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Steinerne Brücke

Der längste Neupfarrplatz der Welt

Ein Hintergrundbericht zu den Sanierungsarbeiten an der Steinernen Brücke.

Das neue Pflaster auf der Steinernen: "Akzeptabel", urteilt das Landesamt für Denkmalpflege. Foto: as

Das neue Pflaster auf der Steinernen: “Akzeptabel”, urteilt das Landesamt für Denkmalpflege. Foto: as

Schön ist sie geworden. Seitlich betrachtet fügen sich Mauerwerk und Brüstung zu einem harmonischen Ganzen. Das Pflaster ist zwar eben und eng verfugt, um heutigen Bedürfnissen zu genügen und künftige Schäden etwa durch das Eindringen von Wasser zu vermeiden, aber doch aus unregelmäßigen, warmtonigen Platten, die einen Eindruck davon vermitteln, wie Steinmetze ehedem gearbeitet haben. Kurz: Auf den ersten Blick kann man von einer rundum gelungenen Sanierung sprechen.

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Die Rede ist selbstverständlich nicht von der Steinernen Brücke in Regensburg, sondern von der „Eurymedonbrücke“, die der Verfasser dieses Textes vor einigen Jahren in der Türkei zu sehen bekam. Quert man hingegen dieser Tage die sich nach wie vor in Sanierung befindliche Steinerne Brücke, so fühlt man sich weniger an das – neben dem Dom – eindrücklichste Wahrzeichen Regensburgs erinnert, sondern an eine granitene Wanne, an den längsten Neupfarrplatz der Welt.

Das Pflaster der „Eurymedonbrücke“. Foto: Archiv/ as

Das Pflaster der „Eurymedonbrücke“. Foto: Archiv/ as

Eintöniges Industriepflaster aus Granit, maschinell geschnitten, ohne auch nur die kleinste Unregelmäßigkeit, eingerahmt von ebenso kalten Brüstungsplatten aus – wie es auf den städtischen Seiten heißt – „Bayerwaldgranit“; ein Wörtchen, mit dem man offenbar Diskussionen darüber vermeiden will, dass jener Granit aus Flossenbürg stammt, wo sich auch der Steinbruch des früheren Konzentrationslagers befindet. Doch das nur am Rande.

Aus Flossenbürger Granit mach “Bayerwaldgranit”

Denn ob man es nun Bayerwald- oder Flossenbürger Granit nennt, seitlich betrachtet wirkt die Brüstung wie ein aufgepfropfter Fremdkörper, der schon farblich nicht zum Rest der aus Sandstein erbauten Brücke passt und es bleibt dem Betrachter ein Rätsel wie die Stadt Regensburg auf ihren Internetseiten dazu kommt, diese Brüstung als „warmtonig“ zu bezeichnen, „passend zu dem gelblich-grünen Grünsandstein des Mauerwerkes“.

Die neue Brüstung: „warmtonig“ und „passend zu dem gelblich-grünen Grünsandstein des Mauerwerkes“? Foto: as

Die neue Brüstung: „warmtonig“ und „passend zu dem gelblich-grünen Grünsandstein des Mauerwerkes“? Foto: as

Im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, wo der frühere Generalkonservator Professor Egon Greipl einst zu den mahnenden und kritischen Stimmen gehörte, dann aber immer mehr in die Defensive gedrängt und schließlich sang- und klanglos in den Ruhestand verabschiedet wurde, gibt man sich angesichts all dessen mittlerweile versöhnlich und fast schon kleinlaut.

„Nachvollziehbar und denkmalfachlich akzeptabel“

Den Umgang mit dem Oberbau der Brücke erachte man unter den Aspekten Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit, dem Schutz des Unterbaus vor dem Eindringen von Wasser und einer großformatigen Pflasterung im Jahre 1877 (die allein aus technischen Gründen nicht mit dem heutigen Industriepflaster zu vergleichen ist) „als nachvollziehbar und denkmalfachlich akzeptabel“.

Ebenso wenig sieht das Landesamt ein Problem darin, dass bereits sanierte Bögen – wie jener unterhalb der Historischen Wurstkuchl – schon jetzt wieder so aussehen, als sei dort niemals Hand angelegt worden: Das Wasser tropft aus allen Fugen, es gibt Ausblühungen von Kalk und Salz. Dass dieser Zustand der aktuelle ist, scheint man beim Landesamt für Denkmalpflege nicht einmal zu wissen.

Ein sehr aktueller “Zwischenzustand”

Auf eine entsprechende Anfrage nebst Foto antwortet die Behörde:

„Ihr Foto (…) zeigt einen Zwischenzustand: es wurde aufgenommen, als die Maßnahmen am Oberbau der Brücke noch nicht abgeschlossen waren, mit der Folge, dass noch Wasser von oben her in die Brücke eindringen konnte.“

Tatsächlich besteht dieser „Zwischenzustand“ nach wie vor. Das Foto ist aktuell. Die vom Landesamt angesprochenen „Maßnahmen am Oberbau der Brücke“ sind nach wie vor nicht abgeschlossen und es dringt auch gerade jetzt Wasser in die Brücke ein.

"Zwischenzustand": Der bereits sanierte Unterbau des Brückenbogens bei der Wurschtkuchl. Foto: as

“Zwischenzustand”: Der bereits sanierte Unterbau des Brückenbogens bei der Wurstkuchl. Foto: as

Das weiß man zumindest bei der Stadt Regensburg, die das wiederum damit begründet, dass noch keine Abdichtung der Brückenoberfläche stattgefunden habe. Warum aber nun der Unterbau saniert wurde, nur um ihn, sobald – irgendwann – dann auch der Oberbau saniert wurde, erneut in Angriff zu nehmen, mit entsprechenden Kosten, bleibt das Geheimnis der Planer.

Mit einem Abschluss der Arbeiten rechnet die Stadt übrigens derzeit 2017, „Restarbeiten“ an Pfeilern und Beschlächten würden allerdings noch bis 2018 dauern. Damit liegt man mit dem 20-Millionen-Projekt bislang fünf Jahre hinter dem allerersten und drei hinter dem letzten Zeitplan.

Streitereien mit verschiedenen Firmen

Diese Verzögerung mag unter anderem daran liegen, dass die Stadt vor drei Jahren im Zuge des ersten Bauabschnitts mit den ursprünglich mit den Bauarbeiten beauftragten „Dr. Pfanner Werkstätten“ aneinander geriet und diesen kündigte (unser Bericht von 2013). Vertrauensverlust war die damalige Begründung der Stadt.

Die Firma Pfanner hatte, Aussagen von Stadtratsmitgliedern zufolge, offenbar das Leistungsverzeichnis moniert, auf dessen Basis die Arbeiten ausgeschrieben worden waren und in diesem Zusammenhang Bedenken gegen die vorgegebene Statik und den massiven Steinaustausch geäußert. Ebenso folge das Leistungsverzeichnis nicht den Erkenntnissen aus zwei Musterbögen, die bereits 2004 und 2005 auf Stadtamhofer Seite saniert worden waren, so das Unternehmen. Am Ende stand Pfanners Kündigung. Und nach wie vor streitet man sich – bislang noch außergerichtlich – um rund 600.000 Euro. Die Stadt hat dafür sogar eine externe Rechtsanwaltskanzlei beauftragt.

im Vergleich (v.l.): Der Musterbogen bei Stadtamhof, saniert 2005, Bogen X auf der Jahninsel, saniert 2013, ganz rechts der Bogen I (bei der Wurschtkuchl), saniert 2014 . Fotos: as

Brückenbögen im Vergleich (v.l.): Der Musterbogen bei Stadtamhof, saniert 2005, Bogen X auf der Jahninsel, saniert 2013, ganz rechts der Bogen I (bei der Wurstkuchl), saniert 2014 . Fotos: as

Die Verzögerungen mögen aber auch an Verwerfungen mit einer weiteren Firma liegen.

Zusammen mit dem Büro für Baukonstruktionen GmbH (BfB) hatte sich die Ritter Natursteinberatung GmbH im Jahr 2007 zu einer ARGE zusammengeschlossen und im Rahmen eines europaweiten Vergabeverfahrens den Zuschlag für die Gesamtplanung der Sanierung erhalten. Nach wie vor stehen beiden Unternehmen auf der öffentlichen Bautafel. Doch tatsächlich hat die Stadt Regensburg der Ritter Naturstein GmbH – mit der man in Bezug auf die Steinerne Brücke seit Jahrzehnten zusammengearbeitet hatte – bereits 2012 Baustellenverbot erteilt.

Zu den Gründen schweigen sich sowohl das BfB wie auch Ritter aus. Allerdings ist nach Informationen unserer Redaktion ein Rechtsstreit zwischen den beiden Firmen anhängig.

Eigentlich nicht mehr beteiligt, aber “rein rechtlich” doch

Die Stadt Regensburg gibt auf unsere Nachfrage hin widersprüchliche Antworten. Einmal heißt es, die Firma Ritter sei an der ARGE Steinerne Brücke „nicht mehr beteiligt“, als wir auf die Bautafel hinweisen, erklärt die städtische Pressestelle wiederum, dass das Unternehmen „rein rechtlich“ doch noch zu jener ARGE gehöre. Und zu den Gründen für das irgendwie vollzogene, aber „rein rechtlich“ doch nicht vollzogene Ausscheiden der Firma Ritter erhalten wir gar keine Antwort.

Etwas erhellender ist allerdings ein Blick in eine nichtöffentliche Stadtratsvorlage aus dem Jahr 2013, die unserer Redaktion vorliegt.

