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Sie sind alle Regensburger: Neues Projekt für türkische Seniorinnen im „Treffpunkt Seniorenbüro“

Regensburg hat ein weiteres Integrationsprojekt und der „Treffpunkt Seniorenbüro“ ein Team mehr: „Türkisch-stämmige Seniorinnen – Leben und alt werden in Regensburg“ soll der Tatsache Rechnung tragen, dass künftig immer mehr ältere Menschen in der Stadt türkische Wurzeln haben. Bürgermeister Joachim Wolbergs war zunächst skeptisch, ob ein Projekt für türkischstämmige Seniorinnen in Regensburg notwendig ist. Nach einem Gespräch mit dem Initiator Salih Altuner schwand diese Skepsis und spätestens seit der Auftaktveranstaltung am Dienstag im Mehrgenerationenhaus ist er begeistert. Nicht nur, dass der Raum Pilsen bei dem Andrang an Frauen fast zu klein war. Die Anwesenheit der Generalkonsulin der türkischen Republik Ece Öztürk Çil und des Honorarkonsuls Hanns J. Huber zeigten auch, wie groß das Interesse von türkischer Seite an diesem Projekt ist. Nach der Begrüßung durch die stellvertretende Leiterin des Seniorenamtes, Petra Frauenstein, die auch den „Treffpunkt Seniorenbüro“ (TPS) vorstellte, hieß Wolbergs die Gäste willkommen. Den Teilnehmern an dem Projekt rief er zu: „Sie sind unsere Mitbürgerinnen. Wir sind alle Regensburger und ich will, dass dafür ein Bewusstsein entsteht.“ Er wolle, dass in dieser Stadt eine Seniorenbewegung entstehe, egal wo die Senioren herkommen. Dass das Projekt nur für Frauen angelegt sei, habe seinen Grund darin, dass die Integration für Frauen noch schwieriger sei als für Männer. Er versprach ihnen: „Wir passen auf Sie auf.“ Sie sollten sich nicht scheuen, Hilfe zu fordern, wenn sie nötig sei. Und er bot ihnen an: „Wann immer Sie mit mir reden wollen: Ich komme.“ Generalkonsulin Çil dankte dem Bürgermeister für seine Worte: „Ihre Sichtweise ist sehr gut für uns.“ Schließlich hätten neun Prozent der Seniorinnen und Senioren in Regensburg einen Migrationshintergrund. Ein Großteil der Menschen, die in den 60er Jahren als junge Arbeitskräfte nach Deutschland gekommen seien, sei inzwischen über 70 Jahre alt. Und vor allem Frauen würden sich meist aufgrund mangelnder Kenntnis scheuen, Hilfen von auswärts zu holen. „Da kommt dieses Projekt gerade recht.“ Honorarkonsul Huber bedauerte, dass es solche Projekte nicht schon vor 50 Jahren gegeben habe. „Wir wollten eben nur Arbeiter und haben nicht bedacht, dass Menschen kamen.“ Der Leiter der städtischen Integrationsstelle, Andreas Reindl, betonte, dass es in Regensburg Förderungen für alle möglichen Fälle gebe. Nur eines habe gefehlt: „Und das ist genau dieses Projekt. Und dafür musste ich nicht einmal etwas tun, es wurde mir geschenkt.“ Initiator ist der Journalist Salih Altuner. Er ist selbst türkischer Herkunft und fühlt sich trotzdem als Regensburger, so wie viele seine Landsleute, die seit Jahrzehnten hier wohnen. Mit dem Projekt will er die „Bindung zwischen türkischstämmigen Senioren und Regensburg stärken und den Kontakt zu den Einheimischen vertiefen, damit Regensburg nicht nur türkischstämmigen Jugendlichen sondern auch türkischstämmigen Senioren Spaß macht.“ Teamverantwortliche ist Nurcan Akkaya, die betonte, dass für die Frauen Deutschland bereits zur Heimat geworden sei. Sie stellte auch das Programm der nächsten Wochen vor, das Stadtführung, Ausstellungsbesuche, Behördenbesuche, Teilnahme an sozialen Projekte, Sprachübungen und vieles mehr vorsieht. Für weitere Informationen steht Nurcan Akkaya unter der Rufnummer 0172/3189885 zur Verfügung.
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