03 Okt2012
Kleintiere in Zoohandlungen
Vom Umtausch ausgeschlossen

Wenn es mümmelt, quietscht und schnurrt, klingelt auch die Kasse
In der Regensburger Zoohandlung „zoo & co“, wo tagtäglich unzählige Kleintiere in mit Schuhkartons vergleichbaren Transportboxen über die Ladentische gehen, deutet nichts auf diese Verhältnisse hin. Glücklich und zufrieden sehen die Hamster und Meerschweinchen und Rennmäuse zumindest auf den freundlich gestalteten Werbeplakaten aus. Ein Blick in die vollverglasten Vitrinen, in denen die echten Lebendwaren in großen Rudeln oder manchmal auch ganz vereinsamt sitzen, vermittelt freilich ein anderes Gefühl. Hier und da klebt ein Hinweisschild, welches das Geschäft vor unerwünschten Rückläufern schützen soll: „Lebende Tiere sind vom Umtausch ausgeschlossen!!!!” Ob die Beratungsgespräche mit interessierten Kunden, die hier stattfinden, diesen Namen verdienen, darf bezweifelt werden; schließlich will man in erster Linie etwas verkaufen. Der Umsatz muss stimmen, und der Druck lastet wie immer vor allem auf den Mitarbeitern im Service. Das Geschäft mit den lebenden Kuscheltieren boomt bezeichnenderweise auch genau dann, wenn der gesamte Einzelhandel traditionell die größten Gewinne einfährt; in der Vorweihnachtszeit, die mancherorts zumindest verkaufstechnisch schon im Oktober eingeläutet ist. Egal ob Mümmelmann oder Wellensittich, unzählige Tiere landen jedes Jahr auf dem Gabentisch. Wenige Wochen später schon, wenn die erste Begeisterung verflogen und der Alltag des Stallsaubermachens und Fütterns eingekehrt ist, werden viele dieser Geschenke ins Tierheim abgeschoben. Nicht selten ist das dann auch ihre letzte Station. Tierschützer wie der Sprecher des Regensburger Tierschutzvereins Axel Reutter bemängeln diese Gedankenlosigkeit.