Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino

Beiträge mit Tag ‘Stadtrat’

Rechtsanspruch auf Betreuungsplatz

Koalitionsgekabbel um Kita-Plätze

Auch wenn Regensburg im Vergleich noch gut da steht: Den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ein- bis dreijährige Kinder wird die Stadt nicht erfüllen können. Das ist eigentlich allen klar, aber vor allem die CSU will nicht darüber reden. „Keine Sorge. Ich kann einen Antrag auch politisch lesen.“ Bürgermeister Gerhard Weber ist bei der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Mittwoch zwar einigermaßen gut gelaunt, beim letzten Tagesordnungspunkt wirkt er aber doch etwas angefressen. Und ähnlich geht es auch CSU-Fraktionschef Christian Schlegl. „Was hier angefordert wird, ist eigentlich bekannt. Die politische Stoßrichtung ist klar.“ Dass die SPD-Fraktion Anfang Juni recht öffentlichkeitswirksam einen Sachstandsbericht zu Krippenplätzen in Regensburg angefordert hat, über den heute diskutiert und abgestimmt wird, trägt nicht eben zu einem entspannten Klima in der Rathaus-Koalition bei. Dabei wirkt das Anliegen durchaus berechtigt.

Kein Bericht im Ausschuss

Ab dem 1. August 2013 haben Eltern von ein- bis dreijährigen Kindern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Gibt es den nicht, drohen der Kommune Schadenersatzansprüche. Grund genug also, zu fragen: Wie viele potentiell zu betreuenden Kinder erwartet man in Regensburg zum Stichtag? Wie viele Betreuungsplätze wird es dann geben? Und: Was könnte an Klagen auf Regensburg zukommen? Um es gleich vorweg zu nehmen: Am Mittwoch gab es keinen Bericht. „Der kommt schriftlich bei der nächsten Sitzung (also nach der Sommerpause)“, so Weber, in dessen Ressort Kindertagesstätten und andere Betreuungseinrichtungen fallen. Dafür hat die CSU noch einen Ergänzungsantrag nachgelegt, mittels dessen sie aufgeschlüsselt haben will, wie viele Plätze in Kitas und Co auf der einen und bei Tagespflegemüttern auf der anderen Seite fehlen. Letztere wiederum fallen nämlich in das Ressort von SPD-Bürgermeister Joachim Wolbergs und wenn, dann will man es schon genau wissen, wer da nun genau dafür verantwortlich ist, wenn es Defizite – zu wenig Betreuungsplätze – und daraus folgende Klagen geben sollte. „Wir meinen, dass es erheblichen Nachholbedarf bei den Tagesmüttern gibt“, so Schlegl am Dienstag.

Gut Wetter machen in der Presse

Offiziell gibt es bei der Kinderbetreuung in Regensburg selbstverständlich keine Defizite. Während der Ausschuss am Dienstag noch keinen Bericht erhielt, sind einige Zahlen bereits in mehreren Regensburger Medien abgefrühstückt worden. 3.715 Kinder unter drei Jahren werde es zum August 2013 geben, hatte Bürgermeister Weber vergangene Woche gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung erklärt. Bei einer Betreuungsquote von 35 Prozent brauche man 1.114 Plätze. Und diese Zahl könne man erreichen. Passieren werden dies durch neue Plätze – 48 neue beschloss man am Dienstag, damit gibt es zum Ende des Jahres 900. 144 weitere werde man 2013 schaffen. Bei der jetzigen Rechnung fehlten dann noch 70, so Weber. Die werde man auch noch stemmen. Somit könne man eine Quote von 30 Prozent erreichen, der Rest werde dann über Tagesmütter abgedeckt, so Weber. Die Betreuungsquote von 35 Prozent ist der bundesweite Durchschnitt, von dem das Bundesfamilienministerium ausgeht. Tatsächlich scheint das eher ein Versuch zu sein, den tatsächlichen Bedarf klein zu reden.