Darin ist von einer „internen Auseinandersetzung“ zwischen BfB und Ritter die Rede. Es habe „unterschiedliche Meinungen innerhalb der ARGE über die Planungsleistungen zur Natursteininstandsetzung“ gegeben. Ritter habe erklärt, dass man „die von der BfB erbrachten Leistungen, Leistungsbeschreibungen und Leistungsverzeichnisse zur Natursteininstandsetzung inhaltlich nicht mehr mittragen“ könne. Ritter habe gar von „Fehlplanungen“ gesprochen und die „Dauerhaftigkeit der Instandsetzungsarbeiten“ bezweifelt.

Baustellenverbot für eine der Firmen, die laut Baustellentafel offiziell die Planung leiten. Foto: as

Baustellenverbot für eine der Firmen, die laut Baustellentafel offiziell die Planung leiten. Foto: as

Offenbar geht es um das „Leistungsverzeichnis“, auf dessen Basis die Arbeiten ausgeschrieben und anschließend durchgeführt werden sollten. Zunächst gab es ein solches Verzeichnis auf Basis der Erkenntnisse der Firma Ritter. Mit diesem Unternehmen hatte die Stadt ausweislich eines Artikels in der Fachzeitschrift “Naturstein” seit 1987 immer wieder zusammengearbeitet, wenn es um die Steinerne Brücke ging. Auch das Leistungsverzeichnis für die Musterbögen hatte Ritter demzufolge erstellt.

Doch bei der Gesamtsanierung der Steinernen Brücke, für die 2007 der Startschuss gegeben wurde, sollte das neuerliche Leistungsverzeichnis der Firma Ritter nie zum Einsatz kommen.

“…manchem ein Rätsel.”

In einem Artikel, der im Oktober dieses Jahres in der Fachzeitschrift “Naturstein” zur Steinernen Brücke erschienen ist, äußern sich die Inhaber der Ritter GmbH zumindest halbwegs zu diesen Vorgängen:

„Am 18. Oktober 2010 setzte der Oberbürgermeister der Stadt Regensburg den Generalkonservator (…) überraschenderweise davon in Kenntnis, dass die Stadt einem alternativen Leistungsverzeichnis zustimmen würde. Erstellt hatte es ein Fachmann, der nur wenige Tage lang vor Ort gewesen und an den vorausgegangenen Erprobungsphasen und an der aufgrund dieser Erprobung erstellten Ausführungsplanung nicht beteiligt war. Warum dieses Leistungsverzeichnis zur Ausführung kam, ist manchem bis heute ein Rätsel.“

Dieses neue Leistungsverzeichnis war schließlich Auslöser der Streitigkeiten mit den und anschließenden Kündigung der „Dr. Pfanner Werkstätten“. Es sorgte für Kritik vom früheren Generalkonservator Greipl. Es war – das legen die interne Stadtratsvorlage und der Ritter-Artikel nahe – offenbar auch der entscheidende Auslöser für das Hinausdrängen der Ritter GmbH und – das sollte man nicht vergessen – dieses Leistungsverzeichnis ist Grundlage für die Arbeiten an der Steinernen Brücke, über deren Ausführung sich man optisch zumindest streiten kann und deren Logik man mit Blick auf den Wurschtkuchl-Bogen bezweifeln darf.

Die weiteren Ausführungen in der erwähnten Stadtratsvorlage legen den Schluss nahe, dass Ritter zu einem Auflösungsvertrag gedrängt werden sollte. Bislang ist ein solcher Vertrag – nimmt man die Antwort der Stadt – nicht zustande gekommen. Und so kommt es zu der paradoxen Situation, dass das Unternehmen zwar in punkto Sanierungsausführung nichts mehr zu melden hat, weil sie diese kritisiert hat, aber nach wie vor in der Haftung stehen dürfte. Ein neuerlicher Rechtsstreit scheint damit bereits vorprogrammiert.

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Kommentare (40)

  • eingeborener

    |

    Wirklich grauslich steril geworden, die Steinerne Brücke. Der Trend der sogenanntem sozialen Kälte hat offenbar auch zur Folge, dass ,man’ nicht mehr fähig ist, Bauwerke zu schaffen, die warm wirken, sondern eben , steriles,rein funktionales Zeugs. Erkaltete Menschen erschaffen kalt wirkende Bauwerke, was sonst.

  • joey

    |

    ein Katzenkopfpflaster (große Kieselsteine) verbietet sich ja, denn Dame und Herr von heute reist mit feinem Schuh, verfügt aber nicht über eine Sänfte.
    (Wär mal eine Idee, von wegen Rikscha oder die völlig lächerliche Touristen”bahn”)
    Holzschalung als Geländer kam ja offenbar auch nicht in Frage.
    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a0/Sch%C3%B6ner_Prospect_der_Steinern_Br%C3%BCcken_zu_Regenspurg_18Jh_Nachdruck_1923_ubs_G_1484_II.jpg

    Liebe Regensburger, mit Gummisohlen kriegt man nie eine historische Pflasterstruktur, aber Eisenräder dürfen ja nicht mehr drüber.
    So vertraut auf Gott. Denn Allah ist geduldig, er wird in seiner Größe und Allmacht Regen senden, auf daß der die Fugen löse – und steter Tropfen höhlt den Stein! Wüstensand wäre effektiver, aber … In hundert Jahren ist die Brücke dann endlich kaputt, >= 10 Jahre Ingenieurshaftung sind dann überstanden. Merkels Enkel (unbefleckte Empfängnis, … Gott findet Wege) wird als Großwesir märchenhafte Schätze über die Leute von Quasr al Regen bringen, auf daß sie ihre Brücke wieder richten. So steht es nicht geschrieben, aber so war es schon immer: die Schätze hat der Wesir vorher bei den kleinen Leuten eingesammelt, aber wir sind selbstverständlich alle dankbar, wenn der ewige Steinmeier im Alter von 150 Jahren die Brücke neu eröffnet.

  • Herbert

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    Vermutlich hatte die Stadt von der ” tollen ” Maxstraßen Sanierung noch Platten für die Steinerne Brücke übrig.
    Es ist unglaublich wie unsere Stadt verschandelt wird !

  • Klaus Bücherl

    |

    In Regensburg wurden seit den Römern die in der Region anstehenden Kreidesandsteine und Kalke verbaut. Diese Gesteine prägen die Stadtlandschaft. Dieser Aspekt wurden bei der Renovierung der Steinernen Brücke leider nicht beachtet. Vielmehr wurde mit dem Granit ein Gestein verwendet, das zur Zeit der Erbauung der Steinernen Brücke in Regensburg nicht für Gebäude verwendet wurde. Dieses Granitpflaster könnten überall in Deutschland liegen, ist also völlig beliebig. Das wird der Bedeutung des ältesten Steinbrücke Deutschlands nicht gerecht. Streng genommen verschwindet die historische Stei-nerne Brücke unter einem modernen Bauwerk aus Granit.
    Eine Schande!

  • altstadtkid

    |

    Na ja , der Tourist kennt es ja nicht anders, passt dann auch zu den ganzen Münchner Franchise Gastro Ketten die sich überall breit machen.
    In dieser Stadt wird nicht für den Bürger gearbeitet sondern für den Touristen, siehe auch Statement der Stadt zu Umnutzung von Wohnraum zu Internet Ferienwohnungen. Wo andere Städte schon längst eingreifen, wird das in Regensburg auch noch begrüßt, weil es ja anscheinend keinen Wohnungsmangel gibt.
    Diese Stadt hat Ihre Seele verkauft, und da passt das Bild der “Steinernen” perfekt dazu

  • Lenzerl

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    Tut mir leid, ich muss zu diesem leidigen Thema auch was sagen. Schließlich zeige ich als Stadtführerin unsere Brücke praktisch jeden Tag her und erkläre auch die Sanierung: Nein, ich find die Oberfläche auch nicht schön, tröste mich aber damit, dass die Brücke in 50 Jahre wieder die Patina, hat die wir Regensburger von ihr erwarten. Und die Geschichte mit dem Granit statt Kalkstein macht mich auch nachdenklich, weil ich sehe, dass wir in unserer Zeit wirklich nur “kalte”, nicht menschengemäße Bauwerke schaffen (alles einen Tick zu groß, zu pompös, zu steril – nicht menschengemäß eben). Aber was mich wirklich schockt wäre, wenn die ersten Bögen nach der Sanierung 2014 schon wieder so marode sind. Ich seh es ja täglich, aber wenn man genau nachdenkt … in jedem Fall danke für den Bericht!

  • Lothgaßler

    |

    Granitpflaster sind in, weil einige Damen und Herren das schön finden. Es fügt sich nun eins ins andere innerhalb des Weltkulturerbes. Die “steinerne Stadt” muss halt zur Not auch dauerhaft mit exakt geschnittenem Granit gepflastert werden. Vor ein paar Jahren kam der Granit noch dazu von sonstwo in der Welt, jetzt immerhin aus Bayern, wenn auch nicht so wie ausgegeben aus dem Bayerwald. Als Bayerwaldler, mit echten Stoahauan in der Familiengeschichte, ärgert mich diese Rosstäuscherei schon arg.
    Wenn ein denkmalgeplagter Erbe sein Eigen bewohnbar machen will, dann kommt er bei dergleichen Fremdmaterialverbau samt Stilbruch (sowohl sachlich als auch historisch) arg in Schwierigkeiten: Baustopp und Bußgeld. Hier machts nix, weil versammelter Fach- und Sachverstand vor sich hin werkeln und streiten darf, auf Staats- und Stadtkosten.
    Der Bau wird erst 2017 oder 2018 nach Abschluss der Arbeiten “übergeben”, dann kommt ein Gstudierter mit Checkliste und nimmt den Bau ab. Darauf bin ich heute schon gespannt. Wir Bürger müssen die Bau- bzw. Sanierungsabnahme selber in die Hand nehmen, es läuft erkennbar nicht gut.

