16 Feb.200919:33
Zum Beispiel jene, die sich am vergangenen Samstag von Bernd Neumann-Henneberg per Kutsche über die Brücke chauffieren ließen. „Dürfen Sie da fahren“, fragt da der – durch die Warnungen des Umweltamts – sensibilisierten Spaziergänger. „Selbstverständlich“, ist die knappe Antwort von Kutscher Neumann-Henneberg ehe er sich mit seinem süddeutschen Kaltblut auf die riskante Reise begibt. Unter angsterfüllten, ja geradezu entsetzten Blicken Einheimischer und Feriengäste überquert die Kutsche die Brücke. Wie durch ein Wunder geschieht kein Unglück. Mensch und Tier bleiben unverletzt. Auch Brücke und Geländer halten der Belastung stand.
Soll das Schule machen? Muss die Stadt erst Brückenwächter installieren, um die Steinerne vor größeren Schäden zu bewahren? Wurde nicht schon lange genug – gut 850 Jahre – völlig unverantwortlich gehandelt, indem man Pferdefuhrwerke über die Brücke fahren ließ? Wie sind die gesetzlichen Regeln? Ist das mit einer „einfachen Verwaltungsangelegenheit“ zu lösen? Was ist mit Rikschas und anderen – durch Muskelkraft betriebenen – Fahrzeugen? Bleibt abzuwarten, was der Kaiser sagt.
P.S.: 1953 durchbrach die Inhaberin eines Regensburger Pelzmodenhauses mit ihrem Pkw die Brüstung der Steinernen Brücke und stürzte in den Tod. Die Stadt reagierte prompt und ließ (nach einem erfolgreichen Bürgerentscheid) keine 60 Jahre später – 1997 – die Brücke für Autos sperren.
(Ent)spannende Lektüre!