
Unbequeme Themen, niedrige Resonanz?
Die Resonanz auf die Diskussion allerlei unbequemer Themen, die hier gezeigt werden, wie beispielsweise Sexualität geistig Behinderter, Umgang mit Obdachlosen und Suchtkranken oder Altersvereinsamung ist indessen bislang etwas verhalten: Bei der Pressekonferenz zum Festival stehen drei Pressevertreterinnen ungefähr dreißig Filmpaten gegenüber, die sich und ihren Bezug zu den Filmen erklären. Dass Unicef-Vertreterin Alexandra Meindl-Müller, die Unicef als „Organisation, die hinschaut“ und die ein besonderes „Auge auf die Kinder hat“ vorstellt, ausgerechnet einen Film über einen blinden Jungen betreut, entbehrt dabei nicht einer gewissen Ironie. Auch der etwas unglücklich dreinblickende Lokalvertreter der Friedrich-Ebert-Stiftung weiß zwar seine Stiftung gut zu verkaufen, ist sich aber offenbar nicht so sicher, was es mit seinem Patenfilm „Teenage Response“ über die Weltsicht von Großstadtjugendlichen, auf sich hat.