  • dünnster Künstler

    |

    ZU DEN ARTIKELN:
    Wie kann es sein, dass das offenbar realistischere, auf konkreten Erfahrungswerten und Sondierungsarbeiten im Vorfeld der Ausschreibung beruhende Leistungsverzeichnis der Firma Ritter, die 2007 auch mit der Planung der Sanierungsarbeiten beauftragt wurde, und bereits seit 1987 mit Sanierungsarbeiten an der Steinernen und insbesondere den Arbeiten an den 2 Musterbögen in Stadtamhof (2004 und 2005 ) befasst war, zugunsten eines rasch erstellten und entsprechend oberflächlicheren “alternativen Leistungsverzeichnis” negiert wurde? Wozu? Die Firma Ritter ist nun anscheinend bei den Planungen der Baustelle aussen vor, jedoch formal trotzdem beteiligt und vielleicht sogar haftbar.

    “„Am 18. Oktober 2010 setzte der Oberbürgermeister der Stadt Regensburg den Generalkonservator (…) überraschenderweise davon in Kenntnis, dass die Stadt einem alternativen Leistungsverzeichnis zustimmen würde. Erstellt hatte es ein Fachmann, der nur wenige Tage lang vor Ort gewesen und an den vorausgegangenen Erprobungsphasen und an der aufgrund dieser Erprobung erstellten Ausführungsplanung nicht beteiligt war. Warum dieses Leistungsverzeichnis zur Ausführung kam, ist manchem bis heute ein Rätsel.“”

    // Wer war denn dieser Fachmann? Wer hat ihn bestellt und für welche Firma war er tätig? Ist er immernoch mit den Baustellenplanungen betraut? //

    Die ursprünglich die Arbeiten ausführenden Pfanner-Werkstätten stellten entsprechende Mängel beim Instandsetzungskonzept und dem Leistungsverzeichnis fest und wurden daraufhin gekündigt, ohne das der Stadtrat, darüber in Kenntnis gesetzt wurde. (Im Stadtrat wurden bereits angesichts der sehr unterschiedlich teuren und billigen Angebote bei der Ausschreibung Zweifel am Leistungsverzeichnis angemeldet und ausserdem eine intransparente Informationspolitik der Stadt bemängelt) Seitdem Rauswurf ist ein Rechtsstreit zwischen Stadt und Restaurationsfirma anhängig. Die Stadtverwaltung hatte zunächst empfohlen die Arbeiten am Bauabschnitt 1 mit der Firma Pfanner fortzuführen. Der kostspieligere Stillstand der Baustelle wurde von OB Schaidinger bewußt in Kauf genommen.

    Der Zeitrahmen für die Sanierung hat sich, den Realitäten entsprechend, ausgedehnt. Die Kosten der Sanierung scheinen sich im Vergleich zum “alternativen Leistungsverzeichnis” verdoppelt zu haben. Aus der billigsten Lösung wurde durch die zusätzlichen Komplikationen die teuerste.

    Für die Neuausschreibung zur Ausführung der Sanierungsarbeiten gab es dann wohl ein neues alternatives Leistungsverzeichnis. //Wer macht nun die Arbeit?//

    ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
    ZUM PFLASTER:
    Das Kopfstein-Pflaster der Steinernen hätte man auch gut als Verlängerung der Maxstraße bis zum Bahnhof verlegen können, als Alternative zur Esplanade und als Andenken :-)
    Leider wird das Kopfstein-Straßenpflaster in der Regensburger Altstadt seit einigen Jahren grundsätzlich in ein poröses Betonbett gesetzt und mit Zementsand wasserdicht verfugt. So trägt das Pflaster zwar dauerhafter Schwerlastverkehr – ist jedoch unfexibel und bildet nach spätestens 6 Jahren Frostrisse aus, die dann laufend saniert werden müssen. Dieses Flickwerk in der geschleckten Oberfläche sieht nicht toll aus.
    Wesentlich ästhetischer, kostengünstiger und nachhaltiger ist es, wenn das Kopfstein-Pflaster nach traditioneller Methode in ein Schotterbett gesetzt wird. Im Laufe der Jahrzehnte gibt es dann eben Fahrrinnen. In den nicht versiegelten Ritzen wächst Moos. (Grün in der Stadt!) Das kann man gut in der Bachgasse oder stellenweise am Haidplatz (z.B vor dem Datino) sehen.
    Leider hat sich die Stadt Regensburg auf die neue Pflastermethode festgelegt. (Es scheint auch entsprechende Bundes- und EU Vorschriften zu geben, die jedoch mit entsprechendem Willen sicherlich auch anders ausgelegt und bearbeitet werden können ;-).
    Es wäre schön, wenn hier ein Umdenken möglich wird und neue Gutachten zur Pflasterkonstruktion erstellt werden. Die Nachteile und Probleme der Betonmethode sind bekannt.
    :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
    ZUR KUNST

    2007 Video (80 hin bis 82 her): Radrüttelzeichnungen vom alten Brückenpflaster:
    https://youtu.be/84XqXzqvAq8
    (das Ende mit den 5 Bussen gleichzeitig auf der Brücke fehlt leider…)

    Seismographische Radrüttelzeichnungen aus der “Serie 242 x Luftlinie / Abseits des Jakobswegs” im Schnelldurchlauf: https://youtu.be/2Kud3w0EjQg

    Ich fuhr zwischen April und August 2007 fast 242 mal radrüttelzeichnend über das Kopfsteinpflaster der versalzenen und durch den Busverkehr erschütterten Steinernen Brücke – genauso oft wie damals die Busse an einem Wochen-Tag. Die anschließende Ausstellung mit Einstellung war über 2 Monate lang für 4 Tage in der Woche geöffnet und performativ betreut.

    3 Redakteure und ein Chefredakteur der MZ durften und konnten nichts dazu schreiben. Diese Tatsache zeichnet zusätzlich die besondere Qualität der Arbeit aus, die für Regensburger Verhältnisse vollkommen ungewöhnlich/unzulässig war. Die Zeichnungen sind Zeitdokumente des alten Pflasterbelags und meine Altersvorsorge.
    http://jakob-friedl.de/?p=1062