Schon lange bekannt: Regensburg kann Quote nicht erfüllen

Dass diese Quote für Regensburg auf keinen Fall ausreichen wird, haben die Fachleute der Stadtverwaltung bereits vor geraumer Zeit unumwunden eingeräumt. So heißt es im Bedarfsplan für Betreuungsplätze aus dem Jahr 2011: „(…) in einem prosperierenden Oberzentrum wie Regensburg (wird) der tatsächliche Bedarf voraussichtlich höher ausfallen“. Dass der Bedarf annähernd doppelt so hoch sein könnte, befindet etwa der Deutsche Städtetag. Der geht – gestützt auf eine Untersuchung des Instituts FORSA – von 60 Prozent aus. Dass Betreuungsplätze fehlen ist bekanntermaßen kein Regensburger Phänomen, wo man mit 30 Prozent sogar noch relativ gut da stünde. Bundesweit fehlen unterschiedlichen Schätzungen zufolge zwischen 130.000 und 260.000 Plätze. Entsprechend hat der Deutschen Städte- und Gemeindebund die Bundesregierung bereits aufgefordert, die Garantie für einen Betreuungsplatz zurückzunehmen. In jedem Fall wird ein gutes Jahr vor Inkrafttreten des Rechtsanspruchs deutlich: Das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel wird nicht zu erreichen sein. Auch nicht in Regensburg. Offen einräumen mag das aber keiner. In Regensburg wird man mit nach dem Bericht zumindest erfahren, ob nun im Ressort des CSU- oder des SPD-Bürgermeisters der größere Nachholbedarf besteht. Dass man sich gerne darum kabbelt, wer nun die sozialere und kinderfreundlichere ist, haben schon Auseinandersetzungen zwischen SPD-Fraktionschef Norbert Hartl und Bürgermeister Weber in der Vergangenheit gezeigt. Und auch am Dienstag wusste Weber bereits vorab zu berichten, dass es zu seinem Amtsantritt 1996 – damals wurde SPD-Oberbürgermeisterin Christa Meier abgewählt – eben nur 120 Betreuungsplätze gegeben habe und heute eben 900. „So viel schon mal dazu.“
Unsterbliche Überreste

Das Geld liegt in der Asche

Darüber muss man auch mal reden: „50 bis 60 Euro (inklusive Mehrwertsteuer)“ könnte Mensch nach Schätzungen der Regensburger Stadtverwaltung nach seinem Tod noch abwerfen – sofern er sich verbrennen lässt. Die Stadt Regensburg will dieses Potetial jetzt nutzen.

Aus dem Stadtrat IV: Du sollst Deine Verwaltung loben

Der örtliche Energieversorger hätte sich vermutlich über den Bebauungsplan gefreut, den das Regensburger Planungsamt im September 2010 dem Stadtrat vorgelegt hat (als PDF). Die künftigen Bewohner hätten sich dagegen über hohe Heiz- und Stromkosten „freuen“ dürfen. Ein Gutachten fällt über den damaligen Entwurf ein vernichtendes Urteil. Jetzt wurde komplett umgeplant. Ohne die Nachfrage eines Stadtrats wäre das nicht passiert.

Aus dem Stadtrat III: „Kriegsentscheidend“ ist der Missbrauch

Die Exponenten der großen Koalition wissen alles. Sie kümmern sich um alles. Und sie entscheiden auch alles, bei Bedarf allein. Deshalb erklären sie auch nichts, außer die Opposition zu Deppen. Damit, den Rest des Stadtrats als unfähig und vermutlich auch unnötig hinzustellen, waren die Fraktionsvorsitzenden von CSU und SPD, Christian Schlegl und Norbert Hartl, am gestrigen Dienstag weit mehr beschäftigt, als mit inhaltlichen Ausführungen zu einem gemeinsamen Antrag, der – vorgeblich jedenfalls – dazu dienen soll, schnell günstigen Wohnraum für Familien zu schaffen.

Aus dem Stadtrat II: Klos sind Chefsache

Die Regensburger Altstadt hat ein Toiletten-Problem. Das haben zweijährige Recherchen zu dem Thema ergeben. Mittlerweile ist sogar der städtische Superminister, Finanz- und Wirtschaftsreferent Dieter Daminger, mit dem Thema befasst. Und auch ein ganz neues Klo soll es geben, wie der Oberbürgermeister verlautbarte. „Aber ich sag nicht wo, sonst kriegen wir das nie durch.“

Aus dem Stadtrat I: Künstler, halt die Klappe!

Hans Schaidinger mag, wie er selbst sagt, junge Künstler. „Auch wenn das keiner glaubt.“ Und für einen jungen Künstler, nämlich Jakob Friedl, der seit Juli 2009 den „Europabrunnendeckel“ am Ernst-Reuter-Platz bespielt, hatte er sogar „ein echtes Faible“. „Ich hab ihm sogar Geld gegeben“, bekennt Schaidinger am Dienstag unter staunendem Raunen im städtischen Planungsausschuss. Doch ab sofort ist es mit mögen, Faible und Geld endgültig vorbei. Friedl hat sich nämlich unbotmäßig verhalten. Und jetzt trifft ihn die volle Härte Schaidingerschen Liebesentzugs.

