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Regensburg goes Entenhausen

Geschichtsschreibung 3D

Wer es noch nicht wusste, erfährt es jetzt in „Regensburg 3D“: Der Papst stammt aus Regensburg. Nein. Den Papst lässt Regensburg sich nicht so einfach wegnehmen. Wer letztes Wochenende offenen Ohres durch die Altstadt geschlendert ist, konnte es wieder hören, was da mancher Stadtführer voll lokalpatriotischer Inbrunst den Touristen vorsäuselte. „Der wohl bekannteste Sohn Regensburgs ist Papst Benedikt“ oder wahlweise „One famous native son of Regensburg is Benedikt XVI“. Wen schert schon dieses Marktl am Inn, wo Joseph Ratzinger zwar geboren ist, das aber zum einen eh keine Sau kennt und zum anderen einem Papst bei weitem nicht so gut zu Gesicht steht wie eine Welterbestadt vom Kaliber Regensburgs, erzkatholisch noch dazu. So inspiriert gingen wohl auch die Schöpfer des neuen, so angepriesenen „Dokumentarfilms“ „Regensburg 3D“ zu Werke, der Tourismus GmbH und Stadtspitze jüngst zu Freudentränen rührte. Der bietet nicht nur beeindruckende Bilder, unter anderem von der Falknerei auf der Riedenburg, die irgendwie eben auch zu Regensburg gehört, sondern eben auch den Mythos des Regensburg-Papstes. „Benedikt XVI. stammt aus Regensburg“, heißt es da im Brustton der Überzeugung. Und von dieser Überzeugung lassen sich auch Buchhändler nicht abbringen, die „Regensburg 3D“ gleich gegenüber vom Alten Rathaus feil bieten und in Ausschnitten vorführen. „Natürlich stimmt das“, heißt es dort auf Nachfrage. „Für diesen Film wurde schließlich recherchiert. Außerdem ist das weltweit bekannt.“ Na ja, in Regensburg soll ja – Angaben des Kulturreferats zufolge – auch das Papier erfunden (!) worden sein. So steht es zumindest in der Bewerbungsschrift fürs Museum für Bayerische Geschichte. Dann darf man ja hoffen, dass es bei dessen Eröffnung 2018 eine eigene Abteilung für den Regensburger Papier-Erfinder, den Regensburger Papst und den kleinen Tümpel im Stadtpark geben wird, wo Donald Duck aufgewachsen sein soll. Vielleicht sogar in 3D. (Anmerkung der Redaktion: Tatsächlich gab es den Theologen Jacob Christian Schäffer, der im 18. Jahrhundert Experimente zu Papier aus Holz anstellte. Erfunden hat er es selbstverständlich nicht. Ähnlich verhält es sich mit der ebenfalls vom Kulturreferat aufgestellten Behauptung, dass die Waschmaschine in Regensburg erfunden worden sei.).
Staat erhöht Druck auf Flüchtlingsproteste

„Wir lassen uns keine Ketten anlegen“

Am Samstag startet von Würzburg aus ein Protest-Marsch von Flüchtlingen nach Berlin. Die Staatsgewalt hat heute bereits erste Duftmarken gesetzt und einen Iraner verhaftet, der seit bald einem halben Jahr auf der Straße demonstriert. Der Vorwurf: Verstoß gegen die Residenzpflicht. Er sagt: „Wir lassen uns keine Ketten anlegen. Die Mehrheit steht hinter uns.“

Kritik an Schlachthof-Plänen

„Der OB behandelt uns wie Deppen!“

„Kultur ist Chefsache“, lautet ein Mantra des Oberbürgermeisters. „Ein verbaler Flop“ sei das, sagt dazu Klaus Caspers vom Kunst- und Gewerbeverein. Den Vorschlag, am Alten Schlachthof eine „Kunsthalle“ einzurichten, habe der OB ein Jahr versanden lassen. Jetzt soll dort ein Tagungszentrum entstehen. Caspers ist resigniert. Schaidingers Motto sei: „Hauptsache Wirtschaft. Bloß keine Kunst. Bloß kein Freiraum.“

Piraten und der Porno-Pranger

„Mittelalterliches Gebaren“

„Chaos-Partei“ schlagzeilte der Spiegel über die Regensburger Piraten. Vorstandsmitglied Tomislav Dujmovic hatte sich in einer (selektiv versandten) Pressemitteilung für den Porno-Pranger der Abmahnkanzlei Urmann und Collegen ausgesprochen. Zwischenzeitlich ist der komplette Vorstand zurückgetreten, um Neuwahlen zu ermöglichen. Der bisherige Vorsitzenden der Regensburger Piraten, Jürgen Cieslik, wurde davon ein wenig überrascht. Er ist erst am Montag aus dem Urlaub zurückgekommen. Ein kurzes Interview.

Kino extrem in Regensburg

Untote, Splattergranaten und Perspektiven

„Texas Chainsaw Massacre? Nö. Den hab ich schon so oft gesehen. Da geh ich nicht hin.“ Schon so oft gesehen? Erstaunlich, was ein Bekannter da sagt, als ich ihn frage, ob er mit ins Kino kommen will, um sich TCM anzuschauen. War der Horror-Klassiker von Tobe Hooper in Deutschland doch seit 26 Jahren wegen Gewaltverherrlichung […]

Tierschutz bizarr

PETA blau

Was hat der Spitalgarten in Regensburg mit der Überfischung der Meere zu tun? Das wissen auch die Aktivisten von PETA nicht so genau. Sie haben dazu aber trotzdem eine Pressemitteilung geschrieben.

Verwaltungsgericht knöpft sich Flüchtling vor

Drei Stunden Kreuzverhör

Es ist kein schöner Termin für Oberregierungsrat Stahnke. Aber irgendwie ist es auch Alltag. Im Auftrag des Bundesamts für Migration (BAMF) soll er am Dienstag das Asylbegehren eines Flüchtlings abschmettern. In Regensburg läuft das normalerweise recht erfolgreich.

Vortrag: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen

Als Deutschland ein Grundrecht abschaffte

Es waren die größten pogromartigen Ausschreitungen in Deutschland seit der Reichskristallnacht: Ende August jährt es sich zum 20 Mal, dass ein rassistischer Mob in Rostock sich über Tage vor einer Flüchtlingsunterkunft zusammenrottete und schließlich ein Gebäude anzündete. Ein Vortrag am Donnerstag lässt die Ereignisse Revue passieren.

Morgen, Regensburg!

Bürgermeister Gaga

„Eigentlich ist es egal, weswegen Du in der Zeitung stehst. Hauptsach’, Du stehst in der Zeitung!“ So lautet der Rat, den ein altgedienter Regensburger CSU-Stadtrat in kleiner Runde schon mal jüngeren Polit-Einsteigern mit auf den Weg gibt. „Wenn dei Gsicht koaner kennt, hilft Dir de ganze Politik nix.“

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