  • Brückenbauer SteiBrü

    |

    RD und weitere Kommentatoren haben anscheinend nichts Besseres zu tun, als ein mühsam in einer Gemeinschaftsarbeit mit der Denkmalpflege und vielen Fachleuten seit Anfang der 90-iger Jahre erarbeitetes Konzept zur Instandsetzung der Steinernen Brücke schlecht zu reden und mies zu machen. Es zeigt mir als maßgeblichen Initiator und Motor der Instandsetzung, dass bei Ihnen, wie sollte es anders sein, maßgeblich die journalistische Agitation zur einseitigen Meinungsbildung und zum Schlechtreden im Vordergrund stehen. Meine zahlreichen Führungen für die Öffentlichkeit und meine durchaus kontroversen Gespräche mit den Bürgern mit Erläuterung der meist unbekannten Hintergründe und Zusammenhange vermitteln mir in der Summe letztlich ein positives Bild der durchgeführten Maßnahmen. Dafür braucht sich die Stadt Regensburg von RD nicht ins schlechte Licht rücken zu lassen. Es freut mich, dass von fast 100 Prozent der Bürgerinnen und Bürgern und auch von außerhalb viel Lob, Dank und Verständnis für das Geleistete kommt. Das macht alle Beteiligten stolz und darüber freue ich mich als ehemals Verantwortlicher für dieses einmalige Projekt unserer städtischen Geschichte.
    Zur Lektüre empfehle ich Ihnen deshalb einen Artikel von mir, den ich über die Instandsetzung der Steinernen Brücke in der Zeitschrift “Schönere Heimat 2015, Heft 3 (http://www.heimat-bayern.de/index.php/zeige/index/id/24/seite_id/5407/parameter/YToyOntzOjE1OiJzZWl0ZW5fcGVyX3RlaWwiO2k6MTA7czo2OiJydWJyaWsiO2E6MTp7aTowO2k6MTc7fX0%3D) geschrieben habe und den Sie sich besorgen sollten. Er beschreibt in sachlicher Form ausführlich die Hintergründe der Planung und Durchführung der Instandsetzung der Steinernen Brücke
    Auf einen Zusammenhang möchte ich nochmals hinweisen:
    Die Auflage des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege bei der Instandsetzung der Steinernen Brücke der 60-iger Jahre wider technischen Wissens der Stadt Regensburg wieder das Kopfsteinpflaster aus der Straßenbahnzeit einzubauen, hat leider die Schädigung der Steinernen Brücke massiv beschleunigt. Ein beratungsresistener oberster Denkmalpfleger Dr. Greipl wollte leider wieder zu diesem Fehler die Stadt Regensburg zwingen. Die Denkmalpflege wäre so selbst zum zweiten Male zum Nachteil der Nachhaltigkeit zum Totengräber der Steinernen Brücke geworden. Dies wurde Gott sei Dank durch eine sachliche Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Denkmalpflege verhindert. Man musste sich aber, gedrängt durch den früheren Generalkonservator, auf einen Kompromiss einlassen, kleinere Platten zu verwenden, obwohl man größere mit weniger Fugen in Anlehnung an den Zustand des 18. Jahrhundert- historisch belegt waren es Granitbrüstungen und Granitplatten aus der Region-verwenden wollte. In der Tat hätte die massive Brücke größere Platten vertragen und man hätte sich im Nachhinein gesehen nicht einem Kunsthistoriker Dr. Greipl als Nichtechniker beugen dürfen.
    Die Brückenoberfläche mit Brüstung und Belag ist das wichtige “Dach” der Brücke, das wegen seiner Witterungsbeeinflussung wie ein Hausdach im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erneuert werden musste. Überliefert ist nicht, ob die Steinerne Brücke von Anfang an eine verwitterungsanfällige Sandstein- oder Kalksteinbrüstung hatte, wie sie in der Türkei wegen des milderen Klimas möglich ist. Bekannt sind hingegen Berichte über die Erneuerung von widerungsresistenten Granitsteinbrüstungen und Granitbelägen. Daran hat man sich bei der denkmalgerechten Planung des geschichtlich überlieferten granitenen Daches gehalten. An das ungewohnte neue Erscheinungsbild der Brückenoberfläche muss man sich sicherlich wie bei einem neuen rot gedeckten Hausdach gewöhnen. Man kann nicht künstlich etwas alt machen, dies bewirkt erst wie beim Menschen automatisch die Zeit. Wichtig ist, dass das Dach seine Funktion erfüllt und die darunter liegende wertvolle historische Mauerwerkssubstanz-das eigentlich denkmalpflegerisch Schützenswerte- in Verbindung mit der Abdichtung vor zerstörerischem Wasserzutritt schützt.
    Zum Zeitplan:
    Die Instandsetzung einer Natursteinbrücke kann man nicht mit einer herkömmlichen Maßnahme vergleichen, geschweige denn etwa wegen der längeren Bauzeit mit den Negativprojekten Flughafen Berlin oder Hamburger Elbharmonie. Die Arbeit an der fast 900 Jahre “Alten Dame” ist mühsame Handarbeit der ehrenwerten Steinmetze, verbunden mit viel Schweiß und Schmutz unter dem Aufenthalt im Freien bei Wind und Wetter. Und diese Handarbeit braucht aufgrund der Schäden eben seine Zeit. Angesichts von 900 Jahre Geschichte ist der Zeitafwand, dieses einmalige geschichtliche Bauwerk zu erhalten, wirklich relativ zu sehen. Es ist deshalb kein Unglück, wenn die Instandsetzung länger dauert. Die Sorgfalt steht im Vordergrund.
    An die Berufskritiker und Berufsagitatoren in ihren warmen Stuben: Es wäre Ihnen zu wünschen, dass Sie einmal eine solch schwierige Arbeit wie die Steinmetze verrichten müssten. Doch dazu wären sie ja gar nicht imstande. Deshalb: Sachliche Auseinandersetzung ja, dümmliche, verspöterische nein!
    Im Übrigen wurde das der Instandsetzung zugrunde liegende Leistungsverzeichnis auch vom Landesamt für Denkmalpflege als Fach- und Förderstelle genehmigt und zur Grundlage der Ausschreibungen gemacht. Es wurde im Zuge bereits der Ausschreibungen von den zahlreichen Fachfirmen, die am Wettbewerb teilgenommen haben, nie technisch und inhaltlich in Frage gestellt. Rechtliche Auseinandersetzungen im Baubereich-privat wie öffentlich- sind in unserem Rechtsstaat heutzutage trotzdem nichts Ungewöhnliches, denn es geht immer um das leidige Geld und ums Recht bekommen. Die veranschlagten Kosten von 20 Millionen werden wohl annähend eingehalten werden. Schade, dass die Regensburger nicht in der Lage waren ähnlich wie die Dresdner bei der Frauenkirche einen wenigstens 10-prozentigen Obulus an individuellen Spenden für “ihre” Steineren Brücke aufzubringen. Dies wäre als ein Zeichen bürgerschaftlichen Engagements eine Remineszenz an die mittelalterlichen Kaufleute gewesen, die uns bis heute die Steinerne Brücke geschenkt haben.
    Abschließend sollten alle Regensburger und Freunde und Liebhaber der Stadt froh und dankbar sein, dass über “ihre” altehrwürdige Steinerne Brücke kein Fahrverkehr mehr läuft und sie als Übergang über den Strom weiterhin die Menschen zueinander führt und sie als Ort der Begegnung und Kommunikation ungestört den Menschen zur Verfügung steht. Mit der aufwändigen Instandsetzung und Erhaltung des markanten Wahrzeichens, mit dem sich die meisten Regensburger identifizieren, soll dies auch friedlich für die nächsten Generationen möglich sein.

  • Klaus Bücherl

    |

    Ich bleibe dabei: Der Granit mag zwar technisch die beste Lösung sein, als Naturwerkstein ist er aber deplatziert, da zu dieser Zeit kein Granit, sonder Sandsteine und Kalksteine verbaut wurden. Die Verwendung regionaler Gesteine prägte seit jeher die Städte, so dass man als Naturwerksteinkundiger anhand der in Gebäuden Straßenpflastern verwendeten Gesteine die Region erkennt. Das Granitpflaster ist in dieser Hinsicht völlig beliebig.

    Man käme ja auch nicht auf die Idee, beim Dom sukzessive die verwitterungsanfälligen Gesteine durch Granit zu ersetzen. Oder man stelle sich so etwas bei der Nprnberger Burg vor! Nein, mir tut das Herz weh, wenn ich diese Brücke seh…

  • Lorenz Kleber

    |

    @Brückenbauer SteiBrü.
    Warum denn, wenn schon ‘Fachmann’, so sauertöpfisch und beleidigt schreiben. Es wäre doch eine Chance ggf. die fachliche Notwendigkeit darzustellen…
    Ach ja, mir tut ebenfalls ‘das Herz weh, wenn ich diese Brücke seh..’

  • Brückenbauer SteiBrü

    |

    Man sollte wissen, dass es bei Verwendung regionaler Natursteine, z.B. den Regensburger Grünsandstein, unabhängig von der Frage der fehlenden Witterungsbeständigkeit für die insgesamt in beiden Richtungen über 600 m langen Brüstungselemente, überhaupt kein offener Steinbruch in der Region existiert, der den großen Materialbedarf hätte decken können. Kalkstein ist im übrigen für den Belag historisch nie nachgewiesen ganz im Gegenteil zu Granit, dessen Vorteile für die Beständigkeit erkannt wurden.
    Das ursprüngliche Aussehen der Brückenoberfläche, also zur Zeit des Baus der Brücke und später, kann durch schriftliche oder bildliche Quellen nicht belegt werden. Brüstung und Belag wurden aber nachweislich schon in früheren Jahrhunderten immer wieder erneuert und verändert. Die nunmehrige neue Oberfläche mit Granitbrüstungen und Granitplattenbelag knüpft dagegen an das Erscheinungsbild an, das die Steinerne Brücke bereits in der Vergangenheit geprägt hat. Durch eine Beschreibung von Christian
    Heinrich Kleinstäuber aus dem Jahr 1878 sind das Material und die Form des Brückenbelags zur damaligen Zeit bekannt: „Die Brückenbahn […] wurde 1648 mit
    schönen, großen Quadern […] mit Hirschlinger Granitplatten belegt; in diese wurden 1846/47 zur Erleichterung der Zugtiere Furchen eingemeißelt […] Damit das Regen –
    wasser abfließen kann, dacht sich das Pflaster zu beiden Seiten etwas ab, und sind Rinnsteine, durch die es in die Donau fällt, angebracht.“
    Auf einem zeitgenössischen Foto, aufgenommen im Jahr 1859, kann man die 1648 verlegten großformatigen Platten aus dem feinkörnigen Granit aus dem Regental
    noch sehen. Die Überlieferung und das Foto waren wesentliche Grundlage für die Materialentscheidung.
    Korrekterweise handelt es sich beim neuen Belag nicht um Granitpflaster ähnlich dem holprigen Kopfsteinpflaster sondern um Granitplatten. Bewusst hat die Denkmalpflege darauf Wert gelegt, dass diese Material aus der ostbayerischen Region kommt und nicht etwa aus dem Ausland.
    Die dargestellten Zusammenhänge wurden jahrelang intensiv erarbeitet und waren Grundlage für sachliche Entscheidungen der Verwaltung und des Stadtrates. Dies sollte man respektieren, auch wenn man vielleicht aufgrund von offensichtlicher Unwissenheit oder grundsätzlicher Opposition gegen alles in der Stadt eine unterschiedliche Meinung haben kann und darf.
    Beim Dom wurden gerade an den Domtürmen die sehr witterungsanfälligen Grünsandsteinflächen nicht mit Regensburger Grünsandstein-einen Bruch gibt es nicht mehr- ersetzt mit verwitterungsbeständigeren Kalkstein aus Kroatien. Erst seit neuester Zeit wird wieder einheimisches Material (Muschelkalk) verwendet, wobei sich die dauerhafte Witterungsbeständigkeit noch bewähren muss.

