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Acht Monate nach Eröffnung

Regensburgs leerstes Parkhaus: Rundherum ist das Parken (noch) kostenlos

Acht Monate nach Eröffnung des Parkhauses am TechCampus sind verschiedene Maßnahmen nach wie vor nicht umgesetzt, welche die (quasi nicht vorhandene) Auslastung erhöhen sollen. Dazu gehört insbesondere ein Parkverbot am Straßenrand.

Warum im Parkhaus parken, wenn es drumherum auch geht – und kostenlos? Foto: as

Wirklich schönzureden an der momentanen Situation gibt es nichts: Das im letzten Dezember eröffnete 7,3-Millionen-Euro-Parkhaus beim TechCampus, an der Franz-Mayer-Straße auf dem Areal der früheren Nibelungenkaserne, wird bislang so gut wie überhaupt nicht genutzt. Zwischen Januar und Mai lag die maximale Auslastung der 377 Stellplätze bei weniger als vier Prozent.

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Das räumt eine Sprecherin des Stadtwerks Regensburg ein (die Tochtergesellschaft ist zuständig für die städtische Parkraumbewirtschaftung) und bestätigt damit Zahlen, die Grünen-Stadtrat Stefan Christoph öffentlich gemacht hat (unser Bericht). Er spricht von einem „Scheitern mit Anlauf“ und einer „riesigen Steuergeldverschwendung“. Bereits seit 2020 habe man gewusst, dass fast zwei Drittel der Beschäftigten auf dem TechCampus „nicht mit dem Auto kommen und alle anderen in den Parkgaragen der Firmen vor Ort unterkommen können“, so Christoph.

Juli: Parkhaus-Auslastung stieg – auf sechs Prozent

Ganz so schwarz will man beim Stadtwerk die Situation nicht sehen. Die aktuell niedrige Auslastung sei zwar sicher zu einem ein Teil dem Anteil von Home-Office geschuldet, das sich im Zuge der Corona-Pandemie verstärkt etabliert hat. Allerdings befände sich auf dem Areal noch einiges in Bau – sowohl Wohn- als auch Gewerbebauten.

Auch würden Zahlen vom Juli, die uns das Stadtwerk nennt, eine „steigende Tendenz“ zeigen. Konkret: 19 Dauerparkverträge (im Mai waren es noch 14) sowie rund 700 Parkvorgänge (Mai und Juni: 400).

Im Juli stand das Parkhaus am TechCampus nur noch zu 94 Prozent leer. Foto: as

Damit lag die durchschnittliche Auslastung des Parkhauses im Juli bei sechs Prozent. Das ist zwar deutlich mehr als in den Vormonaten, aber eine tatsächliche Existenzberechtigung des Parkhauses lässt sich daraus, vorsichtig ausgedrückt, nicht zwingend ableiten.

Rund ums Parkhaus ist das Parken kostenlos

Eine höhere Auslastung erhofft man sich beim Stadtwerk allerdings durch ein Parkverbot an der Franz-Mayer-Straße. Derzeit darf dort noch auf einer Seite kostenfrei am Straßenrand geparkt werden (was immer wieder den Begegnungsverkehr für die Buslinie im Viertel erschwert). Laut dem Bebauungsplan der Stadt Regensburg werde „mit Ende der Bauarbeiten“ auf dem Areal stattdessen ein Parkverbot kommen, so die Sprecherin. „Dann braucht man das Parkhaus.“

Ob dies ausreicht, um die vor acht Monaten eröffneten knapp 400 Stellplätze tatsächlich zu rechtfertigen, sei mal dahingestellt. Allerdings sei, so heißt es in der Antwort des Stadtwerks (die mit der Stadt abgestimmt ist) weiter, eine Aufnahme des Parkhauses in das Parkleitsystem der Stadt Regensburg „in Arbeit“. Ein Park&Ride-Angebot werde „erarbeitet“. Zudem solle das Parkhaus „auf unterschiedlichen Kanälen“, bei Festen und unterschiedlichen Terminen wie zum Beispiel „zu den verkaufsoffenen Samstagen vor Weihnachten“ beworben werden, um dessen Bekanntheit zu steigern.

