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Autor Archiv

Piraten und der Porno-Pranger

„Mittelalterliches Gebaren“

„Chaos-Partei“ schlagzeilte der Spiegel über die Regensburger Piraten. Vorstandsmitglied Tomislav Dujmovic hatte sich in einer (selektiv versandten) Pressemitteilung für den (mittlerweile von einem Gericht verbotenen) Porno-Pranger der Abmahnkanzlei Urmann und Collegen ausgesprochen. Zwischenzeitlich ist der komplette Vorstand zurückgetreten, um Neuwahlen zu ermöglichen. Der bisherige Vorsitzenden der Regensburger Piraten, Jürgen Cieslik, wurde davon ein wenig überrascht. Er ist erst am Montag aus dem Urlaub zurückgekommen. Ein kurzes Interview.

Damals noch gut lachen nach der Vorstandswahl: Jürgen Cieslik. Foto: Archiv

Herr Cieslik, Ihr Vorstandskollege Tomislav Dujmovic hat sich öffentlich für den Porno-Pranger von U+C ausgesprochen. Im Grundsatzprogramm Ihrer Partei steht etwas anderes. Wissen die Piraten nicht, was sie wollen?

Die Pressemitteilung war mit niemandem im Vorstand abgesprochen und wurde im Vorfeld auch nicht diskutiert. Sie steht klar im Widerspruch zum Grundsatzprogramm. Das geht gar nicht. Wir sprechen uns klar und eindeutig gegen dieses Abmahnunwesen aus. Und was U+C da machen, ist mittelalterliches Gebaren. Das sehen mittlerweile ja nicht nur die Piraten so. Meines Wissens läuft mittlerweile ein Parteiausschlussverfahren gegen Dujmovic.

Unter der Überschrift „Chaos-Partei“ hat der Spiegel über das Ausscheren von Dujmovic berichtet. Haben die Regensburger Piraten ihren Laden nicht im Griff?

Unmittelbar nach den Äußerungen von Herrn Dujmovic haben mehrere Mitglieder klare Kante gezeigt und sich von seinen Äußerungen distanziert. Ich weiß nicht, was da Chaos sein soll. Vielleicht heißt es jetzt wieder, wir haben unseren Laden nicht im Griff, aber: Was hätten wir sonst machen sollen? Tomislav Dujmovic hat sich der Wahl zum Kreisvorstand gestellt. Er wirkt sympathisch und hat angekündigt, sich aktiv einzubringen. Also wurde er auch gewählt. Gemacht hat er dann allerdings nichts. Bei den Sitzungen und Treffen hat man ihn so gut wie überhaupt nicht gesehen. Dass er sich öffentlich so äußert, wie er es getan hat, konnte niemand ahnen und man konnte es im Vorfeld auch nicht verhindern.

Musste deshalb gleich der komplette Vorstand zurücktreten? Die Partei ist in Regensburg jetzt handlungsunfähig.

Der Rücktritt war das einzige Mittel, Tomislav Dujmovic die Möglichkeit zu nehmen, sich als Vorstandsmitglied der Piraten zu äußern. Zu einem Gespräch darüber war er nicht bereit. Am 13. Oktober wird es Neuwahlen geben und die bisherigen Vorstandsmitglieder haben sich bereit erklärt, wieder zu kandidieren.

Kino extrem in Regensburg

Untote, Splattergranaten und Perspektiven

„Texas Chainsaw Massacre? Nö. Den hab ich schon so oft gesehen. Da geh ich nicht hin.“ Schon so oft gesehen? Erstaunlich, was ein Bekannter da sagt, als ich ihn frage, ob er mit ins Kino kommen will, um sich TCM anzuschauen. War der Horror-Klassiker von Tobe Hooper in Deutschland doch seit 26 Jahren wegen Gewaltverherrlichung […]

Tierschutz bizarr

PETA blau

Was hat der Spitalgarten in Regensburg mit der Überfischung der Meere zu tun? Das wissen auch die Aktivisten von PETA nicht so genau. Sie haben dazu aber trotzdem eine Pressemitteilung geschrieben.

Verwaltungsgericht knöpft sich Flüchtling vor

Drei Stunden Kreuzverhör

Es ist kein schöner Termin für Oberregierungsrat Stahnke. Aber irgendwie ist es auch Alltag. Im Auftrag des Bundesamts für Migration (BAMF) soll er am Dienstag das Asylbegehren eines Flüchtlings abschmettern. In Regensburg läuft das normalerweise recht erfolgreich.