  • joey

    |

    @Brückenbauer SteiBrü
    der Artikel hat mit “mies machen” nur wenig zu tun. RD ist gesund aggressiver Journalismus mit offenem Forum, was heute in Zeiten der sog. “Einheitspresse” offenbar ungewöhnlich geworden ist. Journalismus ist eindeutig nicht durch reinen Jubel entstanden, sowas nennt man dann Propaganda.

    zum Fach:
    vorab: ich selbst bin (studiert) vom BauFach, habe aber keine direkte Einsicht in die Brückenplanung.
    Kaum jemand am Bau würde ein Granitpflaster als Dach benennen, es kann sich da nur um eine sprachliche Vereinfachung handeln. In der Regel würde man eine echte Abdichtung mit modernen (Kunststoffe) oder historischen (Lehm) Materialien erstellen und über einer Dränschicht ein Pflaster als Belag setzen.
    Ich würde historisch auch keinen regionalen Sand- oder Kalksteinbelag vermuten, stimme Ihnen da zu. Ein gesägtes und geflammtes Granitpflaster kann aber nur fremd bzw recht modern wirken, mit heutiger Belastung (Fahrräder) kriegen Sie da keine gebrochenen Kanten. Granit ist wasserdurchlässig und erst nach einer chemischen Behandlung etwas mehr “besser”.
    Die historische Abbildung, das ich oben verlinkt habe, zeigt übrigens sehr wahrscheinlich eine Holzbrüstung.
    Was sie da gebaut haben, ist gestalterisch und technisch einfach neu/modern. Stehen Sie dazu.

    Architektur steht im öffentlichen Raum und muss sich daher öffentlicher Kritik stellen, das gilt besonders für das historische Erbe, das allen “gehört”. Da haben so blöde Nichttechniker genauso mitzureden wie unfehlbare Experten.
    Tatsächlich wurde in den 20er Jahren ernsthaft die Technokratie als Staatsform diskutiert. Absolute Macht an “Fachleute”, ungestört durch div. Populisten, Glaubensbrüder oder gar Bürgerinitiativen. Der Stalinismus hat das auch recht umfassend versucht. Tschernobyl war dazu der Schlußpunkt, die grüne Bewegung hatte ja schon länger den Verdacht, daß irgendwas nicht stimmt.

    Nehmen Sie Kritik nicht als Majestätsbeleidigung, sondern als Anreiz, eigene Positionen zu überdenken und natürlich auch zu verteidigen. Auch Sie haben das Recht, bei Angelegenheiten mitzureden, zu denen sie kein Fachstudium haben. Unsere gemeinsame Freiheit.
    Und noch das Wort zum Sonntag: Nur Gott ist ewig. In 40 Jahren wird die Brücke wieder saniert, so steht es nicht geschrieben, aber so war es immer.

  • nemo udeis

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    Maxstraße: äußerst gewöhnungsbedürftig
    Neupfarrplatz: Zitat der Horten-Fassade
    Steinerne Brücke: Zitat des Neupfarrplatzes

    Ich bin kein Baufachmann, nur einfacher Historiker. Aber der sterile Charakter, den die Brücke jetzt bekommt, macht sie – zumindest »von oben« – austauschbar. Klar sind die Steine unterschiedlich breit und scheinbar dem Zufall unterworfen, aber irgendwie wirken sie doch gewollt uniform, geradlinig, konstruiert, rechteckig, mit Maß und Ziel, wie es auf dem Reißbrett gut zu zeichnen ist.
    Die Hirschlinger Steine mögen heutigen Sicherheitsvorschriften (High-Heel-Tauglichkeit) nicht entsprechen, aber sie sind eben alles das nicht. Sie wirken gemütlich, nicht normiert und etwas holprig (womit sie zu vielen Dingen und Abläufen in Regensburg passen – aber das nur nebenbei).

    Will man historisierend restaurieren, sind die Hirschlinger Steine sicher richtig.
    Will man aber den Brückenbauern des 12. Jahrhunderts folgen, dann muss man wie sie »auf der Höhe der Zeit« arbeiten. Jede Zeit meinte bei ihrer Instandsetzung der Brücke das absolut richtige zu machen: Holzbrüstung, Hirschlinger Steine usw. – und heute: Granit – man wählt den Belag, der aus aktueller Sicht am besten ist.

    Über die optische Seelenlosigkeit lässt sich streiten, aber ich bin da auch der Meinung, dass man das besser hätte lösen können. Es herrscht heute in der Pflasterung Regensburgs ein penetranter Trend zur Rechteckigkeit, die der alten, gewachsenen Stadt so gar nicht entspricht. Es sind die harten Kanten, die die Pflasterung so unpassend wirken lassen. Als Nichtfachmann stellt sich mir da immer die Frage: Was würde es kosten, wenn man die Kanten noch »brechen« würde? Was würde es bewirken? Dringt mehr Wasser ein? Ist es für den Steinmetz nur lästig? Hätten die Menschen mehr »Heimatgefühl«, weil sie sich an das bisherige erinnert fühlen? – By the way: Auch das Legionslager als Ursprung der Stadt war an den Ecken abgerundet …

    Wie schon joey gesagt hat: Jede Generation wird die Steinerne Brücke wieder reparieren, sanieren und nach neuesten Erkenntnissen instandsetzen. Und wie wir über unsere Vorgänger werden auch zukünftige Generationen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen über das, was Anfang des 21. Jahrhunderts mit der Steinernen Brücke angestellt wurde.

    Blickt man auf die Geschichte der Brücke zurück, muss man sagen: Ist der jetzt aufgebrachte Granit wirklich der »Untergang«? – Nein, er ist der durchaus kritikwürdige Status quo eines Bauwerks, das in den bald 900 Jahren seit seinem Baubeginn Dinge er- und überlebt hat, die andernorts für sich genommen jeweils das Ende der Brücke bedeutet hätten.

    Kritik: Ja. – Untergang der Steinernen Brücke: Nein. – Denn:

    Der Mensch lebt und bestehet / nur eine kleine Zeit,
    und alle Welt vergehet / mit ihrer Herrlichkeit.
    Es ist nur einer ewig und an allen Enden
    und wir in seinen Händen.

    (Matthias Claudius)

  • Techniker

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    Ungeachtet bautechnischer Diskussionen: Man hatte bei der damaligen Entscheidung über den Brückenbelag (und die Brüstung) bereits zwei Negativbeispiele vor Augen. Der Neupfarrplatz und die Maxstraße. Verschandelt und wegen ihrer Sterilität nicht zu Regensburg passend, insbesondere in den kälteren Monaten. Warum trifft man in dieser Stadt immer wieder die gleich schlechten Entscheidungen und lernt nicht aus den Fehlern???

  • semmeldieb

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    @ nemo udeis

    danke für ihren wohlbekömmlichen, schönen kommentar!

  • Matthias B.

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    an diesen Brückenbauer hier:
    “mühsam in einer Gemeinschaftsarbeit mit der Denkmalpflege und vielen Fachleuten …” Das hilft alles nichts, wenn das Endergebnis scheußlich ist und “praktisch” wie gepflasterte Hofeinfahrten in Schierling oder Pfatter.

  • Coffin Corner

    |

    Die Bezeichnung “Granit” ist wohl bereits eine Irreführung:

    http://www.godelmann.de/de/appiaston

    Die Steine dürften gewöhnliches Betonpflaster mit einer aufgepeppten Oberfläche sein.
    Sieht einigermassen schön aus, solange es neu ist.
    Da wird nichts aus Granit geschnitten weder von Hand noch automatisch, das Pflaster wird auf automatischen Maschinen aus frischem Beton gepresst.

  • Lenzerl

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    @ Brückenbauer: Danke für Ihre nochmaligen, wiederholten Erklärungen WARUM die Brücke mit ihrem Pflaster aus denkmalpflegerischen Gründen so ist wie es ist!!! Man muss es wohl einfach immer wieder genau verdeutlichen, sachlich wie historisch! Dass Sie aufgrund der zahlreichen “miesmacherischen” Kommentare sauer sind, kann ich gut verstehen.
    Können Sie dann auch erklären, warum diese starken aktuellen Ausblühungen unter dem innersten stadtseitigen Bogen vorhanden sind?
    Und ungeachtet Ihrer vielen positiven Resonanzen auf die jetztige Oberfläche der Brücke: Eines fehlt ihr wirklich (und das höre eben ich meistens von Regensurgern & Gästen): Patina, Wärme, Lebendigkeit – das eben was Regensburg mit all seinen Facetten und Brüchen ausmacht. Ich komm mir dann immer vor, als müsste ich mich für die Sanierung entschuldigen, was natürlich Blödsinn ist.
    Ich setze auf die Zukunft unserer “alten Dame” … so in 500 Jahren oder so. ;-)

  • Peter

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    Techniker: Dies würde voraussetzen, dass die Verantwortlichen die Gestaltung des Neupfarrplatzes und der Maxstraße als Fehler erkennen würden.

  • Renate Sterner

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    Zu Brückenbauer SteiBrü. ‘Dies sollte man respektieren, auch wenn man vielleicht aufgrund von offensichtlicher Unwissenheit oder grundsätzlicher Opposition gegen alles in der Stadt eine unterschiedliche Meinung haben kann und darf.’
    Warum immer so gschaftlhuberisch, gehts auch normalo?