An einem Freitagmittag sind in der Franz-Meyer-Straße sogar noch kostenlose Parkplätze frei. Foto: as

Mit Parkhäusern wie am Petersweg oder am Dachauplatz direkt in der Altstadt sei jenes am TechCampus – fußläufige Entfernung zur Altstadtmitte etwa 25 Minuten – nicht vergleichbar, heißt es vom Stadtwerk. Interessant ist es aber doch, dass man bei den Innenstadt-Parkhäusern von etwa drei Parkvorgängen pro Tag und Stellplatz ausgeht, während es im Parkhaus auf dem früheren Nibelungenareal bei 377 Stellplätzen bislang nur zu einer niedrigen zweistellige Zahl an Parkvorgängen pro Tag kommt.

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Kommentare (22)

  • Raphael Wimmer

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    > “Laut dem Bebauungsplan der Stadt Regensburg werde „mit Ende der Bauarbeiten“ auf dem Areal stattdessen ein Parkverbot kommen, so die Sprecherin. „Dann braucht man das Parkhaus.“”

    Wenige Schritte entfernt auf der anderen Seite der Galgenbergstraße gibt es einen großen kostenlosen Parkplatz von Uni und OTH. Und bald wird die Uni-Tiefgarage wieder geöffnet. Wer nicht unbedingt mitten im TechCampus parken muss, wird die kostenlosen Alternativen vorziehen. Wer zu einer der Firmen auf dem TechCampus mit dem Auto fährt, wird in der Regel deren Tiefgarage nutzen. Wer soll die Zielgruppe für dieses Parkhaus sein? Gäste des Ontra?

    Vielleicht wäre die am wenigsten schlimme Lösung, einen günstigen/kostenlosen Parkhaus-Tarif für Uni-/OTH-Angehörige einzuführen und dafür den Uni-Parkplatz zu renaturieren.

  • Stefan

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    Das Beste an der Geschichte ist eigendlich erst folgendes:

    200m entfernt vom Parkhaus wurde seit Bestehen des TechCampus verbotenerweise auf so auf dem Bürgersteig geparkt, dass meistens keine Fußgänger, mindestens aber keine Kinderwagen oder der Winterdienst vorbeigekommen sind.

    Auch nach Eröffnung des Parkhauses schien sich die zuständige Behörde nicht davon beeindrucken zu lassen und ignoriere sogar direkte Hinweise dazu.

    Erst nach täglichen Meldungen auf Weg.li würde plötzlich mal Strafzettel verteilt. Und siehe da, seitdem ist der Fußgängerweg meistens frei :)

  • Jens

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    Sicher drängen sich Vergleiche mit dem Stadtbahnprojekt geradezu auf. Beide Verkehrsprojekte sind im Ergebnis für wenige Nutzer attraktiv. Jetzt sollen Parkverbote am Straßenrand den Leerstand im Parkhaus mindern. Zusatzverkehr zur Parkplatzsuche wird in Kauf genommen

    Dem entsprechen bei der Stadtbahn neue Umsteigezwänge zum Bus ins Umland und an den Stadtrand (und umgekehrte Richtung), provozierte PKW-Staus auf der Landshuter Straße durch Wegnahme der 2.Fahrspur, Zusatzverkehr auf noch verheimlichten Wohnstraßen, auf die PKW-Verkehr (MIV) ausweichen wird, der in der Wöhrdstraße verboten wird, etc.. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Planung (fast) keine Verlagerung von MIV zum ÖPNV ergab – dies selbst bei rosigsten Annahmen.

    Ein Unterschied zwischen beiden Fehlplanungen ist: Bei der Stadtbahnplanung sieht man nicht einmal in einer Simulation, wie hoch der Fahrgastverlust oder der minimale Zugewinn des ÖPNV vom MIV (PKW-Verkehr) wäre ohne Zwangsmaßnahmen. Die Machbarkeitsstudie 1917 offenbart allerdings die ohnehin winzige Kombinationswirkung von 1% Zugewinn (Modal Split) statt nötiger mindestens 10%.
    Beim Parkhaus dagegen zeigt der RD-Bericht deutlich die geringe Attraktivität ohne Zwangsmaßnahmen.

  • Paul

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    Servus

    Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich.

  • Karl Straube

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    Ein hohes Ziel, hier: die Kritik am ungenutzten Parkhaus, rechtfertigt manches, nicht aber die sprachliche Sünde in Gestalt des “leersten Parkhauses”. Ich empfehle das Sprachlabor in der heutigen SZ: “UNTER DEN ADJEKTIVEN, die nicht gesteigert werden können (tot, viereckig, maximal, urkomisch, lila), werden auch die aufgeführt, die ein mögliches Geschehen verneinen……….Für Formen wie “unverständlicher” könnte man ins Feld führen, dass der verneinende Charakter des Adjektivs verblasst ist, der reguläre Komparativ also nicht mehr als fehlerhaft empfunden wird”. Ich bitte also die Formulierung zu überdenken, ehe wir noch beim “allerleersten Parkhaus” landen; das wäre dann ein Superstlativ mit negativstem Vorzeichen. – Nix für ungut!