Vortrag: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen

Als Deutschland ein Grundrecht abschaffte

Es waren die größten pogromartigen Ausschreitungen in Deutschland seit der Reichskristallnacht: Ende August jährt es sich zum 20 Mal, dass ein rassistischer Mob in Rostock sich über Tage vor einer Flüchtlingsunterkunft zusammenrottete und schließlich ein Gebäude anzündete. Ein Vortrag am Donnerstag lässt die Ereignisse Revue passieren.

Morgen, Regensburg!

Bürgermeister Gaga

„Eigentlich ist es egal, weswegen Du in der Zeitung stehst. Hauptsach’, Du stehst in der Zeitung!“ So lautet der Rat, den ein altgedienter Regensburger CSU-Stadtrat in kleiner Runde schon mal jüngeren Polit-Einsteigern mit auf den Weg gibt. „Wenn dei Gsicht koaner kennt, hilft Dir de ganze Politik nix.“

Polizisten: Opfer und Täter

Die Gewalt steigt auf beiden Seiten

Die Statistik ist noch recht neu: Zum zweiten Mal hat das Bayerische Innenministerium am Dienstag das „Lagebild“ zur Gewalt gegen Polizeibeamte vorgestellt. Das Fazit dabei: Die Tendenz zeigt nach oben. Die Oberpfalz liegt dabei weitgehend im Trend. Was allerdings ebenfalls deutlich zunimmt, sind die angezeigten Übergriffe durch Polizeibeamte.

Selbständiger klagt auf Schadenersatz

Brückenbrand soll vors Verfassungsgericht

Der Schuldige ist klar. Darüber gibt es nichts zu streiten. Dennoch bleibt ein Selbständiger auf einem Schaden von 18.000 Euro sitzen, der ihm beim Brand der Protzenweiherbrücke entstanden ist. Schuld sind die Untiefen des Binnenschifffahrtsgesetzes. Seine Rechtsanwältin will bis vors Verfassungsgericht.

LKW mit brauner Ladung

NPD-„Flaggschiff“ säuft in Regensburg ab

Einen Schlägertrupp im Kofferraum, Schirme mit Stahlspitze als Bewaffnung: Die NPD kam am Mittwoch mit ihrem „Flagschiff“ nach Regensburg und stieß auf breiten und friedlichen Protest. Die Nazis zogen nach diversen Blockaden gefrustet ab. Gegen einen wird wegen Körperverletzung ermittelt. Er hat einem Mann mit der Faust ins Gesicht geschlagen.

Zentrale Plätze bleiben für Nazis dicht

NPD-Truck: Bürgermeister ruft zu Gegendemo auf/ UPDATE: Auch der OB „prüft Teilnahme“

Am Mittwoch fährt die verfassungsfeindliche NPD mit ihrem „Deutschland-Truck“ in Regensburg vor. Einen zentralen Platz für ihre Propaganda konnten die Rechtsextremisten allerdings nicht ergattern. SPD-Bürgermeister Joachim Wolbergs ist unterdessen aus der Verschwiegenheitsstrategie der Regensburger Stadtspitze ausgeschert: Er ruft auf seinem Blog zum Protest gegen den Neonazi-Aufmarsch auf.

250 demonstrieren gegen Asylgesetze

„Wenn das keinen Menschen wütend macht, dann ist dies eine tote Stadt“

Etwa 250 Menschen haben sich am Samstag in Regensburg mit dem Protest-Camp der fünf iranischen Flüchtlinge solidarisiert. Bei einer Demonstration durch die Altstadt forderten sie unter anderem eine Abschaffung der Residenzpflicht und das Ende der Lagerpflicht für Asylbewerber. Wir dokumentieren die Reden von Houmer Hedayatzadeh und Omid Moradian.

Flüchtlingsproteste weiten sich aus

„Die Residenzpflicht ist mir scheißegal“

Die Forderung ist nicht kompliziert: Gleiches Recht für alle, auch für Flüchtlinge. Am Dienstag wird der Iraner Mohammad Hassanzadeh Kalali von Regensburg nach Bamberg reisen und damit für sein Recht auf Bewegungsfreiheit demonstrieren. Das darf er nicht, sagt der deutsche Staat. „Ich werde öffentlichkeitswirksam zeigen, dass mir die Residenzpflicht scheißegal ist“, schreibt er.

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