  • Jürgen

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    @Brückenbauer SteiBrü: danke für Ihre Ausführungen. Ich denke sie klingt, bis auf die Wahl des Granits “aus der Heimat” plausibel. Zu letzterem hat wohl die heimatliche Granitlobby gedrängt. Granit mit ähnlicher Farbigkeit aus dem Ausland wäre wohl genauso gut gewesen. Aber das nur nebenbei.
    Ich verstehe die Intension nicht dass ein neu saniertes Ingenieurbauwerk unbedingt mit Patina sein muss damit sich einige hier heimelig wohl fühlen.
    @nemo udeis: “historisierend restaurieren”, das Wort “historisierend” ist ein Schimpfwort, ähnlich wie “volkstümliche Musik”. Zu Recht übrigens, denn ich hätte kein künstlich gealtertes Pflaster gewollt, das beliebig und austauschbar derzeit vor fast jeder Garage heutiger Einfamilienhausidyllen liegt. Das man seiner Zeit dem Grantler und ehemaligen Generalkonservator Greipl teilweise nachgegeben hat und den Plattenbelag kleinteiliger ausgeführt hat, lag wohl eher an seiner Persönlichkeit statt fachlicher Belange. Jetzt haben wir dieses “halbschwangere” (das sind Kompromisse immer) Format.
    Warum darf eine Sanierung aus dem Jahre 2016 nicht aussehen wie eine solche? Warum muss man vormalige Beschädigungen, die im laufe von Jahrhunderten entstanden sind künstlich dem neuen Plattenbelag zufügen? Wir sind nicht Disney World und wir leben nicht in einer Mittelalterblase. Regensburg lebt und die Bauwerke die sich hier befinden auch. Dazu gehört auch eine, aus technischer Sicht zeitgemäße Sanierung unter (natürlich) Berücksichtigung von denkmalpflegerischen Belangen.

  • nemo udeis

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    @jürgen
    Ich habe das Wort »historisierend« sehr bewusst gewählt. Und wenn Sie genau gelesen hätten, wäre Ihnen auch aufgefallen, dass ich davon geschrieben habe, dass eine Sanierung eigentlich – wie schon der Bau – »auf der Höhe der Zeit« erfolgen muss. Auch ich will nicht im Museum leben (dann müssten wir nämlich das aktuelle Pflaster an vielen Stellen der Stadt wieder herausreißen und anderes verlegen oder einfach Lehm und Erde lassen), auf der anderen Seite verstehe ich aber auch alle, die Flächen wie eine Maxstraße, einen Neupfarrplatz oder eben jetzt die Steinerne Brücke als ziemlich sterile Angelegenheit empfinden (verstärkt natürlich durch die Frische der Ausführung, das weiß ich auch). Dass sich dieser Eindruck aber über Jahre und auch mit »Patina« erhalten kann, zeigen die beiden erstgenannten Beispiele, weshalb ich ein Nachdenken über diese Form der sicher zeitgemäßen Instandsetzung durchaus für angebracht halte.
    Auch ich finde die künstlich gealterten Pflaster nicht schön – fehlt nur noch die »verreckt verwachsene Wurzel« und das »Koniferengulasch«. Meine Frage nach der Brechung der Kanten zielte eher darauf ab, ob es noch weitere zeitgemäße Möglichkeiten als die jetzt umgesetzte gegeben hätte.

  • dünnster Künstler

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    @Brückenbauer,
    Vielen Dank für ihre aufschlussreichen Ausführungen:

    “Die Auflage des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege bei der Instandsetzung der Steinernen Brücke der 60-iger Jahre wider technischen Wissens der Stadt Regensburg wieder das Kopfsteinpflaster aus der Straßenbahnzeit einzubauen, hat leider die Schädigung der Steinernen Brücke massiv beschleunigt. Ein beratungsresistener oberster Denkmalpfleger Dr. Greipl wollte leider wieder zu diesem Fehler die Stadt Regensburg zwingen. Die Denkmalpflege wäre so selbst zum zweiten Male zum Nachteil der Nachhaltigkeit zum Totengräber der Steinernen Brücke geworden. Dies wurde Gott sei Dank durch eine sachliche Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Denkmalpflege verhindert. Man musste sich aber, gedrängt durch den früheren Generalkonservator, auf einen Kompromiss einlassen, kleinere Platten zu verwenden, obwohl man größere mit weniger Fugen in Anlehnung an den Zustand des 18. Jahrhundert- historisch belegt waren es Granitbrüstungen und Granitplatten aus der Region-verwenden wollte. In der Tat hätte die massive Brücke größere Platten vertragen und man hätte sich im Nachhinein gesehen nicht einem Kunsthistoriker Dr. Greipl als Nichtechniker beugen dürfen.”

    Nun, es ist schade, dass keine großen Platten verlegt wurden. Komischerweise monieren das in öffentlichen Vorträgen andere renomierte Denkmalschützer, wie z.B. Prof. em. Dr. Achim Hubel; seit 2000 Mitglied der ICOMOS Expertengruppe für das Monitoring der Welterbestätten in Deutschland (Berichterstatter für Bamberg)

    :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
    DIE FOLGEN DES MOTORISIERTEN VERKEHRS FÜR DIE BRÜCKE:

    Dem möchte ich hinzufügen, dass es schwer nachvollziehbar ist wie so lange noch die Busse über die Brücke fahren durften, sie durchrüttelten und beim Bremsen die Bögen verschoben.

    Die größte Sünde aber ist, dass die Steinerne über ein halbes Jahrhundert lang für den motorisierten Verkehr versalzen wurde. Waren die Schädigung der historischen Bausubstantz durch das Winter-Salz nicht schon Jahrzehnte lang bekannt? Nun darf anscheinend über das “Brückendach” möglichst gar kein Wasser mehr in die vesrsalzene Substanz der Brücke eindringen, da sonst die Sandsteinbrückenbögen zerfressen werden

    Wie lange wurde die Brücke eigentlich noch gesalzen?

    ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
    ZUM FAHRAD- und AUTOVERKEHR in der Altstadt:

    Ich entnehme ihren Ausführungen, dass kein Fahradverkehr auf der neuen Brücke vorgesehen ist. Das ist bedauerlich, denn niemand wird sich an ein solches Verbot halten. Es gilt hier sozusagen ein Gewohnheitsrecht der Regensburger. Sie werden sehen: Über die neue Steinernen Brücke wird selbstverständlich geradelt werden. Den Radfahrern gebührt in Regensburg höchster Respekt.

    Denn, die Befreiung der Altstadt vom massiven Autoverkehr, der 1973 seinen Höhepunkt erreichte, ist der größte Fortschritt in der Innenstadtentwicklung. Ohne die Befreiung vom massiven Autoverkehr wäre ein Weltkulturerbestatus (der mir persönlich wurst ist) niemals möglich geworden. (1973 gab es das erste Bürgerfest mit Maibaum gegen die Autos am Haidplatz…). Es war ein langer Weg mit Rückschlägen, wie der Entfernung der „Christa Meier Autostopper-Hütchen“ am Fischmarkt durch Schaidinger.

    Es wäre schön, wenn es z.B. politisch endlich möglich würde z.B. den Kornmarkt von Autos zu befreien und den Platz mit seinem uneinheitlichen Pflaster und Straßenbelag einfach so zu belassen wie er ohne Autos ist – als einen Abdruck seiner Nutzung und Funktion als Parkplatz seit der Neo-barocke Brunnen1933 zugunsten eines Klos und Parkplätzen für bonzige Dombesucher und später für ein kriegswichtigen Löschwasserreservoirs geschleift wurde. Den Platz und das Pflaster nicht gleich wieder einheitlich historisierend in einen geglätteten „Idealzustand“ zu versetzen wäre mutig und überregional beachtenswert.

    Das Herausdrängen des Autoverkehrs aus Altstadt ist ein wesentlicherTeil der Stadtgeschichte, der freigelegt und sichtbar gemacht werden sollte.

    Ich frage mich auch aus ökologischen Gesichtspunkten, wie der Autofrühling immer noch geduldet (und vom Bürgermeister eröffnet) wird. Eine kulturelle Nutzung der Stadt, wie z.B. eine notwendige kritisch-historische Auseinandersetzung mit dem König Ludwig I Denkmal oder eine sinnvolle Nutzung des leerstehenden Europabrunnens (der zum dummhistorisch/nationalistischen “We are Legion” Touristennepp mit einer Bodensprenkleranlage zubetoniert wird) gestaltet sich da schon wesentlich schwerer bis unmöglich.

  • E.Fendura

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    @Jürgen:
    ‘Dazu gehört auch eine, aus technischer Sicht zeitgemäße Sanierung unter (natürlich) Berücksichtigung von denkmalpflegerischen Belangen.’
    Hierzu fällt mir gerade unser Neupfarrplatz wieder ein, “ganzschwanger”?
    https://structurae.de/fotos/10348-alte-wache-regensburg

  • joey

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    @dünnster Künstler
    “Das Herausdrängen des Autoverkehrs”
    Elfenbeinturm ohne über den Tellerrand.

