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Koalition legt sich fest

Radfahren in der Altstadt bleibt erlaubt

OB und Koalition bleiben dabei: Radeln in der Altstadt ist weiter erlaubt. Foto: pm

OB und Koalition bleiben dabei: Radeln in der Altstadt ist weiter erlaubt. Foto: pm

Die Fortschreibung des Koalitionsvertrags zieht sich hin. Jetzt haben die Regierungsfraktionen vorab einige Maßnahmen veröffentlicht. Mit dabei ist unter anderem: der Nachtbus, Radeln in der Altstadt und ein Wassertaxi.

Es wird wohl noch ein Weilchen dauern, bis die Regensburger Rathaus-Koalition die Fortschreibung ihres Koalitionsvertrags präsentieren kann. Zu viele Diskussionen gibt es noch zu führen: Dazu zählt die Wohnungspolitik ganz allgemein und insbesondere die Streitfrage, ob eine Sozialwohnungsquote von 30 Prozent eingeführt wird. Ebenfalls spannend ist, ob die Baumfällungen, die für ein Kultur- und Kongresszentrum auf dem Ernst-Reuter-Platz notwendig sind, nicht doch noch den Widerstand der Grünen hervorrufen – erste Voruntersuchungen kamen dem Vernehmen nach zu dem Ergebnis, dass über 50 Bäume betroffen sein könnten. Und auch das Ergebnis zum Thema Stadtbahn dürfte interessant sein.

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Nachtbus kommt im Oktober

Da also noch einige Wochen verstreichen dürften, bis der fertige Vertrag abgestimmt und von der jeweiligen Parteibasis abgesegnet ist, hat die Koalition heute ein Papier versandt, in dem erste „wichtige Entscheidungen“ verkündet werden.

Für Kritik von der CSU dürfte insbesondere die Entscheidung zum Radverkehr sorgen. Unter dem Motto „Radfahren erlaubt – Fußgänger haben Vorfahrt“ will die Koalition mit ihrer Mehrheit die zunächst bis April beschränkte probeweise Freigabe der Fußgängerzone für Radfahrer zu einer Dauereinrichtung machen. Zeitgleich sollen die Überwachung intensiviert und der Autoverkehr in der Altstadt begrenzt werden. Wie letzteres vonstatten gehen soll, ist bislang nicht bekannt.

Neben den Radfahrern dürfen sich auch die Befürworter eines Nachtbusses freuen. Die Koalition hat sich mit den Regensburger Verkehrsbetrieben geeinigt und wird „Mitte Oktober“ an Freitagen und Samstagen Nachtbuslinien bis 4.30 Uhr einführen. Die geschätzten Kosten von 175.000 Euro werden aus dem städtischen Haushalt beglichen. Der Probebetrieb ist zunächst auf ein Jahr begrenzt.

Kommt eine Garage auf dem Jacobi-Gelände?

Etwas unter geht die Entscheidung in Sachen Quartiersgarage am Unteren Wöhrd. Sie ist nur in einem Nebensatz erwähnt. Und zwar nicht am Jacobi-Gelände, wo die Garage zunächst geplant war, sondern am Alten Eisstadion. Kritik an diesem Standort war unter anderem von der CSU gekommen. Auch die FDP war zunächst skeptisch gegenüber dem Alten Eisstadion und hatte das Jacobi-Gelände bevorzugt. Die Diskussion war bislang nicht entschieden. Diesem Umstand ist wohl die Passage geschuldet, in der es heißt: „Für die Altstadt werden zusätzliche Parkierungsmöglichkeiten geschaffen.“ Wo dies sein soll, geht aus der Presseerklärung nicht hervor. Insofern könnte auch das Jacobi-Gelände noch als weiterer Garagen-Standort im Rennen sein.

Im Gegenzug werden die meisten Parkplätze entlang der Wöhrdstraße wegfallen, um so den Busverkehr aus dem Stadtosten zu beschleunigen. Auf der Nibelungenbrücke sollen zu diesem Zweck Busse beim Linksabbiegen über eine eigene Spur bevorzugt werden. Interessant klingt der Vorschlag einer Schnellbuslinie über die Pfaffensteiner Autobahnbrücke, um so den Stadtwesten besser anzubinden. In der Vergangenheit waren solche Vorschläge, die unter anderem vom Verein „Donauanlieger“ kamen, stets verworfen worden. Auch der RVV sah eine solche Lösung bislang skeptisch. Zunächst soll allerdings eine Befragung klären, ob ein solcher Bedarf überhaupt gegeben ist. Ein konkreter Zeitpunkt ist nicht genannt.

Ideen aus der Kreativschmiede?

Wie ein erstes Ergebnis der Förderung des kreativen Klimas in Regensburg klingt der Vorschlag, ein „eventuell elektrisch betriebenes Wassertaxi“ für die Altstadt zu prüfen, Und schlussendlich soll die Einführung eines eventuell elektrisch betrieben Wassertaxis geprüft werden, „das dann Personen im Zick-Zackkurs zwischen den Anlegestellen Oberer Wöhrd, Wurstkuchl, Unterer Wöhrd und Marinaquartier transportiert“. In jedem Fall ist es eine schlagzeilenträchtige Idee, die glatt vom designierten SPD-Bundestagskandidaten Tobias Hammerl stammen könnte, der in der Vergangenheit nicht einmal vor Vorschlägen für eine Seilbahn von der Conti-Arena bis zur OTH zurückschreckte.

Wann mit der Vorstellung des neuen Koalitionsvertrages zu rechnen ist, war bislang nicht zu erfahren.

