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Archiv für 21. Januar 2011

Jovial und leicht verschmitzt gab sich Oberbürgermeister Hans Schaidinger am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Sachen Schiffstourismus. Der läuft immer besser und deshalb gibt es für das Regensburger Schifffahrtsunternehmen Klinger bald Konkurrenz und zwar aus Passau. Von dort aus will die Reederei Wurm und Köck nun zwei Ausflugsschiffe in Regensburg stationieren. Schlecht für Klinger, das Familienunternehmen befürchtet angesichts der Passauer Konkurrenz Existenzprobleme; gut für Regensburg, meint Schaidinger, dessen Verwaltung nun die Liegeplätze neu regelt und im Zuge dessen Klinger seine exklusiven Plätze gekündigt hat. „Wir werden weiterhin alle unterbringen, aber niemand wird bevorzugt“, so Schaidinger. Den Rest regle der Wettbewerb. Schaidinger: „Das Problem von Regensburg ist der Erfolg.“ „Wenn Audi sich Regensburg ansiedeln wollen würde, würden wir auch nicht sagen: Wir haben schon einen Autohersteller.“ So weit so gut und eigentlich überzeugend. Interessant war aber auch Schaidingers Sicht auf die Situation der Altstadt und den einen oder anderen Grund für den Regensburger Erfolg zu hören. Von zunächst 70 auf mittlerweile 700 sei die Zahl der Kabinenschiffe, die alljährlich in Regensburg anlanden seit seiner Amtszeit gestiegen, so Schaidinger. Und diese Schiffstouristen „lassen richtig Geld in der Stadt“. Dabei zeichnete der Oberbürgermeister ein Bild der Altstadt, das das Gros der Regensburger wohl schon lange so wahrnimmt: Eine Ausrichtung entsprechend dem Tourismus, die sich fast zwangsläufig ergibt. Schaidinger: „Die Altstadt in ihrer bisherigen Form wird es nur weiter geben, wenn die Händler, die maßgeblich für deren Erhalt sorgen auch genügend Geschäft machen.“ Und für dieses Geschäft braucht es eben vor allem auch Touristen und andere zahlungskräftige Kunden. „Die Zeiten, in denen die Innenstadt von der Innenstadt gelebt hat, sind schon lange vorbei“, so Schaidinger. Die Zeiten, in denen man in der Altstadt alles bekommen hat, was man für den täglichen Bedarf braucht, allerdings auch. Eine Schraube ist in der Altstadt schwerlich zu bekommen. Ebenso vorbei sind die Zeiten, in denen es auch für Menschen mit etwas schmalerem Budget möglich war, problemlos in der Altstadt zu (über)leben. Günstige Lebensmittel-Händler sind rar geworden. „Die Altstadt soll kein Disneyland werden“ hat es nach der Ernennung zum Weltkulturerbe stets geheißen. Aber ist sie das nicht schon längst geworden? Man betrachte nur die aufgebauschte Sauberkeitsdebatte vom zurückliegenden Sommer nach dem Motto „Oh mein Gott, da liegt eine Kippe; wenn das unsere Gäste sehen“. Von „Verslumung der Altstadt war phasenweise gar die Rede. Dabei geht es genau in die umgekehrte Richtung. Sauberer, ruhiger und vor allem teurer wird das historische Pflaster. Die Stadtbau GmbH hat insbesondere im letzten Jahr diverse Immobilien in der Altstadt verkauft und wird das weiter tun. Hier entstehen hochpreisige Wohnungen. Erschwinglicher Wohn-, aber auch Geschäftsraum entfernt sich zunehmend aus dem Altstadtbereich. Was die Mieten betrifft, befindet sich ganz Regensburg in einschlägigen Rankings seit Jahren auf den vorderen Plätzen. Tendenz steigend. Erst heute berichtet zudem das Regensburger Wochenblatt von einer Studie des empirica-Instituts, derzufolge familientaugliche Gebrauchtimmobilien im Vergleich aller bayerischen Städte in Regensburg am teuersten sind. Betrachtet man Regensburg rein unternehmerisch, mag das positiv sein, ein Erfolg. Das Problem dieses Erfolges ist, dass nicht die ganze „Belegschaft“ der Regensburg AG etwas davon hat oder wenn, dann bitte etwas abseits.

In eigener Sache: Landgericht Hamburg entscheidet im Rechtsstreit der Diözese Regensburg gegen Spiegel

Im Rechtsstreit der Diözese Regensburg mit dem Nachrichtenmagazin Spiegel hat das Landgericht Hamburg heute der Diözese in fast allen Punkten recht gegeben. Wir veröffentlichen unten die Pressemitteilung des Gerichts im Wortlaut. Eine Entscheidung in dem ähnlich gelagerten Rechtsstreit der Diözese mit regensburg-digital.de hat das Landgericht Hamburg für den 25. Februar angekündigt. Pressemitteilung des LG Hamburg […]

Regensburger Kulturgut

Das Bürgerfest wirft seine Schatten voraus. „Wir sind Regensburg“ lautet das Motto, das Kulturreferent Klemens Unger zur diesjährigen Altstadt-Dult ersonnen hat. Und was würde da besser als Motiv passen als eine Knacker. Schon bei der Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2010 bombardierte Regensburg die übrigen Bewerberstädte per Hubschrauber mit Knacker-Semmel-Bausätzen, um seine kulturellen Qualitäten unter Beweis zu […]

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