  • KW

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    Man soll’s nicht für möglich halten. Grade habe ich gesehen, dass auf nördlichen Seite der Franz-Mayer-Str. von der Fort-Skelly-Str. bis ca. zum Ontra nun Halteverbotsschilder stehen.
    Da scheint jemand von der “Verwaltung” mit gelesen zu haben ;-)

  • Lucy

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    Hört doch endlich auf, Parkhäuser zu bauen. Sonst wird das nie was mit dem Modal Splitt mit weniger Autos.
    Die P&R Möglichkeiten um Leute vom Land aus den Autos raus zu bekommen, müssen wo anders hin. Zum Beispiel bei der A3.
    Und wie hier schon erwähnt wurde: Wie viele Fahrradwege man mit diesem Geld hätte bauen/erneuern/verbessern können …
    Dort hin sollte das Geld fließen!

  • Gscheidhaferl

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    Es ist ja auch bemerkenswert, wie unterschiedlich mit den Dingen umgegangen wird: Beim Thema Parkraum wird erst das Parkhaus (sogar gegen Wiederstände) durchgesetzt und dann folgen Schritt für Schritt die Park-/Halteverbote. Bei den Notunterkünften in der Aussiger Straße agiert die Stadt praktisch umgekehrt: Da wird erst deren definitives Ende verkündet und dann (offensichtlich wenig erfolgreich bzw. engagiert) nach neuen Bleiben gesucht.
    Es ist ja nichts Neues, dass bei uns Autos größere Fürsorge zuteil wird als Menschen. Es ist für mich aber immer wieder beeindruckend, mit welcher Konsequenz an dieser Prioritätensetzung festgehalten wird. Und auch mit welch geräuschloser Eintracht das in der Koalition behandelt wird: Autos müssen bleiben (egal zu welchem Preis), Ausländer müssen weg (egal wie das dann am Ende aussieht). Das ist offenbar der gemeinsame Nenner, auf den sich die Rathauspolitik parteibuchübergreifend bringen lässt. Großartig! Es stimmt schon, für mut- und charakterlose Politik muss wirklich niemand erst die AfD wählen. Das bekommt auch schwarz-rot spielend hin.

  • Fabian

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    @Luzy
    Was soll ich bei der A3 ? Da muss ich zuerst mal von meinem billigen Anwohnerstellplatz aus der Altstadt rausfahren.

  • Mr. B.

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    Zu Lucy
    20. August 2023 um 03:35 | #
    Bitte nicht vergessen, dass es in Regensburg “noch” viele Arbeitnehmer gibt, welche von außerhalb täglich in die Stadt kommen müssen, weil die Öffis hier nicht praktikabel sind.
    Gerade auch diese Menschen zahlen viele Steuern, damit u. a. für die ökologischen Städter Radwege gebaut werden können.
    Was sollen diese Menschen auf der A3? Noch längere Anfahrtszeiten in kauf nehmen, wobei manch andere nur noch 30 Stunden oder weniger arbeiten wollen?

  • G. Siegemund

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    @gscheidhaferl
    womit begründen Sie Ihre polemische Behauptung, die AfD würde mut- und charakterlose Politik betreiben? Wobei mutlos und charakterlos überhaupt nichts miteinander zu tun haben!
    Mutlos ist m.e. derjenige, der keine Probleme angehen möchte, weil er glaubt, es bringt ja sowieso nichts. Und charakterlos, nun ja, ist m.e. derjenige, der den politischen Gegner versucht zu verleumden. Machen aber anscheinend alle Parteien, wenn die Wähler davon laufen. Beispiele hierfür gibt es ja genügend. Und mal ehrlich, 20% in der Sonntagsfrage sind doch mehr als die 15% der Grünen, oder habe ich beim Prozentrechnen etwas falsches gelernt?