  • Brückenbauer SteiBrü

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    @joey
    In der Regel haben z.B. Brücken aus Holz im Gebirge ein Dach, um das Material Holz vor Verwitterung zu schützen. Bei der Steinernen Brücke muss das System der Brückenoberfläche bestehend aus Brüstung und Belagsaufbau die schützende Funktion des „Daches“ übernehmen.
    Das historisch wertvolle Mauerwerk schützt eine Spritzabdichtung aus Kunststoff, die eine Sperre für das Restwasser bildet, das über die Plattenfugen noch eindringen kann. Es wird schadlos für das Mauerwerk über die Wasserspeier in die Donau abgeleitet. Darauf liegen zu deren Schutz zudem eine dichte Schicht aus Gussasphalt und darüber eine Trägerschicht aus Drainasphalt. Darüber liegen der 16 cm dicken Granitplattenbelag auf einer Splittbettung.
    Die Granitplatten des Belags sind gestockt und mit ungleichmäßig mit angerauter ungleich-mäßig behauenen Kanten versehen.
    Der verwendete hoch druckfeste und dichte Granit aus dem Oberpfälzer Wald hat nur 0,3% Wasseraufnahmefähigkeit. Eine chemische Behandlung erfolgte nicht.
    Die neue Brückenoberfläche hat in der Tat wie bei einem neuen Dach ein zugegebenermaßen neuartiges und daher gewöhnungsbedürftiges Aussehen. Es ist aber nicht dem Zeitgeist ent-sprechend als modern zu bezeichnen, da es sich an dem überlieferten Zustand des 17. Jahrhunderts orientiert.
    Kritik kann man grundsätzlich immer üben, wenn man sich andererseits natürlich auch ernst-haft um das Wissen der Zusammenhänge bemüht. Die Steinerne Brücke ist nicht allein Architektur und Gestaltung sondern maßgeblich erfüllt sie als sog. Ingenieurbauwerk eine komplizierte Funktion als tragendes Bauwerk, die auch bei der Brückenoberfläche bedacht werden muss.
    @nemo udeis
    Bei den Hirschlinger Pflastersteinen denken Sie vermutlich an den Pflasterbelag auf dem Haidplatz und vor dem alten Rathaus. Diese sind natürlich, unabhängig davon, dass es keine mehr gibt, als Belag für die Brückenoberfläche ungeeignet.
    Die nunmehrige neue Oberfläche mit Granitbrüstungen und Granitplattenbelag knüpft an das Erscheinungsbild an, das die Steinerne Brücke bereits in der Vergangenheit geprägt hat. Durch eine Beschreibung von Christian Heinrich Kleinstäuber aus dem Jahr 1878 sind das Material und die Form des Brückenbelags zur damaligen Zeit bekannt: „Die Brückenbahn […] wurde 1648 mit schönen, großen Quadern […] mit Hirschlinger Granitplatten belegt; in diese wurden 1846/47 zur Erleichterung der Zugtiere Furchen eingemeißelt […] Damit das Regenwasser abfließen kann, dacht sich das Pflaster zu beiden Seiten etwas ab, und sind Rinnsteine, durch die es in die Donau fällt, angebracht.“
    Auf einem zeitgenössischen Foto, aufgenommen im Jahr 1859, kann man die 1648 verlegten großformatigen Platten aus dem feinkörnigen Granit aus dem Regental noch sehen. Einige von ihnen wurden später im Uferbereich der Brücke verbaut, wo sie bis heute erkennbar sind. Der damalige massive Plattenbelag mit einem Dachprofil und nur wenigen Fugen, die mit der Zeit durch das Einschwemmen von Feinteilen sehr dicht wurden, verhinderte das Eindringen von Wasser in das Mauerwerk und bot damit besten Schutz gegen den Verfall des Denkmals.
    Die neuen Granitplatten sind gestockt und die Kanten sind gebrochen.
    Die nachfolgenden Generationen würden n. m. M. die Hände über den Kopf zusammenschlagen, wenn man die fast 900 Jahre und mehr als 30 Generationen alte Steinerne Brücke, die Anfang des 20. Jahrhunderts sogar abrissgefährdet war, dem Verfall preisgegeben hätte. Gott sei Dank haben wir den Mut und die Energie aufgebracht, unter Beachtung vieler Randbedingungen dies zu verhindern. Aus der Kenntnis der geschichtlichen und technischen Zusam-menhänge wurde die Instandsetzung sensibel angegangen. Sie ist eine Aufgabe zweifellos auch für kommende Generationen. Die Steinerne Brücke bleibt bestehen, wenn wir schon Asche sind.
    @Techniker
    Der einheitliche und klare, durchaus nüchtern und kalt wirkende Granitplattenbelag auf dem Neupfarrplatz, erinnert an das größte Unrecht der Stadtgesellschaft und der Kirche im Mittelalter: die vollkommene Zerstörung des Judenviertels und die kalte und herzlose Vertreibung der Bewohner. Damit setzt er sich von den übrigen normalen Pflasterbelägen in der Altstadt bewusst ab und bildet auf diese Weise im Belag für jeden sichtbar und nachvollziehbar die Fläche des mittelalterlichen Judenviertels ab. Dieser logische, in sich stimmige Planungsansatz der ruhigen Platzfläche wird so der traurigen Geschichte und dem Geschehenen im Zentrum der Altstadt von Regensburg mehr als gerecht, an das heute in der hektischen Zeit und Event-/Konsumgesellschaft keiner mehr bewusst denkt. Das andersartige Erleben des neuzeitlichen Platzes als kalt, ruhig und auch steril, macht dessen Geschichte in der stadträumlichen Wirkung einzigartig bewusst und wirkt als Flächendokument..
    Die Gestaltung der Maximilianstraße ist das Ergebnis eines externen Wettbewerbs, über das man immer unterschiedlicher Meinung sein kann. Die Maximilianstraße ist allerdings nach der Zerstörung des Stadtviertels erst in der nachnapoleonischen Zeit entstanden und verträgt durchaus eine andere, weniger kleinteilige Belagsart als in der Altstadt.
    Hinweis: Bevor man im Rundumschlag im Bauch und Bogen alles kritisiert und verteufelt, sollte man sich eigentlich immer erst mit den Planungshintergründen befassen-dazu gehört insbesondere die Historie-und ggf. auch Alternativen vorlegen. Mancher Kommentar, aus der Hüfte heraus abgegeben, zeugt von einer unglaublichen Unwissenheit, der deswegen wnig Substanz hat.
    @Coffin Corner
    Alle Elemente der Brückenoberfläche (Brüstung und Belag) bestehen durch und durch aus Granit aus dem Oberpfälzer Wald.
    @Lenzerl
    Die aktuellen Ausblühungen unter dem Bogen I resultieren daraus, dass der östliche Bereich auf dem Bogen I, der nach dem Umsetzen des Behelfsstegs noch der westlichen bereits abgedichteten und fertigen Brückenoberfläche baulich angepasst werden muss, noch nicht fertig ist mit Abdichtung und Belag. Deshalb konnte dort Wasser eindringen, das sich nach unten über den Bogen verteilt und momentan noch austritt.
    @Jürgen
    Wie beschrieben und geschichtlich belegt, hat einheimischer Granit als Material für Brüstung und Belag der Steinernen Brücke eine jahrhundertlange Tradition. Die ist das Ergebnis eigener Recherchen und Überlegungen. Dazu braucht man keine Granitlobby und erst recht keinen Granit aus dem Ausland.
    @dünnster Künstler
    Der Denkmalpfleger Prof. Hubel soll sich darüber mit dem obersten Ex-Denkmalpfleger und Ex-Denkmalaufseher Dr. Greipl in Bayern auseinandersetzen und nicht öffentlich die Stadt Regensburg kritisieren, die gerne größere Belagsplatten verwendet hätte.
    Zum Thema Salz: Die Schädigung der Mauerwerkssubstanz war hauptsächlich die Folge des ganzjährigen Wassereintrags von oben, natürlich wegen dem Einsatz von Tausalz im Winter (Verkehrssicherungspflicht!) mit Salz im Winter, das natürlich auch schädlich für die Bausub-stanz war. Durch die Abdichtung unter dem Brückenbelag wird dies jetzt unterbunden.
    Wegen der Verkehrssicherungspflicht für Fußgänger und Radfahrer (man denke an Eisregen!) wird es aus Haftungsgründen auch weiterhin notwendig sein, der Splittstreuung einen geringen Anteil an Tausalz beizugeben. Das gelöste Salz kann jedoch nicht mehr ins wertvolle Natursteinmauerwerk eindringen. Es wird mit dem Wasser über die Speier abgeleitet.
    Radverkehr: Die Steinerne Brücke ist verkehrsrechtlich zugelassen nur noch für die Benutzung von Fußgängern und Radfahrer sowie im Ausnahmefall für Einsatzfahrzeuge.

  • Lenzerl

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    Danke für die sachliche & fachliche Antwort. Jetzt kann ich die Brückensanierung den Regensburger Gästen noch besser und aus erster Hand erzählen!

  • Mathilde Vietze

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    Zu einigen Kommentatoren: Manch’ einer
    findet nur deshalb in jeder Suppe ein Haar,
    weil er vorher den Kopf solange schüttelt,
    bis eines hineinfällt.