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Kommentare (13)

  • Christian

    |

    Freie Fahrt für freie Bürger!

  • Peter Willinger

    |

    Also Wassertaxis fände ich super!
    Allein, um den besonderen Blick auf das Altstadtpanorame zu erhalten: Ein Traum (für viel Geld – siehe Venedig!)

  • Franzi Leckermaier

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    Auf Wolle ist verlass ;-O

  • Paul2

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    Der “ökologisch korrekte” Herr auf dem Bild oben fährt ein keineswegs ökologisch korrektes Elektro-Motorrad, das zumindest teilweise mit Atomstrom betrieben wird. Sehr unpassende Bebilderung, Herr Aigner.

  • Bettwanze

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    Wassertaxi -> alte idee. Hatt ich schon vor Jahren.. In meiner Version war noch das DEZ mit drin zum Touris rumschippern.. Wie das mit der Nibelungenbrücke/Wöhrdstraße und Busse aus dem Stadtosten Sinn machen soll, erschließt sich mir nicht..(die kommen doch alle aus dem Norden?!)
    Verzeiht die Rechtschreibung. Scheiss Android..

  • uranus

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    @ Paul2
    woran erkennen Sie, dass das Gefährt des Herrn Oberbürgermeisters mit Atomstrom betrieben wird? Daran, dass der Herr Wolbergs so strahlt?

    Aber jetzt mal ,in Ernst, die MZ hat heute ja den Vogel abgeschossen. Nicht nur, dass die MZ jetzt anscheinend an Stelle der CSU die Oppositionsrolle in Regensburg übernommen hat. Werden da offenbar auch noch Leute beschäftigt, die des Lesens nicht mächtig sind. Wie sonst kämen die drauf etwas von einer Buslinie im Pfaffensteiner Tunnel zu fabulieren wenn die Koalitionsleute vom einer Linie über die Autobahnbrücke reden.
    Herr Wanner, setzen 6 und zurück in die erste Klasse Grundschule, lesen lernen und erkennen, das Brücke was anderes als Tunnel ist.

    Die MZ kann man bei der “journalistischen Leistung” nur noch abbestellen, wenn man es nicht längst getan hat. Schon die kostenlosen Onlineartikel reichen aus um den Niedergang der Zeitung zu erkennen, der immer mehr gepaart ist mit Selbstherrlichkeit und Selbstüberschätzung, was die Rolle einer Zeitung in einem demokratischen Staat angeht.

  • Paul2

    |

    @uranus (grins) – korrekt!
    — Aber mal abgesehen vom bürgermeisterlichen Strahlen: Sofern Wolbergs den Akku seines E-Bikes zum Laden nicht direkt (ohne Umweg über’s öffentliche Stromnetz) an seine (eventuell vorhandene) Dachsolaranlage anschließt UND dauerhaft nicht mehr Solarstrom produziert als er verbraucht, so tankt er zumindest zeitweise Atomstrom. Mindestens noch solange, bis Ende 2022 die letzten Kernkraftwerke (darunter Isar/Ohu2) abgeschaltet werden.

  • Mathilde Vietze

    |

    Wolbergs kann es keinem recht machen: Würde er mit einem großen
    Schlitten durch die Stadt düsen, ginge gleich das Genörgel los; jetzt
    fährt er umweltbewußt und schon hat man wieder etwas auszusetzen.
    Beim nächsten Parteitag werde ich ihm empfehlen, sich künftig mit
    dem Tretroller vorwärts zu bewegen.

  • Velo-Ciraptor

    |

    @Mathilde Vietze

    Eine gute Idee! Aber mit dem Hochrad soll er fahren. Das können Sie ihm sicherlich gut beibringen, so wie sie bei ihm und für ihn immer und überall radfahren. Aber auch lehren sollten Sie ihn, wie er auf glitschigen Spuren, wie den von Ihnen großflächig gelegten, nicht wegrutscht. Ein bisschen arg viel Anbiederung ist Ihr permanentes Wolli-Schatzi-Gehabe schon …

  • Mathilde Vietze

    |

    Zu Velo-Ciraptor: Ist Ihr Kommentar jetzt als Satire zu verstehen?
    Wenn man – so wie ich – Wolbergs mit kritischer Solidartät betrachtet,
    heißt daß noch lange nicht, daß man ihm dauernd lobhudelt. Das mag
    Ihre persönliche Schlußfolgerung sein; die muß ich mir aber nicht zu
    eigen machen. Und – wenn Sie Wolbergs erheitern wollen, dann er-
    zählen Sie ihm doch bitte mal vom “Wolli-Schatzi-Gehabe” der Ge-
    nossin Vietze. Nachdem er mich zu aller Genüge kennt, wird er sich
    schieflachen.

  • „Ich finde, wir haben es gut gemacht.“ » Regensburg Digital

    |

    […] Titel entschieden.“ Man habe nun einige Maßnahmen beschlossen, um die Situation zu verbessern (z.B. Schnellbuslinien über die Autobahn), einen adäquaten Ersatz habe man aber nicht. Die schlagzeilenträchtigen Wassertaxis seien […]

  • Mathilde Vietze

    |

    Ich bin täglich in der Stadt. Mir ist noch kein rücksichtsloser oder
    rüpelhafter Radfahrer begegnet, wohl aber eine Reihe Autofahrer,
    die sich wider allen Respekt vor den Fußgängern und Radfahrern
    benehmen. Und – wenn ein Radfahrer sich danbenbenimmt, dann
    muß er von der Verkehrskontrolle sofort bestraft werden. Das hilft!

Kommentare sind deaktiviert

drin