Fairer Handel und besserer Kaffee

Oberbürgermeister Hans Schaidinger trinkt nur grünen Tee. Im Büro von Bürgermeister Gerhard Weber kommt nur ganz selten Kaffee zum Ausschank, er präferiert deutsches Mineralwasser, doch dafür gibt es im Einflussbereich von Bürgermeister Joachim Wolbergs ausschließlich fair gehandelten Kaffee. Damit ist schon mal ein Kriterium erfüllt, damit Regensburg das Siegel „Fairtrade Stadt“ erhalten kann. Bei den […]

Tierisch pragmatisch

Würzburg hat ihn. Passau hat ihn auch. In der Nähe von Regensburg leisten sich Sinzing, Schwandorf und Amberg einen. Vor kurzem wurde er selbst in der bayerischen Landeshauptstadt München gesichtet: der „kleine bürokratische Tiger“. In Regensburg ist er noch nicht beheimatet. Und das, obwohl sich der Stadtrat in der Vergangenheit schon einen Wolf diskutiert hat […]

Hartls Haudrauf-Haushaltsshow

Es ist keine Debatte. Es handelt sich auch nicht um eine mit Spannung erwartete Abstimmung. Es ist das Schaulaufen der Fraktionschefs. Bei der letzten Stadtratssitzung im alten Jahr dürfen sie ran, um im Rahmen ihrer Haushaltsreden rhetorisches Talent, Unterhaltungsqualität und Kompetenz zu beweisen und politisch miteinander abzurechnen. Bereits im Vorfeld der Sitzung war klar, dass […]

Geh doch rüber!

„Sie agitieren eben in der Tradition, die Sie von drüben haben. Sie sind eine Meisterin der Demagogie.“ „Ihre Kanzlerin war FDJ-Sekretärin für Agitation. Ich komme aus Straubing und bin nicht einmal Mitglied der Partei. Kehren Sie erst einmal vor Ihrer eigenen Tür.“ „Sie brauchen sich gar nicht von Ihrer ideologischen Einstellung zu distanzieren.“ Nein. Wir […]

Misstöne zum Haus der Musik

Nach seinem König-Ludwig-Projekt will Klemens Unger nun auch für das Haus der Musik Mäzene finden. „Ich werde der Verwaltung künftig untersagen, an solchen Debatten teilzunehmen. Das demotiviert meine Mitarbeiter.“ Sichtlich angefressen beschloss Hans Schaidinger am Donnerstag die Diskussion um die Förderanträge für das neu aufgelegte Konjunkturprogramm des Bundes für Welterbestätten. Zwölf Millionen Euro schwer sind […]

Kinderbetreuung: Bürgermeister Weber fordert fünf neue Horte

950 Hortplätze gibt es derzeit in Regensburg. Zu wenig, wissen die Elternbeirätinnen und – beiräte, die Bürgermeister Gerhard Weber am Montag zur Versammlung eingeladen hatte. Am Rande der Diskussion um die geplante Gebührenerhöhung kam denn auch die angespannte Hortsituation zur Sprache. Bei Weber rannten die Eltern damit augenscheinlich offene Türen ein. „Mein Referat hat für […]

Nach Schaidingers Verbalattacken: Stadträtin fordert Entschuldigung

Nach den Verbalausfällen von Oberbürgermeister Hans Schaidinger in der Sitzung des Planungsausschusses vergangene Woche fordert Stadträtin Irmgard Freihoffer eine Entschuldigung. In der Sitzung war dem „Immobilienzentrum Regensburg“ die Baugenehmigung für ein Areal erteilt worden. Bei einem anderen Investor, der Ferdinand Schmack jr. GmbH, zwei Jahre zuvor, hatten die entsprechenden Stellen in der Verwaltung noch alles […]

Kinderbetreuung: Stadt erhöht Gebühren um 20 Prozent

Bis zum Jahr 2013 steigen die Gebühren für eine Platz in städtischen Kindergärten und Horten in Regensburg um gut 20 Prozent. Das teilten die beiden Bürgermeister Gerhard Weber (CSU) und Joachim Wolbergs (SPD) am Vormittag bei einer Pressekonferenz mit. Der Löwenanteil der Erhöhung erfolgt zum kommenden Jahr mit einem Anstieg von 15 Prozent, jeweils drei […]

drin