  • dünnster Künstler

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    @joey
    es hat zwar nur mehr wenig mit dem Thema des Artikels
    Renovierung der Steinernen Brücke, Leistungsverzeichnis und Ergebnis
    zu tun, ich möchte Ihnen jedoch auf ihren knappen Kommentar
    „„Das Herausdrängen des Autoverkehrs“
    Elfenbeinturm ohne über den Tellerrand. „
    doch antworten:
    Von mir aus könnte man den Autoverkehr nicht nur aus der Altstadt sondern auch bis an die Stadtgrenze (Tellerrand) verbannen, doch das ist nur ein Wunschtraum.
    Hier am Stadtrand haben wir den 6spurigen Ausbau der A3 unter Umgehung der von EU und Bund vorgeschriebenen Umweltprüfung und die dazugehörige Verbreiterung der Obertraublingerstraße in Burgweinting zur Autobahnauffahrt durch die Vorgärten der Anwohner „für die Radfahrer“ zu ertragen, samt künftigem Abgas- und Lärmpegel. (Danke Hartl für ihren engagierten Einsatz zum Wohle der Gesellschaft, es gibt doch bereits einen abgetrennten Bereich für die Radfahrer, alternative Radwege und diverse Umgehungsstraßen für die auswärtigen Autos wie z.B. die Burgweintinger Spange!) Durch den so weiter angekurbelten Autoverkehr wird der täglichen Stau z.B. in der Landshuterstraße auch nicht behoben sondern sich nur weiter verdichten. Die Straubingerstraße wird (hoffentlich nicht) 4-spurig ausgebaut, die Nordgaustraße irgendwann zur Stadtautobahn (38,3 Mio € im Haushaltsplan 2017) . Ein Tunnel vom Pfaffensteiner Ufer zur Clermont Ferrand Allee (Hammerls Vision) wird nur zu mehr Verkehrsbelästigung und Luftverpestung führen und nicht zu einer Entlastung. Gegen die immer noch grassierende Autopest hilft nur eine erkennbare Ausrichtung zu weniger Autoverkehr und mehr öffentlichen- und ökologisch sinnvollem Fahradverkehr. Wer täglich im Stau steht ist dann eben selber schuld; wenns schneller gehen soll muss eben der attraktivere Bus, die Bahn mit eigener Spur oder das schnellere Rad genutzt werden. Ein Materialtransport dauert dann eben wegen den Einzelmobilisten länger und nicht wegen der fehlenden Fahrspur. Ein weiterer Straßenausbau ist (ganz abgesehen vom blutigen Öl) sinn- und verantwortungslos, denn auch diese Straßen werden in Zukunft immer verstopft sein – wie eh und je. Auto-Straßenrückbau zugunsten ökologischerer Verkehrsteilnehmer wäre eine sinnvolle Wachstumsbewegung.
    In der Altstadt könnte man sich schon mal daran gewöhnen, dass es ganz ohne Autos schöner ist. Da hier auch das historische Kulturerbe beeinträchtigt wird, gibt es ein weiteres Argument zur Befreiung vom Autoverkehr, der hier nicht erwünscht ist und besonders stört.
    Die herausgeputzten Plätze der Altstadt jährlich als Kulisse für den sog. Autofrühling zu instrumentalisieren und mit Autos vollzustellen ist jedoch ein starkes Signal und für eine umweltverträglichere Entwicklung des Rests der autogeplagten Stadt samt Umland nur kontraproduktiv: Der vom jeweiligen Bürgermeister eröffnete Autofrühling verknüpft das Statussymbol Automobil “offiziell”, medienwirksam und vollkommen bedenkenlos mit der Altstadt als Zentrum der auf Automobilität ausgerichteten Metropolregion.

    Zur Regensburger Verkehrssituation haben sich die Ödp Fraktion und die Linke Fraktion in ihren Haushaltsreden fernab des Lobhudelns, was ja auch irgenwie seine Berechtigung hat, (vergl. die Rede der Grünen) geäussert.
    Es sind z.B. 200 000€ für neue Radwege eingestellt, nahezu nichts im Vergleich zu den Beträgen die für Straßenverbreiterungen und Parkplätze vorgesehen sind.
    https://linksfraktion-regensburg.de/2016/12/02/haushaltsrede-2017/

    In diesem Zusammenhang lesenswert ist auch der Antrag der Linken-Fraktion vom Juni: „Prüfung von Alternativen bei zukünftigen Verkehrsgutachten und Straßen(aus)bauvorhaben „ der die derzeit noch vorherrschende einseitig autoorientierte Verkehrsplanung kritisiert und einige Queerverweise zu verkehrsplanerischen Studien enthält.

    https://linksfraktionregensburg.files.wordpress.com/2016/06/antrag_verkehrstrc3a4gersalternativenprc3bcfung-bei-verkehrsgutachten_mai16.pdf

  • joey

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    @dünnster Künstler
    Sie beschäftigen sich nicht mit der beruflichen und familiären Realität.
    Wenn ich zu meiner aktuellen Baustelle in Regensburg fahre, müßte ich auf einem Fahrrad unterbringen:
    – Fluchtstäbe, Stativ, Reflexplatte und Lasermeßgerät
    – div. Aktenordner, Tablet und Planrollen
    – Gummistiefel, Helm, Warnweste und Regenjacke
    – 2m lange Wasserwaage, 2m Stäbe, 5m Teleskopstab
    – div. Taschenlampen und Scheinwerfer
    – Stifte, Schreibrahmen und Papier
    … und noch viel mehr Werkzeug, Getränk und sonstiges nach Bedarf und Wetter.
    Da ich auch noch 40km Anfahrt habe, scheidet auch eine Rikscha aus.

    Hoffentlich gibt es bald mal einen Thread zur Verkehrspolitik, dann können wir das noch genauer diskutieren, z.B. die Situation von Familien und anderen Berufstätigen.

  • Coffin Corner

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    Wenn ich eine Marmortreppe bestelle und der Hersteller rührt aus Zement und gebrochenem Marmor eine Masse an (die üblicherweise Beton heisst) und daraus dann neue Platten presst, dann ist der Begriff “Marmortreppe” wohl ziemlich an der Sachlage vorbei.

  • MiReg1960

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    @Dümmster Künstler
    Die Stadt regensburg tut ja jetzt schon viel, um Autofahrern die Stadt zu vergällen. Geänderte Verkehrsleitung und geänderte Ampelschaltungen führen zu Verkehrsstockungen, zu Staus. Als Folge bekommt die Stadt deutlich mehr CO2-Emission und Feinstaub ab. Das provoziert und toleriert die Stadtverwaltung. Wer in der Innenstadt arbeiten muss, kommt kaum umhin, die Stadt jetzt mehr zu verpesten, und er verliert jeden Tag wertvolle Zeit.

  • Sigi

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    Ich hab keine Ahnung von Architektur, lebe als gebürtiger Regensburger seit 6 Jahren nicht mehr in Regensburg.
    Das! … ist auf jeden Fall zum schämen und grauenhaft! Hualp …..

  • Nemo Udeis

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    @Brückenbauer SteiBrü
    Danke für die nochmaligen Erläuterungen, ich habe mir inzwischen auch einiges (historisches) Bildmaterial dazu angesehen. Ich kann den Denk- und Entscheidungsprozess gut nachvollziehen. Ich verstehe aber auch alle, die das Erscheinungsbild ungewohnt – und damit irritierend – empfinden.

    Ein Faktor der letzten Tage hat mir bei der »Gewöhnung« an den neuen Belag etwas geholfen: Das Schmuddelwetter. Zwar waren die Brüstungen immer noch ungewohnt sauber und damit steril wirkend, das Pflaster aber war durch Nässe und Schmutz »gealtert«. In dieser Form und mit der Lichtstimmung aus dem grauen Wetter (Nachmittag) empfinde ich die »neue« Brücke weniger abweisend, als »sauber« bei Sonnenschein. Der Zahn der Zeit wird sicher dafür sorgen, dass sich die instandgesetzte Brücke dem winterlichen Schmuddelzustand annähert. Und dann kann man die gefundene Lösung auch akzeptieren.

  • micaela schee

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    nö, ‘der zahn der zeit’ hat an der steinernen in der provinz regensburg keine zulassung. wenn man sieht wie hässlich, der brunnen am kohlenmarkt in regelmässigen abständen klinisch rein mit entkalker und dampfstrahler aufgehübscht wird, welch ein graus.

  • Lothgaßler

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    Es gibt so manches Baudenkmal, bei dem der verbeamtete Denkmalschutz unnachgiebig sein Ding durchsetzen will. Bei der Steinernen schauts nun so aus, wie bei dem Haus in dem ich wohne: Entkernt und im Inneren gut Beton, dafür nach außen hin den Eindruck alter Substanz vermitteln. Hauptsache die Fassade stimmt. Wenn auch der technische Aufwand zur Abwehr von Wasserschäden dem Stand der Zeit entsprechen mag, der Deckbelag tut es aus meiner Sicht dennoch nicht. Es wurde klar, dass über die äußere Erscheinung überwiegend die Eitelkeiten einiger weniger Denkmalschützer enschieden haben, das wird dann als Kompromiss gefeiert. Nein, das ist es nicht: Diese Pflasterung ist zu kleinteilig und zu regelmäßig in der Abfloge der Pflaster, sie passt in die Eingangshalle des zu bauenden Kongresszentrums, aber nicht auf die Steinerne!

  • Matthias B.

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    “… sollten alle Regensburger und Freunde und Liebhaber der Stadt froh und dankbar sein, dass über „ihre“ altehrwürdige Steinerne Brücke kein Fahrverkehr mehr läuft …”
    Zur Erinnerung an den Stadt- und Brückenplaner hier: es war die Bevölkerung, die in den 90ern eine Sperrung der Brücke für den inividuellen Motorverkehr erzwungen hat. Zähneknirschend hat die Schaidinger-Administration das dann halbherzig umgesetzt!

  • Jürgen

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    @Brückenbauer SteiBrü:
    Als öffentliche Hand ist man zur produktneutralen Ausschreibung verpflichtet. Bei Granit kann man eine gewisse Farbe ausschreiben um den gewünschten Eindruck zu erzielen, damit kein weißer Chinagranit angeboten wird. Bei diesen Bausummen muss man auch als Kommune öffentlich (deutschlandweit) ausschreiben.
    Ich hatte mal bei einen meiner Bauvorhaben eine solche große Granitpflasterausschreibung. Als dann ein günstiger, aber gleichwertiger Granit (nicht aus der Oberpfalz) den Zuschlag bekam, beschwerte sich die Granitlobby massiv. Das ging bis zum Landtag.

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