  • Anomaler Circus

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    Grundproblem: Falschdeppenwildparken ist längst in der DNA der Staatsbürger verankert. Ich sehe das jeden Tag zig mal live beim Blick aus dem Fenster, das Plätzchen im absoluten Halteverbot vor dem Alten Stadtbad ist attraktiver als die kostenlose Parkbucht 10 m weiter. Das gilt natürlich erst recht für die Tiefgarage, deren Treppe wiederum nur ein paar Meter von der Parkbucht entfernt liegt. Es geht also nicht einmal um angeblich lange Fußwege, sondern um die PS-Popanz-Reviermarkierung. Quasi die Steigerung der eingebauten Vorfahrt, auch “Geburtsrecht des BMW-Kunden” genannt. Wie kann sich so ein toxisches Verhalten etablieren? U.a. durch die Schildbürger der Kommunalverwaltung, welche die Verkehrsüberwachung (die Polizei hat sich längst ausgeklinkt) anweist, lediglich Falschparken auf ausgewiesenen Stellplätzen zu kontrollieren. Wildparken wird hier schlichtweg ignoriert, dito Kritik an dieser Politik. Da wünscht man sich Verhältnisse “wie im Urlaub”, was haben arme kleine Deutsche darüber gejammert, dass es am Gardasee keine Bunker für ihr goldenes Kalb gibt. Merke: Der SUV, der zu fett für Parkhaus-Stellplätze ist, wird nur “Einkaufspanzer” genannt, ist aber auch nicht wetterfester als ein Smart. Lachen würde ich, wenn CARGLASS ins Parkhausgeschäft einsteigt und die Gebühren tüchtig erhöht…

  • Robert Fischer ÖDP

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    @Mr. B. Ihnen ist wohl nicht bewusst, dass jemand, der in Wenzenbach lebt und in Neutraubling arbeitet, aber zum Transit städtische Infrastruktur nutzt, genau nichts dazu beiträgt, diese Infrastruktur zu erhalten?

    Regensburg gibt pro Kopf 2,50€ im Jahr für Radinfrastruktur aus. Das schaffen wir auch, ohne die Pendler zusammenzukratzen. Keine Sorge.

  • Mr. B.

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    Sehr geehrter Herr Fischer, bei Ihrem Beispiel ist der Arbeitnehmer fast gezwungen, sein Kraftfahrzeug zu nehmen. Er zahlt dann doch genügend Steuern für die Allgemeinheit, oder?

  • Robert Fischer ÖDP

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    Mr. B.: Natürlich ist die Steuerlast für die arbeitende Mittelschicht zu hoch.
    Trotzdem muss man halt mit kommunalpolitischen Realitäten leben und die widerlegt halt Ihre Argumentation.
    Die Stadt hat kein übergeordnetes Interesse, Pendelinfrastruktur zu schaffen. Unsere Radelwege subventionieren diese Leute auch nicht.

    Müssen Sie sich schon einen anderen Strohmann ausdenken.

  • Mr. B.

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    Zu Robert Fischer ÖDP:
    “Die Stadt hat kein übergeordnetes Interesse, Pendelinfrastruktur zu schaffen.”

    Was muss ich darunter verstehen?
    Sind die Beschäftigten von auswärts nichts mehr wert?
    Das wäre der schnelle Untergang.

  • Wilfried Süß

    |

    Wilfried Süß
    Ich bin weder Volkswirt noch Wirtschaftsreferent. Das mit den Pendlerströmen zwischen Umland und Stadt verstehe ich so: Die Stadt bietet eine vergleichsweise auffallend große Anzahl an Arbeitsplätzen. Weil diese von den Stadtbewohnern bei weitem nicht besetzt werden können, sind die Unternehmen dringend darauf angewiesen, dass Kräfte aus anderen Kommunen ihren Beitrag leisten, die anstehenden Arbeiten zu verrichten, dadurch Gewinne zu generieren und so indirekt der Stadt Regensburg satte Steuereinnahmen zu bescheren. Was die “Fremdnutzung” der städtischen Verkehrsinfrastruktur anbelangt: Die Stadt wickelt mangels vorausschauender Vorsorge in zurückliegenden Jahrzehnten einen ganz großen Anteil des innerstädtischen Verkehrs auf Bundesautobahnen ab, was bestimmt nicht Sinn und Zweck unseres Fernstraßennetzes ist.

  • Gscheidhaferl

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    @Wilfried Süß
    Sie können offensichtlich 1 und 1 zusammenzählen. Das würde ich den hiesigen Volkswirten und Planungsreferenten nicht unbedingt zutrauen ;-)

  • KW

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    Herr Süß, da Regensburg leider von der A93 durchschnitten und von der A3 direkt tangiert wird, ist es absolut logisch, dass auch innerstädtischer Verkehr über die BAB fliesst. Es wäre ja noch größerer Schwachsinn als z.B. der 6-streifige Ausbau der A3, zusätzlich zu den Autobahnen weitere Schneisen durch die Stadt zu schlagen.
    Womit ich in keinster Weise die Verkehrspolitik der Stadt Regensburg im Allgemeinen irgendwie gutheißen oder verteidigen möchte.

