planung federführend übernehmen wird. Eine entsprechende Ausschreibung wurde bereits tags darauf im Amtsblatt der EU veröffentlicht. Was das Stadion kosten wird, weiß indes noch niemand.

Innehalten im „Tal des Todes“

Eine Ausstellung mit dem Titel „Tal des Todes“? Und das gerade jetzt zur Weihnachtszeit? In der Zeit von Christi Geburt? Das mag für den einen oder anderen erst einmal komisch klingen. Da befasst man sich doch eher mit etwas Freudigem und Besinnlichem. Doch die zehnte Auflage der GRAZer Weihnachtsausstellung – GRAZifikation – hat genau das zum Thema: Tod statt Weihnachtsdeko.

Stadthalle: Geld spielt plötzlich eine Rolle!

Manchmal erfährt man über Grundstücksverhandlungen lange nichts. Manchmal erhält man selbst auf Nachfrage keine Auskunft. Und manchmal, aber nur sehr selten, werden solche Verhandlungen in aller Öffentlichkeit ausgetragen. Das geschieht gerade beim potentiellen Stadthallenstandort Ernst-Reuter-Platz. Da beharken sich evangelische Kirche und Stadt gerade darüber, wer denn nun schuld daran ist, dass bei dem Thema nichts vorwärts geht. Und es geht um Kosten für Grundstück, Altlastenentsorgung oder Erbpacht.

Mitbestimmung unerwünscht

SCHUMA Frucht: „Hausverbot“ für Betriebsrat

Der Streit um den Umgang mit Mitarbeitern beim Regensburger Fürchtegroßhändler SCHUMA schlägt weiter Wellen. Am Freitag wurde der Betriebsrat durch die Geschäftsleitung offenbar von der Arbeit „frei gestellt“. Er muss/ darf nicht mehr im Betrieb erscheinen. SCHUMA-Geschäftsführerin Margit Schuster-Lang will zu den Auseinandersetzungen gegenüber unserer Redaktion „angesichts der laufenden Verfahren“ keinen Kommentar abgeben.

Geheimsache Naziaufmarsch: Regensburg ist Vorreiter!

50 Neonazis konnten am Wochenende weitgehend ungehindert durch Schwandorf ziehen, weil von Verwaltungsseite nichts nach außen gedrungen ist. In Schwandorf ist jetzt die Empörung über dieses Verhalten der Behörden groß. In Politik, Öffentlichkeit und Medien. Unerhört? Ach was, würde man in Regensburg sagen. Wäre so etwas in der „Oberpfalzmetropole“ passiert, würden die Verantwortlichen bei der Stadt es feiern. Als Erfolg gängiger Verwaltungspraxis.

Regensburger Telekom-Odyssee: Das Entertainment geht weiter

Anfang Dezember berichtete unsere Redaktion über die zweimonatige Odyssee einer Unternehmerin durch Warteschleifen und T-Punkte. Die Telekom hatte ihren Anschluss aus unerfindlichen Gründen stillgelegt. Immerhin: Kurz nach unserem Artikel wurde der Anschluss wieder aktiviert. Eines der ersten Gespräche führte die Unternehmerin mit einem Rechtsanwalt. So ganz scheint das mit der Kundenkommunikation immer noch nicht zu klappen.

40 Jahre Amnesty: Sünde in der CSU-, Fürsten- und Kirchen-Provinz!

Am Donnerstag feierte die „Ortsgruppe 1100“ von Amnesty-International mit Gründungsmitgliedern und rund 50 Gästen ihren 40. Jahrestag. Im „Alumneum“ der Evangelischen Kirchengemeinde (ESG) am Ölberg ließ man die internationale Arbeit Revue passieren. Aus dem Nähkästchen der Gründungsjahre wusste Veit Wagner, der „Vater“ der Regensburger Gruppe einiges zu berichten. Bis heute hält sich hartnäckig, was einst als „Quasi-Spontis“ verhöhnt wurde.

Aus dem Stadtrat IV: Du sollst Deine Verwaltung loben

Der örtliche Energieversorger hätte sich vermutlich über den Bebauungsplan gefreut, den das Regensburger Planungsamt im September 2010 dem Stadtrat vorgelegt hat (als PDF). Die künftigen Bewohner hätten sich dagegen über hohe Heiz- und Stromkosten „freuen“ dürfen. Ein Gutachten fällt über den damaligen Entwurf ein vernichtendes Urteil. Jetzt wurde komplett umgeplant. Ohne die Nachfrage eines Stadtrats wäre das nicht passiert.

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