  • Hthik

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    @Wilfried Süß 24. August 2023 um 14:22

    “Die Stadt bietet eine vergleichsweise auffallend große Anzahl an Arbeitsplätzen. Weil diese von den Stadtbewohnern bei weitem nicht besetzt werden können, sind die Unternehmen dringend darauf angewiesen, dass Kräfte aus anderen Kommunen ihren Beitrag leisten, die anstehenden Arbeiten zu verrichten, dadurch Gewinne zu generieren und so indirekt der Stadt Regensburg satte Steuereinnahmen zu bescheren.”

    Die Stadt bemüht sich um die Ansiedlung von Betrieben, die Arbeitsplätze bieten zunächst einmal, damit ihre Bürger Arbeitsplätze haben. Der Landkreis, beziehungsweise seine Bürger ist/sind insofern zunächst einmal Konkurrent um diese Arbeitsplätze. Soweit ist das einfach eine wirtschaftliche Tatsache.

    Natürlich bin ich dafür, dass eine vernünftige Stadt- Landzusammenarbeit nicht an Erbsenzählerei scheitern sollte, wer jetzt genau wieviel von einer Ansiedlung profitiert und ob der andere nicht mehr hat, aber ich bin ja allgemein der Ansicht, dass man mit ausschließlich kapitalistischem Konkurrenzdenken nicht sehr weit kommt.

  • Jens

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    @Wilfried Süß 24. August 2023 um 14:22
    “… indirekt der Stadt Regensburg satte Steuereinnahmen zu bescheren.”

    Die Verteilung der Gewerbesteuern von u.a. Industriebetrieben fördert ungewollt regionalwirtschaftlich und verkehrlich ungesunde Distanzen zwischen Arbeits- und Wohnort und nicht nur klimatisch problematische Pendlerströme. Umverteilen könnte helfen. Welche zur Wahl stehende Partei hat dies erkannt, welche schon Initiative entfaltet?

    Für den Großraum Regensburg fehlen Zielvereinbarungen und Maßnahmen zur Reduzierung von Pendlerströmen: Pendelbedarf kann reduziert werden, wenn Umlandgemeinden pausieren bei der liebgewonnenen Gewohnheit, immer weiteres Wohnbauland auszuweisen und stattdessen eine regionale Stelle für Gewerbeansiedlung (Großbetriebe) unterstützen. Im Gegenzug könnten die Orte mit Überhang an Arbeitsplätzen ggü. Wohnungen pausieren bei der liebgewordenen Einwerbung neuer Arbeitsplätze und stattdessen dieselbe regionale Stelle für Gewerbeansiedlung (insbes. Großbetriebe) unterstützen und bisher für Gewerbe eingeplante Flächen massiv zum Wohnungsbau umwidmen, zunächst im Flächennutzungsplan.

  • Wilfried Süß

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    Eine nichteinmal zwei Jahre alte Schlagzeile vermeldet: “Mehr als 80.000 Ein- und knapp 20.000 Auspendler machen Regensburg zu einer Pendlerhochburg.”
    Ist das den Teilnehmern dieses Forums gänzlich unbekannt?
    Sicher würden gerne mehr Arbeitnehmer in der Stadt Regensburg, nahe ihrem Arbeitsplatz wohnen. Nur – wo bleiben die dafür erforderlichen Wohnungen? Wie würde sich diese zusätzliche Nachfrage auf die ohnehin schon hohen Kauf- und Mietpreise auswirken?
    Umlandgemeinden können nicht nach eigenem Gusto Großbetriebe ansiedeln. Da findet meines Wissens durchaus ein Regionalentwicklungsplan Anwendung.
    Außerdem sollte nicht vergessen werden, dass damals wegen der Ansiedlung von BMW oder Uniklinikum auf Grundstücken im Landkreis einfach das Stadtgebiet entsprechend ausgeweitet wurde und somit tausende Landkreisbürger ungewollt zu weiteren Einpendlern in die Stadt wurden. Hauptgrund war anscheinend, den kleinen Gemeinden die Verwaltung von riesigen Steuereinnahmen zu ersparen – oder?

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drin